Der Lauf des Mondes
Am 1. Abend des Monat Dezember steht der abnehmenden Mond nach seinem Aufgang über dem östlichen Horizont, nur wenige Bogenminuten östlich von Omicron Leonis im Sternbild des Löwen. Am Morgen des 2. Dezember hat er bereits Regulus erreicht und befindet sich dabei nur 4 Grad südwestlich des Hauptsterns. An den Folgeabenden geht unser Mond erst nach Mitternacht auf und bewegt sich dabei weiter in östlicher Richtung über den Himmel. Am 3. des Monats ist das Letzte Viertel erreicht. Am Morgen des 4. Dezember können wir den abnehmenden Mond nur 2 ½ Grad südlich von Jupiter auffinden. Nur einen Morgen später befindet sich dieser genau zwischen Jupiter und Mars im Sternbild der Jungfrau. Unser Erdtrabant erreicht am 6. des Monats schließlich den Mars und steht nur noch 0,7 Grad südöstlich des Roten Planeten. Der Erdtrabant bewegt sich weiter durch die Jungfrau und kann dann am Morgen des 7. Dezember nur 4 ½ Grad westlich des Morgensterns Venus aufgefunden werden. 5 ½ Grad nördlich des Mondes steht Spica, der Hauptstern der Jungfrau. Einen Morgen später hat die immer dünner werdende Mondsichel bereits die Venus hinter sich gelassen. Am Morgen des 10. Dezember sehen wir die Mondsichel schließlich zum letzten Mal über dem ostsüdöstlichen Horizont aufgehen, bis am 11. des Monats die Neumondphase erreicht ist.
Nach Neumond taucht der Erdtrabant bereits in der Abenddämmerung des 12. Dezember wieder über dem südwestlichen Horizont auf. Anschließend wandert er über Gebiete des Himmels, die nur schwächere Sterne enthalten Dabei passiert er die Sternbilder Steinbock und Wassermann. Am 18. Dezember befindet sich der Mond im Ersten Viertel und bereits im Sternbild der Fische. Pünktlich zum Winteranfang, am 22. des Monats, steht unser stiller Begleiter nur 9 ½ südlich der Plejaden und überschreitet anschließend das „Goldene Tor der Ekliptik“, zwischen den offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden. Nur einen Abend später kann der Mond innerhalb des Sternhaufens der Hyaden und sehr nahe bei Aldebaran, dem Hauptstern des Stiers, aufgefunden werden. An diesem Abend kommt es kurz nach 19:15 Uhr zu einer Bedeckung des 1,1 mag hellen Hauptsterns durch den 96% beleuchteten zunehmenden Mond am dunklen Mondrand, die ungefähr eine Stunde anhalten wird. Gegen 20:15 Uhr taucht der Stern an der beleuchteten Seite des Mondes wieder auf. Am frühen Abend des 25. Dezembers ist Vollmond, mit der längsten Vollmondnacht des Jahres 2015. Gleichzeitig steht er nur 1 ½ Grad nördlich von Gamma Geminorum im Sternbild der Zwillinge. Nachdem der Erdtrabant das Sternbild Krebs hinter sich gelassen hat, wird er mehr und mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. In der Nacht vom 29. auf den 30. Dezember finden wir ihn abermals nur 4 Grad südlich von Regulus. Zu Silvester hat der Mond den Planeten Jupiter bereits hinter sich gelassen und befindet sich nur 6 ½ Grad westlich des Riesenplaneten.
Die Planeten
Merkur ist zu Beginn des Dezembers noch unsichtbar, entfernt sich aber sehr schnell in östlicher Richtung von unserem Zentralgestirn. Zum Jahresende kann der innerste Planet des Sonnensystems wieder am Abendhimmel im Sternbild Schütze gesichtet werden. Schon am 25. Dezember kann man ihn kurz nach 16:45 Uhr,als ‑0,7 mag helles Objekt im Fernglas auffinden. Leider befindet er sich zu diesem Zeitpunkt, in der bereits fortgeschrittenen Abenddämmerung, sehr dicht über dem südwestlichen Horizont und verschwindet dann kurz danach in den dichten horizontnahen Atmosphärenschichten. Sein Untergang erfolgt schließlich um 17:20 Uhr. Am 29. Dezember steht er mit 19°43′ in seiner größten östlichen Elongation von der Sonne. Bis zum 31. Dezember geht die Merkurhelligkeit um 0,2 mag zurück.Gleichzeitig ist Merkur zur Hälfte beleuchtet. Die so genannte Dichotomie tritt ein. Sein Untergang erfolgt um 17:37 Uhr. Danach ist Merkur noch bis zum 4. Januar 2016 am Abendhimmel sichtbar und steht am 14. Januar 2016 in unterer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn.
Venus bleibt Morgenstern, nähert aber sich weiter langsam der Sonne an. Ihr westlicher Winkelabstand schrumpft dabei von anfangs 43 auf nunmehr 38 Grad zum Monatsende. Am 11. des Monats überschreitet die Venus vom Sternbild Jungfrau kommend die Grenze zum Sternbild Waage. Die Helligkeit der Venus geht um 0,2 Größenklassen leicht zurück und beträgt am 31. Dezember ‑4,0 mag. Auch ihr scheinbarer Durchmesser schrumpft von anfangs 17,4 auf 14,4 Bogensekunden. Im Fernrohr präsentiert sie sich aber als immer dicker werdende Sichel. Der Beleuchtungsgrad nimmt bis zum Jahreswechsel zu und beträgt dann 77%. Am 1. Dezember geht Venus um 3:39 Uhr auf. Bis zum 31. Dezember verspäten sich ihr Aufgänge auf 5:01 Uhr. Am 7. Dezember ereignet sich eine reizvolle Konstellation, wenn die schmale Sichel des abnehmenden Mondes in der Nähe des Morgensterns aufgefunden werden kann. Gleichzeitig sind noch die hellen Planeten Mars und Jupiter am Morgenhimmel sichtbar. Des Weiteren zieht der Morgenstern am 18. des Monats in nur 2 Grad Abstand an Alpha Librae vorbei.
Mars baut seine Sichtbarkeit am Morgenhimmel weiter aus und wandert weiter in südlicher Richtung rechtläufig durch die Jungfrau. Seine Helligkeit steigt weiter an und beträgt zum Jahresende bereits 1,2 mag. Auch sein scheinbarer Durchmesser steigt auf nunmehr 5,6 Bogensekunden. Das ist auch kein Wunder, weil er am 22. Mai 2016 wieder in Opposition zur Sonne kommt und nun von Woche zu Woche immer besser sichtbar wird. Am Monatsersten geht unser roter Nachbarplanet um 2:19 Uhr auf. Am Monatsletzten überschreitet Mars bereits um 1:59 Uhr die östliche Horizontlinie. Am 1. Dezember zieht Mars in nur 1 ½ Grad südlichen Abstand an Gamma Virginis vorbei und begegnet am 23. des Monats Spica, dem Hauptstern der Jungfrau, in einem nördlichen Abstand von ca. 4 Grad. Am 6. Dezember ergibt sich eine reizvolle Konstellation, wenn die abnehmende Mondsichel, in weniger als 1 Grad Abstand, südlich am Roten Planeten vorbeizieht.
Jupiter ist ein Planet für die zweite Nachthälfte, geht aber ab dem zweiten Monatsdrittel bereits vor Mitternacht auf. Er bewegt sich immer langsamer werdend rechtläufig durch den Löwen und kommt dabei fast zum Stillstand. Seine Helligkeit nimmt weiterhin leicht zu und beträgt zum Monatsende bereits ‑2,2 mag. Sein Äquatorialdurchmesser steigt dabei auf 38,9 Bogensekunden. Auch sein westlicher Abstand zur Sonne steigt deutlich von anfangs 77 auf 106 Grad. Am 1. Dezember geht Jupiter um 0:28 Uhr auf. Bis zum 31. Dezember verfrühen sich seine Aufgänge auf 22:38 Uhr. Am 4. Dezember steht der abnehmende Mond nur 2,5 Grad südlich des Riesenplaneten.
Der Ringplanet Saturn stand im Vormonat in Konjunktion zur Sonne und taucht nun zum Ende des Jahres im Sternbild Schlangenträger wieder am Morgenhimmel auf. Allerdings kann er sich noch nicht so recht gegenüber der hellen Morgendämmerung durchsetzen und ist dann nur mit Hilfe eines Feldstechers beobachtbar. Am 25. Dezember geht der 0,5 mag helle Saturn um 6:16 Uhr im Südosten auf. Bis zum 31. Dezember verfrühen sich seine Aufgänge nur um 20 Minuten. Erst im Januar 2016 wird Saturn langsam wieder ein Objekt für den Morgenhimmel auch für das bloße Auge.
Uranus ist ein Objekt für die erste Nachthälfte und bremst seine rückläufige Bewegung durch das Sternbild Fische weiter ab. Am 26. Dezember wird er schließlich stationär und wandert anschließend wieder rechtläufig durch das Sternbild. Durch den Stillstand endet auch seine Oppositionsperiode. Am 1. des Monats steht der 5,8 mag helle Uranus um 20:26 Uhr im Süden und sinkt um 3:04 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Bis zum 31. des Monats verfrühen sich seine Meridiandurchgänge auf 18:27 Uhr und seine Untergänge um 2 Stunden.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun kann noch am Abendhimmel beobachtet werden und bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Wassermann. Er geht allerdings schon vor Mitternacht unter und befindet sich in der Nähe des Sterns HIP 111398 (6,5 mag), der als Aufsuchhilfe für den Planeten dienen kann. Zu Beginn des Monats steht der 7,9 mag helle Planet bei Einbruch der Nacht um 18:00 Uhr im Süden und sinkt um 23:13 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Zum Jahresende kulminiert Neptun bereits um 16:04 Uhr im Süden und geht um 21:17 Uhr wieder unter.
Der Zwergplanet (134340) Pluto im Sternbild Schütze kommt am 6. Januar 2016 in Konjunktion zur Sonne und ist nicht beobachtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2013 US10 (Catalina) stand am 15. November in Sonnennähe und war zunächst nur am Südhimmel sichtbar. Er wandert nun weiter durch die Jungfrau, steil in Richtung Norden und taucht dann Anfang Dezember, zu Beginn der astronomischen Dämmerung, tief am Morgenhimmel auf. Pünktlich zu Weihnachten überschreitet der Schweifstern die Grenze zum Sternbild Bärenhüter. Seine Helligkeit wird in dieser Zeit zwischen um 6 Magnituden betragen, so dass er unter einem sehr dunklen Himmel eventuell sogar mit bloßem Auge aufgefunden werden kann. Im Laufe des Januar könnte der Komet schließlich sogar noch etwas heller werden. Zum Jahreswechsel steht Catalina in der Nähe von Arktur, dem Hauptstern im Bärenhüter und zu Beginn der Morgendämmerung bereits gut 50 Grad hoch über dem Horizont. Ein Infoblatt mit Aufsuchkarten und Ephemeriden kann auf meiner Webseite als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Der Komet C/2013 X1 (PanSTARRS) kann am Abendhimmel im Sternbild Andromeda beobachtet werden und zieht im Laufe des Dezembers weiter in den Pegasus. Er befindet sich somit in hervorragender Beobachtungsposition am Abendhimmel. Seine Helligkeit beträgt um 10,5 mag, so dass der Komet in mittleren Teleskopen beobachtet werden kann. Am 7. Dezember steht der Schweifstern in der Nähe von Beta Andromedae und der 10 mag hellen Galaxie NGC 404.
Der Komet C/2014 S2 (PanSTARRS) ist zirkumpolar und kann den gesamten Monat über im Sternbild Drache aufgefunden werden. Seine Helligkeit geht wieder etwas zurück und beträgt zwischen 9,5 mag und 10 mag. Somit ist er ein Objekt für kleinere und mittlere Teleskope.
Der bereits 9,3 mag helle Zwergplanet (1) Ceres steht zu Beginn der Dunkelheit im Sternbild Steinbock schon zu tief im Südwesten, um ihn erfolgreich beobachten zu können. Allerdings kann am 1. Dezember der 5,7 mag helle Stern SAO 189856 noch als Aufsuchhilfe für den Asteroiden dienen. Ihr gegenseitiger Abstand beträgt nur 5,5 Bogenminuten.
Der Asteroid (4) Vesta bewegt sich immer schneller werdend rechtläufig durch den Walfisch. Am 18. Dezember wechselt der Himmelskörper in das Sternbild Fische und pünktlich zu Heiligabend, abermals in den Walfisch. Am 1. Dezember geht die 7,5 mag helle Vesta um 19:37 Uhr durch den Meridian und sinkt um 1:00 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Bis zum Ende des Jahres verfrühen sich ihre Meridiandurchgänge auf 17:58 Uhr und ihre Untergänge auf 23:39 Uhr. Die Helligkeit sinkt in dieser Zeit auf 7,9 mag. Damit kann der Himmelskörper immer noch in lichtstarken Ferngläsern und kleinen Teleskopen beobachtet werden. Am Nikolaustag steht Vesta übrigens nur 5,5 Bogenminuten vom 5,1 mag hellen Stern SAO 128655 entfernt.
(15) Eunomia bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Pegasus und wechselt ab 23. Dezember in die Fische. Am 1. Dezember kulminiert Eunomia um 19:17 Uhr und am 31. Dezember bereits um 17:53 Uhr. Ihre Untergänge verfrühen sich von anfangs 2:57 Uhr auf 14:31 Uhr. Auch ihre Helligkeit geht weiter zurück von anfangs 8,9 auf nur noch 9,4 mag.
Der Asteroid Nr. 16 Psyche kommt am 9. Dezember 2015 im Sternbild Stier wieder in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,4 mag. Zu Beginn des Monats steht die 9,5 mag helle Psyche um 0:41 Uhr im Süden. Zum Ende des Jahres erreicht der nun wieder 9,9 mag helle Himmelskörper bereits um 22:12 Uhr den Meridian.
(27) Euterpe steht am 25. Dezember im Sternbild der Zwillinge der Sonne genau gegenüber und erreicht ihre maximale Helligkeit von 8,4 mag. Diese Opposition ist die günstigste bis zum Jahr 2025! Am 1. Dezember steht der 9,3 mag helle Asteroid um 2:01 Uhr im Meridian. Am 31. des Monats erreicht die 8,7 mag helle Euterpe bereits 2 ½ Stunden früher ihre höchste Stellung im Süden. Bei ihrem Lauf durch das Sternbild Zwillinge passiert sie am 14. Dezember My Geminorum (2,9 mag), nur 0,5 Grad nördlich, und am 22. Dezember Eta Geminorum (3,2 mag), in einem nördlichen Abstand von nur 0,7 Grad. Am 28. Dezember kann sie nur 1 Grad südlich vom hellen Offenen Sternhaufen Messier 35 in den Zwillingen aufgefunden werden.
Der Asteroid (29) Amphitrite wird am 8. des Monats in den Fischen wieder stationär und beendet damit ihre Oppositionsperiode. Anschließend bewegt sich der Kleinplanet wieder rechtläufig durch das Sternbild. Die Helligkeit geht weiter zurück von anfangs 9,7 mag auf 10,1 mag. Zu Beginn des Monats geht Amphitrite um 20:47 durch den Meridian und sinkt um 4:19 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Bis zum Monatsende verfrühen sich die Meridiandurchgangszeiten auf 18:56 Uhr und die Untergänge auf 2:29 Uhr.
(39) Laetitia wird ab der zweiten Dezemberwoche wieder schwächer als 10 mag und kann im Sternbild Walfisch aufgefunden werden. Die Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 22:11 Uhr auf 20:06 Uhr. Am 10. Dezember steht der Asteroid nur 6 Bogenminuten nördlich der hellen Galaxie Messier 77 im Walfisch.
(192) Nausikaa wird im letzten Monatsdrittel wieder schwächer als 10 mag und wechselt am 11. Dezember vom Sternbild Perseus kommend in den Widder. Am 1. Dezember erreicht die 9,2 mag helle Nausikaa um 22:41 ihren höchsten Punkt im Süden. Zum Jahreswechsel steht der Kleinplanet schon um 20:34 Uhr im Meridian.
Meteorströme
Vom 4. bis 17. Dezember macht sich der teils ergiebige ekliptikale Meteorstrom der Geminiden bemerkbar, dessen Ausstrahlungspunkt (Radiant) sich im Sternbild Zwillinge, knapp 1 Grad südwestlich vom Hauptstern Kastor entfernt, befindet. Das Maximum ist am 14. Dezember in den Abendstunden zu erwarten. Der zunehmende Mond stört die Beobachtung der Geminiden nicht, weil er schon bei Einbruch der Dunkelheit untergehen wird. Unter einem dunklen Himmel (Grenzgröße 6,5 mag und Zenitstellung des Radianten) sind im Schnitt bis zu 120 Meteore sichtbar, die mitunter auch sehr helle Exemplare beinhalten können. Am besten beobachtet man deshalb ab Mitternacht, wenn der Radiant schon genügend hoch am Himmel steht, bis in die Morgenstunden. So können dann bis zu 70 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar sein. Die Sternschnuppen der Geminiden sind relativ langsam und treten mit Geschwindigkeiten von 35 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein. Als Mutterkörper gilt der Asteroid (3200) Phaethon, der – wie man annimmt – ein „erloschener“ Komet zu sein scheint.
Vom 3. bis 15. Dezember tauchen die Sigma-Hydriden auf, die am besten vor allem in südlicheren Standorten zu beobachten sind. Ihr Radiant, im Kopf der Wasserschlange, steht um 23 Uhr in mitteleuropäischen Breiten gerade einmal 20 Grad über dem Horizont. Das Maximum der Sigma-Hydriden findet zwischen dem 12. bis 14. Dezember statt, mit einer stündlichen Zenitrate von nur 3 bis 5 Sternschnuppen. Die Eintrittsgeschwindigkeit der Teilchen beträgt 58 Kilometer pro Sekunde, so dass die Meteore recht schnell sind. Ein Mutterkörper der Sigma-Hydriden ist nicht bekannt.
Der relativ unbekannte Strom der Coma Bereniciden tritt zwischen dem 12. Dezember bis 23. Januar in Erscheinung, mit einem schwach ausgeprägten Maximum von 5 bis 10 Meteoren pro Stunde am 19. Dezember. Der Radiant verlagert sich im Aktivitätszeitraum zunächst vom Sternbild Löwe in das Haar der Berenike. Die Teilchen der Coma Bereniciden sind mit 65 Kilometern pro Sekunde sehr schnell.
Vom 17. bis 26. Dezember tauchen die Ursiden auf, dessen zirkumpolarer Radiant sich im Sternbild Kleiner Bär befindet. Damit sind die Ursiden die ganze Nacht über zu beobachten. Das scharfe Maximum findet am 22. Dezember gegen 21 Uhr statt. Leider wird der fast volle Mond die Beobachtung der Ursiden in diesem Jahr stören. In der Regel sind 10 bis 20 Sternschnuppen pro Stunde beobachtbar, die eine Geschwindigkeit von 35 Kilometern pro Sekunde besitzen. Als Ursprungskörper gilt der periodische Komet 8P/Tuttle.
Der nördliche Zweig der Tauriden wird ab dem 10. Dezember zur ekliptikalen Aktivität der Anthelionquelle gezählt. Das breite Radiantenzentrum der Anthellion-Quelle befindet sich aber auch in den Zwillingen, so dass diese Meteore sehr leicht mit den Geminiden verwechselt werden können. Die wenigen Teilchen treten dabei mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s in die Atmosphäre ein und verursachen recht langsame Meteorspuren.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit um 22:00 Uhr befindet sich die Figur des Großen Wagens – ein Teil des Sternbilds Großer Bär – nahezu senkrecht mit der Deichsel nach unten über dem Nordosthorizont. Verlängern wir die beiden hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern ist der Hauptstern des Kleinen Bären, der nun mit dem darunter liegenden Sternbild des Drachen seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont erreicht hat. Weiter östlich, sehr hoch und oberhalb des Großen Bären gelegen, sehen wir in einer dunklen mondscheinlosen Nacht die schwachen Sterne der Sternbilder Giraffe und Luchs, die nun fast den Zenit erreicht haben.
Hoch im Nordwesten steht die Kassiopeia, die im Volksmund auch als „Himmels‑W“ bekannt ist. Darunter erkennt man das Sternbild Kepheus, das die Form eines schiefen Hausdaches besitzt. Dicht über dem Horizont im Nordwesten funkelt noch der helle Stern Wega im Sternbild Leier gemächlich vor sich hin. Noch weiter östlich davon sehen wir das Sternbild Schwan, mit seinem hellen Hauptstern Deneb, noch vollständig über dem Horizont. Diese beiden typischen Sternbilder des Sommerhimmels werden in der nächsten halben Stunde nun endgültig von der Himmelsbühne abtreten und unter dem Horizont verschwinden.
Im Osten
Der südöstliche Himmel wird nun von den hellen Wintersternbildern praktisch eingenommen. Die hellsten Sterne dieser Sternbilder bilden das so genannte Wintersechseck. Zum Wintersechseck gehören die Sterne Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen. Hoch am Himmel und ziemlich genau in Richtung Osten, steht die gelblich leuchtende Kapella im Sternbild Fuhrmann. Darunter sind die beiden Sternketten der Zwillinge sichtbar, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Westlich vom Fuhrmann entdecken wir den Stier, mit dem rötlich erscheinenden Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Plejaden und Hyaden. Unterhalb des Stiers befindet sich der Himmelsjäger Orion. Es ist das bekannteste und auffälligste Wintersternbild an unserem Himmel.
Wir wenden uns nun wieder dem Sternbild Zwilling in mittlerer Höhe über dem Horizont zu. Unterhalb der Zwillinge, in Richtung Horizont, steht der unscheinbare Krebs. Östlich davon befindet sich der Stern Prokyon im Kleinen Hund. Unterhalb des Kleinen Hundes ist auch schon das unscheinbare Sternbild Einhorn aufgegangen. Am Auffälligsten unter den hellen Sternen in diesem Himmelsabschnitt ist aber Sirius, der hellste Stern an unserem Himmel. Er ist der Hauptstern des Sternbildes Großer Hund und befindet sich momentan noch dicht über dem Horizont im äußersten Südosten. Auf der anderen Seite des Ostpunktes geht gerade das Frühlingssternbild Löwe auf. Darüber stehen die Sternbilder Kleiner Löwe, Luchs und Großer Bär.
Im Süden
Blicken wir in Richtung Süden, senkrecht über unseren Köpfen in Richtung Zenit, sehen wir das Sternbild Perseus in seiner höchsten Stellung. Hier lohnt ein Blick auf den Doppelsternhaufen h und Chi im Perseus, der im Fernglas prächtig erscheint und schon mit bloßem Auge erkannt werden kann. Weiter östlich wird auch das Sternbild Fuhrmann, mit der hell leuchtenden Kapella, bald den Meridian überschreiten. In diesem Sternbild befinden sich ebenfalls zahlreiche offene Sternhaufen für das Fernglas. Unterhalb der beiden Sternbilder steht der Stier, mit dem rötlichen Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, die schon mit bloßem Auge zu erkennen sind. Darunter fällt der mächtige Himmelsjäger Orion auf, der aus zahlreichen hellen Sternen besteht. Auffällig an diesem Sternbild sind insbesondere die drei markanten Gürtelsterne. Auch der obere und rötlich leuchtende Schulterstern Beteigeuze und der bläuliche erscheinende Fußstern Rigel stechen hervor. Im Schwertgehänge des Orion befindet sich der Orionnebel (Messier42), der zu den beeindruckendsten Nebeln am Himmel gehört.
Unterhalb des Himmelsjägers ist das Sternbild Hase erkennbar. Auch der hellste Stern des Himmels und Hauptstern des Großen Hundes, Sirius, ist soeben über dem Südosthorizont erschienen. Westlich vom Orion gelegen geht gerade der Fluss Eridanus durch den Meridian, dessen heller Hauptstern Archernar nur von der Südhalbkugel aus zu sehen ist. Noch weiter in Richtung Westen steht das ausgedehnte Herbststernbild des Walfischs. In mittlerer Höhe im Südwesten befinden sich noch die Fische und östlich davon die eher unscheinbar erscheinenden Sternbilder Widder, Dreieck und Andromeda.
Im Westen
Der Westhimmel wird noch vom mächtigen Pegasus dominiert. Allerdings versinken seine Sterne im Laufe der Nacht langsam aber sicher unter den westlichen Horizont. Senkrecht über dem Pegasusquadrat finden wir noch die Sternenkette der Andromeda. Hier können wir in genügend großer Beobachtungshöhe noch das am weitesten entfernte Objekt beobachten, das wir noch mit unbewaffnetem Auge erkennen können, die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie erscheint unter einem dunklen Landhimmel im Fernglas als rund 3 Grad langer Nebelfleck.
Hoch im Südwesten, und östlich der Andromeda gelegen, stehen die kleinen Sternbilder Dreieck und Widder. Unterhalb der beiden Sternbilder befinden sich die eher unscheinbaren und nur aus schwachen Sternen bestehenden Fische. Blicken wir hoch in den Nordwesten, entdecken wir das auffällige Sternbild Kassiopeia, die die Form des Buchstaben „W“ besitzt und demzufolge im Volksmund auch „Himmels‑W“ genannt wird. Weiter in Richtung Nordosten entdecken wir den Kepheus. Links unterhalb des Kepheus befindet sich die unscheinbare Eidechse. Dicht über dem nordwestlichen Horizont sollte noch das Sommersternbild Schwan, mit seinem hellen und weiß erscheinenden Hauptstern Deneb, erkennbar sein.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.