Der Sternhimmel im Februar 2024

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Der Lauf des Mondes

In der Nacht vom 1. Febru­ar auf den 12. Febru­ar steht der Mond in der Nähe von Spi­ca im Stern­bild der Jung­frau. Am 2. des Monats geht der Mond erst nach Mit­ter­nacht auf, wo wir ihn am 3. Febru­ar als abneh­men­der Halb­mond (Letz­tes Vier­tel) im Stern­bild Waa­ge auf­spü­ren kön­nen. Am Mor­gen des 5. Febru­ar sehen wir den abneh­men­den Mond 2 ½ Grad süd­öst­lich von Ant­ares im Stern­bild Skor­pi­on. Auf­grund der fla­chen Eklip­tik­la­ge am Mor­gen­him­mel kön­nen wir die Mond­si­chel am 6. Febru­ar zum letz­ten Mal tief im Süd­os­ten im Stern­bild Schüt­ze beob­ach­ten, bis am 9. Febru­ar die Neu­mond­pha­se durch­lau­fen wird. In der Abend­däm­me­rung des 11. Febru­ar kön­nen wir die sehr dün­ne, zuneh­men­de Mond­si­chel im Stern­bild Was­ser­mann wie­der beob­ach­ten. Unser Erd­tra­bant wan­dert an den fol­gen­den Aben­den wei­ter durch Gebie­te des Him­mels, die nur sehr schwa­che Ster­ne ent­hal­ten. Am Abend des 14. Febru­ar steht die Mond­si­chel nur 8 ½ Grad west­lich und am 15. Febru­ar 6 ½ Grad nord­öst­lich von Jupi­ter und nahe Ura­nus im Stern­bild Wid­der. Am 16. Febru­ar wird das ers­te Vier­tel durch­lau­fen. Gleich­zei­tig steht unser stil­ler Beglei­ter nur 1 Grad süd­lich des offe­nen Stern­hau­fens der Ple­ja­den im soge­nann­ten “Gol­de­nen Tor der Eklip­tik”. In den Mor­gen­stun­den des 19. Febru­ars wird der 4,6 mag hel­le Stern 136 Tau­ri von der beleuch­te­ten Sei­te des Mon­des bedeckt. Bede­ckungs­be­ginn ist gegen 2:50 Uhr. Der Mond steht dann noch 16 Grad hoch im Wes­ten. Die Bede­ckung des Sterns dau­ert unge­fähr eine Stun­de. Nach­dem der Mond das Stern­bild Stier hin­ter sich gelas­sen hat, stat­tet der Erd­tra­bant dem Stern­bild Zwil­lin­ge einen Besuch ab. Dort steht er dann in der Nacht vom 20. auf den 21. Febru­ar nur 3 Grad öst­lich von Pol­lux und nur einen Abend spä­ter bereits im Stern­bild Krebs. Am 23. Febru­ar sehen wir den fast vol­len Mond nur 4 ½ Grad ober­halb von Regu­lus, dem Haupt­stern im Stern­bild Löwe. Am 24. Febru­ar ist Voll­mond. Zwi­schen dem 26. und 28. Febru­ar hält sich der Mond aber­mals in der Jung­frau auf, wo er in der Nacht vom 28. auf den 29. Febru­ar aber­mals in der Nähe von Spi­ca beob­ach­tet wer­den kann.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur nähert sich der Son­ne wei­ter an und steht am 28. Febru­ar 2024 in obe­rer Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Dem­zu­fol­ge bleibt Mer­kur den gan­zen Monat unsicht­bar. Davor, am 2. Febru­ar, pas­siert der Pla­net noch das Aphel sei­ner Bahn und befin­det sich dann 70 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von unse­rem Zen­tral­ge­stirn entfernt.

Unser Schwes­ter­pla­net Venus ist nach wie vor am Mor­gen­him­mel zu sehen. Sie wan­dert am 16. Febru­ar vom Stern­bild Schüt­ze in den Stein­bock. Aller­dings zieht sie sich im Monats­ver­lauf immer wei­ter vom Mor­gen­him­mel zurück. Dem­zu­fol­ge wer­den ihre Sicht­bar­keits­be­din­gun­gen im Lau­fe des Febru­ars deut­lich schlech­ter, da auch die Son­ne immer frü­her auf­geht. Ihre Hori­zont­hö­he nimmt zu Beginn der bür­ger­li­chen Däm­me­rung deut­lich ab und beträgt Anfang Febru­ar noch 7 und Ende des Monats nur noch 1,5 Grad. Ihre schein­ba­re Hel­lig­keit bleibt mit ‑3,9 mag aber kon­stant. Ihre Auf­gangs­zei­ten ändern sich nur unwe­sent­lich. Mit­te Febru­ar über­schrei­tet sie um 6:17 Uhr die öst­li­che Hori­zont­li­nie. Im Tele­skop erkennt man, dass der schein­ba­re Durch­mes­ser des Venus­scheib­chen immer klei­ner wird und Ende Febru­ar nur noch 11,2 Bogen­se­kun­den beträgt. Ihr Beleuch­tungs­grad wächst dage­gen auf 91%.

Unser roter Nach­bar Mars bleibt mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 1,3 mag am Mor­gen­him­mel noch unbe­ob­acht­bar. Er wan­dert im Lau­fe des Monats vom Stern­bild Schüt­ze in den Stein­bock. Am 22. Febru­ar zieht die Venus, in nur 38 Bogen­mi­nu­ten Abstand, nörd­lich am Mars vor­bei. Die­se enge Kon­junk­ti­on wird lei­der ein Opfer des durch die Son­ne bereits stark auf­ge­hell­ten Morgenhimmels.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter, recht­läu­fig im Stern­bild Wid­der, ist ein Pla­net für die ers­te Nacht­hälf­te und ver­schiebt sei­ne Unter­gän­ge in die Zeit vor Mit­ter­nacht. Am 1. Febru­ar geht der Rie­sen­pla­net um 0:55 Uhr im Wes­ten unter. Am 29. Febru­ar sinkt Jupi­ter bereits um 23:25 Uhr unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Damit blei­ben Ende Febru­ar rund 3 Stun­den für eine sinn­vol­le Beob­ach­tung des Rie­sen­pla­ne­ten. Die schein­ba­re Hel­lig­keit geht leicht zurück und beträgt Ende Febru­ar ‑2,2 Grö­ßen­klas­sen. Sein schein­ba­rer Äqua­tor­durch­mes­ser schrumpft auf 36,5 Bogen­se­kun­den. In der Nacht vom 14. auf den 15. Febru­ar steht der zuneh­men­de Mond in der Nähe von Jupiter.

Der Ring­pla­net Saturn, im Stern­bild Was­ser­mann, hat sich vom Abend­him­mel zurück­ge­zo­gen und steht am 28. Febru­ar 2024 in Kon­junk­ti­on mit der Son­ne. Er bleibt dem­zu­fol­ge unbe­ob­acht­bar. Unter guten Sicht­be­din­gun­gen kön­nen erfah­re­ne Beob­ach­ter ihn aber noch zu Beginn des Febru­ars als 1,0 mag hel­les Objekt tief im Süd­wes­ten aus­ma­chen. Zur Kon­junk­ti­on ist Saturn 1.602 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von unse­rem Hei­mat­pla­ne­ten entfernt.

Ura­nus, recht­läu­fig im Stern­bild Wid­der, ist eben­falls nur noch ein Pla­net für die 1. Nacht­hälf­te und steht bei Ein­bruch der Nacht noch genü­gend hoch am Him­mel. Er kul­mi­niert Mit­te Febru­ar um 17:30 Uhr, in einer Höhe von 55 Grad. Sei­ne Unter­gän­ge ver­la­gert der fer­ne Eis­pla­net in die Zeit kurz nach Mit­ter­nacht. Geht Ura­nus am Anfang des Monats um 2:06 Uhr unter, sinkt der Pla­net Ende Febru­ar bereits um 0:18 Uhr unter den Hori­zont. Mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 5,8 Grö­ßen­klas­sen kann man Ura­nus theo­re­tisch schon mit dem blo­ßen Auge aus­ma­chen. Er steht nahe der Mit­te der Ver­bin­dungs­li­nie zwi­schen Jupi­ter und Ple­ja­den. Im Tele­skop zeigt sich das 3,5 Bogen­se­kun­den gro­ße, grü­ne Ura­nus­scheib­chen kei­ner­lei Details. Am 16. Febru­ar steht die zuneh­men­de Mond­si­chel nur 3,2 Grad nörd­lich von Uranus.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems, Nep­tun, bewegt sich recht­läu­fig durch den west­li­chen Teil der Fische und kann nur noch in der ers­ten Monats­de­ka­de, kurz nach dem Ein­dun­keln, auf­ge­fun­den wer­den. Danach wird er unbe­ob­acht­bar und steht am 17. März schließ­lich in Kon­junk­ti­on mit unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Die Unter­gän­ge des 7,9 mag hel­len Eis­rie­sen erfol­gen am 1. Febru­ar um 20:54 Uhr und am 29. Febru­ar um 19:06 Uhr. Im Tele­skop erscheint Nep­tun nur als 2,2 Bogen­se­kun­den gro­ßes blau­grü­nes Scheib­chen ohne jedes Detail.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to, im Stern­bild Stein­bock, bleibt auch im Febru­ar unsichtbar.

Helle Kometen und Planetoiden

Der peri­odi­sche Komet 12P/­Pons-Brooks wan­dert vom Stern­bild Schwan wei­ter in die Eidech­se und danach in die Andro­me­da. Er ist ein Objekt für den Abend­him­mel. Er kann in die­sem Monat mit einer Hel­lig­keit um 7,5 Grö­ßen­klas­sen bereits in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen auf­ge­spürt wer­den. Der Schweif­stern neigt zu Hel­lig­keits­aus­brü­chen, so dass die schein­ba­re Hel­lig­keit von Pons-Brooks auch höher lie­gen kann.

Der peri­odi­sche Komet 62P/Tsuchinshan kann im Stern­bild Jung­frau am Mor­gen­him­mel auf­ge­fun­den wer­den. Mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit um 9 Grö­ßen­klas­sen ist Tsuch­inshan bereits in klei­ne­ren Tele­sko­pen auffindbar.

Der peri­odi­sche Komet 144P/Kushida ist ein Objekt vor allem für die 1. Nacht­hälf­te und steht zu Beginn der Nacht sehr hoch an unse­rem Him­mel. Er wan­dert im Febru­ar durch den Stier und wei­ter in den nörd­li­chen Bereich des Stern­bilds Ori­on. Der Schweif­stern ist momen­tan rund 2,5 Grö­ßen­klas­sen schwä­cher als erwar­tet und soll­te mit einer Hel­lig­keit zwi­schen um 10 bis 11 mag bereits in klei­ne­ren bis mitt­le­ren Tele­sko­pen zu beob­ach­ten sein.

Der Komet C/2021 S3 (Pan­STARRS) kann zu Monats­be­ginn sehr tief am Mor­gen­him­mel auf­ge­spürt wer­den. Er wan­dert im Lau­fe des Monats durch die Stern­bil­der Skor­pi­on, Schlan­gen­trä­ger und Adler und steht dem­zu­fol­ge jeden Mor­gen etwas höher über dem Hori­zont. Der Komet ist lei­der schwä­cher als erwar­tet. Sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit beträgt im gesam­ten Febru­ar um 9 mag, so dass der Komet in klei­ne­ren Tele­sko­pen beob­ach­tet wer­den kann.

(2) Pal­las wan­dert am 6. Febru­ar vom Stern­bild Kopf der Schlan­ge in den Her­ku­les und kann am Mor­gen­him­mel beob­ach­tet wer­den. Ihre Hel­lig­keit nimmt im Lau­fe des Febru­ars von 9,5 auf 9,4 mag nur unwe­sent­lich zu. Am 1. Febru­ar geht Pal­las um 1:03 Uhr auf. Bis zum 29. Febru­ar ver­frü­hen sich ihre Auf­gangs­zei­ten auf 23:13 Uhr. Am 8. Febru­ar kann der 5,5 mag hel­le Stern 9 Her­cu­lis als Auf­such­hil­fe für den Aste­ro­iden die­nen. Der Abstand zum Stern beträgt dann nur 7,5 Bogen­mi­nu­ten. Am 18. Febru­ar zieht Pal­las in nur 5,5 Abstand an 21 Her­cu­lis (5,8 mag) vorbei.

Der Aste­ro­id (3) Juno wan­dert wei­ter rück­läu­fig durch den Löwen. Sie kann bereits die gesam­te Nacht beob­ach­tet wer­den und erreicht am 3. März 2024 ihre Oppo­si­ti­ons­stel­lung. Die schein­ba­re Hel­lig­keit des Aste­ro­iden steigt im Lau­fe des Monats von 9,2 auf 8,7 mag. Am 1. Febru­ar steht Juno um 2:39 Uhr im Meri­di­an. Am 29. Febru­ar befin­det sie sich bereits um 0:30 Uhr in ihrer höchs­ten Posi­ti­on im Süden. Am 17. Febru­ar zieht der Aste­ro­id in nur 4 Bogen­mi­nu­ten Abstand an dem 5,5 mag hel­len Stern 65 Leo­nis vorbei.

(4) Ves­ta bewegt sich immer lang­sa­mer durch den Stier und wird am 8. Febru­ar schließ­lich sta­tio­när. Damit been­det sie ihre Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Anschlie­ßend bewegt sich sich wie­der recht­läu­fig über den Him­mel. Auch ihre schein­ba­re Hel­lig­keit geht deut­lich zurück von 7,4 auf 7,9 Grö­ßen­klas­sen. Damit bleibt sie aber noch ein Objekt für das Fern­glas. Ihre Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 20:43 Uhr auf 18:59 Uhr.

(9) Metis wan­dert an der Gren­ze der Stern­bil­der Stier und Fuhr­mann ent­lang und ist zu Beginn des Monats noch 9,6 mag hell. Ab dem 17. Febru­ar unter­schrei­tet sie schließ­lich die 10. Grö­ßen­klas­se. Am 1. des Monats steht Metis um 20:53 Uhr im Süden und am 29. Febru­ar bereits um 19:18 Uhr.

(23) Tha­lia kann im Stern­bild Haar der Bere­ni­ke beob­ach­tet wer­den und wird am 20. Febru­ar wie­der hel­ler als 10 mag. Bis zum Monats­en­de stei­gert sie ihre Hel­lig­keit auf 9,8 Grö­ßen­klas­sen. Am 1. Febru­ar steht Tha­lia um 3:40 Uhr im Süden und am 29. Febru­ar bereits zwei Stun­den früher.

Der Aste­ro­id (354) Eleo­no­ra wan­dert am 7. Febru­ar vom Stern­bild Klei­ner Hund in die Zwil­lin­ge. Die Hel­lig­keit sinkt im Lau­fe des Monats von 9,6 mag auf 10,2 Grö­ßen­klas­sen. Eleo­no­ras Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von 23:01 Uhr auf 20:58 Uhr.

(532) Her­cu­li­na leuch­tet ab dem 9. Febru­ar wie­der hel­ler als 10 mag und kann im Stern­bild Bären­hü­ter auf­ge­fun­den wer­den. Bis zum Monats­en­de stei­gert sie ihre schein­ba­re Hel­lig­keit auf 9,6 Grö­ßen­klas­sen. Am 1. Febru­ar geht Her­cu­li­na um 22:16 Uhr im Osten auf. Am 29. Febru­ar über­schrei­tet sie bereits um 20:23 Uhr die öst­li­che Horizontlinie.

Meteorströme

Erst vor rela­tiv kur­zer Zeit wur­de die Febru­ar-Eta-Dra­co­ni­den als neu­er Mete­or­strom nach­ge­wie­sen, die zwi­schen dem 2. bis 5. Febru­ar aktiv sind. Der zir­kum­po­la­re Radi­ant liegt in der Nähe von Eta Dra­co­nis an der Posi­ti­on RA = 240° und Dec = +61°. Die­ser steht zum Mor­gen­grau­en rund 70 Grad hoch über dem Hori­zont. Des­halb ist es rat­sam, in den Stun­den nach Mit­ter­nacht bis kurz vor Beginn der Mor­gen­däm­me­rung nach den Meteo­ren Aus­schau zu hal­ten. Zum Maxi­mums­zeit­punkt sind nur eini­ge weni­ge Meteo­re sicht­bar, die mit einer Geschwin­dig­keit von 31 Kilo­me­tern in der Sekun­de in die Atmo­sphä­re ein­drin­gen und dem­zu­fol­ge eher lang­sa­me Stern­schnup­pen erzeu­gen. Im Jahr 2011 wur­den bis zu 13 Meteo­re pro Stun­de die­ses Stroms nach­ge­wie­sen. Ein Ursprungs­kör­per der Febru­ar-Eta-Dra­co­ni­den ist nicht bekannt.

Am deut­lichs­ten macht sich in die­sem Monat die Ant­he­l­ionquel­le bemerk­bar. Es ist ein ganz­jäh­ri­ger Mete­or­strom aus der Eklip­tik­re­gi­on, des­sen Radi­ant sich etwa 12 Grad öst­lich des Gegen­son­nen­punk­tes befin­det. Der Radi­ant nimmt ein gro­ßes Gebiet von min­des­tens 30 x 20 Grad am Him­mel ein. Das Zen­trum wan­dert im Febru­ar durch das gesam­te Stern­bild Löwe. Die weni­gen Meteo­re der Ant­he­l­ionquel­le sind mit 30 km/s nicht sehr schnell. Als Ursprungs­kör­per gilt der kurz­pe­ri­odi­sche Komet 2P/Encke.

Der abendliche Fixsternhimmel

Sternhimmel Februar 2024
Der Stern­him­mel am 15. Febru­ar 2024 um 22:00 Uhr MEZ

Im Norden

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit fin­den wir das Stern­bild des Gro­ßen Bären, mit der bekann­ten Figur des Gro­ßen Wagens, in mitt­le­rer Höhe und senk­recht mit der Deich­sel nach unten im Nord­os­ten. Das Stern­bild wird im Lau­fe der Nacht noch höher stei­gen und schließ­lich gegen Mor­gen die Zenit­re­gi­on errei­chen. Ver­län­gern wir die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che, fin­den wir auch den Polar­stern im Stern­bild Klei­nen Bär, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Direkt unter­halb des Klei­nen Bären hat der Dra­che soeben sei­nen tiefs­ten Punkt im Nor­den, die unte­re Kul­mi­na­ti­on genannt wird, über­schrit­ten und steigt nun lang­sam wie­der höher. Dabei schlän­gelt sich der Dra­che um die Figur des Klei­nen Wagens her­um. In mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont fällt das Stern­bild Kepheus auf, das annä­hernd wie das Dach eines Hau­ses erscheint. Halb­hoch im Nord­wes­ten steht auch die Kas­sio­peia, die auf­grund ihrer ein­präg­sa­men Form auch „Himmels‑W“ genannt wird. Noch etwas höher sind die schwa­chen Ster­ne der Giraf­fe auch unter einem dunk­len Land­him­mel kaum aus­zu­ma­chen. Bei opti­ma­ler Sicht zum Nord­ho­ri­zont soll­ten noch in gerin­ger Höhe Deneb im Stern­bild Schwan und die Wega in der Lei­er erkenn­bar sein.

Im Osten

Unser Blick in Rich­tung Osten führt uns wie­der zum Gro­ßen Wagen zurück. Sei­ne zwei letz­ten Deich­selster­ne wei­sen auf einen sehr hel­len röt­lich leuch­ten­den Stern direkt über dem nord­öst­li­chen Hori­zont: Hier­bei han­delt es sich um den Stern Ark­tur, der Haupt­stern im Stern­bild Bären­hü­ter. Zwi­schen die­sen bei­den Stern­bil­dern befin­den sich die unschein­ba­ren Jagd­hun­de und die schwa­chen Ster­ne des Haar der Bere­ni­ke. Noch wei­ter in Rich­tung Ost­ho­ri­zont sind soeben die ers­ten Ster­ne der Jung­frau, mit­samt ihrem rei­chen Gala­xien­ge­bie­ten, über dem Hori­zont erschie­nen. Die­se kün­den bereits vom nahen­den Früh­ling. In mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont fin­den wir noch das mäch­ti­ge Stern­bild des Löwen. Nord­west­lich des Löwen­kop­fes ste­hen die schwa­chen Ster­ne des Kreb­ses. Hier kann in einer dunk­len, mond­schein­lo­sen Nacht der offe­ne Stern­hau­fen der Krip­pe (Prae­se­pe, Mes­sier 44), der auch als Bie­nen­stock­hau­fen bekannt ist, mit blo­ßem Auge als schwa­cher Licht­fleck auf­ge­fun­den werden.

Im Süden

Der Süden des Him­mels wird bis in die Zenit­re­gi­on von zahl­reich hel­len Ster­nen des Win­ter­him­mels domi­niert. Siri­us, der hells­te Stern des Him­mels und Haupt­stern des Gro­ßen Hun­des, hat soeben den Meri­di­an über­schrit­ten. Öst­lich des Süd­punk­tes erken­nen wir bei guter Hori­zont­sicht die nörd­li­chen Aus­läu­fer des Stern­bilds Hin­ter­deck und dar­über die äußerst schwa­chen Ster­ne des Ein­horns. Noch wei­ter höher fin­den wir mit dem Haupt­stern Pro­kyon das Stern­bild des Klei­nen Hun­des. Dar­über befin­det sich die dop­pel­te Ster­nen­ket­te der Zwil­lin­ge, mit den bei­den Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Die Zenit­re­gi­on wird vom unschein­ba­ren Stern­bild Luchs ein­ge­nom­men. Das auf­fäl­ligs­te Stern­bild in die­ser Him­mels­re­gi­on ist aber der Him­mels­jä­ger Ori­on, in mitt­le­rer Höhe im Süd­wes­ten. Das Stern­ent­ste­hungs­ge­biet des Ori­on­ne­bel, im Schwert­ge­hän­ge des Him­mels­jä­gers, ist bereits mit dem blo­ßen Auge zu erken­nen und bie­tet in jedem Fern­glas und Tele­skop einen präch­ti­gen Anblick. Ober­halb des Him­mels­jä­gers ent­de­cken wir den öst­li­chen Teil des Stern­bilds Stier, mit dem Haupt­stern Alde­ba­ran. Wei­ter höher steht das Stern­bild Fuhr­mann, mit der gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la. Unter­halb des Ori­ons ent­de­cken wir noch das unschein­ba­re Stern­bild des Hasen. Wir wen­den uns wie­der dem öst­li­chen Teil des Meri­di­ans zu. Dort kön­nen wir schon die ers­ten Ster­ne des Früh­lings­him­mels beob­ach­ten. Wir ent­de­cken dort den unschein­ba­ren Krebs und direkt dar­un­ter den Kopf der Was­ser­schlan­ge, die sich bis zum süd­öst­li­chen Hori­zont erstreckt.

Im Westen

Genau über dem West­punkt, noch hoch am Him­mel, steht Kapel­la, der Haupt­stern des Stern­bilds Fuhr­mann. Rechts ober­halb des Fuhr­manns sind an dunk­len Stand­or­ten noch die schwa­chen Ster­ne der Giraf­fe aus­zu­ma­chen. Dar­un­ter steht der Per­seus, in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont. Unter­halb von Fuhr­mann und Per­seus ent­de­cken wir auch den Stier, mit sei­nem röt­lich erschei­nen­den Haupt­stern Alde­ba­ran und den bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den, die schon mit blo­ßem Auge zu erken­nen sind. Öst­lich des Stiers befin­det sich der Ori­on und direkt über dem Him­mels­jä­ger die bei­den Ster­nen­ket­ten der Zwil­lin­ge. Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te im Nord­os­ten ent­de­cken wir die Kas­sio­peia, auch bekannt als „Himmels‑W“. Die letz­ten Ster­ne des Herbst­him­mels ste­hen nun eben­falls kurz vor ihrem Unter­gang. Direkt im Nord­wes­ten ver­sinkt gera­de das Stern­bild Andro­me­da und die letz­ten Ster­ne des Pega­sus unter dem Hori­zont. Wei­ter in Rich­tung Wes­ten fol­gen die Stern­bil­der Drei­eck, Wid­der und das nur aus schwa­chen Ster­nen bestehen­de Stern­bild der Fische. Schon nied­rig im Wes­ten steht der hel­le Jupi­ter. Öst­lich davon schaut gera­de noch der Kopf des Wal­fi­sches her­vor, der aber auf­grund sei­ner Hori­zont­nä­he kaum erkannt wer­den kann. Im Süd­wes­ten ste­hen noch die nörd­li­chen Aus­läu­fer des Flus­ses Eri­danus, der direkt neben Rigel ent­springt, dem weiß leuch­ten­den Fuß­stern des Himmelsjägers.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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