Astronomische Jahresvorschau 2019

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Auch im neu­en Jahr 2019 hat der Him­mel wie­der inter­es­san­te astro­no­mi­sche Ereig­nis­se zu bie­ten. Das Jahr beginnt sogleich mit einer Tota­len Mond­fins­ter­nis am Mor­gen des 21. Janu­ar, die vom deut­schen Sprach­raum aus fast in ihrer gesam­ten Län­ge beob­ach­ten wer­den kann. Und auch in der Nacht vom 16. zum 17. Juli kommt es zu einer par­ti­el­len Ver­fins­te­rung des Voll­mon­des, die auch von Mit­tel­eu­ro­pa aus sicht­bar ist. Dabei dringt der Mond zu ⅔ in den Kern­schat­ten der Erde ein. Am 11. Novem­ber fin­det schließ­lich ein Mer­kur­durch­gang statt, wobei der inners­te Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems als win­zi­ger schwar­zer Punkt vor der Son­nen­schei­be vor­über­zie­hen wird.

Die Tota­le Mond­fins­ter­nis vom 28. Sep­tem­ber 2015 im zeit­li­chen Verlauf

Etwas aus­führ­li­cher wer­den die astro­no­mi­schen Ereig­nis­se – und vor allem die Sicht­bar­keit der Pla­ne­ten, Kome­ten, Aste­ro­iden und Mete­or­strö­men – wie immer im Blog oder auf mei­ner Home­page behandelt.

Planetenlauf

Merkur

Der inners­te Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems ist von unse­ren Brei­ten aus gese­hen ein schwie­ri­ges Objekt, weil er sich immer in der Nähe der Son­ne auf­hält und dem­zu­fol­ge nie sehr hoch über dem West- bzw. Ost­ho­ri­zont steht. Zu Beginn des Jah­res ist Mer­kur nicht beob­acht­bar. Er erreicht am 12. Janu­ar 2019, mit 69,8 Mil­lio­nen Kilo­me­tern Abstand, die Son­nen­fer­ne (Aphel) und steht am 30. Janu­ar in obe­rer Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Das bedeu­tet, dass sich Mer­kur mit der Son­ne am Tag­him­mel auf­hält. Ende Februar/Anfang März steht Mer­kur in sei­ner bes­ten Abend­sicht­bar­keit des Jah­res über dem West­ho­ri­zont. Zum ers­ten Mal kann man ver­su­chen, ihn am 15. Febru­ar kurz nach 18 Uhr zu ent­de­cken. Bereits am 25. Febru­ar erreicht Mer­kur das Peri­hel sei­ner Bahn und befin­det sich dann 46 Mil­lio­nen Kilo­me­ter in sei­ner gerings­ten Ent­fer­nung zur Son­ne. Nur zwei Tage spä­ter steht der Pla­net, mit 18,1° Abstand, in sei­ner größ­ten öst­li­chen Elon­ga­ti­on. Auf­grund der stei­len Eklip­tik­la­ge am Abend­him­mel, erreicht er kurz nach dem Ende der bür­ger­li­chen Däm­me­rung eine Höhe von gut 10° über dem Hori­zont. Nach der Elon­ga­ti­on wird Mer­kur wie­der sta­tio­när und nähert sich rück­läu­fig der Son­ne an, so dass wir ihn zum letz­ten Mal am Abend des 5. März ent­de­cken kön­nen. Mit­te März befin­det er sich dann in unte­rer Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zentralgestirn.

Merkur
Die schma­le Mond­si­chel und der Pla­net Mer­kur (rechts oben) am Abend des 8. April 2016

Die anschlie­ßen­de Mor­gen­sicht­bar­keit im April fällt für unse­re Brei­ten lei­der sehr beschei­den aus, obwohl der inners­te Pla­net am 11. April sei­nen größ­ten west­li­chen Win­kel­ab­stand von 27,7° zur Son­ne in die­sem Jahr erreicht. Denn die Eklip­tik, die schein­ba­re Son­nen­bahn am Him­mel, ver­läuft in unse­ren Brei­ten im Früh­jahr sehr flach über dem mor­gend­li­chen Hori­zont. Nur einen Tag vor der Elon­ga­ti­on durch­läuft Mer­kur aber­mals die Son­nen­fer­ne. Nach­dem der flin­ke Pla­net am 21. Mai sei­ne obe­re Kon­junk­ti­on durch­lau­fen hat und am 24. Mai in Son­nen­nä­he steht, wird Mer­kur im Juni aber­mals am Abend­him­mel sicht­bar. Am 24. Juni steht Mer­kur, mit einem Abstand von 25,2°, in sei­ner größ­ten öst­li­chen Elon­ga­ti­on. Die bes­te Zeit, um Mer­kur mit dem blo­ßem Auge auf­zu­spü­ren, liegt zwi­schen dem 10. und 20. Juni, knapp eine Stun­de nach Son­nen­un­ter­gang. Am 18. Juni kommt es auch zu einer engen Begeg­nung mit unse­rem Nach­bar­pla­ne­ten Mars, wobei Mer­kur nur ¼ Grad nörd­lich an unse­rem roten Nach­barn vor­bei­zie­hen wird. Die­se Kon­junk­ti­on beob­ach­tet man am bes­ten mit Hil­fe eines Feld­ste­chers, denn Mars besitzt zu die­sem Zeit­punkt nur eine Hel­lig­keit von 1,7 mag.

Venus und Mer­kur am Abend­him­mel des 2. April 2010

Am 7. Juli erreicht Mer­kur aber­mals das Aphel sei­ner Bahn und steht dann am 21. Juli wie­der in unte­rer Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Am 10. August befin­det sich Mer­kur in sei­ner größ­ten west­li­chen Elon­ga­ti­on. Dies ist übri­gens sei­ne bes­te Sicht­bar­keit bei uns am Mor­gen­him­mel für das Jahr 2019! Auf­grund der stei­len Eklip­tik­la­ge über dem mor­gend­li­chen Hori­zont, steht der Pla­net zu Beginn der Bür­ger­li­chen Däm­me­rung mit 8° Hori­zont­ab­stand genü­gend hoch im Osten, obwohl sei­ne maxi­ma­ler Win­kel­ab­stand zur Son­ne zu dem Zeit­punkt nur 19° betra­gen und er am 20. des Monats das Peri­hel sei­ner Bahn errei­chen wird. Der flin­ke Pla­net bleibt dann noch bis ein­schließ­lich 22. August mit blo­ßem Auge auf­find­bar, bis er am 4. Sep­tem­ber aber­mals die obe­re Kon­junk­ti­on zur Son­ne durch­lau­fen wird. 

Mer­kur zeig­te sich am Nach­mit­tag des 9. Mai 2016 zuletzt vor der Sonne

Nach­dem Mer­kur zum Tag der Deut­schen Ein­heit die Son­nen­fer­ne durch­lau­fen hat, kön­nen wir ihn Anfang Okto­ber, auf­grund der fla­chen Eklip­tik, lei­der nicht bei uns am Abend­him­mel beob­ach­ten, obwohl er am 20. Okto­ber einen west­li­chen Win­kel­ab­stand von 24,6° erreicht. Am 11. Novem­ber ändert sich das, denn an die­sem Nach­mit­tag zieht der inners­te Pla­net vor der Son­nen­schei­be vor­bei, wenn er zum sel­ben Zeit­punkt sei­ne unte­re Kon­junk­ti­on durch­lau­fen wird. Lei­der endet der 3. und 4. Kon­takt bei uns weit nach Son­nen­un­ter­gang. Zuletzt war Mer­kur im Mai 2016 vor der Son­nen­schei­be sicht­bar. Nur 5 Tage nach dem Merk­ur­tran­sit steht er wie­der in Son­nen­nä­he und ist dann im letz­ten Novem­ber­drit­tel bis in den Dezem­ber hin­ein auch bei uns wie­der am Mor­gen­him­mel auf­find­bar. Bereits am 18. Novem­ber lässt sich der flin­ke Pla­net mit Hil­fe eines Feld­ste­chers auf­spü­ren. Am 25. Novem­ber gesellt sich die abneh­men­de Mond­si­chel zu Mer­kur und am 28. Novem­ber erreicht er einen 20,1° gro­ßen west­li­chen Win­kel­ab­stand zur Son­ne. Zu Beginn der Bür­ger­li­chen Däm­me­rung steht er dann in gut 10° Höhe. Da Mer­kur nun immer hel­ler wird, lässt er sich noch bis zum 17. Dezem­ber mit dem blo­ßem Auge auf­spü­ren. Kurz vor Ende des Jah­res erreicht Mer­kur aber­mals das Aphel sei­ner Bahn.

Venus

Unser Schwes­ter­pla­net Venus zeigt im Jahr 2019 kei­ne auf­fäl­li­ge Sicht­bar­keit. Zu Beginn des Jah­res ist die Venus noch Mor­gen­stern und erreicht am 6. Janu­ar 2019, mit 47° Abstand, die größ­te west­li­che Elon­ga­ti­on zur Son­ne. Nach der Elon­ga­ti­on im Janu­ar wird die Sicht­bar­keits­be­din­gung des Mor­gen­sterns immer schlech­ter, weil die Eklip­tik immer fla­cher zum Hori­zont ver­läuft. Am 21. Janu­ar zieht der Mor­gen­stern in nur 2 ½ Grad Abstand nörd­lich am Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter vor­bei. Ab Mit­te Febru­ar kommt es dann zu einer wei­te­ren engen Kon­junk­ti­on mit dem Ring­pla­ne­ten Saturn. Lei­der steht Venus dann nicht mehr sehr hoch über dem Hori­zont. Am 18. Febru­ar zieht sie nur 1° nörd­lich an Saturn vor­bei. Im März endet dann die Sicht­bar­keit unse­res Nach­bar­pla­ne­ten am Mor­gen­him­mel für unse­re Brei­ten. Am 18. April erreicht sie das Aphel ihrer Bahn und befin­det sich dann 108,9 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne ent­fernt. Am 18. August steht unser Schwes­ter­pla­net, mit 107,5 Mil­lio­nen Kilo­me­tern Abstand, im Peri­hel und steht dann am 14. des sel­ben Monats in obe­rer Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zentralgestirn.

Venus, Mars und die zuneh­men­de Mond­si­chel am Abend des 20. Febru­ar 2015

Nach der Kon­junk­ti­on wächst ihr öst­li­cher Win­kel­ab­stand zur Son­ne immer wei­ter an. Aller­dings taucht sie erst Anfang Novem­ber, zunächst noch sehr nied­rig, am Abend­him­mel auf und erreicht am 28. Novem­ber aber­mals die Son­nen­fer­ne. Ab dem letz­ten Novem­ber­drit­tel kommt es schließ­lich zu einer noch engen Kon­junk­ti­on des Abend­sterns mit dem Jupi­ter. Bei­de Pla­ne­ten ste­hen am 24. Novem­ber nur 1 ½ Grad von­ein­an­der ent­fernt. Bis zum Jah­res­en­de ver­bes­sern sich die Sicht­be­din­gun­gen der Venus am Abend­him­mel zuse­hends. Zum Jah­res­wech­sel erreicht sie zum Ende der Bür­ger­li­chen Däm­me­rung bereits wie­der eine Höhe von gut 15° über dem West­ho­ri­zont. Sie wird dann im kom­men­den Jah­re bis in den Mai hin­ein ihre Rol­le als Abend­stern spielen.

Mars

Mars ist nach sei­ner güns­ti­gen Oppo­si­ti­on im Juli 2018 auch zu Beginn des neu­en Jah­res noch am Abend­him­mel prä­sent und geht bereits vor Mit­ter­nacht unter. Aller­dings ist er kein auf­fäl­li­ges Objekt mehr, da sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit im August auf 1 mag zurück­ge­hen wird. Mars strebt immer höhe­re Dekli­na­tio­nen ent­ge­gen und wan­dert wei­ter in Rich­tung Osten. Das hat zur Fol­ge, dass er bis Mit­te des Jah­res am Abend­him­mel in den Stern­bil­dern Wid­der, Stier und Zwil­lin­ge auf­ge­fun­den wer­den kann. Am 26. August läuft Mars durch das Aphel sei­ner Bahn und befin­det sich dann 249,2 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne entfernt.

Unser roter Nach­bar Mars im März 2012 im Stern­bild Löwe

Erst am 2. Sep­tem­ber erreicht er die Kon­junk­ti­on mit der Son­ne. Er befin­det sich dann hin­ter unse­rem Zen­tral­ge­stirn, und taucht dann im Spät­herbst wie­der am Mor­gen­him­mel auf. Die nächs­te Mar­s­op­po­si­ti­on gibt es aber erst am 13. Okto­ber 2020 im Stern­bild der Fische, die für Mit­tel­eu­ro­pä­er deut­lich güns­ti­ger aus­fällt, als die letz­te Oppo­si­ti­on des Roten Pla­ne­ten im ver­gan­ge­nen Jahr.

Jupiter

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter ist zu Beginn des Jah­res, zusam­men mit der Venus, am Mor­gen­him­mel sicht­bar und baut sei­ne Sicht­bar­keit immer wei­ter aus. Am 10. April wird Jupi­ter sta­tio­när und beginnt sei­ne Oppo­si­ti­ons­schlei­fe. Im Mai wird er zum Pla­ne­ten für die gesam­te Nacht. Aller­dings steht der Rie­sen­pla­net von unse­ren Brei­ten aus gese­hen nie sehr hoch über den Hori­zont. Am 10. Juni 2019 erreicht der Rie­sen­pla­net im Stern­bild Schlan­gen­trä­ger die Oppo­si­ti­ons­stel­lung. Lei­der fin­det die Oppo­si­ti­on im süd­li­chen Abschnitt der Eklip­tik statt, so dass der ‑2,6 mag hel­le Jupi­ter nur eine maxi­ma­le Höhe von gera­de ein­mal 18° errei­chen wird. Sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­on mar­kiert gleich­zei­tig auch den süd­lichs­ten Punkt sei­ner 12 Jah­re lan­gen Wan­de­rung durch den Tier­kreis. Nur auf der Süd­halb­ku­gel steht Jupi­ter nahe des Zenits. Danach zieht er sich zuerst lang­sam aber sicher aus der 2. Nacht­hälf­te zurück und been­det am 11. August die Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode und wird wie­der recht­läu­fig. Er ent­wi­ckelt sich dann immer mehr zum Pla­ne­ten für die 1. Nacht­hälf­te. Bis Anfang Novem­ber ist Jupi­ter noch am Abend­him­mel sicht­bar und steht am 27. Dezem­ber schließ­lich in Kon­junk­ti­on mit unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Dabei hält er sich mit der Son­ne am Tag­him­mel auf und bleibt unsichtbar. 

Jupi­ter stand am 21. April 2015 im Stern­bild Krebs hoch an unse­rem Himmel

Einen Monat vor­her, näm­lich am 28. Novem­ber 2019, kommt es in den Vor­mit­tags­stun­den aber noch zu einer inter­es­san­ten Bede­ckung Jupi­ters durch den Mond. Die­se Bede­ckung fin­det aller­dings in gerin­gem Win­kel­ab­stand zur Son­ne am Tag­him­mel statt, so dass ent­spre­chen­de Sicher­heits­vor­keh­run­gen zu beach­ten sind. Erst Ende Janu­ar 2020 wird der Rie­sen­pla­net wie­der nied­rig in der Mor­gen­däm­me­rung auftauchen.

Saturn

Jupi­ter wird mit sei­nen Mon­den vom abneh­men­den Mond bedeckt (Auf­nah­me vom 15. Juli 2012)

Der Ring­pla­net Saturn steht am 2. Janu­ar 2019 in Kon­junk­ti­on mit der Son­ne und ist nicht beob­acht­bar. Im Febru­ar taucht er dann wie­der am Mor­gen­him­mel auf. Am 2. Febru­ar kommt es zu einer Bede­ckung Saturns durch die abneh­men­de Mond­si­chel in der schon wei­ter fort­ge­schrit­te­nen Mor­gen­däm­me­rung. Danach baut Saturn sei­ne Sicht­bar­keit über dem Hori­zont wei­ter aus und wird am 30. April schließ­lich sta­tio­när. Damit beginnt auch sei­ne Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Im Juni wird er dann lang­sam zum Pla­ne­ten für die gesam­te Nacht und erreicht anschlie­ßend am 8. Juli 2019 im Stern­bild Schüt­ze sei­ne Oppo­si­ti­ons­stel­lung. Lei­der hält sich der Ring­pla­net, ähn­lich wie Jupi­ter, in süd­li­che­ren Brei­ten der Eklip­tik auf, so dass er bei uns nie sehr hoch am Him­mel ste­hen wird. Sein Ring­sys­tem ist mit 24° nach wie vor weit geöff­net. In den nach­fol­gen­den Jah­ren wird die Ring­öff­nung immer wei­ter abneh­men, bis am 23. März 2025 schließ­lich die Kan­ten­stel­lung erreicht wird. Am 18. Sep­tem­ber wird Saturn aber­mals sta­tio­när und been­det sei­ne Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Im Herbst wird er dann zum Pla­ne­ten für die 1. Nacht­hälf­te und zieht sich schließ­lich bereits Anfang Dezem­ber voll­stän­dig vom Abend­him­mel zurück. Am 13. Janu­ar 2020 wird Saturn von der Son­ne ein­ge­holt und steht dann in Kon­junk­ti­on mit unse­rem Zentralgestirn.

Uranus

Ura­nus wird am 7. Janu­ar 2019 sta­tio­när und kann dann noch bis Anfang März am Abend­him­mel auf­ge­fun­den wer­den. Am 23. April steht Ura­nus in Kon­junk­ti­on mit der Son­ne. Anfang Juni taucht der Pla­net wie­der am Mor­gen­him­mel auf und erscheint dann jeden Mor­gen etwas frü­her über dem öst­li­chen Hori­zont. Am 12. August wird er sta­tio­när und beginnt sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Bis Ende Sep­tem­ber wird Ura­nus zum Pla­ne­ten für die gesam­te Nacht und steht dann am 28. Okto­ber 2019 im süd­west­li­chen Teil des Stern­bilds Wid­der in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Gegen Mit­ter­nacht erreicht er dann Hori­zont­hö­hen von rund 50°. Nur einen Tag vor­her erreicht er, mit einem Abstand von 2,817 Mil­li­ar­den Kilo­me­ter, auch die Erd­nä­he. Zum Oppo­si­ti­ons­ter­min wird sei­ne maxi­ma­le Hel­lig­keit 5,7 mag betra­gen, so dass man ihn unter einem dunk­len Land­him­mel schon theo­re­tisch mit blo­ßem Auge auf­spü­ren kann. Nach sei­ner Oppo­si­ti­on zieht er sich lang­sam aus der 2. Nacht­hälf­te zurück und ist am Jah­res­en­de und noch bis in das neue Jahr hin­ein bis nach Mit­ter­nacht beobachtbar.

Neptun

Nep­tun nahe Mars am Anend­him­mel des 31. Dezem­ber 2016

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun zieht sich im Janu­ar end­gül­tig vom Abend­him­mel zurück und steht am 7. März in Kon­junk­ti­on mit unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Anfang April taucht der Pla­net wie­der am Mor­gen­him­mel auf. Am 22. Juni wird Nep­tun sta­tio­när und beginnt sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Ab August wird er zum Pla­ne­ten für die gesam­te Nacht und steht dann am 10. Sep­tem­ber 2019 im öst­li­chen Teil des Stern­bilds Was­ser­mann in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Einen Tag vor­her erreicht der fer­ne Pla­net auch sei­ne Erd­nä­he und befin­det sich dann 4,327 Mil­li­ar­den Kilo­me­ter von unse­rem Hei­mat­pla­ne­ten ent­fernt. Mit einer Hel­lig­keit von 7,8 mag, ist Nep­tun nur in Fern­glä­sern und Tele­sko­pen beob­acht­bar. Nach sei­ner Oppo­si­ti­on ver­ab­schie­det sich der äuße­re Pla­net lang­sam vom Mor­gen­him­mel und dann ist im rest­li­chen Jahr nur noch in der 1. Nacht­hälf­te zu sehen.

Der Merkurtransit am 11. November

Das wahr­schein­lich inter­es­san­tes­te, weil sel­te­ne, Him­mels­er­eig­nis im Jahr 2019 ist der Mer­kur­durch­gang vor der Son­ne in den frü­hen Nach­mit­tags­stun­den des 11. Novem­ber 2019, der aber nicht voll­stän­dig von deutsch­spra­chi­gen Raum aus sicht­bar ist. Die Son­ne geht, lan­ge vor dem 3. Kon­takt, bei uns im Süd­wes­ten unter. Einen Venus- oder Merk­ur­tran­sit kann über­all dort gese­hen wer­den, wo die Son­ne wäh­rend des Ereig­nis­ses über dem Hori­zont steht. An die­sem Nach­mit­tag erreicht der inners­te Pla­net unse­res Son­nen­sys­tem sei­ne unte­re Kon­junk­ti­on. Gleich­zei­tig pas­siert er den auf­stei­gen­den Kno­ten sei­ner Bahn: Ein Merk­ur­tran­sit vor der Son­nen­schei­be ist beob­acht­bar. Der letz­te Merk­ur­tran­sit fand am Nach­mit­tag des 9. Mai 2016 statt und war auch von Deutsch­land aus in sei­ner vol­len Län­ge sichtbar.

Beob­ach­tung des Merk­ur­tran­sits am Nach­mit­tag des 9. Mai 2016

Der Ers­te Kon­takt fin­det um 13:35 Uhr statt. Dabei berührt das nur 11 Bogen­se­kun­den gro­ße Mer­kur­scheib­chen zum ers­ten Mal den Son­nen­rand. Der 2. Kon­takt fin­det statt, wenn Mer­kur um 13:37 Uhr voll­stän­dig vor die Son­nen getre­ten ist. Die Mit­te des Tran­sits wird um 16:19 Uhr, kurz vor Son­nen­un­ter­gang, erreicht. Dabei steht die Son­ne von Ber­lin aus gese­hen nur noch 0,2° hoch über dem Hori­zont! In west­li­chen Lan­des­tei­len steht sie dage­gen noch etwas höher. Denn Je wei­ter der Beob­ach­tungs­stand­ort in Rich­tung Süd­wes­ten ver­la­gert wird, des­to län­ger lässt sich der Tran­sit Mer­kurs vor der Son­nen­schei­be ver­fol­gen. Der 3. und 4. Kon­takt fin­det dann für uns Mit­tel­eu­ro­pä­er unbe­ob­acht­bar unter­halb des Hori­zonts statt. Glo­bal endet das Ereig­nis nach gut 5 ½ Stun­den Dau­er um 19:04 Uhr Mit­tel­eu­ro­päi­scher Zeit. Voll­stän­dig ist das Ereig­nis nur im äußers­ten Nord­wes­ten Afri­kas sowie im Osten Nord­ame­ri­kas sowie in Süd­ame­ri­ka und der Ant­ark­tis zu beobachten.

Sicht­bar­keits­zo­ne des Merkurtransits

Lei­der reicht eine Son­nen­fins­ter­nis­bril­le nicht aus, um das Ereig­nis mit blo­ßem Auge zu ver­fol­gen. Denn Mer­kur ist deut­lich klei­ner als die Venus und klei­ner als die meis­ten grö­ße­ren Son­nen­fle­cken. Ent­we­der pro­ji­ziert man das Bild auf einen wei­ßen Schirm – dabei reicht selbst ein Feld­ste­cher aus, der auf ein sta­bi­les Sta­tiv mon­tiert wird – oder man nutzt ein Tele­skop mit einen Objek­tiv­son­nen­fil­ter aus Son­nen­fil­ter­fo­lie oder einen Herschelkeil.

Ver­lauf des Merk­ur­tran­sits am 11. Novem­ber 2019

Das wich­tigs­te ist aber, nie unge­schützt die Son­ne beob­ach­ten, da sonst schwe­re Augen­schä­den bis zur Erblin­dung drohen!

Der nächs­te Merk­ur­tran­sit fin­det erst am 13. Novem­ber 2032 statt und ist in sei­ner vol­len Län­ge auch wie­der vom deutsch­spra­chi­gen Raum aus zu sehen.

Sonnen- und Mondfinsternisse

Im Jahr 2019 fin­den drei Son­nen­fins­ter­nis­se und zwei Mond­fins­ter­nis­se statt, wobei die tota­le und par­ti­el­le Mond­fins­ter­nis­se zum Teil voll­stän­dig vom deutsch­spra­chi­gen Raum aus sicht­bar sind. Die in die­sem Jahr statt­fin­den­den tota­le, ring­för­mi­ge und par­ti­el­le Son­nen­fins­ter­nis, sind auch nicht in ihrer par­ti­el­len Pha­se von Deutsch­land aus unbeobachtbar.

Der Mond kurz vor dem Ende der Totalität

Die Partielle Sonnenfinsternis am 5./6. Januar

Das Jahr beginnt mit einer par­ti­el­len Ver­fins­te­rung der Son­ne am Mor­gen des 6. Janu­ar 2019, die in Nord­ost­asi­en, inkl. Nord­ost-Chi­na, in den öst­li­chen Tei­len Russ­land sowie in Japan und im Nord­pa­zi­fik beob­ach­tet wer­den kann. Im Wes­ten Alas­kas geht die Son­ne bereits ver­fins­tert unter. Dabei wer­den 71,5% der Son­nen­schei­be vom Mond bedeckt. Die Son­nen­fins­ter­nis ist die 58. Fins­ter­nis des 122 Saros-Zyklus, der 70 Son­nen­fins­ter­nis­se umfasst. Die Fins­ter­nis beginnt um 0:43 Uhr am Ort 119°25‘ ö.L. und 41°31‘ n.Br. nahe Peking und endet um 4:49 Uhr am Ort 168°41‘ w.L. und 43°07‘ n.Br. im Nord­pa­zi­fik. Die maxi­ma­le Bede­ckung fin­det um 2:42 Uhr am Ort 153°34‘ ö.L. und 67°26‘ n.Br. in Nord­ost­si­bi­ri­en statt.

Sicht­bar­keits­ge­biet der Par­ti­el­len Son­nen­fins­ter­nis am 6. Janu­ar 2019

Die Totale Mondfinsternis am 21. Januar

Die­se Mond­fins­ter­nis ist die zwei­te inner­halb eines hal­ben Jah­res, die auch von Deutsch­land aus fast in ihrer gesam­ten Län­ge beob­ach­tet wer­den kann. Sie ist übri­gens die letz­te gut sicht­ba­re Tota­le Mond­fins­ter­nis für die nächs­ten 10 Jah­re, die auch von unse­rem Sprach­raum aus sicht­bar ist! Die Fins­ter­nis fin­det in den Mor­gen­stun­den des 21. Janu­ar 2019 statt, wobei der ver­dun­kel­te Voll­mond sogar noch etwas höher steht, als bei der Fins­ter­nis im Juli 2018! In den öst­li­chen Lan­des­tei­len endet die Halb­schat­ten­pha­se der Fins­ter­nis, wenn der Mond bereits unter­ge­gan­gen ist. Aller­dings ist der Aus­tritt aus dem Halb­schat­ten der Erde in der Regel visu­ell unauf­fäl­lig. Der Voll­mond steht an die­sem Tag nahe sei­nes Peri­gäums (Erd­nä­he), so dass 120% Bede­ckungs­grad der Mond­ka­lot­te erreicht wird.

Ver­lauf der Tota­len Mondfinsternis

Die Mond­fins­ter­nis beginnt, mit dem Ein­tritt des Mon­des in den Halb­schat­ten der Erde, um 3:35 Uhr MEZ. Der Ein­tritt in den Kern­schat­ten erfolgt genau eine Stun­de spä­ter, näm­lich um 4:35 Uhr. Um 5:42 Uhr beginnt die Tota­li­tät, deren Mit­te um 6:13 Uhr erreicht wird. Dabei befin­det sich der Voll­mond, von mei­nem Hei­mat­ort aus gese­hen, noch 15° hoch über dem West­ho­ri­zont. Das Ende der Tota­li­tät wird um 6:44 Uhr erreicht. Danach erfolgt bis 7:51 Uhr der lang­sa­me Aus­tritt aus dem Kern­schat­ten der Erde, der kurz vor Mond­un­ter­gang in der Bür­ger­li­chen Däm­me­rung über dem nord­west­li­chen Hori­zont abge­schlos­sen ist. Die Mond­fins­ter­nis endet, mit dem Aus­tritt aus dem Halb­schat­ten der Erde, um 8:50 Uhr Mit­tel­eu­ro­päi­scher Zeit.

Ereig­nisZei­ten in MEZPW
Ein­tritt in den Halbschatten03h35m111°
Ein­tritt in den Kernschatten04h34m118°
Beginn der Totalität05h42m328°
Mit­te der Finsternis06h13m
Ende der Totalität06h44m46°
Aus­tritt aus dem Kernschatten07h51m256°
Aus­tritt aus dem Halbschatten8h50m263°

Die Fins­ter­nis ist von Euro­pa, Afri­ka und Ame­ri­ka aus sicht­bar und dau­ert ins­ge­samt 314 Minu­ten, wobei der Voll­mond sich 63 Minu­ten im Kern­schat­ten der Erde auf­hal­ten wird. Die Grö­ße der Fins­ter­nis beträgt das 1,201-fache des schein­ba­ren Mond­durch­mes­sers. Der Mond läuft 5 Bogen­mi­nu­ten nörd­lich der Schat­ten­ach­se vor­bei. Kom­plett ist die Fins­ter­nis vom west­li­chen Euro­pa und Afri­ka über Grön­land bis nach Nord- und Süd­ame­ri­ka sicht­bar. Die Mond­fins­ter­nis ist die 27. Fins­ter­nis des 134 Saros-Zyklus der 73 Mond­fins­ter­nis­se umfasst.

Sicht­bar­keits­ge­biet der Tota­len Mond­fins­ter­nis am 21. Janu­ar 2019

Die Totale Sonnenfinsternis am 2. Juli

Die Tota­le Son­nen­fins­ter­nis am 2. Juli 2019 ist in gro­ßen Tei­len des süd­li­chen Pazi­fik sowie in Süd­ame­ri­ka par­ti­ell sicht­bar und beginnt um 17:55 Uhr mit dem 1. Kon­takt am Ort 151°57‘ w.L. und endet um 22:51 Uhr mit dem 4. Kon­takt am Ort 66°30‘ w.L. und 21°57‘ s.Br. Der Kern­schat­ten zieht dabei zum Ende der Fins­ter­nis durch Chi­le und Argen­ti­ni­en, mit einer maxi­ma­len Son­nen­hö­he von nur noch 10°. Die Par­ti­el­le Pha­se ist von der gesam­ten öst­li­chen Hemi­sphä­re aus unsicht­bar. Der Mond­schat­ten berührt die Erd­ober­flä­che zum ers­ten Mal öst­lich der Ker­m­a­de­cin­seln im Süd­pa­zi­fik um 19:02 Uhr am Ort 160°26‘ w.L. und 37°40‘ s.Br. Der Mond­schat­ten ver­lässt die Erde in Argen­ti­ni­en nahe Bue­nos Aires um 21:44 Uhr am Ort 57°43‘ w.L. und 25°48‘ s.Br. Der Höhe­punkt der tota­len Ver­fins­te­rung wird um 20:22 Uhr am Ort 109°24‘ w.L. und 17°24‘ s.Br. Mit­ten im Pazi­fik fern­ab jeder Insel erreicht. Sie dau­ert 4 Minu­ten und 38 Sekun­den, wobei der Kern­schat­ten eine maxi­ma­le Brei­te von 201 Kilo­me­tern erreicht.

Sicht­bar­keits­ge­biet der Tota­len Son­nen­fins­ter­nis am 2. Juli 2019

Die Fins­ter­nis ist die 58. Son­nen­fins­ter­nis des 127. Saros-Zyklus, der ins­ge­samt 82 Son­nen­fins­ter­nis­se umfasst. Von der Grö­ße her umfasst die Fins­ter­nis 104,7% des schein­ba­ren Sonnendurchmessers.

Die Partielle Mondfinsternis am 16./17. Juli

Die Par­ti­el­le Mond­fins­ter­nis am Abend des 7. August 2017

Die­se Par­ti­el­le Mond­fins­ter­nis fin­det in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 2019 statt und ist auch vom deutsch­spra­chi­gen Raum aus fast in ihrer vol­len Län­ge sicht­bar. Die Mond­fins­ter­nis ist voll­stän­dig nur im Süden und Osten Euro­pas, in Afri­ka sowie in Indi­en beob­acht­bar. Dabei dringt der Mond bis zu 2/3 in den Kern­schat­ten der Erde ein, so dass ein beträcht­li­cher Teil des Voll­mon­des, rund 66%, ver­dun­kelt wird. Der Nord­pol des Mon­des wird dabei am stärks­ten vom Kern­schat­ten ver­fins­tert. Schon in der Abend­däm­me­rung schiebt sich der Mond in den Kern­schat­ten der Erde bis um eine hal­be Stun­de vor Mit­ter­nacht das Maxi­mum erreicht wird. Der Mond steht zu die­sem Zeit­punkt nur 12° hoch über dem Süd­ost­ho­ri­zont. Es ist gleich­zei­tig auch der süd­lichs­te Voll­mond des Jah­res 2019!

Ereig­nisZei­ten in MESZPW
Ein­tritt in den Halbschatten20h43m62°
Ein­tritt in den Kernschatten22h03m46°
Mit­te der Finsternis23h32m
Aus­tritt aus dem Kernschatten01h01m306°
Aus­tritt aus dem Halbschatten02h20m290°

Die Fins­ter­nis kann in Asi­en (ohne öst­li­che Tei­le), Indi­en, Euro­pa (mit Aus­nah­me der nörd­lichs­ten Tei­le) und Afri­ka sowie in Tei­len Aus­tra­li­ens, Süd­ame­ri­kas, im Atlan­tik und in der Ant­ark­tis beob­ach­tet wer­den. Die Grö­ße der par­ti­el­len Ver­fins­te­rung beträgt das 0,658 fache des schein­ba­ren Mond­durch­mes­sers. Die Fins­ter­nis ist die 1. Fins­ter­nis des 79 Mond­fins­ter­nis­se umfas­sen­den 139. Saros-Zyklus.

Ver­lauf der Par­ti­el­len Mond­fins­ter­nis

Die Mond­fins­ter­nis beginnt mit dem Ein­tritt des Mon­des in den Halb­schat­ten der Erde um 20:42 Uhr. In den öst­li­chen Lan­des­tei­len geht der Mond schon durch den Halb­schat­ten teil­ver­fins­tert auf. Der Ein­tritt des Mon­des in den Kern­schat­ten der Erde erfolgt um 22:01 Uhr in der Däm­me­rung. Dabei steht der Mond, für die Mit­te des deut­schen Sprach­raums, nur 5° hoch über dem Hori­zont. Um 23:30 Uhr wird die maxi­ma­le Bede­ckung, pünkt­lich zum Ende der astro­no­mi­schen Däm­me­rung, erreicht. Die par­ti­el­le Pha­se endet um 1:00 Uhr, wobei der Mond fast im Süden steht und sich nur 17° hoch über dem Süd­ho­ri­zont befin­det. Das Ende der Fins­ter­nis, mit dem Aus­tritt aus dem Halb­schat­ten der Erde fin­det um 2:19 Uhr statt, wobei der Aus­tritt nur foto­gra­fisch nach­weis­bar ist.

Sicht­bar­keits­ge­biet der Par­ti­el­len Mond­fins­ter­nis am 16./17. Juli 2019

Die Ringförmige Sonnenfinsternis am 26. Dezember

In den frü­hen Mor­gen­stun­den des 2. Weih­nachts­ta­ges fin­det eine Ring­för­mi­ge Son­nen­fins­ter­nis statt, die auch in ihrer par­ti­el­len Pha­se von Euro­pa aus nicht gese­hen wer­den kann. Nur in Asi­en (ohne die nörd­li­chen Tei­le), Ara­bi­en, Nord­afri­ka, Indi­en, Ozea­ni­en, Japan sowie in den nörd­li­chen Regio­nen Aus­tra­li­ens und in Tei­len des Indi­schen Oze­ans und des Pazi­fik, ist die Fins­ter­nis beob­acht­bar. Die ring­för­mi­ge Zone läuft dabei über den Per­si­schen Golf, Süd­in­di­en, Suma­tra und Bor­neo und endet bei Son­nen­un­ter­gang im Pazi­fik. Der Mond­schat­ten berührt die Erde um 4:36 Uhr am Ort 48°12‘ ö.L. und 25°59‘ n.Br. In Sau­di Ara­bi­en und zieht wei­ter durch den Süden Indi­en, streift Sri Lan­ka und zieht wei­ter durch Suma­tra und Bor­neo. Der Mond­schat­ten ver­lässt die Erde wie­der um 7:59 Uhr am Ort 156°42‘ ö.L. und 18°54‘ n.Br. im nord­west­li­chen Pazi­fik. Der Höhe­punkt der Fins­ter­nis befin­det sich auf Suma­tra am Ort 101°25‘ ö.L. und 1°07‘ n.Br und fin­det um 6:15 Uhr Mit­tel­eu­ro­päi­scher Zeit statt. Die ring­för­mi­ge Pha­se dau­ert dort exakt 3 Minu­ten und 34 Sekun­den. Die Brei­te der Kern­schat­ten­zo­ne beträgt 118 Kilometer.

Sicht­bar­keits­ge­biet der Ring­för­mi­gen Son­nen­fins­ter­nis am 26. Dezem­ber 2019

Die Fins­ter­nis beginnt um 3:30 Uhr mit dem 1. Kon­takt am Ort 60°34‘ ö.L. und 17°47‘ n.Br. und endet mit dem 4. Kon­takt um 9:06 Uhr am Ort 144°00‘ ö.L. und 10°37‘ n.Br. Die Son­nen­fins­ter­nis ist die 46. Fins­ter­nis des 132. Saros-Zyklus, der ins­ge­samt 71 Son­nen­fins­ter­nis­se umfasst.

Helle Kometen und Asteroiden

Komet C/2011 L4 PANSTARRS am 15. März 2013 gegen 19:16 Uhr über dem west­li­chen Horizont

Nach­dem der kurz­pe­ri­odi­sche Komet 46P/Wirtanen Mit­te Dezem­ber 2018 die 4. Grö­ßen­klas­se erreich­te und in der Nähe der Ple­ja­den und in Erd­nä­he am Him­mel stand, wird der Komet noch bis Ende Febru­ar in klei­nen Beob­ach­tungs­in­stru­men­ten die gesam­te Nacht erkenn­bar sein. Im Janu­ar ist der Komet an dunk­len Stand­or­ten sogar noch mit dem blo­ßem Auge auf­find­bar. Im Lau­fe des Monats sinkt die Hel­lig­keit des Schweif­stern von anfangs 5 mag auf 7 mag. Er wan­dert in die­ser Zeit vom Stern­bild Luchs kom­mend in den west­li­chen Bereich des Gro­ßen Bären und erreicht rund eine Stun­de nach Mit­ter­nacht fast die Zenit­re­gi­on. Er bleibt zir­kum­po­lar. Ende Febru­ar sinkt die Hel­lig­keit wie­der unter die 10. Grö­ßen­klas­se. Komet Wir­ta­nen bleibt aber noch bis und Früh­jahr hin­ein in mitt­le­ren Tele­sko­pen beobachtbar.

Der erst am 18. Dezem­ber vom japa­ni­schen Ama­teur­as­tro­no­men Masayu­ki Iwa­mo­to ent­deck­te Komet C/2018 Y1 (Iwa­mo­to) wird am 6. Febru­ar 2019, mit einem Abstand von 1,28 AE, in Son­nen­nä­he kom­men und rund eine Woche spä­ter, am 12. Febru­ar 2019, die Erde in einem Abstand von 44,5 Mil­lio­nen Kilo­me­ter pas­sie­ren. Wäh­rend der Erd­nä­he wird der Schweif­stern vor­aus­sicht­lich eine Hel­lig­keit von 8,5 Grö­ßen­klas­sen errei­chen. Damit wäre der Komet ein dank­ba­res Objekt für Fern­glä­ser und klei­ne Tele­sko­pen. Auf­grund der rela­tiv gerin­gen Ent­fer­nung zur Erde wird auch die­ser Komet im Febru­ar meh­re­re Grad pro Tag über den Him­mel zie­hen. Vor allem für Beob­ach­ter auf der Nord­halb­ku­gel wird er zuerst am Mor­gen­him­mel und spä­ter dann auch die gesam­te Nacht sicht­bar hoch am Him­mel ste­hen. Komet Iwa­mo­to wird Ende Janu­ar die 10. Grö­ßen­klas­se über­schrei­ten und schnell hel­ler wer­den. Im Febru­ar wan­dert der Komet durch die Stern­bil­der Jung­frau, Löwe, Krebs, Zwil­lin­ge und Fuhr­mann in Rich­tung Nor­den. Lei­der wird der Schweif­stern bereits Ende Febru­ar sehr schnell schwä­cher wer­den und schon im Früh­jahr außer Sicht geraten.

Die Bahn des Kome­ten C/2018 Y1 Iwa­mo­to am Himmel

Wei­te­re hel­le Kome­ten sind momen­tan nicht zu erwar­ten, wenn man von den in ihrem Hel­lig­keits­ma­xi­mum stets son­nen­na­hen SOHO-Kome­ten ein­mal absieht. Aber viel­leicht gelingt es auch 2019 noch zu einer wei­te­ren inter­es­san­ten Kometenentdeckung.

Mit­te letz­ten Jah­res stand der Klein­pla­net (4) Ves­ta in einer über­aus güns­ti­gen Oppo­si­ti­on zur Son­ne und war mit einer Hel­lig­keit von 5,3 mag sogar mit blo­ßem Auge auf­find­bar. In die­sem Jahr erreicht der 500 Kilo­me­ter gro­ße Aste­ro­id am 14. Novem­ber 2019 im Stern­bild Wal­fisch die Oppo­si­ti­ons­stel­lung. Dies­mal wird Ves­tas Hel­lig­keit „nur“ 6,5 mag betra­gen, was aber immer noch ein sehr güns­ti­ger Wert ist. Mit die­ser Hel­lig­keit ist der Klein­pla­net schon ein leich­tes Ziel für jedes Fern­glas und Tele­skop. Ves­ta wird bei ihrem Meri­di­an­durch­gän­gen in die­sem Jahr deut­lich höher am Him­mel ste­hen, als noch im Som­mer 2018. Zur Oppo­si­ti­on befin­det sich der Klein­pla­net 1,563 AE bzw. 234 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Erde entfernt.

Weiterführende Links

Das Fins­ter­nis­jahr 2019
WAA Hot­spot 2019

Eph­eme­ri­den für das Jahr 2019 (2,7 MiB, 530 hits)

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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