Zwischen dem 21. bis 23. August 2015 traf sich 8 Mitglieder der HTT-Südkurve zur gemeinsamen Beobachtung in Finsterwalde (Elbe-Elster) auf dem Grundstück unseres Südkurvenmitglieds Torsten. Einen Monat vor Beginn des Herzberger Teleskoptreffens, war es eine sehr gesellige Runde. An beiden Tagen konnte wir intensiv die Sonne und in der Nacht die Sterne beobachtet werden, obwohl wir vor allem in der ersten Nacht mit Dunst und zum Teil hoher Zirrusbewölkung zu kämpfen hatten. Die zweite Nacht war von der Durchsicht her aber deutlich besser und auch dunkler. Platzhirsch war natürlich Torstens 16-Zöller. Jörg begeisterte die Menge mit dem größten Okular aus der Explore-Scientific-Serie. Aber auch die Astrofotografie kam nicht zu kurz, denn Stefan, Hagen und Kobi nahmen Deep-Sky-Objekte direkt durch das Teleskop auf. Ich hatte meine Astrotrac eingepackt und belichtete vorwiegend in Richtung des Sommerdreiecks.
Für das leibliche Wohl der Südkurvenmitglieder wurde natürlich ebenfalls gesorgt. Am Freitag Abend wurde gegrillt und am Samstag gab es Gabis berühmtes Kesselgullasch. Das ganze wurde durch reichlich Gerstensaft gekrönt. Am Morgen gab es stets ein verspätetes Frühstück. Diejenigen die von Außerhalb kamen, übernachteten im Wohnwagen bzw. in ihren mitgebrachten Zelten. Vor allem am Samstag nutzten wir die Zeit für die Sonnenbeobachtung. Ein besonderes Highlight war die schmale Venussichel am Taghimmel durch Uwes C11. Hier und da wurden kleinere Reparaturen durchgeführt sowie sich gegenseitig geholfen, Teleskope zu justieren. Am Samstagabend gab es dann eine ganz besondere Überraschung, als wir Falschirmspringer durch unsere Teleskope und Ferngläser verfolgen konnten.
Etwas getrübt wurde das Ganze allerdings von zum Teil hoher Luftfeuchte und der recht heftigen Lichtverschmutzung in Richtung des Stadtgebiets. Auch ein in der Nähe liegender Bauhof wollte nachts seine Beleuchtung nicht ausschalten. Somit leuchtete das helle Licht der Lampen direkt zur Beobachterwiese und störte unsere Beobachtung schwacher Deep-Sky-Objekte. Etwas Abhilfe schaffte aber ein riesiger Sonnenschirm, der das störende Licht auf dem Platz relativ gut abschattete. Trotz alledem lag die Grenzgröße in der besten Nacht bei 6 mag bzw. 20,91 mag/arcsec² in der Nähe des Zenits – für Südbrandenburger Verhältnisse eigentlich nicht erwähnenswert. Wenigstens konnten wir durch den 16-Zöller Stephans Quintett im Pegasus einfach erkennen. Messier 33 zeigte seine Spiralstruktur und der Cirrusnebel begeisterte durch sein Detailreichtum. Neben der Lichtverschmutzung gab es auch hin und wieder kleinere technische Schwierigkeiten wie streikende Kameras, eine defekte Montierung oder ein Wackler in der Stromversorgung, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat.
Ein Highlight des 2. Abends war der zunehmende Halbmond, der mit seinen Kratern, auch bei den jüngeren Beobachtern in der Runde, für Begeisterung sorgte. Unterhalb des Mondes stand der Ringplanet Saturn, der selbst in 15 Grad Höhe noch einige Details Preis geben konnte. Alles in allem war die gemeinsamen Beobachtungsnächte des 1. Südbrandenburger Südkurven Treffen (SST) ein voller Erfolg und sicherlich nicht das letzte seiner Art.