Das nun angebrochene Jahr 2018 wird für uns Hobbyastronomen gesehen wieder ein interessantes Jahr werden. Denn neben einer sehr günstigen Perihelopposition des Mars in diesem Sommer, ist vom deutschen Sprachraum aus auch wieder eine totale Mondfinsternis beobachtbar. Außerdem steht der Kleinplanet (4) Vesta ebenfalls in einer sehr günstigen Opposition zur Sonne und wird sogar mit bloßem Auge sichtbar. Und auch ein heller Komet für das bloße Auge, 46P/Wirtanen, wird im Dezember unseren Himmel schmücken. Des Weiteren wird bei den großen Meteorströmen im Jahr 2018, der Mond nur selten stören. Etwas ausführlicher werden die astronomischen Ereignisse in den Monaten wie immer auf meiner Homepage oder in einem separaten Artikel hier im Blog behandelt.
Merkur
Der flinke Planet Merkur ist in unseren Breiten ein schwieriges Objekt, weil er sich immer in der Nähe unserer Sonne aufhält und demzufolge nie sehr hoch über dem Horizont steigt. Bis Mitte Januar ist Merkur am Morgenhimmel zu sehen und erreicht am Neujahrstag mit 22,7° seine größte westliche Elongation von der Sonne. Am 25. Januar durchläuft der innerste Planet unseres Sonnensystems mit 69,8 Millionen Kilometer Abstand zu unserem Zentralgestirn das Aphel seiner Bahn und steht dann am 17. Februar in oberer Konjunktion. Die Konjunktion bedeutet, dass Merkur sich mit der Sonne am Taghimmel aufhält und unbeobachtbar bleibt. Anschließend nimmt sein östlicher Abstand zur Sonne wieder. Merkur ist danach von Anfang bis Ende März in seiner besten Abendsichtbarkeit des Jahres zu beobachten.
Am 15. März steht Merkur mit 18,4° Winkelabstand zur Sonne in seiner größten östlichen Elongation. Er erreicht um diesen Zeitpunkt herum, knapp eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang, Höhen von gut 12° über dem Westhorizont. Nur 5 Tage vor der größten Elongation durchläuft der flinke Planet auch sein Perihel, mit einer Distanz von 46,0 Millionen Kilometer zur Sonne. Die beste Sichtbarkeit ergibt sich zwischen dem 8. bis 17. März 2018, so dass man hier am besten nach dem innersten Planeten des Sonnensystems Ausschau halten kann. Der Abendstern Venus kann dabei als Aufsuchhilfe dienen, um Merkur über dem westlichen Horizont aufzuspüren.
Am 22. März wird Merkur stationär und bewegt sich wieder rückläufig entlang der Ekliptik. Sein Winkelabstand zur Sonne nimmt wieder ab, so dass er am 1. April in unterer Konjunktion zur Sonne steht. Die anschließende Morgensichtbarkeit im April fällt für unsere Breiten leider sehr bescheiden aus, obwohl der innerste Planet seinen größten westlichen Abstand zur Sonne von 27° in diesem Jahr erreicht. Denn die Ekliptik verläuft zu diesem Zeitpunkt bei uns sehr flach über dem morgendlichen Horizont. Am 23. April erreicht Merkur abermals seine größten Sonnenabstand (Aphel). Die darauf folgende Abendsichtbarkeit, nach seiner oberen Konjunktion am 6. Juni, fällt dagegen wieder etwas günstiger aus. Zur Konjunktion steht er auch in Sonnennähe (Perihel).
Am 12. Juli befindet sich Merkur mit 26,4° abermals in seiner größte östlichen Elongation von der Sonne. Er ist dann vor allem südlich von 50° nördlicher Breite tief über dem Nordwesthorizont, bei exzellenten Bedingungen mit bloßem Auge oder mit Hilfe eines Feldstechers zu sehen. Am 20. Juli erreicht Merkur auch das Aphel seiner Bahn und steht dann am 9. August abermals in unterer Konjunktion mit der Sonne. Die darauf anschließende Morgensichtbarkeit, von Ende August bis Anfang September, fällt für den deutschen Sprachraum wieder deutlich günstiger aus. Bei seiner größten westlichen Elongation am 26. August, erreicht Merkur einen maximale Entfernung von 18,3° von der Sonne. Anschließend wird am 2. September abermals die Sonnennähe durchlaufen. Die beste Zeit den Planeten am Morgenhimmel zu beobachten, liegt dann zwischen dem 24. August bis 7. September.
Nach seiner Morgensichtbarkeit steht Merkur am 21. September wieder in oberer Konjunktion und am 16. Oktober im Aphel seiner Bahn. Aufgrund der flachen Ekliptiklage am Abendhimmel, ist die daran anschließende Abendsichtbarkeit im November für uns Mitteleuropäer nicht erwähnenswert. Am 6. November erreicht er dann seinen größten östlichen Winkelabstand zur Sonne von 23,3°. Merkur bleibt unbeobachtbar und steht dann am 27. November in unterer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn und nur zwei Tage später abermals im Perihel. Im letzten Monat des Jahres ist der Planet in seiner besten Morgensichtbarkeit des Jahres zu finden (größte westliche Elongation am 15. Dezember mit 21,3°). Er steht dann noch bis zum Ende des Jahres genügend hoch über dem Osthorizont am Morgenhimmel. Vor allem zwischen dem 10. und 18. Dezember ist Merkur ein relativ leichtes Objekt für das bloße Auge kurz vor Sonnenaufgang. Interessant ist die enge Begegnung mit dem Riesenplaneten Jupiter, zwischen dem 20. bis 23. Dezember, an dem Merkur in weniger als 1° Abstand vorbeiziehen wird.
Venus
Unser Schwesterplanet Venus ist zu Jahresbeginn noch unsichtbar und steht am 9. Januar in oberer Konjunktion zur Sonne. Am 23. Januar erreicht sie mit 108,9 Millionen Kilometer Abstand das Aphel ihrer Bahn. Danach entfernt sie sich schnell in östlicher Richtung von unserem Zentralgestirn und kann dann von Mitte Februar bis in den September hinein als Abendstern beobachtet werden. Am 5. März findet eine interessante Konjunktion mit Merkur, in nur 1,4° Abstand in der Abenddämmerung. Am 23. März kommt es zu einer sehr engen Konjunktion mit dem äußeren Planeten Uranus, wobei die Venus in nur 4 Bogenminuten Abstand südlich am Planeten vorbeiziehen wird. Das Ereignis ist am besten mit lichtstarken Ferngläsern und Teleskopen beobachtbar. Ende April kann man sie dann knapp 3,5° südlich der Plejaden aufspüren. Anfang Mai zieht sie durch das Goldenen Tor der Ekliptik zwischen den offenen Sternhaufen Plejaden und Hyaden im Sternbild Stier hindurch. Mitte Mai steht sie schließlich im Perihel und befindet sich 107,5 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Im Juni ist dann der Höhepunkt ihrer Sichtbarkeit erreicht: Sie geht dann erst nach Mitternacht unter und steht rund eine Stunde nach Sonnenuntergang noch gut 12° hoch über dem Horizont.
In den Sommermonaten, von Juni bis September, verläuft die abendliche Ekliptik wieder deutlicher flacher zum Westhorizont herab, so dass unser Nachbarplanet immer geringere Höhen über dem Horizont erreicht. Am 9. Juli zieht sie in nur 1,1° Grad Abstand nördlich an Regulus im Löwen vorbei. Mitte August erkennen wir mit Hilfe eines Fernrohres, dass die Venus halb beleuchtet ist. Die so genannte Dichotomie tritt ein. Schließlich erreicht sie am 17. August 2018 mit 45,9° Winkelabstand ihre größte östliche Elongation zur Sonne und steht dann am 5. September abermals im Aphel ihrer Bahn. Von unseren Breiten aus gesehen verschwindet sie aber schon bereits Ende September von der Himmelsbühne. Am 25. September steht sie mit ‑4,6 mag Helligkeit in ihrem größten Glanz und kurz nach Sonnenuntergang ganz knapp über dem Westhorizont. Die untere Konjunktion zur Sonne wird am 26. Oktober durchlaufen. Nur einige Tage später taucht sie wieder in der Morgendämmerung auf und befindet sich am 30. November abermals in ihrem größten Glanz. Am 26. Dezember erreicht sie zum 2. Mal in diesem Jahr das Perihel und verbessert bis Jahresende weiter ihre Sichtbarkeit als Morgenstern.
Mars
Unser roter Nachbar Mars hält sich zu Jahresbeginn am Morgenhimmel auf und wird immer besser sichtbar. Am 7. Januar kommt es zu einer engen Konjunktion mit dem Jupiter. Beide Planeten stehen nur 0,2° voneinander entfernt. Am 11. Januar gesellt sich auch die schmale abnehmenden Mondsichel zum Planetenduo. Am 10. Februar läuft Mars nur 5° nördlich an Antares im Skorpion vorbei. Antares, der Gegenmars und Hauptstern des Skorpions, besitzt dabei eine ähnliche Farbe wie der Rote Planet. Am 2. April können wir den Mars in nur 1,3° Abstand südlich des fast gleich hellen Ringplaneten Saturn entdecken. Im Sommer wird Mars schließlich zum Planeten für die gesamte Nacht. Am 28. Juni beginnt Mars seine Oppositionsschleife und wird rückläufig. Am 27. Juli 2018 kommt der Planet im Sternbild Steinbock in eine besonders günstige Opposition zur Sonne, weil er am 16. September, mit 206,6 Millionen Kilometern Abstand von der Sonne, auch das Perihel seiner Bahn erreicht (Perihelopposition). Gleichzeitig ist dies einer der günstigsten Oppositionen der letzten Jahre! Vier Tage nach der Opposition steht Mars in Erdnähe und ist dann 0,38496 AE bzw. 57,6 Millionen Kilometer von unserem Heimatplaneten entfernt. Nur am 27. August 2003 stand Mars mit einer Entfernung von nur 0,37272 AE zur Erde noch ein wenig näher zu uns.
Um den Oppositionstermin herum übertrifft der Mars mit ‑2,8 mag sogar mehrere Wochen den Planeten Jupiter an Helligkeit! Mit einem scheinbaren Durchmesser von 24 Bogensekunden lassen sich dann auf der Planetenkugel zahlreiche Details wahrnehmen. Leider steht der Rote Planet für uns Mitteleuropäer in südlicheren Breiten der Ekliptik und mit ‑26° Deklination recht niedrig über dem Horizont, so dass die Beobachtung durch das schlechte Seeing in Horizontnähe erschwert wird. Für Beobachter auf der Südhalbkugel, zum Beispiel in Namibia, befindet sich unser Nachbarplanet dagegen in der Nähe des Zenits. Pünktlich zum Oppositionstag bekommt Mars auch Besuch vom verfinsterten Vollmond, der nur 6° oberhalb des Planeten steht. Am 28. August kehrt der Planet seine Bewegungsrichtung am Himmel um und wird wieder rechtläufig. Damit endet auch seine diesjährige Oppositionsperiode. Bis Jahresende, und weit darüber hinaus, kann man ihn dann noch am Abendhimmel aufspüren. Die nächste Konjunktion mit der Sonne wird dann erst am 2. September 2019 erreicht.
Jupiter
Der Riesenplanet Jupiter steht im Sternbild Waage und zu Jahresbeginn am Morgenhimmel. Am 7. Januar überholt ihn Mars. Am 9. Mai 2018 kommt der Riesenplanet in Opposition zur Sonne und kann dann die gesamte Nacht über als ‑2,5 mag helles Objekt beobachtet werden. Nur einen Tag später erreicht er mit 658,2 Millionen Kilometern Abstand auch die Erdnähe. Im Juni zieht sich Jupiter langsam vom Morgenhimmel zurück und ist im August nur noch in der 1. Nachthälfte zu beobachten. Am 17. August zieht er in nur 0,6° nördlichen Abstand an Zuben Elgenubi (Alpha Librae) vorbei. Im Oktober verabschiedet sich Jupiter dann endgültig vom Abendhimmel und steht am 26. November in Konjunktion mit der Sonne. Erst gegen Ende Dezember taucht der Riesenplanet wieder am Morgenhimmel auf.
Saturn
Der Ringplanet Saturn stand am 21. Dezember 2017 in Konjunktion zur Sonne und ist ab Mitte Januar in der Morgendämmerung beobachtbar. Er zieht seine Bahn durch das Sternbild Schütze und steht somit für mitteleuropäische Beobachter stets recht nahe am Horizont. Sein Ringsystem ist weit geöffnet und wir blicken zur Zeit auf die Nordhalbkugel des Planeten. Im April geht er bereits vor Mitternacht auf und wird am 18. April schließlich stationär. Damit beginnt auch seine Oppositionsperiode. Nur einen Tag vorher erreicht er mit 1.505 Millionen Kilometer Abstand auch das Aphel seiner Bahn. Am 27. Juni 2018 steht er schließlich in Opposition zur Sonne und mit 9,04882 AE auch in Erdnähe. Zum Oppositionszeitpunkt erreicht Saturn seine maximale Helligkeit von 0,0 mag. Ab Ende September kann er nur noch in der 1. Nachthälfte gesehen werden und ist bis weit in den Herbst hinein am Abendhimmel präsent. Am 16. Oktober ist sein Ringsystem maximal geöffnet. Danach nimmt die Ringöffnung über die Jahre wieder ab, bis am 23. März 2025 schließlich die Kantenstellung erreicht wird. Am 21. Oktober erreicht er die südlichste Deklination seines 29,5 Jahre währenden Umlaufs um die Sonne. Schließlich verschwindet er Ende November von der Himmelsbühne und steht dann am 2. Januar 2019 in Konjunktion mit unserem Zentralgestirn.
Uranus
Uranus kann noch bis in den März hinein am Abendhimmel aufgefunden werden und steht schließlich am 18. April in Konjunktion mit der Sonne. Ab Ende Mai taucht der Planet wieder am Morgenhimmel auf und erscheint immer früher über dem östlichen Horizont. Am 7. August wird er stationär und beginnt seine Oppositionsschleife. Bis Ende September wird er zum Planeten für die gesamte Nacht und steht dann am 24. Oktober 2018 im Sternbild Widder in Opposition zur Sonne. Nur einen Tag vorher erreicht er, mit einem Abstand von 18,87520 AE, auch die Erdnähe. Zum Oppositionstermin wird seine maximale Helligkeit 5,7 mag betragen, so dass man ihn unter einem dunklen Himmel theoretisch schon mit bloßem Auge aufspüren kann. Danach zieht er sich langsam vom Morgenhimmel zurück und ist bis zum Jahresende noch bis weit nach Mitternacht zu beobachten.
Neptun
Der äußere Planet unseres Sonnensystems kann im Sternbild Wassermann beobachtet werden und zieht sich im Januar endgültig vom Abendhimmel zurück. Am 4. März steht Neptun in Konjunktion mit der Sonne und taucht Anfang April wieder am Morgenhimmel auf. Am 19. Juni wird Neptun stationär und beginnt seine Oppositionsperiode. Ab August wird er ein Planet für die gesamte Nacht. Am 7. September 2018 erreicht Neptun die Opposition zur Sonne und mit 28,93292 AE auch die Erdnähe. Dabei kann man ihn mit einer Helligkeit von 7,8 mag nur mit Hilfe von Ferngläsern und Teleskopen auffinden. Anschließend verabschiedet sich Neptun langsam vom Morgenhimmel, ist dann nur noch in der 1. Nachthälfte zu sehen und geht Ende Dezember schon vor Mitternacht unter.
Sonnen- und Mondfinsternisse
Im Jahr 2018 gibt es drei partielle Sonnenfinsternisse und zwei totale Mondfinsternisse. Die partiellen Sonnenfinsternisse am 15. Februar, 13. Juli und 11. August bleiben von Mitteleuropa aus unbeobachtbar. Die totale Mondfinsternis am 31. Januar findet in den Mittagsstunden statt und ist nur in der Pazifikregion sichtbar. Nur die totale Mondfinsternis am 27. Juli, pünktlich zur Marsopposition, kann auch von Mitteleuropa aus fast in ihrer vollständigen Länge beobachtet werden. Vielerorts geht der Vollmond bereits verfinstert auf, so dass er dann zur Mitte der Totalität nur sehr niedrig über dem Südosthorizont steht. Zusammen mit den hellen Sommernächten im Norden, ergibt sich vor allem für Astrofotografen die Gelegenheit, die Mondfinsternis mit einem attraktiven Landschaftselement zu fotografieren.
Totale Mondfinsternis am 31. Januar 2018
Saros-Zyklus: 124 (49. Mondfinsternis)
Größe: 1,321
Beginn: 11:50 Uhr | Mitte: 14:30 Uhr | Ende: 17:10 Uhr
Sichtbarkeit: Pazifischer Ozean, nordwestliches Nordamerika, Alaska, Neuseeland, Australien, Ozeanien, Japan, Ostasien, Antarktis
Partielle Sonnenfinsternis am 15. Februar 2018
Saros-Zyklus: 150 (17. Sonnenfinsternis)
Maximaler Bedeckungsgrad: 60%
Maximale Phase: 21h51m MEZ (00°52′ ö.L. / 71°06′ s.Br.)
Sichtbarkeit: südöstlicher Pazifik, Teile Südamerikas, Südatlantik, Südafrika & Teile Westafrikas, Teile der Antarktis
Partielle Sonnenfinsternis am 13. Juli 2018
Saros-Zyklus: 117 (69. Sonnenfinsternis)
Maximaler Bedeckungsgrad: 34%
Maximale Phase: 05h01m MESZ (127°28′ ö.L. / 67°56′ s.Br.)
Sichtbarkeit: südliche Eismeer, südlicher Indischer Ozean & Südpazifik, Antarktis, Südostküste Australien, Tasmanien
Totale Mondfinsternis am 27./28. Juli 2018
Saros-Zyklus: 129 (38. Mondfinsternis)
Größe: 1,613
Sichtbarkeit: Mittel, West- und Osteuropa, Westasien, Afrika, Madagaskar, Indien, Indischer Ozean, Antarktis
Ereignis | Zeiten in MESZ | PW |
---|---|---|
Eintritt in den Halbschatten | 19h14m22s | 86° |
Eintritt in den Kernschatten | 20h24m02s | 89° |
Beginn der Totalität | 21h29m50s | 277° |
Mitte der Finsternis | 22h21m45s | |
Ende der Totalität | 23h13m37s | 67° |
Austritt aus dem Kernschatten | 00h19m26s | 255° |
Austritt aus dem Halbschatten | 01h29m05s | 258° |
Sichtbarkeitszone der Totalen Mondfinsternis
Partielle Sonnenfinsternis am 11. August 2018
Saros-Zyklus: 155 (6. Sonnenfinsternis)
Maximaler Bedeckungsgrad: 74%
Maximale Phase: 11h46m MESZ (174°41′ ö.L. / 70°26′ n.Br.)
Sichtbarkeit: Skandinavien, Nordasien, Island, Grönland, Arktis, nordöstliches Kanada
Helle Kometen und Asteroiden
In diesem Jahr werden voraussichtlich drei helle Kometen heller als 7. Größenklasse. Vor allem der periodische Komet 46P/Wirtanen könnte sogar im November und Dezember 2018 mit einer Helligkeit von 4 mag für das bloße Auge sichtbar werden. Am 16. Dezember kommt der Komet auch der Erde sehr nahe und passiert sie in einem Abstand von nur 11,6 Millionen Kilometer. Zu seiner besten Beobachtungszeit wandert der Schweifstern sehr schnell über unseren Himmel Richtung Norden.
Der periodische Komet 21P/Giacobini-Zinner und Ursprungskörper des Meteorstroms der Draconiden, kann im Spätsommer und Herbst in Feldstechern und kleinen Teleskopen am Morgenhimmel aufgefunden werden. Im September erreicht er voraussichtlich die 7. Größenklassen und wandert steil in Richtung Süden.
Deutlich schwieriger – aufgrund seiner geringen Elongation zur Sonne – ist der Komet C/2017 S3 (PanSTARRS) zu beobachten, der zum Perihelzeitpunkt Mitte August voraussichtlich die 4. Größenklasse und eventuell sogar negative Helligkeiten erreichen könnte. Leider steht er zu diesem Zeitpunkt zu nahe bei der Sonne und ist nicht beobachtbar. Für Mitteleuropa ergibt sich aber eine Sichtbarkeit bis Ende Juli am Abendhimmel und eine Morgensichtbarkeit bis Anfang August mit rund 7 mag Helligkeit.
Am 19. Juni 2018 steht der Kleinplanet (4) Vesta wieder in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 5,3 mag. Das ist die günstigste Opposition des Asteroiden im 21. Jahrhundert! Damit ergibt sich auch die seltene Gelegenheit, einen Asteroiden mit bloßem Auge zu beobachten. Die Helligkeit liegt nur ein Zehntel über dem theoretisch besten Wert von 5,2 mag. Leider befindet sich Vesta zum Oppositionstermin im Sternbild Schütze und erreicht von Mitteleuropa aus gesehen nur eine sehr geringe Höhe über dem Südhorizont. Mit knapp 20° Horizonthöhe, ist ein freier Blick in Richtung Süden und klare Luft unabdingbar, um den Asteroiden mit bloßem Auge aufzuspüren. Deutlich besser ist Vesta von südlicheren Gefilden aus beobachtbar. In Namibia steht sie sogar im Zenit. Zur Opposition befindet sich der Kleinplanet 1,14 AE bzw. 171 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Weiterführende Links:
Das Finsternisjahr 2018
WAA Hotspot 2018
Ephemeriden 2018 (2,7 MiB, 770 hits)
Opposition 2018 Asteroid (4) Vesta – Infoblatt (1,5 MiB, 1.096 hits)