Auch im neuen Jahr 2019 hat der Himmel wieder interessante astronomische Ereignisse zu bieten. Das Jahr beginnt sogleich mit einer Totalen Mondfinsternis am Morgen des 21. Januar, die vom deutschen Sprachraum aus fast in ihrer gesamten Länge beobachten werden kann. Und auch in der Nacht vom 16. zum 17. Juli kommt es zu einer partiellen Verfinsterung des Vollmondes, die auch von Mitteleuropa aus sichtbar ist. Dabei dringt der Mond zu ⅔ in den Kernschatten der Erde ein. Am 11. November findet schließlich ein Merkurdurchgang statt, wobei der innerste Planet unseres Sonnensystems als winziger schwarzer Punkt vor der Sonnenscheibe vorüberziehen wird.
Etwas ausführlicher werden die astronomischen Ereignisse – und vor allem die Sichtbarkeit der Planeten, Kometen, Asteroiden und Meteorströmen – wie immer im Blog oder auf meiner Homepage behandelt.
Planetenlauf
Merkur
Der innerste Planet unseres Sonnensystems ist von unseren Breiten aus gesehen ein schwieriges Objekt, weil er sich immer in der Nähe der Sonne aufhält und demzufolge nie sehr hoch über dem West- bzw. Osthorizont steht. Zu Beginn des Jahres ist Merkur nicht beobachtbar. Er erreicht am 12. Januar 2019, mit 69,8 Millionen Kilometern Abstand, die Sonnenferne (Aphel) und steht am 30. Januar in oberer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Das bedeutet, dass sich Merkur mit der Sonne am Taghimmel aufhält. Ende Februar/Anfang März steht Merkur in seiner besten Abendsichtbarkeit des Jahres über dem Westhorizont. Zum ersten Mal kann man versuchen, ihn am 15. Februar kurz nach 18 Uhr zu entdecken. Bereits am 25. Februar erreicht Merkur das Perihel seiner Bahn und befindet sich dann 46 Millionen Kilometer in seiner geringsten Entfernung zur Sonne. Nur zwei Tage später steht der Planet, mit 18,1° Abstand, in seiner größten östlichen Elongation. Aufgrund der steilen Ekliptiklage am Abendhimmel, erreicht er kurz nach dem Ende der bürgerlichen Dämmerung eine Höhe von gut 10° über dem Horizont. Nach der Elongation wird Merkur wieder stationär und nähert sich rückläufig der Sonne an, so dass wir ihn zum letzten Mal am Abend des 5. März entdecken können. Mitte März befindet er sich dann in unterer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn.
Die anschließende Morgensichtbarkeit im April fällt für unsere Breiten leider sehr bescheiden aus, obwohl der innerste Planet am 11. April seinen größten westlichen Winkelabstand von 27,7° zur Sonne in diesem Jahr erreicht. Denn die Ekliptik, die scheinbare Sonnenbahn am Himmel, verläuft in unseren Breiten im Frühjahr sehr flach über dem morgendlichen Horizont. Nur einen Tag vor der Elongation durchläuft Merkur abermals die Sonnenferne. Nachdem der flinke Planet am 21. Mai seine obere Konjunktion durchlaufen hat und am 24. Mai in Sonnennähe steht, wird Merkur im Juni abermals am Abendhimmel sichtbar. Am 24. Juni steht Merkur, mit einem Abstand von 25,2°, in seiner größten östlichen Elongation. Die beste Zeit, um Merkur mit dem bloßem Auge aufzuspüren, liegt zwischen dem 10. und 20. Juni, knapp eine Stunde nach Sonnenuntergang. Am 18. Juni kommt es auch zu einer engen Begegnung mit unserem Nachbarplaneten Mars, wobei Merkur nur ¼ Grad nördlich an unserem roten Nachbarn vorbeiziehen wird. Diese Konjunktion beobachtet man am besten mit Hilfe eines Feldstechers, denn Mars besitzt zu diesem Zeitpunkt nur eine Helligkeit von 1,7 mag.
Am 7. Juli erreicht Merkur abermals das Aphel seiner Bahn und steht dann am 21. Juli wieder in unterer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Am 10. August befindet sich Merkur in seiner größten westlichen Elongation. Dies ist übrigens seine beste Sichtbarkeit bei uns am Morgenhimmel für das Jahr 2019! Aufgrund der steilen Ekliptiklage über dem morgendlichen Horizont, steht der Planet zu Beginn der Bürgerlichen Dämmerung mit 8° Horizontabstand genügend hoch im Osten, obwohl seine maximaler Winkelabstand zur Sonne zu dem Zeitpunkt nur 19° betragen und er am 20. des Monats das Perihel seiner Bahn erreichen wird. Der flinke Planet bleibt dann noch bis einschließlich 22. August mit bloßem Auge auffindbar, bis er am 4. September abermals die obere Konjunktion zur Sonne durchlaufen wird.
Nachdem Merkur zum Tag der Deutschen Einheit die Sonnenferne durchlaufen hat, können wir ihn Anfang Oktober, aufgrund der flachen Ekliptik, leider nicht bei uns am Abendhimmel beobachten, obwohl er am 20. Oktober einen westlichen Winkelabstand von 24,6° erreicht. Am 11. November ändert sich das, denn an diesem Nachmittag zieht der innerste Planet vor der Sonnenscheibe vorbei, wenn er zum selben Zeitpunkt seine untere Konjunktion durchlaufen wird. Leider endet der 3. und 4. Kontakt bei uns weit nach Sonnenuntergang. Zuletzt war Merkur im Mai 2016 vor der Sonnenscheibe sichtbar. Nur 5 Tage nach dem Merkurtransit steht er wieder in Sonnennähe und ist dann im letzten Novemberdrittel bis in den Dezember hinein auch bei uns wieder am Morgenhimmel auffindbar. Bereits am 18. November lässt sich der flinke Planet mit Hilfe eines Feldstechers aufspüren. Am 25. November gesellt sich die abnehmende Mondsichel zu Merkur und am 28. November erreicht er einen 20,1° großen westlichen Winkelabstand zur Sonne. Zu Beginn der Bürgerlichen Dämmerung steht er dann in gut 10° Höhe. Da Merkur nun immer heller wird, lässt er sich noch bis zum 17. Dezember mit dem bloßem Auge aufspüren. Kurz vor Ende des Jahres erreicht Merkur abermals das Aphel seiner Bahn.
Venus
Unser Schwesterplanet Venus zeigt im Jahr 2019 keine auffällige Sichtbarkeit. Zu Beginn des Jahres ist die Venus noch Morgenstern und erreicht am 6. Januar 2019, mit 47° Abstand, die größte westliche Elongation zur Sonne. Nach der Elongation im Januar wird die Sichtbarkeitsbedingung des Morgensterns immer schlechter, weil die Ekliptik immer flacher zum Horizont verläuft. Am 21. Januar zieht der Morgenstern in nur 2 ½ Grad Abstand nördlich am Riesenplaneten Jupiter vorbei. Ab Mitte Februar kommt es dann zu einer weiteren engen Konjunktion mit dem Ringplaneten Saturn. Leider steht Venus dann nicht mehr sehr hoch über dem Horizont. Am 18. Februar zieht sie nur 1° nördlich an Saturn vorbei. Im März endet dann die Sichtbarkeit unseres Nachbarplaneten am Morgenhimmel für unsere Breiten. Am 18. April erreicht sie das Aphel ihrer Bahn und befindet sich dann 108,9 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Am 18. August steht unser Schwesterplanet, mit 107,5 Millionen Kilometern Abstand, im Perihel und steht dann am 14. des selben Monats in oberer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn.
Nach der Konjunktion wächst ihr östlicher Winkelabstand zur Sonne immer weiter an. Allerdings taucht sie erst Anfang November, zunächst noch sehr niedrig, am Abendhimmel auf und erreicht am 28. November abermals die Sonnenferne. Ab dem letzten Novemberdrittel kommt es schließlich zu einer noch engen Konjunktion des Abendsterns mit dem Jupiter. Beide Planeten stehen am 24. November nur 1 ½ Grad voneinander entfernt. Bis zum Jahresende verbessern sich die Sichtbedingungen der Venus am Abendhimmel zusehends. Zum Jahreswechsel erreicht sie zum Ende der Bürgerlichen Dämmerung bereits wieder eine Höhe von gut 15° über dem Westhorizont. Sie wird dann im kommenden Jahre bis in den Mai hinein ihre Rolle als Abendstern spielen.
Mars
Mars ist nach seiner günstigen Opposition im Juli 2018 auch zu Beginn des neuen Jahres noch am Abendhimmel präsent und geht bereits vor Mitternacht unter. Allerdings ist er kein auffälliges Objekt mehr, da seine scheinbare Helligkeit im August auf 1 mag zurückgehen wird. Mars strebt immer höhere Deklinationen entgegen und wandert weiter in Richtung Osten. Das hat zur Folge, dass er bis Mitte des Jahres am Abendhimmel in den Sternbildern Widder, Stier und Zwillinge aufgefunden werden kann. Am 26. August läuft Mars durch das Aphel seiner Bahn und befindet sich dann 249,2 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
Erst am 2. September erreicht er die Konjunktion mit der Sonne. Er befindet sich dann hinter unserem Zentralgestirn, und taucht dann im Spätherbst wieder am Morgenhimmel auf. Die nächste Marsopposition gibt es aber erst am 13. Oktober 2020 im Sternbild der Fische, die für Mitteleuropäer deutlich günstiger ausfällt, als die letzte Opposition des Roten Planeten im vergangenen Jahr.
Jupiter
Der Riesenplanet Jupiter ist zu Beginn des Jahres, zusammen mit der Venus, am Morgenhimmel sichtbar und baut seine Sichtbarkeit immer weiter aus. Am 10. April wird Jupiter stationär und beginnt seine Oppositionsschleife. Im Mai wird er zum Planeten für die gesamte Nacht. Allerdings steht der Riesenplanet von unseren Breiten aus gesehen nie sehr hoch über den Horizont. Am 10. Juni 2019 erreicht der Riesenplanet im Sternbild Schlangenträger die Oppositionsstellung. Leider findet die Opposition im südlichen Abschnitt der Ekliptik statt, so dass der ‑2,6 mag helle Jupiter nur eine maximale Höhe von gerade einmal 18° erreichen wird. Seine diesjährige Opposition markiert gleichzeitig auch den südlichsten Punkt seiner 12 Jahre langen Wanderung durch den Tierkreis. Nur auf der Südhalbkugel steht Jupiter nahe des Zenits. Danach zieht er sich zuerst langsam aber sicher aus der 2. Nachthälfte zurück und beendet am 11. August die Oppositionsperiode und wird wieder rechtläufig. Er entwickelt sich dann immer mehr zum Planeten für die 1. Nachthälfte. Bis Anfang November ist Jupiter noch am Abendhimmel sichtbar und steht am 27. Dezember schließlich in Konjunktion mit unserem Zentralgestirn. Dabei hält er sich mit der Sonne am Taghimmel auf und bleibt unsichtbar.
Einen Monat vorher, nämlich am 28. November 2019, kommt es in den Vormittagsstunden aber noch zu einer interessanten Bedeckung Jupiters durch den Mond. Diese Bedeckung findet allerdings in geringem Winkelabstand zur Sonne am Taghimmel statt, so dass entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu beachten sind. Erst Ende Januar 2020 wird der Riesenplanet wieder niedrig in der Morgendämmerung auftauchen.
Saturn
Der Ringplanet Saturn steht am 2. Januar 2019 in Konjunktion mit der Sonne und ist nicht beobachtbar. Im Februar taucht er dann wieder am Morgenhimmel auf. Am 2. Februar kommt es zu einer Bedeckung Saturns durch die abnehmende Mondsichel in der schon weiter fortgeschrittenen Morgendämmerung. Danach baut Saturn seine Sichtbarkeit über dem Horizont weiter aus und wird am 30. April schließlich stationär. Damit beginnt auch seine Oppositionsperiode. Im Juni wird er dann langsam zum Planeten für die gesamte Nacht und erreicht anschließend am 8. Juli 2019 im Sternbild Schütze seine Oppositionsstellung. Leider hält sich der Ringplanet, ähnlich wie Jupiter, in südlicheren Breiten der Ekliptik auf, so dass er bei uns nie sehr hoch am Himmel stehen wird. Sein Ringsystem ist mit 24° nach wie vor weit geöffnet. In den nachfolgenden Jahren wird die Ringöffnung immer weiter abnehmen, bis am 23. März 2025 schließlich die Kantenstellung erreicht wird. Am 18. September wird Saturn abermals stationär und beendet seine Oppositionsperiode. Im Herbst wird er dann zum Planeten für die 1. Nachthälfte und zieht sich schließlich bereits Anfang Dezember vollständig vom Abendhimmel zurück. Am 13. Januar 2020 wird Saturn von der Sonne eingeholt und steht dann in Konjunktion mit unserem Zentralgestirn.
Uranus
Uranus wird am 7. Januar 2019 stationär und kann dann noch bis Anfang März am Abendhimmel aufgefunden werden. Am 23. April steht Uranus in Konjunktion mit der Sonne. Anfang Juni taucht der Planet wieder am Morgenhimmel auf und erscheint dann jeden Morgen etwas früher über dem östlichen Horizont. Am 12. August wird er stationär und beginnt seine diesjährige Oppositionsperiode. Bis Ende September wird Uranus zum Planeten für die gesamte Nacht und steht dann am 28. Oktober 2019 im südwestlichen Teil des Sternbilds Widder in Opposition zur Sonne. Gegen Mitternacht erreicht er dann Horizonthöhen von rund 50°. Nur einen Tag vorher erreicht er, mit einem Abstand von 2,817 Milliarden Kilometer, auch die Erdnähe. Zum Oppositionstermin wird seine maximale Helligkeit 5,7 mag betragen, so dass man ihn unter einem dunklen Landhimmel schon theoretisch mit bloßem Auge aufspüren kann. Nach seiner Opposition zieht er sich langsam aus der 2. Nachthälfte zurück und ist am Jahresende und noch bis in das neue Jahr hinein bis nach Mitternacht beobachtbar.
Neptun
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun zieht sich im Januar endgültig vom Abendhimmel zurück und steht am 7. März in Konjunktion mit unserem Zentralgestirn. Anfang April taucht der Planet wieder am Morgenhimmel auf. Am 22. Juni wird Neptun stationär und beginnt seine diesjährige Oppositionsperiode. Ab August wird er zum Planeten für die gesamte Nacht und steht dann am 10. September 2019 im östlichen Teil des Sternbilds Wassermann in Opposition zur Sonne. Einen Tag vorher erreicht der ferne Planet auch seine Erdnähe und befindet sich dann 4,327 Milliarden Kilometer von unserem Heimatplaneten entfernt. Mit einer Helligkeit von 7,8 mag, ist Neptun nur in Ferngläsern und Teleskopen beobachtbar. Nach seiner Opposition verabschiedet sich der äußere Planet langsam vom Morgenhimmel und dann ist im restlichen Jahr nur noch in der 1. Nachthälfte zu sehen.
Der Merkurtransit am 11. November
Das wahrscheinlich interessanteste, weil seltene, Himmelsereignis im Jahr 2019 ist der Merkurdurchgang vor der Sonne in den frühen Nachmittagsstunden des 11. November 2019, der aber nicht vollständig von deutschsprachigen Raum aus sichtbar ist. Die Sonne geht, lange vor dem 3. Kontakt, bei uns im Südwesten unter. Einen Venus- oder Merkurtransit kann überall dort gesehen werden, wo die Sonne während des Ereignisses über dem Horizont steht. An diesem Nachmittag erreicht der innerste Planet unseres Sonnensystem seine untere Konjunktion. Gleichzeitig passiert er den aufsteigenden Knoten seiner Bahn: Ein Merkurtransit vor der Sonnenscheibe ist beobachtbar. Der letzte Merkurtransit fand am Nachmittag des 9. Mai 2016 statt und war auch von Deutschland aus in seiner vollen Länge sichtbar.
Der Erste Kontakt findet um 13:35 Uhr statt. Dabei berührt das nur 11 Bogensekunden große Merkurscheibchen zum ersten Mal den Sonnenrand. Der 2. Kontakt findet statt, wenn Merkur um 13:37 Uhr vollständig vor die Sonnen getreten ist. Die Mitte des Transits wird um 16:19 Uhr, kurz vor Sonnenuntergang, erreicht. Dabei steht die Sonne von Berlin aus gesehen nur noch 0,2° hoch über dem Horizont! In westlichen Landesteilen steht sie dagegen noch etwas höher. Denn Je weiter der Beobachtungsstandort in Richtung Südwesten verlagert wird, desto länger lässt sich der Transit Merkurs vor der Sonnenscheibe verfolgen. Der 3. und 4. Kontakt findet dann für uns Mitteleuropäer unbeobachtbar unterhalb des Horizonts statt. Global endet das Ereignis nach gut 5 ½ Stunden Dauer um 19:04 Uhr Mitteleuropäischer Zeit. Vollständig ist das Ereignis nur im äußersten Nordwesten Afrikas sowie im Osten Nordamerikas sowie in Südamerika und der Antarktis zu beobachten.
Leider reicht eine Sonnenfinsternisbrille nicht aus, um das Ereignis mit bloßem Auge zu verfolgen. Denn Merkur ist deutlich kleiner als die Venus und kleiner als die meisten größeren Sonnenflecken. Entweder projiziert man das Bild auf einen weißen Schirm – dabei reicht selbst ein Feldstecher aus, der auf ein stabiles Stativ montiert wird – oder man nutzt ein Teleskop mit einen Objektivsonnenfilter aus Sonnenfilterfolie oder einen Herschelkeil.
Das wichtigste ist aber, nie ungeschützt die Sonne beobachten, da sonst schwere Augenschäden bis zur Erblindung drohen!
Der nächste Merkurtransit findet erst am 13. November 2032 statt und ist in seiner vollen Länge auch wieder vom deutschsprachigen Raum aus zu sehen.
Sonnen- und Mondfinsternisse
Im Jahr 2019 finden drei Sonnenfinsternisse und zwei Mondfinsternisse statt, wobei die totale und partielle Mondfinsternisse zum Teil vollständig vom deutschsprachigen Raum aus sichtbar sind. Die in diesem Jahr stattfindenden totale, ringförmige und partielle Sonnenfinsternis, sind auch nicht in ihrer partiellen Phase von Deutschland aus unbeobachtbar.
Die Partielle Sonnenfinsternis am 5./6. Januar
Das Jahr beginnt mit einer partiellen Verfinsterung der Sonne am Morgen des 6. Januar 2019, die in Nordostasien, inkl. Nordost-China, in den östlichen Teilen Russland sowie in Japan und im Nordpazifik beobachtet werden kann. Im Westen Alaskas geht die Sonne bereits verfinstert unter. Dabei werden 71,5% der Sonnenscheibe vom Mond bedeckt. Die Sonnenfinsternis ist die 58. Finsternis des 122 Saros-Zyklus, der 70 Sonnenfinsternisse umfasst. Die Finsternis beginnt um 0:43 Uhr am Ort 119°25‘ ö.L. und 41°31‘ n.Br. nahe Peking und endet um 4:49 Uhr am Ort 168°41‘ w.L. und 43°07‘ n.Br. im Nordpazifik. Die maximale Bedeckung findet um 2:42 Uhr am Ort 153°34‘ ö.L. und 67°26‘ n.Br. in Nordostsibirien statt.
Die Totale Mondfinsternis am 21. Januar
Diese Mondfinsternis ist die zweite innerhalb eines halben Jahres, die auch von Deutschland aus fast in ihrer gesamten Länge beobachtet werden kann. Sie ist übrigens die letzte gut sichtbare Totale Mondfinsternis für die nächsten 10 Jahre, die auch von unserem Sprachraum aus sichtbar ist! Die Finsternis findet in den Morgenstunden des 21. Januar 2019 statt, wobei der verdunkelte Vollmond sogar noch etwas höher steht, als bei der Finsternis im Juli 2018! In den östlichen Landesteilen endet die Halbschattenphase der Finsternis, wenn der Mond bereits untergegangen ist. Allerdings ist der Austritt aus dem Halbschatten der Erde in der Regel visuell unauffällig. Der Vollmond steht an diesem Tag nahe seines Perigäums (Erdnähe), so dass 120% Bedeckungsgrad der Mondkalotte erreicht wird.
Die Mondfinsternis beginnt, mit dem Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde, um 3:35 Uhr MEZ. Der Eintritt in den Kernschatten erfolgt genau eine Stunde später, nämlich um 4:35 Uhr. Um 5:42 Uhr beginnt die Totalität, deren Mitte um 6:13 Uhr erreicht wird. Dabei befindet sich der Vollmond, von meinem Heimatort aus gesehen, noch 15° hoch über dem Westhorizont. Das Ende der Totalität wird um 6:44 Uhr erreicht. Danach erfolgt bis 7:51 Uhr der langsame Austritt aus dem Kernschatten der Erde, der kurz vor Monduntergang in der Bürgerlichen Dämmerung über dem nordwestlichen Horizont abgeschlossen ist. Die Mondfinsternis endet, mit dem Austritt aus dem Halbschatten der Erde, um 8:50 Uhr Mitteleuropäischer Zeit.
Ereignis | Zeiten in MEZ | PW |
---|---|---|
Eintritt in den Halbschatten | 03h35m | 111° |
Eintritt in den Kernschatten | 04h34m | 118° |
Beginn der Totalität | 05h42m | 328° |
Mitte der Finsternis | 06h13m | |
Ende der Totalität | 06h44m | 46° |
Austritt aus dem Kernschatten | 07h51m | 256° |
Austritt aus dem Halbschatten | 8h50m | 263° |
Die Finsternis ist von Europa, Afrika und Amerika aus sichtbar und dauert insgesamt 314 Minuten, wobei der Vollmond sich 63 Minuten im Kernschatten der Erde aufhalten wird. Die Größe der Finsternis beträgt das 1,201-fache des scheinbaren Monddurchmessers. Der Mond läuft 5 Bogenminuten nördlich der Schattenachse vorbei. Komplett ist die Finsternis vom westlichen Europa und Afrika über Grönland bis nach Nord- und Südamerika sichtbar. Die Mondfinsternis ist die 27. Finsternis des 134 Saros-Zyklus der 73 Mondfinsternisse umfasst.
Die Totale Sonnenfinsternis am 2. Juli
Die Totale Sonnenfinsternis am 2. Juli 2019 ist in großen Teilen des südlichen Pazifik sowie in Südamerika partiell sichtbar und beginnt um 17:55 Uhr mit dem 1. Kontakt am Ort 151°57‘ w.L. und endet um 22:51 Uhr mit dem 4. Kontakt am Ort 66°30‘ w.L. und 21°57‘ s.Br. Der Kernschatten zieht dabei zum Ende der Finsternis durch Chile und Argentinien, mit einer maximalen Sonnenhöhe von nur noch 10°. Die Partielle Phase ist von der gesamten östlichen Hemisphäre aus unsichtbar. Der Mondschatten berührt die Erdoberfläche zum ersten Mal östlich der Kermadecinseln im Südpazifik um 19:02 Uhr am Ort 160°26‘ w.L. und 37°40‘ s.Br. Der Mondschatten verlässt die Erde in Argentinien nahe Buenos Aires um 21:44 Uhr am Ort 57°43‘ w.L. und 25°48‘ s.Br. Der Höhepunkt der totalen Verfinsterung wird um 20:22 Uhr am Ort 109°24‘ w.L. und 17°24‘ s.Br. Mitten im Pazifik fernab jeder Insel erreicht. Sie dauert 4 Minuten und 38 Sekunden, wobei der Kernschatten eine maximale Breite von 201 Kilometern erreicht.
Die Finsternis ist die 58. Sonnenfinsternis des 127. Saros-Zyklus, der insgesamt 82 Sonnenfinsternisse umfasst. Von der Größe her umfasst die Finsternis 104,7% des scheinbaren Sonnendurchmessers.
Die Partielle Mondfinsternis am 16./17. Juli
Diese Partielle Mondfinsternis findet in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 2019 statt und ist auch vom deutschsprachigen Raum aus fast in ihrer vollen Länge sichtbar. Die Mondfinsternis ist vollständig nur im Süden und Osten Europas, in Afrika sowie in Indien beobachtbar. Dabei dringt der Mond bis zu 2/3 in den Kernschatten der Erde ein, so dass ein beträchtlicher Teil des Vollmondes, rund 66%, verdunkelt wird. Der Nordpol des Mondes wird dabei am stärksten vom Kernschatten verfinstert. Schon in der Abenddämmerung schiebt sich der Mond in den Kernschatten der Erde bis um eine halbe Stunde vor Mitternacht das Maximum erreicht wird. Der Mond steht zu diesem Zeitpunkt nur 12° hoch über dem Südosthorizont. Es ist gleichzeitig auch der südlichste Vollmond des Jahres 2019!
Ereignis | Zeiten in MESZ | PW |
---|---|---|
Eintritt in den Halbschatten | 20h43m | 62° |
Eintritt in den Kernschatten | 22h03m | 46° |
Mitte der Finsternis | 23h32m | |
Austritt aus dem Kernschatten | 01h01m | 306° |
Austritt aus dem Halbschatten | 02h20m | 290° |
Die Finsternis kann in Asien (ohne östliche Teile), Indien, Europa (mit Ausnahme der nördlichsten Teile) und Afrika sowie in Teilen Australiens, Südamerikas, im Atlantik und in der Antarktis beobachtet werden. Die Größe der partiellen Verfinsterung beträgt das 0,658 fache des scheinbaren Monddurchmessers. Die Finsternis ist die 1. Finsternis des 79 Mondfinsternisse umfassenden 139. Saros-Zyklus.
Die Mondfinsternis beginnt mit dem Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde um 20:42 Uhr. In den östlichen Landesteilen geht der Mond schon durch den Halbschatten teilverfinstert auf. Der Eintritt des Mondes in den Kernschatten der Erde erfolgt um 22:01 Uhr in der Dämmerung. Dabei steht der Mond, für die Mitte des deutschen Sprachraums, nur 5° hoch über dem Horizont. Um 23:30 Uhr wird die maximale Bedeckung, pünktlich zum Ende der astronomischen Dämmerung, erreicht. Die partielle Phase endet um 1:00 Uhr, wobei der Mond fast im Süden steht und sich nur 17° hoch über dem Südhorizont befindet. Das Ende der Finsternis, mit dem Austritt aus dem Halbschatten der Erde findet um 2:19 Uhr statt, wobei der Austritt nur fotografisch nachweisbar ist.
Die Ringförmige Sonnenfinsternis am 26. Dezember
In den frühen Morgenstunden des 2. Weihnachtstages findet eine Ringförmige Sonnenfinsternis statt, die auch in ihrer partiellen Phase von Europa aus nicht gesehen werden kann. Nur in Asien (ohne die nördlichen Teile), Arabien, Nordafrika, Indien, Ozeanien, Japan sowie in den nördlichen Regionen Australiens und in Teilen des Indischen Ozeans und des Pazifik, ist die Finsternis beobachtbar. Die ringförmige Zone läuft dabei über den Persischen Golf, Südindien, Sumatra und Borneo und endet bei Sonnenuntergang im Pazifik. Der Mondschatten berührt die Erde um 4:36 Uhr am Ort 48°12‘ ö.L. und 25°59‘ n.Br. In Saudi Arabien und zieht weiter durch den Süden Indien, streift Sri Lanka und zieht weiter durch Sumatra und Borneo. Der Mondschatten verlässt die Erde wieder um 7:59 Uhr am Ort 156°42‘ ö.L. und 18°54‘ n.Br. im nordwestlichen Pazifik. Der Höhepunkt der Finsternis befindet sich auf Sumatra am Ort 101°25‘ ö.L. und 1°07‘ n.Br und findet um 6:15 Uhr Mitteleuropäischer Zeit statt. Die ringförmige Phase dauert dort exakt 3 Minuten und 34 Sekunden. Die Breite der Kernschattenzone beträgt 118 Kilometer.
Die Finsternis beginnt um 3:30 Uhr mit dem 1. Kontakt am Ort 60°34‘ ö.L. und 17°47‘ n.Br. und endet mit dem 4. Kontakt um 9:06 Uhr am Ort 144°00‘ ö.L. und 10°37‘ n.Br. Die Sonnenfinsternis ist die 46. Finsternis des 132. Saros-Zyklus, der insgesamt 71 Sonnenfinsternisse umfasst.
Helle Kometen und Asteroiden
Nachdem der kurzperiodische Komet 46P/Wirtanen Mitte Dezember 2018 die 4. Größenklasse erreichte und in der Nähe der Plejaden und in Erdnähe am Himmel stand, wird der Komet noch bis Ende Februar in kleinen Beobachtungsinstrumenten die gesamte Nacht erkennbar sein. Im Januar ist der Komet an dunklen Standorten sogar noch mit dem bloßem Auge auffindbar. Im Laufe des Monats sinkt die Helligkeit des Schweifstern von anfangs 5 mag auf 7 mag. Er wandert in dieser Zeit vom Sternbild Luchs kommend in den westlichen Bereich des Großen Bären und erreicht rund eine Stunde nach Mitternacht fast die Zenitregion. Er bleibt zirkumpolar. Ende Februar sinkt die Helligkeit wieder unter die 10. Größenklasse. Komet Wirtanen bleibt aber noch bis und Frühjahr hinein in mittleren Teleskopen beobachtbar.
Der erst am 18. Dezember vom japanischen Amateurastronomen Masayuki Iwamoto entdeckte Komet C/2018 Y1 (Iwamoto) wird am 6. Februar 2019, mit einem Abstand von 1,28 AE, in Sonnennähe kommen und rund eine Woche später, am 12. Februar 2019, die Erde in einem Abstand von 44,5 Millionen Kilometer passieren. Während der Erdnähe wird der Schweifstern voraussichtlich eine Helligkeit von 8,5 Größenklassen erreichen. Damit wäre der Komet ein dankbares Objekt für Ferngläser und kleine Teleskopen. Aufgrund der relativ geringen Entfernung zur Erde wird auch dieser Komet im Februar mehrere Grad pro Tag über den Himmel ziehen. Vor allem für Beobachter auf der Nordhalbkugel wird er zuerst am Morgenhimmel und später dann auch die gesamte Nacht sichtbar hoch am Himmel stehen. Komet Iwamoto wird Ende Januar die 10. Größenklasse überschreiten und schnell heller werden. Im Februar wandert der Komet durch die Sternbilder Jungfrau, Löwe, Krebs, Zwillinge und Fuhrmann in Richtung Norden. Leider wird der Schweifstern bereits Ende Februar sehr schnell schwächer werden und schon im Frühjahr außer Sicht geraten.
Weitere helle Kometen sind momentan nicht zu erwarten, wenn man von den in ihrem Helligkeitsmaximum stets sonnennahen SOHO-Kometen einmal absieht. Aber vielleicht gelingt es auch 2019 noch zu einer weiteren interessanten Kometenentdeckung.
Mitte letzten Jahres stand der Kleinplanet (4) Vesta in einer überaus günstigen Opposition zur Sonne und war mit einer Helligkeit von 5,3 mag sogar mit bloßem Auge auffindbar. In diesem Jahr erreicht der 500 Kilometer große Asteroid am 14. November 2019 im Sternbild Walfisch die Oppositionsstellung. Diesmal wird Vestas Helligkeit „nur“ 6,5 mag betragen, was aber immer noch ein sehr günstiger Wert ist. Mit dieser Helligkeit ist der Kleinplanet schon ein leichtes Ziel für jedes Fernglas und Teleskop. Vesta wird bei ihrem Meridiandurchgängen in diesem Jahr deutlich höher am Himmel stehen, als noch im Sommer 2018. Zur Opposition befindet sich der Kleinplanet 1,563 AE bzw. 234 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Weiterführende Links
Das Finsternisjahr 2019
WAA Hotspot 2019
Ephemeriden für das Jahr 2019 (2,7 MiB, 588 hits)