Der Lauf des Mondes
Am Abend des 1. Februar können wir den zunehmenden Mond im Grenzbereich der Sternbilder Stier und Zwillinge sehen. Zwei Abende später, am 3. Februar, steht der Mond südlich von Pollux in den Zwillingen. Am 4. Februar befindet er sich direkt nördlich des offenen Sternhaufens der Praesepe im Sternbild Krebs. Am 5. Februar wird die Vollmondphase im Sternbild Löwe durchlaufen. Nach der Vollmondnacht wird unser stiller Begleiter nach und nach ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Der Mond wandert weiter in Richtung Osten und befindet sich am Abend des 6. Februar nur 4 Grad oberhalb von Regulus, dem Hauptstern im Sternbild des Löwen. Am 9. des Monats hat unser stiller Begleiter das Sternbild Jungfrau erreicht, wo er dann am 11. Februar 4 ½ Grad nordöstlich von Hauptstern Spica aufgefunden werden kann. Am 13. des Monats geht der Mond im letzten Viertel erst nach Mitternacht auf und wir können ihn dann im Sternbild Waage aufspüren. In den Folgenächten wandert der abnehmende Mond durch die Sternbilder Skorpion und Schütze, wo wir die dünne Mondsichel, in der schon fortgeschrittenen Morgendämmerung des 17. Februars, zum letzten Mal über dem südöstlichen Horizont sichten können, bis am 20. des Monats die Neumondphase durchlaufen wird. Am Abend des 21. Februar taucht die schmale, zunehmende Mondsichel wieder über dem westsüdwestlichen Horizont auf und befindet sich direkt unterhalb der hellen Planeten Venus und Jupiter. In der Abenddämmerung des 22. Februar können wir die Mondsichel genau zwischen dem Riesenplaneten und dem Abendstern im Sternbild Fische beobachten. Dabei befindet sich der Mond 4 Grad südlich der Venus und 3 Grad südlich von Jupiter und bildet demzufolge ein annähernd gleichschenkliges Dreieck. Nur einen Abend später steht die Sichel unseres Erdtrabanten oberhalb der Planeten. Am 25. des Monats können wir den Erdtrabanten knapp 2 ½ Grad nordöstlich von Uranus auffinden, der allerdings nur im Fernglas zu sehen ist. Am Abend des 26. Februar steht der Mond im „Goldenen Tor der Ekliptik“, das aus den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden im Sternbild Stier gebildet wird. Am Abend des 27. Februar befindet sich der Mond bereits im letzten Viertel und westlich unseres roten Nachbarn Mars. Kurz vor dem Untergang der beiden Himmelskörper, gegen 3 Uhr morgens, hat sich der Mond bis auf 1,7 Grad dem Planeten angenähert. Am letzten Abend des Monats hat der Mond den Roten Planeten bereits hinter sich gelassen und steht nur etwas mehr 7 Grad östlich von diesem.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur stand im Vormonat am Morgenhimmel und beendet bereits in der ersten Februarwoche seine Morgensichtbarkeit. Am 1. Februar geht Merkur um 6:31 Uhr auf und kann dann zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung noch 5 Grad hoch über dem südöstlichen Horizont aufgespürt werden. Dabei beträgt die Helligkeit des Planeten ‑0,1 mag. Danach wird Merkur unsichtbar und nähert sich immer weiter der Sonne an. Mitte März steht er schließlich in oberer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Am 15. Februar erreicht Merkur das Aphel seiner Bahn und befindet sich dann 70 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
Unser Schwesterplanet Venus verbessert im Laufe des Monats ihre Abendsichtbarkeit deutlich. Sie wandert weiter nach Norden vom Sternbild Fische in den Widder. Dabei nähert sie sich dem Planeten Jupiter weiter an. Am 21. Februar überschreitet sie den Himmelsäquator in nördlicher Richtung. Mitte Februar befindet sich der Abendstern, zum Ende der bürgerlichen Dämmerung, bereits 17 Grad hoch im Westen. Die Untergänge des ‑3,9 mag helle Abendsterns verfrühen sich im Februar von anfangs 19:05 Uhr auf 20:32 Uhr. Zum Monatsende hin erkennt man, unter Zuhilfenahme eines Fernrohrs, ein zu 86% beleuchtetes und 12 Bogensekunden großes Planetenscheibchen. Am Abend des 22. Februar kommt es zu einer interessanten und engen Konstellation mit dem ‑2,1 mag hellen Jupiter und der zunehmenden Mondsichel über dem westlichen Horizont. Am 2. März steht die Venus schließlich nur noch eine Vollmondbreite von Jupiter entfernt.
Unser roter Nachbar Mars bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Stier und ist als heller Planet immer noch gut am Abendhimmel zu sehen. Seine Helligkeit sinkt im Februar allerdings deutlich von ‑0,3 auf 0,4 mag. Damit ist er immer noch deutlich heller als Aldebaran, der Hauptstern im Sternbild Stier. Am 5. des Monats passiert Mars den Stern in nur 8 Grad nördlichen Abstand. Der scheinbare Durchmesser des Marsscheibchen schrumpft weiterhin von anfangs 10,7 auf 8,3 Bogensekunden, so dass es immer schwieriger wird, Einzelheiten auf seiner Oberfläche zu beobachten. Am 1. Februar geht Mars um 4:22 Uhr im Westen unter. Am 28. Februar sinkt er bereits um 3:18 Uhr unter den Horizont. Ende Februar kann der zunehmende Halbmond nur 2 Grad westlich des Roten Planeten aufgefunden werden.
Der Riesenplanet Jupiter verkürzt seine Sichtbarkeitsdauer am Abendhimmel deutlich. Er wandert weiter rechtläufig durch die Fische und zieht zwischen dem 6. und 19. Februar durch den Walfisch. Seine scheinbare Helligkeit geht weiter leicht zurück und beträgt Ende Februar ‑2,1 mag. Damit ist er nach dem Mond und dem Abendstern Venus das hellste Objekt am Abendhimmel. Die Untergänge des Riesenplaneten verfrühen sich von anfangs 21:53 Uhr auf 20:38 Uhr. Bis zum Ende des Monats schrumpft der scheinbare Äquatordurchmesser Jupiters auf 34,2 Bogensekunden. Am 22. des Monats, gegen 19 Uhr, kommt es zu einer engen Begegnung mit der Mondsichel und der Venus, dicht über dem westlichen Horizont. Sie bilden dabei eine hübsche und äußerst fotogene Dreierkonstellation. Bis zum 28. Februar nähert sich die Venus weiter dem Riesenplaneten an und steht dann nur noch 1 ½ Grad von Jupiter entfernt.
Der Ringplanet Saturn hat sich vom Nachthimmel endgültig zurückgezogen und steht am 16. Februar 2023 in Konjunktion mit der Sonne. Somit bleibt er im gesamten Monat unbeobachtbar mit der Sonne am Taghimmel. Am Tag der Konjunktion befindet sich Planet 1,617 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.
Uranus bewegt sich rechtläufig durch den Widder und ist ein Objekt für die 1. Nachthälfte. Im Laufe des Monats verlegt er seine Untergänge in die Zeit vor Mitternacht. Geht Uranus am 1. Februar noch um 1:41 Uhr unter, sinkt er am 28. Februar bereits um 23:54 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Bereits beim Eindunkeln steht der Planet in der Nähe des Meridians und halbhoch über dem Südhorizont. Er kann dabei 13 Grad südöstlich von Alpha Arietis aufgefunden werden. Rund zwei Stunden vor seinem Untergang muss man Uranus von der Beobachtungsliste streichen. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 5,8 mag, kann der ferne Planet theoretisch schon mit dem bloßen Auge gesehen werden. Im Teleskop zeigt sich der Planet als 3,5 Bogensekunden großes, grünliches Scheibchen ohne Details. Am 25. Februar kann der zunehmende Mond in der Nähe von Uranus aufgefunden werden.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems, Neptun, bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Wassermann, nahe an der Grenze zu den Fischen. Er kommt Mitte nächsten Monats in Konjunktion zur Sonne und ist nicht mehr am Abendhimmel beobachtbar. Unter sehr guten Bedingungen kann man Neptun noch zu Beginn des Monats und mit Hilfe eines lichtstarken Teleskops auffinden. An diesem Abend geht der ferne Eisriese bereits um 20:41 Uhr unter. Mit einer Helligkeit 8,0 mag und einer scheinbaren Größe von 2,2 Bogensekunden, kann man auf dem bläulichgrünen Planetenscheibchen auch mit sehr hoher Vergrößerung keinerlei Einzelheiten wahrnehmen. Am 15. Februar kommt es zu einer sehr engen Konjunktion mit dem Abendstern Venus, in einem Abstand von nur 47 Bogensekunden. Aufgrund der hellen Abenddämmerung ist diese Konjunktion mit dem Abendstern äußerst schwierig zu beobachten.
Der Zwergplanet (134340) Pluto hält such zu nah bei der Sonne auf und bleibt auch im Februar unbeobachtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der kurzperiodische Komet 81P/Wild wandert im Februar vom Sternbild Waage in den Schlangenträger und ist sehr niedrig am Morgenhimmel sichtbar. Mit einer scheinbaren Helligkeit um 11 mag, kann der Komet in mittleren Teleskopen aufgefunden werden.
Der Komet C/2020 V2 (ZTF) wandert vom Sternbild Kassiopeia kommend weiter in die Andromeda und bleibt noch im ersten Monatsdrittel zirkumpolar. Diese Sternbilder stehen bei Einbruch der Nacht bereits sehr hoch am Himmel und so ist der Komet optimal am Nachthimmel zu beobachten. Mit einer Helligkeit von 9. Größenklasse kann der Schweifstern bereits in lichtstarken Ferngläsern und kleinen Teleskopen aufgefunden werden.
Der Komet C/2022 A2 (PanSTARRS) ist von unseren Breiten aus gesehen zwar zirkumpolar, am besten aber am Abendhimmel zu sehen. Er zieht weiter in Richtung Osten, vom Sternbild Drache kommend, entlang der Grenze der Sternbilder Kepheus und Schwan, weiter in den nördlichen Bereich des Sternbilds Eidechse. Der Komet ist momentan knapp 4 Größenklassen heller als erwartet. Mit einer scheinbaren Helligkeit um 9,5 Größenklassen kann der Schweifstern bereits in kleinen Teleskopen beobachtet werden. Zum Monatsende steht PanSTARRS nur wenige Bogenminuten nördlich von Beta Lacertae.
Der Komet C/2022 E3 (ZTF) ist der Star unter den Kometen im Monat Februar. Der noch in der 1. Februarwoche zirkumpolare Komet lief Ende des letzten Monats am nördlichen Himmelspol vorbei. Am 1. Februar steht er mit 0,3 AE Entfernung auch in Erdnähe und erreicht zu diesem Zeitpunkt auch seine größte scheinbare Helligkeit, mit ca. 4,5 Größenklassen. Damit sollte der Schweifstern, ein dunkler Landhimmel vorausgesetzt, bereits mit dem bloßen Auge sichtbar sein und ein leichtes Objekt für den Feldstecher. Aufgrund seiner Erdnähe wandert ZTF sehr schnell über unseren Himmel in Richtung Süden. Dabei durchläuft er die Sternbilder Giraffe, Fuhrmann und Stier. Bis zum Monatsende geht seine Helligkeit wieder auf 8,5 Größenklassen zurück. Auf seinem Weg durch die Wintermilchstraße begegnet der Komet zahlreichen Objekte am Himmel. Am 6. Februar steht C/2022 E3 nahe Kapella und Epsilon Aurigae im Fuhrmann. Am 8. Februar kann der Komet in der Nähe des Sterns Iota im Fuhrmann aufgefunden werden. Am 13. Februar zieht der Komet westlich am offenen Sternhaufen NGC 1647 im Sternbild Stier vorbei. Weitere Informationen zur Sichtbarkeit von C/2022 E3 (ZTF) gibt es in einem gesonderten Infoblatt zum Download und in einem Blogartikel.
Der Zwergplanet (1) Ceres bremst seine rechtläufige Bewegung im Sternbild Jungfrau ab und wird am 8. Februar stationär. Damit beginnt seine diesjährige Oppositionsperiode. Ende des Monats zieht Ceres in das Sternbild Haar der Berenike. Die Helligkeit des Himmelskörpers steigt von 7,7 auf 7,2 Größenklassen, so dass Ceres bereits sehr leicht in lichtstarken Ferngläsern aufgefunden werden kann. Am 1. Februar geht der Zwergplanet um 21:07 Uhr auf. Bis zum 28. Februar verfrühen sich seine Aufgänge auf 19:01 Uhr. Am 16. Februar kann der Zwergplanet in der Nähe von 34 Virginis (6,1 mag) beobachtet werden. Der gegenseitige Abstand beträgt dann nur 5 Bogenminuten. Am 26. und 28. Februar zieht Ceres recht nahe an zwei hellen Galaxien vorbei und zwar an NGC 4654 (10,5 mag) und NGC 4639 (11,5 mag). Der gegenseitige Abstand beträgt nur 3,0 bzw. 4,5 Bogenminuten.
(2) Pallas stand Anfang Januar in Opposition zur Sonne. Der Himmelskörper zieht im Sternbild Großer Hund schnell in Richtung Norden. Die scheinbare Helligkeit des Asteroiden sinkt in diesem Monat leicht von 7,6 auf 7,8 mag. Damit ist Pallas immer noch sehr gut in Ferngläsern und Teleskopen am Abendhimmel auffindbar. Die Meridiandurchgänge verfrühen sich im Laufe des Monats von anfangs 21:51 Uhr auf 20:07 Uhr am Monatsende. Am 22. Februar steht Pallas nur 9,5 Bogenminuten vom 6,5 mag hellen Stern SAO 151614 entfernt.
(3) Juno kann im Sternbild Walfisch, bei Einbruch der Dunkelheit, beobachtet werden. Die Helligkeit bleibt im Februar, mit 9,7 Größenklassen, konstant. Die Untergangszeiten Junos verfrühen sich von anfangs 21:51 Uhr auf 21:24 Uhr.
(4) Vesta kann zunächst noch im Sternbild Walfisch aufgefunden werden. Der Kleinplanet zieht ab dem 3. Februar in die Fische und am 19. Februar abermals in den Walfisch. Ihre Helligkeit bleibt im gesamten Monat Februar konstant und beträgt 8,4 Größenklassen. Am 1. Februar geht Vesta um 20:47 Uhr im Westen unter. Am 28. Februar sinkt der Himmelskörper bereits um 20:10 Uhr unter den Horizont. Am 4. und 6. Februar befindet sich der Asteroid nur 8,5 Bogenminuten von 30 Piscis (4,4 mag) bzw. 10 Bogenminuten von 33 Psc (4,6 mag) entfernt.
Der Asteroid (6) Hebe stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und ist nach wie vor fast die gesamte Nacht im Sternbild Krebs auffindbar. Ihre scheinbare Helligkeit geht im Laufe des Monats stark zurück von anfangs 8,8 auf 9,6 Magnituden. Die Kulminationszeiten von Hebe verfrühen sich von 23:59 Uhr auf 21:34 Uhr zum Monatsende.
Meteorströme
Erst vor relativ kurzer Zeit wurde die Februar-Eta-Draconiden als neuer Meteorstrom nachgewiesen, die zwischen dem 2. bis 5. Februar aktiv sind. Der zirkumpolare Radiant liegt in der Nähe von Eta Draconis an der Position RA = 240° und Dec = +61° und steht zum Morgengrauen rund 70 Grad hoch über dem Horizont. Deshalb ist es ratsam, in den Stunden nach Mitternacht bis kurz vor Beginn der Morgendämmerung nach den Meteoren Ausschau zu halten. Leider wird der fast volle Mond die Beobachtung stören. Zum Maximumszeitpunkt sind nur einige wenige Meteore sichtbar, die mit einer Geschwindigkeit von 31 Kilometern in der Sekunde in die Atmosphäre eindringen und demzufolge eher langsame Sternschnuppen erzeugen. Im Jahr 2011 wurden bis zu 13 Meteore pro Stunde dieses Stroms nachgewiesen. Ein Ursprungskörper der Februar-Eta-Draconiden ist nicht bekannt.
Am deutlichsten macht sich in diesem Monat die Anthelionquelle bemerkbar. Es ist ein ganzjähriger Meteorstrom aus der Ekliptikregion, dessen Radiant sich etwa 12 Grad östlich des Gegensonnenpunktes befindet. Der Radiant nimmt ein großes Gebiet von mindestens 30 x 20 Grad am Himmel ein. Das Zentrum wandert im Februar durch das gesamte Sternbild Löwe. Die wenigen Meteore der Anthelionquelle sind mit 30 km/s nicht sehr schnell. Als Ursprungskörper gilt der kurzperiodische Komet 2P/Encke.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit finden wir das Sternbild des Großer Bären, mit der bekannten Figur des Großen Wagens, in mittlerer Höhe und senkrecht mit der Deichsel nach unten im Nordosten. Das Sternbild wird im Laufe der Nacht noch höher steigen und schließlich gegen Morgen die Zenitregion erreichen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, finden wir auch den Polarstern im Sternbild Kleinen Bär, der exakt die Nordrichtung angibt. Direkt unterhalb des Kleinen Bären hat der Drache soeben seine tiefsten Punkt im Norden, die untere Kulmination, überschritten und steigt nun langsam wieder höher. Dabei schlängelt sich der Drache um die Figur des Kleinen Wagens herum. In mittlerer Höhe über dem Horizont, und westlich des Drachens gelegen, fällt noch das Sternbild Kepheus auf, das annähernd wie das Dach eines Hauses erscheint. Halbhoch im Nordwesten steht auch die Kassiopeia, die aufgrund ihrer einprägsamen Form auch „Himmels‑W“ genannt wird. Noch etwas höher sind die schwachen Sterne der Giraffe, auch unter einem dunklen Landhimmel, kaum auszumachen. Bei optimaler Sicht zum Nordhorizont sollte noch in geringer Höhe der Stern Deneb im Sternbild Schwan und die Wega in der Leier erkennbar sein.
Im Osten
Unser Blick in Richtung Osten führt uns wieder zum Großen Wagen zurück. Seine zwei letzten Deichselsterne weisen auf einen sehr hellen rötlich leuchtende Stern direkt über dem ostnordöstlichen Horizont: Hierbei handelt es sich um Arktur, den Hauptstern im Sternbild Bärenhüter. Zwischen diesen beiden Sternbildern befinden sich die unscheinbaren Jagdhunde und die schwachen Sterne des Haar der Berenike. Noch weiter in Richtung Osthorizont sind soeben die ersten Sterne der Jungfrau, mitsamt ihren reichen Galaxiengebiete, aufgegangen, die vom nahenden Frühling künden. In mittlerer Höhe über dem Horizont finden wir noch das mächtige Sternbild des Löwen. Nordwestlich des Löwenkopfes stehen die schwachen Sterne des Krebses. Hier kann in einer dunklen, mondscheinlosen Nacht der offene Sternhaufen der Krippe (Praesepe, Messier 44), der auch als Bienenstockhaufen bekannt ist, als unscheinbares Lichtfleckchen, selbst mit dem bloßen Auge, erkannt werden. In Ferngläsern und in kleinen Teleskopen bietet dieser Sternhaufen einen prächtigen Anblick.
Im Süden
Der Süden des Himmels wird bis in die Zenitregion von zahlreich hellen Sternen des Winterhimmels dominiert. Sirius, der hellste Stern des Himmels und Hauptstern des Großen Hundes, hat soeben den Meridian überschritten. Östlich des Südpunktes erkennen wir bei guter Horizontsicht die nördlichen Ausläufer des Sternbilds Hinterdeck und darüber die äußerst schwachen Sterne des Einhorns. Noch weiter höher finden wir mit dem Hauptstern Prokyon das Sternbild des Kleinen Hundes und darüber, genau im Meridian, die doppelte Sternenkette der Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Die Zenitregion wird vom unscheinbaren Sternbild Luchs eingenommen. Das auffälligste Sternbild in dieser Himmelsregion ist aber der Himmelsjäger Orion, in mittlerer Höhe im Südwesten. Die auffälligen Gürtelsternen, der rötliche erscheinende linke Schulterstern Beteigeuze und der blauweiße Stern Riegel, springen hier sofort ins Auge. Der Orionnebel, im Schwertgehänge des Himmelsjägers, ist schon mit dem bloßen Auge zu erkennen und bietet in jedem Fernglas und Teleskop einen prächtigen Anblick. Oberhalb des Himmelsjägers entdecken wir den östlichen Teil des Sternbilds Stier, mit dem Hauptstern Aldebaran. Dort befindet sich zur Zeit unser roter Nachbar Mars. Weiter höher steht das Sternbild Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella. Im Fuhrmann können wir die drei hellen Sternhaufen M 36, M 37, und M 38 auffinden, die keinesfalls auf unserer Beobachtungsliste für den Feldstecher fehlen dürfen. Unterhalb des Orions entdecken wir noch das unscheinbare Sternbild des Hasen. Wir wenden uns wieder den östlichen Teil des Meridians zu. Hier können wir schon die ersten Sterne des Frühlingshimmels beobachten. Zum einen finden wir dort das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild Krebs und direkt darunter der Kopf der Wasserschlange, die sich bis zum südöstlichen Horizont erstreckt, sowie das nur aus sehr schwachen Sterne bestehende Sternbild des Sextanten.
Im Westen
Genau über dem Westpunkt und noch hoch am Himmel steht Kapella, der Hauptstern des Sternbilds Fuhrmann. Rechts oberhalb des Fuhrmann sind an dunklen Standorten noch die schwachen Sterne der Giraffe auszumachen. Darunter steht der Perseus, in mittlerer Höhe über dem Horizont. Unterhalb von Fuhrmann und Perseus entdecken wir auch den Stier, mit seinem rötlich erscheinenden Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, die schon mit bloßem Auge zu erkennen sind. Unser roter Nachbar Mars, im selben Sternbild, befindet sich jetzt mittelhoch im Westen. Östlich des Stiers befindet sich der Orion und direkt über dem Himmelsjäger, die beiden Sternenketten der Zwillinge. Auf der gegenüberliegenden Seite in mittlerer Höhe im Nordosten, befindet sich das Sternbild Kassiopeia, auch bekannt als „Himmels‑W“. Die letzten Sterne des Herbsthimmels stehen nun ebenfalls kurz vor ihrem Untergang. Direkt im Nordwesten versinkt gerade das Sternbild Andromeda und die letzten Sterne des Pegasus unter den Horizont. Weiter in Richtung Westen folgen die Sternbilder Dreieck, Widder und das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild der Fische. Über dem Westhorizont schaut gerade noch der Kopf des Walfisches hervor, der aber aufgrund seiner Horizontnähe kaum erkannt werden kann. Im Südwesten stehen noch die nördlichen Ausläufer des Flusses Eridanus, der direkt neben Rigel entspringt, dem weiß leuchtenden Fußstern des Himmelsjägers Orion.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.