Aufmerksame Beobachter sollten in den nächsten zwei Wochen vermehrt den westlichen Abendhimmel in Augenschein nehmen, denn zur Zeit steht dort der Planet Merkur in seiner besten Abendsichtbarkeit im Jahr 2018. Vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Zusammen mit Merkur (☿), ist auch der Abendstern Venus (♀) sichtbar, der als Aufsuchhilfe für den innersten Planeten dienen kann. Am 15. März erreicht Merkur schließlich, mit 18,4 Grad, seinen größten östlichen Winkelabstand zu Sonne. Am besten beobachtet man rund eine halbe bis Dreiviertelstunde nach Sonnenuntergang den Westhimmel mit Hilfe eines Fernglases, dessen Fokus auf unendlich gestellt ist. Die beste Beobachtungsfenster im März liegt zwischen dem 10. und 20. des Monats und zwar zum Ende der bürgerlichen Dämmerung, wenn Merkur gut 10 Grad Horizonthöhe erreicht. Zum letzten Mal können wir den Merkur am Abend des 20. März mit bloßem Auge auffinden.
Die erste Gelegenheit, den flinken Planeten zu beobachten, erhielt ich am Sonntag, dem 5. März. Nur 1 Grad nordwestlich der Venus konnte ich kurz vor 18:30 Uhr Merkur im Fernglas wahrnehmen. Kurze Zeit später war der Planet auch mit bloßem Auge zu sehen. Beide Himmelskörper näherten sich dann beständig dem Horizont, bis der ‑1,1 mag Merkur kurz vor 19 Uhr im dichten Horizontdunst verschwand. Die mit ‑3,9 mag deutlich hellere Venus war noch etwas länger mit bloßem Auge zu sehen, fast bis kurz vor ihrem Untergang.
Eine weitere enge Konjunktion beider Planeten findet am Abend des 18. April statt. Allerdings beträgt der gegenseitige Abstand fast 4 Grad. An diesem und am darauf folgenden Abend steht dann auch die schmale zunehmende Mondsichel in der Nähe beider Planeten, was vor allem für Astrofotografen ein lohnenswertes Motiv darstellt.