Der Lauf des Mondes
Schon zu Beginn des Monats ist Neumond. Gleichzeitig findet im südlicheren Teil Afrikas sowie im südlichen Teil des Indischen Ozeans zur Mittagszeit eine Ringförmige Sonnenfinsternis statt. Im gesamten übrigen Afrika, mit Ausnahme der nördlichen Bereiche, ist die Finsternis partiell. Die mit 185 Sekunden längste Dauer der Verfinsterung wird in Tansania erreicht. Bis wir die schmale, zunehmende Sichel wieder in der Abenddämmerung entdecken können, müssen wir uns noch bis zum 5. September gedulden. Denn aufgrund der flachen Ekliptik am Abendhimmel, verläuft die Mondbahn ebenfalls dementsprechend flach über dem westlichen Horizont. In den Folgenächten wandert der zunehmende Mond durch die Waage und den Skorpion und steht dann am 8. des Monats nur 3 ½ Grad nördlich des Ringplaneten Saturn und nur 9 Grad nördlich von Antares, dem Hauptstern im Sternbild Skorpion. Am 9. September befindet sich der zunehmende Halbmond (Erstes Viertel) nur 7 ½ Grad nördlich unseres roten Nachbarn Mars.
In den folgenden Nächten wandert unser Erdtrabant weiter durch die Sternbilder Schütze, Steinbock und Wassermann und somit durch südlichere Bereiche der Ekliptik. Am 15. September kommt es gegen 21:10 Uhr zu einer Neptunbedeckung durch den fast vollen Mond. Am 16. des Monats wird schließlich die Vollmondphase erreicht. Am selben Abend, um 18:57 Uhr, zieht der Mond durch den Halbschatten der Erde und verlässt ihn um 22:56 Uhr wieder in östlicher Richtung. Eine Halbschattenfinsternis findet statt. Weil Halbschattenfinsternisse in der Regel unspektakulär ausfallen und kaum mit bloßem Auge zu erkennen sind, dokumentiert man diese am besten fotografisch. Allerdings verfehlt der Vollmond ganz knapp die südliche Kernschattengrenze, so dass eine leichte Verdunklung der nördlichen Mondkalotte mit bloßem Auge sichtbar werden wird. Schließlich wird am 18. September der 4,7 mag helle Stern Ny Piscium gegen 23:30 Uhr vom wieder abnehmenden Mond bedeckt. Diese Bedeckung dauert nur 25 Minuten. Schließlich wird unser Begleiter mehr und mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am Morgen des 21. September können wir unseren Erdtrabanten nur 10 Grad südlich der Plejaden im Sternbild Stier aufspüren. Nur einen Morgen später hält sich der Mond 3 ½ Grad östlich von Aldebaran, dem Hauptstern des Stiers und inmitten der Hyaden auf. Kurz nach Mitternacht kommt es zu Bedeckungen einiger Hyadensterne. So zieht unser Mond vor den Sternen Sigma 1 und 2 Tauri um 0:58 Uhr bzw. 1:20 Uhr vorüber. Am 23. des Monats wird schließlich das Letztes Viertel erreicht. Am Morgen des 24. September steht der Erdtrabant nur 3 Grad nordöstlich von Alhena im Sternbild der Zwillinge. Am 26. des Monats kann er nur wenige Grad südlich der Krippe im Krebs (Messier 44) aufgespürt werden. Am 28. September finden wir ihn 9 Grad westlich von Regulus und einen Morgen später nur 4 ½ Grad südöstlich des Hauptsterns im Löwen. Am 29. des Monats sehen wir ihn dann zum letzten Mal als sehr schmale Sichel und nur 2 Grad westlich von Merkur in der Morgendämmerung über dem westlichen Horizont.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur nähert sich der Sonne und kommt am 13. September in unterer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Nach der Konjunktion entfernt sich der Planet wieder schnell rückläufig von ihr und taucht dann in der letzten Septemberwoche am Morgenhimmel auf. Unter sehr guten Sichtbedingungen kann man den 0,7 mag hellen Himmelskörper schon am 24. September kurz nach 6 Uhr morgens aufspüren. Zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung steht er nur 10 Grad hoch über dem östlichen Horizont. Sein Aufgang erfolgt an diesem Morgen um 5:22 Uhr. Am 28. September steht der innerste Planet unseres Sonnensystems, mit 17°53′, schließlich in seiner größten westliche Elongation von der Sonne. Das ist der kleinste Winkelabstand bei einer maximalen Elongation und die beste Morgensichtbarkeit des Planeten in diesem Jahr! An diesem Tag erreicht Merkur auch das Perihel seiner Bahn und befindet sich 45,9 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Im Fernrohr erscheint das 7,1 Bogensekunden große Merkurscheibchen zur Hälfte beleuchtet (Dichotomie). Am 29. des Monats begegnet die sehr schmale und nur 3% beleuchtete Mondsichel Merkur und befindet sich nur 2 Grad nordwestlich des Planeten. Bis zum Monatsende nimmt die Merkurhelligkeit weiter zu und beträgt am 30. September bereits ‑0,7 mag. An diesem Tag steht Merkur auch in seinem höchsten Stand über dem Osthorizont und ist dann am besten zu beobachten. Sein Aufgang an diesem Morgen erfolgt um 5:20 Uhr Sommerzeit. Merkur bleibt dann noch bis Mitte Oktober am Morgenhimmel auffindbar.
Unser Schwesterplanet Venus, im Sternbild Jungfrau, kann kurz nach Sonnenuntergang niedrig im Westen am Abendhimmel aufgefunden werden. Aufgrund der flachen Ekliptiklage baut sie ihre Abendsichtbarkeit allerdings nur zögerlich aus. Im Laufe des Monats steigert sie ihren östlichen Winkelabstand zur Sonne nur mäßig von anfangs 23 auf 30 Grad. So erreicht sie gegen Ende der bürgerlichen Dämmerungen Horizonthöhen von nur 3,5 Grad. Am 17. des Monats wandert die Venus in nur 3 Grad nördlichen Abstand an Spica, dem Hauptstern der Jungfrau, vorbei. Trotz ihres größer werdenden Winkelabstands zur Sonne, sinkt die Venus immer früher unter den Horizont, weil sie auch immer südlichere Deklinationen im Tierkreis erreicht. Geht unser Nachbarplanet am 1. September um 20:35 Uhr Sommerzeit unter, sinkt sie am 30. des Monats bereits eine Stunde früher unter die westliche Horizontlinie. Ihre Helligkeit bleibt konstant und beträgt ‑3,9 mag. Im Teleskop ist ein 85% beleuchtetes Scheibchen von 12,1 Bogensekunden Durchmesser sichtbar.
Unser Nachbarplanet Mars zieht im September rechtläufig durch den südlichen Bereich des Schlangenträgers in den Schützen. Er kann noch am Abendhimmel tief im Südwesten aufgefunden werden und kulminiert bereits vor Sonnenuntergang. Somit sinkt er auch immer früher unter die Horizontlinie. Am 1. September geht Mars um 22:47 Uhr Sommerzeit unter und am 30. bereits um 22:07 Uhr. Im Teleskop ist das zu 85% beleuchtete Scheibchen kein attraktives Objekt mehr und erscheint zum Monatsende hin nur noch 9 Bogensekunden groß. In diesem Zeitraum sinkt seine Helligkeit weiter von anfangs ‑0,3 auf 0,0 mag ab. Am 8. September gesellt sich der zunehmende Mond zu Mars. In der Nähe der beiden Himmelskörper stehen noch Saturn und Antares, so dass sich an diesem Abend eine hübsche Konstellation für Astrofotografen ergibt.
Der Riesenplanet Jupiter im Sternbild Jungfrau wird von der Sonne eingeholt und steht am 26. September in Konjunktion mit unserem Zentralgestirn. Er bleibt deshalb im gesamten Monat September unbeobachtbar und hält sich mit unserem Zentralgestirn am Taghimmel auf.
Saturn wandert weiterhin rechtläufig durch den Schlangenträger und kann noch am Abendhimmel niedrig im Südwesten sowie nördlich von Antares aufgefunden werden. Zu Beginn des nächsten Monats tritt er dann endgültig von der Himmelsbühne ab. Am 1. September sinkt der 0,5 mag helle Ringplanet um 23:04 Uhr unter die Horizontlinie und am 30. September bereits um 21:15 Uhr Sommerzeit. Am 8. September befindet sich der zunehmende Mond in der Nähe von Saturn. Ihr gegenseitiger Abstand beträgt an diesem Abend nur 3,4 Grad.
Uranus bewegt sich rückläufig und immer schneller werdend durch die Fische und wird jetzt immer besser sichtbar. Das ist ein Zeichen, dass seine Opposition kurz bevorsteht. Allerdings erreicht er erst Mitte des nächsten Monats die Oppositionsstellung zur Sonne. Mit einer Helligkeit von 5,7 mag, kann der scheinbar 3,7 Bogensekunden große blassgrüne Planet unter einem dunklen Landhimmel bereits mit bloßen Auge aufgespürt werden. Er steht dabei auf der Verbindungslinie zwischen Omikron und Epsilon Piscis. Zu Beginn des Monats kulminiert Uranus um 3:52 Uhr Sommerzeit im Süden. Ende des Monats steht der Planet bereits zwei Stunden früher im Meridian.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun erreicht am 2. September 2016 im Sternbild Wassermann die Opposition zur Sonne und kann demzufolge die gesamte Nacht über beobachtet werden. Mit einer Helligkeit von 7,8 mag, kann Neptun aber nur in Ferngläsern und kleinen Teleskopen aufgefunden werden. Am Tag der Opposition geht der Planet um 19:45 Uhr auf und steht um 1:08 Uhr Sommerzeit in seiner höchsten Stellung im Süden. Sein Untergang erfolgt um 6:28 Uhr. Am Oppositionstag befindet sich Neptun 4,33 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Bis zum Ende des Monats verfrühen sich die Meridiandurchgänge auf 23:11 Uhr und seine Untergänge auf 4:33 Uhr. Im Teleskop erscheint der grünlich leuchtende Planet nur 2,3 Bogensekunden groß. Am 15. September bedeckt der fast volle Mond den Neptun.
Der Zwergplanet (134340) Pluto beendet am 26. September seine Oppositionsperiode und wird wieder rechtläufig. Mit einer Helligkeit von 14,1 mag, kann der Zwergplanet nur in großen Instrumenten aufgefunden werden. Weil er sich durch das Sternbild Schütze bewegt, ist es schwierig, den Planeten von den zahlreichen Sternen der Milchstraße überhaupt zu unterscheiden. Seine Meridiandurchgänge verfrühen sich von anfangs 21:24 Uhr auf 19:29 Uhr Sommerzeit.
Helle Kometen und Planetoiden
Der kurzperiodische Komet 144P/Kushida bewegt sich im Laufe des Septembers vom Sternbild Krebs in den Löwen und kann am Morgenhimmel, kurz vor Beginn der Dämmerung, beobachtet werden. Dabei erreicht er zu Monatsbeginn eine Höhe von nur 11 Grad über dem Osthorizont. Ende des Monats steht der Komet bereits knapp 20 Grad hoch im Osten. Mit einer Helligkeit um 11 mag, ist er bereits in mittleren Teleskopen beobachtbar. Zwischen dem 3. bis 5. September steht Kushida nur 3 Grad südlich vom Offenen Sternhaufen M 44, der Krippe im Krebs.
Der Komet 43P/Wolf-Harrington bewegt sich in ca. 8 Grad Entfernung nahezu parallel mit 144P/Kushida am Himmel durch das Sternbild Krebs und ist ebenfalls am Morgenhimmel sichtbar. Mit einer Helligkeit von 11,5 bis 12 mag, braucht man für die Beobachtung des Schweifstern mittlere bis größere Teleskope. Am 17. September kann der Komet nur ein halbes Grad südlich des Sternhaufens M 67 im Krebs aufgefunden werden.
Der Zwergplanet (1) Ceres wird immer besser am Nachthimmel sichtbar und wird am 2. September stationär. Anschließend bewegt sich der Himmelskörper immer schneller werdend rückläufig durch den Walfisch und beginnt seine Oppositionsschleife. Die Helligkeit von Ceres steigt dabei von 8,3 auf 7,8 mag. Die Meridiandurchgänge des Zwergplaneten verfrühen sich von anfangs 4:50 Uhr auf 2:47 Uhr Sommerzeit.
(2) Pallas zieht rückläufig durch das Füllen und wechselt am 26. September in den Wassermann. Der Asteroid hat die Opposition gerade hinter sich, was sich an ihrer sinkenden Helligkeit bemerkbar macht. Am 9. September zieht Pallas nur 1,2 Grad nordwestlich an Alpha Equ (3,9 mag) vorbei. Zu Beginn des Monats kulminiert die 9,2 mag helle Pallas um 23:38 Uhr im Meridian. Ende September steht sie bereits um 21:31 Uhr Sommerzeit im Süden. Ihre Helligkeit hat dann auf 9,6 mag abgenommen.
(4) Vesta ist ein Objekt für die zweite Nachthälfte und bewegt sich rückläufig durch die Zwillinge. Ihre Helligkeit steigt von anfangs 8,4 auf 8,2 mag. Am 1. September geht der Asteroid um 1:24 Uhr auf. Am 30. September erfolgt ihr Aufgang bereits um 0:16 Uhr Sommerzeit. Am 18. September befindet sich Vesta nur 3 Bogenminuten nördlich von 61 Geminorum (5,9 mag), der sehr gut als Aufsuchhilfe für den Himmelskörper dienen kann.
Asteroid Nr. 11 Parthenope geht am 1. September um 3:18 Uhr durch den Meridian. Ihre Helligkeit beträgt zu Monatsbeginn noch 9,8 mag. Am 29. September erreicht der 9,2 mag helle Himmelskörper schließlich die Oppositionsstellung im Sternbild Walfisch und steht 1,271 Astronomische Einheiten bzw. 190,1 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Am Tag der Opposition geht Pallas um 19:22 Uhr auf und steht um 1:09 Uhr Uhr Sommerzeit im Süden. Ihr Untergang erfolgt um 6:51 Uhr. Am 5. September kann Parthenope nur 8 Bogenminuten vom 9,0 mag hellen Stern PPM 207523 aufgefunden werden, der als Aufsuchhilfe dienen kann.
(18) Melpomene eilt weiter südwärts durch den Walfisch. Am 25. des Monats wird der Asteroid stationär und beginnt seine Oppositionsschleife. Ihre Helligkeit steigt von 8,9 auf 8,3 mag, so dass sie bereits in Ferngläsern sichtbar wird. Zu Beginn des Monats geht Melpomene um 22:24 Uhr auf und steht um 4:46 Uhr im Süden. Ende September erfolgt ihr Aufgang bereits um 21:06 Uhr und ihr Meridiandurchgang um 3:02 Uhr Sommerzeit. Zwischen dem 5. bis 11. September kommt es zu einer engen Konjunktion zwischen (1) Ceres und (18) Melpomene. Beide Himmelskörper stehen dann weniger als 1 Grad voneinander entfernt. Die dichteste Annäherung erfolgt am 9. September mit nur 47 Bogenminuten Abstand!
(349) Dembowska wird in der ersten Septemberwoche wieder schwächer als 10 mag und erreicht zu Beginn des Monats um 23:45 Uhr ihre höchste Stellung im Süden. Ende des Monats geht die 10,3 mag helle Dembowska bereits um 21:39 Uhr Sommerzeit durch den Meridian.
Meteorströme
Die Alpha-Aurigiden sind vom 25. August bis zum 10. September aktiv. Das nicht sehr ausgeprägte Maximum ist am Morgen des 1. September, pünktlich zur Neumondzeit, gegen 4 Uhr zu erwarten. Der Radiant befindet sich in der Nähe von Kapella und nordöstlich von Theta Aurigae im Sternbild Fuhrmann. Im Schnitt sind in der Maximumsnacht 5 bis 10 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar, die mit hohen Geschwindigkeiten von 66 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Im Jahr 2007 gab es einen kurzen Aktivitätsausbruch mit korrigierten Raten von über 130 Meteoren pro Stunde während eines Zeitraums von 45 Minuten, wobei die hellsten Aurigiden eine Helligkeit von ‑2 mag erreichten. Weitere Aktivitätsausbrüche wurden in den Jahren 1935, 1986 und 1994 registriert. Die Alpha-Aurigiden gehen auf den Kometen C/1911 N1 Kiess zurück, der eine Umlaufzeit von rund 2500 Jahren besitzt.
Zwischen dem 5. und 17. September sind die September-Epsilon-Perseiden aktiv. Das Maximum lässt sich in der Nacht vom 9. zum 10. September gegen 5 Uhr morgens beobachten, wobei der kurz vor Mitternacht untergehende zunehmende Mond die Beobachtung des eher schwachen Stromes nicht mehr stört. Der Radiant, in der Nähe von Algol, erreicht zu Beginn der Morgendämmerung Höhen von 80 Grad über dem Horizont. Im Schnitt sind aber nur 5 Meteore pro Stunde sichtbar, die Geschwindigkeiten von 64 km/s besitzen und damit sehr schnell sind. Im Jahr 2008 und 2013 wurde eine deutlich höhere Aktivität mit rund 30 Sternschnuppen und einer Vielzahl von sehr hellen Meteoren registriert.
Die Delta-Aurigiden sind ein relativ neuer Strom, der früher mit den September-Perseiden als gemeinsamer Meteorstrom betrachtet wurde. Der Strom ist ab dem 17. September bis zum 10. Oktober aktiv, mit einem geringen Maximum von 3 bis 5 Sternschnuppen pro Stunde um den 3. Oktober. Die Eintrittsgeschwindigkeit der Teilchen ist mit 60 km/s ähnlich hoch wie die der Alpha-Aurigiden.
Der vermutlich auf den periodischen Kometen 2P/Encke zurückgehende Südliche Tauridenstrom ist vom letzten Septemberdrittel bis Ende November hinein aktiv. Ihr Radiant liegt im September noch in den Fischen, so dass dieser Teilstrom mit der Anthelionquelle zusammenfällt. Die Meteore besitzen Geschwindigkeiten von 27 km/s und erscheinen deshalb sehr langsam. Man unterscheidet die Südlichen Tauriden und die Nördlichen Tauriden. Die Aktivität der Nördlichen Tauriden beginnt aber erst im Oktober.
Die Meteore der Anthelionquelle kommen in diesem Monat aus dem Sternbild Fische. Mit ihrer relativ niedrigen Eintrittsgeschwindigkeit von im Durchschnitt 30 km/s, lassen sie sich recht gut von den in diesem Monat sichtbaren Sternschnuppen anderer Ströme unterscheiden.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Das Sternbild Großer Bär, mit der bekannten Figur des Großen Wagens, hat zu unserer Standardbeobachtungszeit schon fast seine niedrigste Stellung über dem Nordhorizont eingenommen. Den Polarstern finden wir, indem wir die hinteren beiden Kastensterne des Großen Bären 5 Mal nach oben hin verlängert. Damit hat man auch exakt die Nordrichtung gefunden. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich nun auf 9 Uhr Position befindet. Dieser wird im Laufe der Nacht weiter hinabsteigen. Weiter westlich des kleinen Wagenkastens erkennt man den Drachen, der sich um den Kleinen Bären herum schlängelt. Sein einprägsamer rautenförmiger Kopf befindet sich dabei immer noch in guter Beobachtungsposition hoch im Nordwesten.
Oberhalb des Kleinen Bären hat das Sternbild Kepheus nun seine höchste Stellung im Zenit erreicht. Rechts daneben finden wir die Kassiopeia, die im Volksmund auch als „Himmels‑W“ bekannt ist. Diese steigt ebenfalls langsam immer höher. Recht niedrig im Nordosten erkennen wir noch den Stern Kapella, im nun vollständig über dem Horizont erschienen Sternbild Fuhrmann. Zwischen Fuhrmann und Großer Bär gelegen befindet sich der unscheinbare Luchs. Seine schwachen Sterne sind hier in Horizontnähe aber kaum auszumachen. Schwierig ist auch die Giraffe, die sich in mittlerer Höhe zwischen Fuhrmann und Kleiner Bär befindet.
Im Osten
Der Osthimmel wird nun nahezu vollständig von den Herbststernbildern dominiert. In großer Höhe im Südosten steht das mächtige Pegasusquadrat. Östlich davon schließt sich die Andromeda an, in der man unter einem relativ dunklen Himmel und ohne Mondschein die Andromedagalaxie als länglichen Nebelfleck erkennen kann. Sie ist unsere nächst größere Nachbargalaxie. Unterhalb der Sternbilder Pegasus und Andromeda befinden sich die schwachen Sterne der Fische. Noch weiter in Richtung Horizont hat soeben der Walfisch die Horizontlinie überschritten. Östlich der Fische entdecken wir noch das Nördliche Dreieck und das Sternbild Widder als eher unscheinbare Sternbilder.
In großer Höhe im Nordosten fällt das W‑förmige Sternbild der Kassiopeia auf. Unterhalb der Kassiopeia steht der Perseus und noch weiter in Richtung Horizont ist ein Teil des Sternbilds Stiers schon aufgegangen. Dort erkennen wir auch schon den offenen Sternhaufen der Plejaden selbst leicht mit bloßem Auge. Bei guter Horizontsicht sollten wir auch den hellen rötliche Hauptstern des Stiers, Aldebaran, auffinden können. Ebenfalls sehr niedrig im Nordosten entdecken wir noch den Fuhrmann mit der hell leuchtenden Kapella.
Im Süden
Hoch im Südwesten erkennen wir das Sommerdreieck, das aus den hellen Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler gebildet wird. Darunter steht das unscheinbare Sternbild Schild sowie das Sternbild Schütze, das soeben den Südwesthorizont berührt. Die klaren Sommernächte sind ideal, die Sommermilchstraße zu beobachten. Vom Sternbild Schütze aus gesehen, in dem sich auch das helle Zentrum unserer Galaxie befindet, zieht sie mitten durch das Sommerdreieck und steigt dann in Richtung Zenitregion empor. Selbst mit einem einfachen Fernglas, können wir in unserer Galaxis eine Menge Sternhaufen und Nebel entdecken.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Meridians befindet sich das mächtige Pegasusquadrat. Zwischen dem Kopf des Pegasus und dem Sommerdreieck können wir die deutlich kleineren Sternbilder Füllen, Delphin, Pfeil und Füchschen auffinden, die sich wie auf einer imaginären Kette nacheinander in Richtung Nordwesten aufreihen. Unterhalb des Pegasus erkennt man auch einen Teil der Fische sowie das Sternbild Wassermann, das in der nächsten halben Stunde in seiner höchsten Stellung im Süden stehen wird. Noch weiter in Richtung Horizont befindet sich der nur aus schwächeren Sternen bestehende Steinbock, der den Meridian gerade überschritten hat. Bei guter Horizontsicht sollte tief im Südosten noch der helle Stern Fomalhaut im Sternbild Südlicher Fisch erkennbar sein.
Im Westen
Hoch im Südwesten steht mit den hellen Sternen Wega, Deneb und Atair das auffällige Sommerdreieck. Zwischen Schwan, der im Volksmund auch als Kreuz des Nordens bezeichnet wird, und Adler, entdecken wir die kleinen Sternbilder Pfeil und Füchschen. Die helle Sommermilchstraße verläuft in diesen Sternbildern zum südwestlichen Horizont herab. In der Leier können wir den Ringnebel mit Hilfe eines Teleskops beobachten, der uns wie ein heller Rauchring vor der Dunkelheit des Alls erscheint. Und auch der Blick auf den Hantelnebel im Sternbild Füchschen ist lohnenswert, beobachten wir hier doch einen der größten und hellsten Planetarischen Nebel an unserem Himmel.
Westlich vom einprägsamen Sommerdreieck gelegen entdecken wir den Drachen. Darunter sinkt das Sternbild Herkules nun ebenfalls wieder in Richtung Horizont herab. Etwas unterhalb der rechten oberen Ecke des Herkulesvierecks sollte unter einem dunklen Himmel noch der helle Kugelsternhaufen Messier 13 als nebeliger Lichtfleck erkennbar sein. Über dem westlichen Horizont stehen ein Teil des Schlangenträgers, mit der Schlange, sowie das Halbrund der Nördlichen Krone. Rechts daneben bereitet sich gerade der Bärenhüter für den Untergang vor. Sein heller und orange erscheinender Hauptstern Arktur berührt dabei schon fast die Horizontlinie.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.
Hier eine nützliche Infografik zum Herbststernhimmel von Universe2Go
Quelle: http://bit.ly/2bl5XkM