Der Lauf des Mondes
Am ersten Morgen im Dezember können wir die abnehmende Mondsichel nur 5 Grad nordöstlich von Spica in der Jungfrau auffinden. In der Morgendämmerung des 2. Dezember befindet sich die sehr dünne Sichel des Mondes im Sternbild Waage. Wir können sie an diesem Morgen zum letzten Mal vor Neumond beobachten. Am 4. Dezember wird dann die Neumondphase durchlaufen. An diesem Morgen findet in der Antarktis eine totale Sonnenfinsternis statt, die von unseren Breiten aus, auch in ihrer partiellen Phase, unsichtbar bleibt. In der Abenddämmerung des 6. Dezembers taucht die dünne, zunehmende Mondsichel wieder über dem SSW-Horizont auf und kann dann nur 7 Grad südwestlich des Abendstern Venus aufgefunden werden. Am 7. Dezember befindet sich die Mondsichel knapp 6 Grad östlich der Venus im Sternbild Steinbock. Nur einen Abend später steht unser Erdtrabant direkt südlich der beiden Planeten Jupiter und Saturn. Alle drei Himmelskörper bilden an diesem Abend ein annähernd gleichschenkliges Dreieck. Am 9. des Monats finden wir den zunehmenden Mond 4 ½ Grad südöstlich des Riesenplaneten Jupiter im Sternbild des Wassermanns. An den Folgeabenden durchläuft unser stiller Begleiter Bereiche des Himmels, die nur schwache Sterne enthalten. Am 11. Dezember wird schließlich das Erste Viertel durchlaufen und wir sehen ihn im Grenzbereich der Sternbilder Wassermann, Fische und Walfisch. Nachdem der Mond die Sternbilder Walfisch, Fische und Widder hinter sich gelassen hat, befindet er sich am Abend des 16. Dezembers im „Goldenen Tor der Ekliptik“ im Sternbild Stier, das aus den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden gebildet wird. Am 17. Dezember können wir den nun fast vollen Mond nur 5 ½ Grad nördlich vom Hauptstern Aldebaran aufspüren. In der Nacht findet eine Sternbedeckung des 4,3 mag hellen Stern Tau Tauri statt. Der Beginn ist gegen 22:47 Uhr und findet an der unbeleuchteten Seite des Mondes statt. Am 19. des Monats steht der Vollmond in den Zwillingen. Nach der Vollmondphase wird unser Erdtrabant immer mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Er wandert weiter in Richtung Osten durch die Sternbilder Krebs, Löwe und Jungfrau, bis am 27. Dezember das Letzte Viertel durchlaufen wird. In dieser Nacht geht der Mond erst kurz nach Mitternacht im Osten auf und wechselt nun endgültig wieder an den Morgenhimmel. Am 30. des Monats steht die abnehmende Mondsichel abermals in der Waage. Am Silvestermorgen steht sie schließlich knapp 3 ¾ Grad westlich unseres roten Nachbarn Mars und nur 3 Grad oberhalb von Antares im Sternbild Skorpion.
Die Planeten
Der innerste Planet unseres Sonnensystems Merkur stand im Vormonat in oberer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Im Dezember entfernt er sich in östlicher Richtung von ihr und erreicht Ende des Jahres einen Winkelabstand von rund 18 Grad. Somit wird er zum Jahresende wieder am Abendhimmel sichtbar und steht dann am 7. Januar 2022 mit 19°13′ in seiner größten östlichen Elongation. Ab dem 25. Dezember können Beobachter versuchen, den flinken Planeten rund 20 Minuten nach Sonnenuntergang am westlichen Horizont aufzuspüren. An diesem Abend geht Merkur um 16:53 Uhr unter. Bis Silvester verspäten sich seine Untergänge auf 17:22 Uhr. Zum Ende der bürgerlichen Dämmerung erreicht Merkur eine Höhe von 4,5 Grad über dem Horizont. Seine Helligkeit beträgt an allen Abenden ‑0,7 Größenklassen. Die Venus kann als Aufsuchhilfe dienen, denn sie steht etwas mehr als 6 Grad nordwestlich des innersten Planeten unseres Sonnensystems. Am 2. Dezember passiert Merkur das Aphel seiner Bahn und befindet sich dann 69,8 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
Die Venus ist nach wie vor Abendstern und erreicht am 4. Dezember, mit ‑4,7 mag Helligkeit, ihren größten Glanz. Leider steht sie nicht sehr hoch über dem südwestlichen Horizont. Und auch ihre Sichtbarkeit als Abendstern verkürzt sich bis zum Jahresende drastisch. Zum Ende der bürgerlichen Dämmerung erreicht sie Anfang Dezember noch eine Höhe von 12 Grad und Ende des Jahres nur noch 5 Grad. Die Untergänge unseres Nachbarplaneten verfrühen sich von anfangs 18:35 Uhr auf 17:25 Uhr. Am 18. des Monats wird der Abendstern stationär und eilt anschließend schnell rückläufig auf die Sonne zu. Am 9. Januar 2022 steht Venus in ihrer unteren Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Ihre Helligkeit sinkt bis zum 31. Dezember auf ‑4,3 mag. Im Fernrohr erkennt man, dass der scheinbare Durchmesser des Venusscheibchens von anfangs 39 bis zum Monatsende auf 61 Bogensekunden anwächst. Ihr Beleuchtungsgrad nimmt ebenfalls ab so dass sie sich zum Jahresende als sehr schmale Sichel mit einem Beleuchtungsgrad von nur 2,6% zeigt! In der Abenddämmerung des 6. und 7. Dezembers ergibt sich ein hübscher Anblick, wenn die schmale Mondsichel in der Nähe von Venus zu finden ist.
Unser roter Nachbar Mars wandert weiter rechtläufig durch die Waage und wechselt zur Monatsmitte in den Skorpion. An Heiligabend tritt er in das Sternbild Schlangenträger über. Zum Ende des Monats hin wird er wieder am Morgenhimmel erkennbar und erreicht zum Jahresende einen westlichen Winkelabstand von 28 Grad gegenüber der Sonne. Allerdings ist der Rote Planet, mit einer scheinbaren Helligkeit von 1,6 mag, ein schwieriges Objekt für das bloße Auge in der schon weiter fortgeschrittenen Morgendämmerung, so dass man ihn am besten mit Hilfe eines Feldstechers aufspürt. Seine Aufgänge verfrühen sich im Laufe des Dezembers nur unwesentlich von anfangs 6:14 Uhr auf 6:12 Uhr zum Monatsende. Am 26. Dezember kann Mars nur 4 ½ Grad nördlich von Antares, dem Hauptstern des Skorpions, aufgefunden werden. Auch für diese Begegnung verwendet man am besten ein Fernglas. Am Silvestermorgen steht die dünne Mondsichel 3 Grad westlich des Roten Planeten.
Der Riesenplanet Jupiter bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Steinbock und ist ein Objekt für den Abendhimmel. Am 15. Dezember wechselt der Planet in das Sternbild Wassermann. Mit einer Helligkeit von ‑2,2 mag steht Jupiter nach Sonnenuntergang unübersehbar im Südwesten und ist nach dem Mond und der Venus das hellste Objekt am Abendhimmel. Bis zum Monatsende geht seine Sichtbarkeit drastisch zurück. Am 1. Dezember geht Jupiter um 22:03 Uhr im Südwesten unter. Bis zum 31. Dezember verfrühen sich seine Untergangszeiten auf 20:34 Uhr. Damit bleibt der Riesenplanet auch nach Sonnenuntergang rund 4 bis 3 Stunden am Himmel präsent, so dass es sich immer noch lohnt, den Lauf seiner Monde und seine Atmosphärenstrukturen zu beobachten. Bis zum Monatsende schrumpft sein scheinbarer Durchmesser weiter und beträgt zum Jahresende 35,5 Bogensekunden. Am 8. und 9. Dezember kann die Mondsichel in der Nähe des Riesenplaneten beobachtet werden.
Der Ringplanet Saturn ist ebenfalls ein Objekt des Abendhimmels und bewegt sich rückläufig durch den Steinbock. Seine scheinbare Helligkeit geht weiter zurück und beträgt Ende Dezember 0,8 mag. Saturn sinkt im Laufe des Dezembers immer früher unter die südwestliche Horizontlinie, wobei sich seine Sichtbarkeit am Abendhimmel von anfangs 3 auf nur noch eine Stunde reduziert. Am 1. des Monats erfolgt sein Untergang um 20:29 Uhr und zum Jahresende bereits um 18:47 Uhr. Im Fernrohr erscheint sein Ring immer noch weit geöffnet. Sein scheinbarer Äquatordurchmesser schrumpft auf 15,5 Bogensekunden. Saturn bildet zusammen mit Jupiter und Venus eine interessante Planetenkette am Abendhimmel, wobei sich die Mondsichel ab dem 6. Dezember sowie Merkur zum Jahresende hinzugesellen.
Uranus, rückläufig im Sternbild Widder, stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und kann nach wie vor fast die gesamte Nacht beobachtet werden. Im Laufe des Monats zieht sich der ferne Planet aber langsam vom Morgenhimmel zurück. Am 1. Dezember steht Uranus um 21:58 Uhr im Süden. Am letzten Tag des Jahres erfolgt sein Meridiandurchgang bereits zwei Stunden früher. Die beste Zeit, Uranus zu beobachten, ist deshalb der Abendhimmel, wenn der Planet halbhoch im Süden kulminiert. Uranus bewegt sich durch Himmelsareale, die nur sehr wenig und schwache Sterne enthalten. Er befindet sich etwa 11 Grad südöstlich von Alpha Arietis. Trotzdem ist es recht schwierig, den nur 5,7 mag hellen Planeten mit bloßem Auge aufzuspüren. Man benötigt dafür einen sehr klaren und dunklen Himmel ohne Mondschein. Im Teleskop ist aber nicht mehr als ein 3,7 Bogensekunden großes grünliches Scheibchen wahrnehmbar, was keinerlei Einzelheiten zeigt.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun kommt bereits zu Beginn des Monats zum Stillstand und beendet seine diesjährige Oppositionsperiode. Er wandert danach wieder rechtläufig durch den Wassermann. Neptun ist ein Planet für den Abendhimmel und sinkt bereits ab dem zweiten Monatsdrittel vor Mitternacht unter die westliche Horizontlinie. Am 1. Dezember geht Neptun um 0:29 Uhr unter. Am 31. Dezember erfolgt sein Untergang bereits um 22:29 Uhr. Somit beobachtet man ihn am besten bei Einbruch der Nacht. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 7,9 mag, benötigt man aber ein Fernglas oder ein kleines Teleskop. Im Fernrohr erscheint der ferne Planet bläulich-grün und nur 2,2 Bogensekunden groß.
Der 14,4 mag helle Zwergplanet (134340) Pluto hat sich vom Abendhimmel zurückgezogen und ist nicht mehr beobachtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2021 A1 (Leonard) ist in diesem Monat der hellste Komet an unserem Himmel und am besten am Morgenhimmel zu beobachten. Zu Beginn des Monats noch 7 mag hell, wird er Mitte Dezember voraussichtlich eine Helligkeit von 4,0 Magnituden erreichen, so dass er mit dem bloßen Auge und in Feldstechern sichtbar werden wird. Leider verschwindet er von unseren Breiten aus gesehen zu diesem Zeitpunkt bereits vom Morgenhimmel und ist dann mit viel Glück für wenige Tage in der hellen Abenddämmerung erkennbar. Am 12. Dezember 2021 erreicht er die Erdnähe und befindet sich dann 34,9 Millionen Kilometer von unserem Heimatplaneten entfernt. In der Abenddämmerung des 16. Dezember dürfte er auch zum letzten Mal von unseren Breiten aus beobachtbar sein. Im Laufe des Monats bewegt sich Leonard sehr schnell über den Himmel und durchläuft nacheinander die Sternbilder Jagdhunde, Haar der Berenike, Bärenhüter, Kopf der Schlange und Schlangenträger. Am Abend des 3. Dezember steht der Komet im Kugelsternhaufen Messier 3 in den Jagdhunden.
Der kurzperiodische Komet 4P/Faye ist im Sternbild Einhorn beobachtbar und bewegt sich in Richtung Westen auf die Grenze des Sternbilds Orion zu. Der Komet steht bereits zu Beginn der Nacht hoch am Himmel und erreicht Mitte Dezember gegen 1 Uhr morgens eine Höhe von 45 Grad über dem Horizont. Mit einer Helligkeit von 11 Größenklassen ist der Schweifstern ein Objekt für mittlere bis größere Teleskope. In der letzten Dezemberwoche kann Komet Faye nahe des 9 mag hellen Sternhaufens NGC 2254 aufgefunden werden und befindet sich Ende des Jahres nur 3 Grad nördlich des Rosettennebels (NGC 2239).
Der kurzperiodische Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko zieht einen kleinen Bahnbogen im nördlichen Bereich des Sternbilds Krebs. Mit einer Helligkeit zwischen 9 und 10 Größenklassen, ist der Schweifstern ein Objekt für kleine bis mittlere Teleskope.
Der Komet C/2019 L3 (ATLAS) kann zunächst noch im Sternbild Luchs aufgefunden werden und zieht weiter in den nördlichen Bereich des Sternbilds Zwillinge. Der Komet ist die gesamte Nacht optimal zu beobachten. Seine Helligkeit beträgt um 10 mag, so dass er in mittleren Teleskopen aufgefunden werden kann.
Der Zwergplanet (1) Ceres stand im November in Opposition zur Sonne und kann nach wie vor rückläufig im Sternbild Stier aufgesucht werden. Seine scheinbare Helligkeit nimmt im Laufe des Monats von anfangs 7,2 auf 7,9 mag wieder ab. Damit ist der Zwergplanet immer noch sehr leicht in Ferngläsern und kleinen Teleskopen die gesamte Nacht beobachtbar. Die Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 23:32 Uhr auf 21:10 Uhr. Am 20. Dezember befindet sich Ceres nahe dem Stern SAO 93650 (6,0 mag). Der gegenseitige Abstand beider Himmelskörper beträgt nur 3 Bogenminuten.
(2) Pallas kann im Sternbild Wassermann aufgesucht werden und ist ein Objekt für den späten Abendhimmel. Im Laufe des Dezembers sinkt seine scheinbare Helligkeit wieder unter die 10. Größenklassen. Anfang Dezember ist Pallas aber noch 9,8 mag hell. Am 1. Dezember geht der Asteroid um 23:17 Uhr im Westen unter. Am 31. Dezember erfolgt der Untergang bereits um 21:45 Uhr.
(7) Iris kann zunächst noch im Sternbild Krebs aufgefunden werden. Am 27. Dezember wechselt der Asteroid in das Sternbild Zwillinge und steht dann Mitte Januar 2022 in Opposition zur Sonne. Die Helligkeit steigt stark an von 8,6 auf 7,9 Größenklassen. Damit ist der Asteroid bereits sehr einfach in Ferngläsern und kleinen Fernrohren auffindbar. Am besten beobachtet man Iris während ihres Merdiandurchgangs, der zu Beginn des Monats um 3:34 Uhr und Ende Dezember bereits um 1:19 Uhr erfolgen wird.
(20) Massalia wandert durch das Sternbild Löwe und wird ab dem 18. Dezember wieder heller als 10 mag. Bis zum Ende des Jahres ist ihre Helligkeit auf 9,6 mag angestiegen. Die Kulminationszeiten des Asteroiden verfrühen sich von anfangs 4:53 Uhr auf 3:05 Uhr.
Der Asteroid mit der Nr. (44) Nysa kommt am 10. Dezember 2021 im Sternbild Stier in eine günstige Opposition zur Sonne und erreicht mit 9,1 mag fast ihre maximale Helligkeit. Zu Beginn des Monats beträgt ihre scheinbare Helligkeit 9,4 und Ende Dezember 9,6 mag. Am 1. Dezember steht Nysa um 0:47 Uhr im Süden und Ende des Monats bereits um 22:15 Uhr.
Meteorströme
Vom 4. bis 17. Dezember macht sich der teils ergiebige ekliptikale Meteorstrom der Geminiden bemerkbar, dessen Ausstrahlungspunkt (Radiant) sich im Sternbild Zwillinge befindet, knapp 1 Grad südwestlich vom Hauptstern Kastor entfernt. Das Maximum ist in diesem Jahr am Morgen des 14. Dezember gegen 8 Uhr zu erwarten. Der zunehmende Mond wird die Beobachtung des Meteorstroms nicht stören, weil er bereits gegen 2 Uhr untergehen wird. In den letzten Jahrzehnten hat die Aktivität der Geminiden leicht zugenommen. Unter einem dunklen Himmel (Grenzgröße 6,5 mag und Zenitstellung des Radianten) sind im Schnitt 120 bis 150 Meteore sichtbar, die mitunter auch sehr helle Exemplare beinhalten können. Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden nach Mitternacht, wenn der Radiant hoch am Himmel steht, bis zum Beginn der Morgendämmerung. Die günstigste Beobachtungszeit liegt immer zwischen 21 Uhr und 6 Uhr morgens. Die Sternschnuppen der Geminiden sind relativ langsam und treten mit Geschwindigkeiten von nur 34 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein. Als Mutterkörper gilt der Asteroid (3200) Phaethon der, wie man annimmt, kein normaler „erloschener“ Komet zu sein scheint, sondern von einem kompakteren Mutterkörper abstammt, der vor Jahrhunderten zerbrochen ist.
Vom 3. bis 15. Dezember tauchen die Sigma-Hydriden auf, die am besten vor allem an südlicheren Standorten zu beobachten sind. Ihr Radiant, im Kopf der Wasserschlange, steht in mitteleuropäischen Breiten in den Morgenstunden gerade einmal 40 Grad hoch über dem Horizont. Das Maximum der Sigma-Hydriden findet am 9. Dezember statt, mit einer stündlichen Zenitrate von nur 3 bis 5 Sternschnuppen. Aufgrund des niedrigen Radiantenstandes ist dann nur noch ein Meteor pro Stunde sichtbar. Die Eintrittsgeschwindigkeit der Teilchen der Sigma-Hydriden beträgt 58 Kilometer pro Sekunde, so dass die Meteore, ähnlich wie bei den Perseiden im August, recht schnell sind. Ein Mutterkörper der Sigma-Hydriden ist nicht bekannt.
Zwischen dem 5. und 20. Dezember tauchen die Monocerotiden auf, dessen Radiant sich zwischen Procyon im Kleinen Hund und Beteigeuze im Orion befindet. Am 9. Dezember sind allerdings gerade einmal 1 bis 3 Meteore sichtbar, die mit Geschwindigkeiten von 41 Kilometer pro Sekunde in die Atmosphäre eindringen. Als Mutterkörper der Monocerotiden gilt der periodische Komet Mellish.
Der relativ unbekannte Strom der Coma Bereniciden tritt zwischen dem 12. Dezember bis 23. Januar in Erscheinung, mit einem schwach ausgeprägten Maximum von 5 bis 10 Meteoren pro Stunde am 19. Dezember. Der Radiant verlagert sich im Aktivitätszeitraum zunächst vom Sternbild Löwe in das Haar der Berenike. Die Teilchen der Coma Bereniciden sind mit 65 Kilometern pro Sekunde sehr schnell.
Vom 17. bis 26. Dezember tauchen die bei uns zirkumpolaren Ursiden auf, dessen Radiant sich im Sternbild Kleiner Bär, innerhalb des Wagenkastens dieses Sternbilds befindet. Damit sind die Ursiden die ganze Nacht über zu beobachten. Zum Morgen hin erreicht der Radiant eine Höhe von gut 60 Grad über dem Horizont. Das scharfe Maximum findet in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember gegen Mitternacht statt. Leider stört der abnehmende Mond, drei Tage nach Vollmond. In der Regel sind 10 bis 20 oder auch mehr Sternschnuppen pro Stunde beobachtbar, die eine Geschwindigkeit beim eintritt in die Erdatmosphäre von 33 Kilometern pro Sekunde erreichen. In den Jahren 2004 und 2007 gab es deutlich höhere Raten. Als Ursprungskörper gilt der periodische Komet 8P/Tuttle.
Der nördliche Zweig der Tauriden wird ab dem 10. Dezember zur ekliptikalen Aktivität der Anthelionquelle gezählt. Das breite Radiantenzentrum der Anthelionquelle befindet sich aber auch in den Zwillingen, so dass diese Meteore sehr leicht mit den Geminiden verwechselt werden können. Die wenigen Teilchen treten dabei mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s in die Atmosphäre ein und verursachen recht langsame Meteorspuren.
Zum Ende des Jahres tauchen auch die ersten Quadrantiden auf, dessen Maximum am 3. Januar 2022 stattfinden wird.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit um 22:00 Uhr befindet sich die bekannte Figur des Großen Bären nahezu senkrecht mit der Deichsel nach unten über dem nordöstlichen Horizont. Verlängern wir die beiden hinteren Kastensterne des Wagenkastens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern ist der Hauptstern des Kleinen Bären, der nun mit dem darunter liegenden Sternbild des Drachen seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont eingenommen hat. Weiter östlich und oberhalb des Großen Bären gelegen sehen wir in einer dunklen mondscheinlosen Nacht die schwachen Sterne der unscheinbaren Sternbilder Giraffe und Luchs, die nun fast den Zenit erreicht haben. Hoch im Nordwesten steht die Kassiopeia, die im Volksmund auch als „Himmels‑W“ bekannt ist. Darunter erkennt man das Sternbild des Kepheus, das die Form eines schiefen Hausdaches besitzt, und nun wieder Richtung Nordhorizont hinabsteigen wird. Dicht über dem Horizont im Nordwesten funkelt noch der helle Stern Wega im Sternbild Leier gemächlich vor sich hin. Noch weiter östlich davon sehen wir das Sternbild Schwan, mit seinem hellen Hauptstern Deneb, noch vollständig über dem Horizont stehend. Diese beiden typischen Sternbilder des Sommerhimmels werden in der nächsten Stunde nun endgültig von der Himmelsbühne abtreten und unter den Horizont im Norden verschwinden.
Im Osten
Der südöstliche Himmel wird nun praktisch von den hellen Wintersternbildern dominiert. Die hellsten Sterne dieser Sternbilder bilden das so genannte Wintersechseck. Zum Wintersechseck gehören die Sterne Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen. Sehr hoch am Himmel in Richtung Osten steht die gelblich leuchtende Kapella im Sternbild Fuhrmann. Darunter sind die beiden Sternketten der Zwillinge sichtbar, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux, die sich jetzt genau über dem Ostpunkt befinden. Westlich vom Fuhrmann gelegen entdecken wir den Stier, mit dem rötlich erscheinenden Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, die bereits mit bloßem Auge sichtbar sind. Unterhalb des Stiers befindet sich der Himmelsjäger Orion ungefähr in der gleichen Höhe über dem Horizont wie die Zwillinge. Es ist das bekannteste und auffälligste Wintersternbild an unserem Himmel. Wir wenden uns nun wieder dem Sternbild Zwillinge zu. Unterhalb der Zwillinge in Richtung Horizont steht der unscheinbare Krebs. Südöstlich des Krebs ist bereits Regulus im Sternbild Löwe aufgegangen. Oberhalb des Löwen entdecken wir die Sternbilder Kleiner Löwe, Luchs und Großer Bär. Direkt westlich des Krebs befindet sich der Stern Prokyon und unterhalb dieses Sterns ist auch schon das unscheinbare Sternbild Einhorn über dem Horizont erschienen. Am Auffälligsten unter den hellen Sternen in diesem Himmelsabschnitt ist aber Sirius, der hellste Stern an unserem Himmel. Er ist der Hauptstern des Sternbildes Großer Hund und befindet sich momentan noch dicht über dem Horizont im Südosten.
Im Süden
Blicken wir in Richtung Süden und senkrecht über unseren Köpfen in Richtung Zenit, sehen wir das Sternbild Perseus in seiner höchsten Stellung am Himmel. Hier lohnt ein Blick auf den Doppelsternhaufen h und Chi im Persei, der im Fernglas prächtig erscheint und schon mit bloßem Auge als kleines, ausgedehntes Wölkchen erkannt werden kann. Weiter östlich wird auch das Sternbild Fuhrmann, mit der hell leuchtenden Kapella, bald den Meridian überschreiten. Auch in diesem Sternbild befinden sich zahlreiche helle offene Sternhaufen für den Feldstecher. Unterhalb der beiden Sternbilder steht der Stier, mit dem rötlichen Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, die schon mit bloßem Auge zu erkennen sind. Südöstlich des Stiers fällt der mächtige Himmelsjäger Orion auf, der aus zahlreichen hellen Sternen besteht. Auffällig an diesem Sternbild sind insbesondere die drei markanten Gürtelsterne. Auch der obere und rötlich leuchtende Schulterstern Beteigeuze und der bläuliche erscheinende Fußstern Rigel, stechen hervor. Im Schwertgehänge des Orion befindet sich der berühmte Orionnebel, der zu den eindrucksvollsten Nebeln des Himmels zählt. Unterhalb des Himmelsjägers Orion ist das Sternbild Hase erkennbar. Auch der hellste Stern des Himmels und Hauptstern des Großen Hundes, Sirius, ist soeben über dem Südosthorizont erschienen. Westlich vom Orion gelegen geht gerade der Fluss Eridanus durch den Meridian, dessen hellster Hauptstern Archernar allerdings nur von der südlichen Halbkugel der Erde aus zu sehen ist. Noch weiter in Richtung Westen steht das ausgedehnte Herbststernbild des Walfisches. In mittlerer Höhe im Südwesten befinden sich noch die Fische und östlich davon die eher unscheinbaren Sternbilder Widder, Dreieck und Andromeda.
Im Westen
Der Westhimmel wird noch vom mächtigen Pegasus dominiert. Allerdings versinken seine Sterne im Laufe der Nacht langsam aber sicher unter den westlichen Horizont. Senkrecht über dem Pegasusquadrat gelegen finden wir noch die Sternenkette der Andromeda. Hier können wir noch in genügend Beobachtungshöhe das am weitesten entfernte Objekt beobachten, das wir mit bloßem Auge erkennen können, die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie erscheint unter einem dunklen Landhimmel im Fernglas als rund 3 Grad ausgedehnter Nebelfleck. Hoch im Südwesten, östlich der Andromeda gelegen, stehen die kleinen Sternbilder Dreieck und Widder. Unterhalb der beiden Sternbilder befinden sich die eher unscheinbaren und nur aus schwachen Sternen bestehenden Fische. Blicken wir hoch in den Nordwesten entdecken wir das auffällige Sternbild der Kassiopeia, das die Form des Buchstaben „W“ besitzt und demzufolge im Volksmund auch „Himmels‑W“ genannt wird. Weiter in Richtung Nordosten steht der Kepheus und links unterhalb des Kepheus befindet sich die unscheinbare Eidechse. Dicht über dem nordwestlichen Horizont sollte noch das Sommersternbild Schwan, mit seinem hellen und weiß erscheinenden Hauptstern Deneb, erkennbar sein.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.