Der Lauf des Mondes
Am 1. Abend im Monat können wir die sehr schmale Sichel des zunehmenden Mondes nur 46 ¾ Stunden nach Neumond über dem südwestlichen Horizont im Sternbild Waage aufspüren. An den Folgeabenden steigt der Mond höher über dem Horizont und ist demzufolge immer besser und länger sichtbar. Am 2. November bilden die Mondsichel, zusammen mit Saturn und Venus, eine gedachte Linie in der Abenddämmerung. Am Abend des 5. November steht der Mond nur 9 Grad westlich unseres roten Nachbarn Mars im Sternbild Schütze und nur einen Abend später 6 Grad östlich des Roten Planeten. Am 7. des Monats können wir unseren stille Begleiter als zunehmenden Halbmond (Erstes Viertel) im Sternbild des Wassermanns beobachten. Nun wandert der Mond durch Gebiete des Himmels, die nur schwächere Sterne enthalten. Zur Vollmondzeit, am 14. November, hat er den Stier erreicht und steht mit 359.509 Kilometern Entfernung zur Erde auch in seinem geringsten Abstand im Jahr 2016 zu ihr.
Nach dem Riesenvollmond wird unser Erdbegleiter in den Folgenächten nach und nach ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am Abend des 15. November läuft er am Hauptstern Aldebaran vorbei und nähert sich ihm bis auf 2 Grad östlichen Abstands an. Am 17. des Monats können wir ihn nur 7 Grad westlich von Alhena (Gamma Gemminorum) in den Zwillingen auffinden. Am nächsten Abend hat er Alhena schon hinter sich gelassen und befindet sich 8 Grad östlich dieses Sterns. Nachdem der Mond das Sternbild Zwillinge hinter sich gelassen hat, wandert er durch das Sternbild Krebs und steht am 21. November, als abnehmender Halbmond (Letztes Viertel), nur 3 Grad südwestlich von Regulus, dem Hauptstern des Löwen. Am Morgen des 25. November befindet sich die abnehmenden Mondsichel nur 2 Grad östlich von Jupiter und 8 Grad nordwestlich von Spica. Am 26. des Monats können wir ihn dann 7 ½ Grad östlich des Hauptsterns der Jungfrau auffinden. In der Morgendämmerung des 28. November können wir eine sehr schmale Sichel, nur 29 ¾ Stunden vor Neumond, über dem östlichen Horizont aufspüren, bis am 29. des Monats schließlich die Neumondphase erreicht wird.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur war bis Mitte des Vormonats am Morgenhimmel sichtbar und stand danach in oberer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Er entfernt sich aber schnell in östlicher Richtung von ihr, so dass er Ende November für südlichere Breiten am Abendhimmel sichtbar wird. Sein östlicher Winkelabstand wächst in dieser Zeit von anfangs 2 auf 18 Grad. Aufgrund der flachen Lage der Ekliptik am Abendhimmel für unsere Breiten, reicht das leider nicht für eine Abendsichtbarkeit des innerste Planeten. Somit bleibt Merkur im gesamten Monat November unsichtbar. Am 11. November steht Merkur im Aphel seiner Bahn und befindet sich dann 46,4 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Auch die Begegnung mit Saturn am 24. des Monats ist nicht sichtbar.
Unser Schwesterplanet Venus ist Abendstern und kann kurz nach Sonnenuntergang über dem südwestlichen Horizont aufgefunden werden. Am 9. November zieht sie vom Sternbild Schlangenträger in den Schützen, wobei sie im letzten Monatsdrittel den Stern Nunki (Sigma Sag) in ca. 1 Grad Abstand nördlich passiert. Ihr östlicher Winkelabstand zu unserem Zentralgestirn nimmt weiterhin leicht zu von anfangs 37 auf 42 Grad. Ihre Helligkeit steigt ebenfalls leicht von anfangs ‑4,0 auf ‑4,2 mag. Der gegenseitige Abstand zwischen Erde und Venus nimmt dagegen ab, was eine leichte Steigerung ihres scheinbaren Durchmessers im Fernrohr zur Folge hat. Dieser beträgt anfangs 14 Bogensekunden. Im Laufe des Monats wächst dieser auf 16,9 Bogensekunden. Gleichzeitig nimmt ihr Beleuchtungsgrad ab von anfangs 78 auf 69 %. Die Untergangszeiten unseres Schwesterplaneten verspäten sich etwas. Am 1. November geht die Venus um 18:05 Uhr unter. Am 30. des Monats sinkt sie bereits um 18:47 Uhr unter die Horizontlinie, so dass für ihre Beobachtung am Abendhimmel gerade mal eine Stunde nach Sonnenuntergang verbleibt. Am 2. November steht die Sichel des zunehmenden Mondes nahe Venus und Saturn.
Unser Nachbarplanet Mars bleibt nach wie vor in der Abenddämmerung präsent weil auch die Sonne immer früher untergeht und er sich entlang der Ekliptik in nördlicher Richtung bewegt. Am 8. November wechselt Mars schließlich vom Sternbild Schütze in den Steinbock. Seine Helligkeit sinkt weiter von anfangs 0,3 auf 0,6 mag. Auch sein scheinbarer Durchmesser schrumpft, so dass dieser am Ende des Monats nur noch 6,5 Bogensekunden beträgt. Die Untergänge des Roten Planeten verändern sich im November nur kaum. Zu Beginn des Monats sinkt Mars um 20:59 Uhr und Ende November erst um 21:10 Uhr unter die südwestliche Horizontlinie. Am 6. November zieht der zunehmende Mond nördlich an unserem roten Nachbarplaneten vorbei. Des Weiteren beginnt am 28. November auf der Nordhalbkugel des Mars der Winter.
Der Riesenplanet Jupiter steigt immer höher über dem Osthorizont und wird dadurch immer besser am Morgenhimmel sichtbar. Er wandert in dieser Zeit weiter rechtläufig durch die Jungfrau. Am 1. November geht der ‑1,8 mag helle Riesenplanet um 4:18 Uhr auf. Am 30. November erfolgt der Jupiteraufgang bereits um 2:55 Uhr. Sein scheinbarer Äquatordurchmesser beträgt zur Monatsmitte 31,8 Bogensekunden. Am 25. des Monats ergibt sich ein interessanter Anblick gegen 4 Uhr am Morgenhimmel, wenn die dünnen Mondsichel nur 1,5 Grad nördlich am Riesenplaneten vorbei zieht.
Der Ringplanet Saturn im Sternbild Schlangenträger kann gegen 18 Uhr noch in der Abenddämmerung aufgefunden werden, sinkt im Laufe des Monats aber immer früher in den Horizontdunst hinab, weil sich sein östlicher Winkelabstand zur Sonne weiterhin schnell verringert. Im 1. Dezemberdrittel erreicht er schließlich die Konjunktion zur Sonne. Der 0,5 mag helle Saturn kann demzufolge nur noch zu Beginn des Monats mit bloßem Auge aufgefunden werden und steht kurz nach Sonnenuntergang bereits tief über dem südwestlichen Horizont. Am 1. November geht Saturn um 18:18 Uhr unter. Am 10. November verschwindet der Ringplanet bereits um 17:46 Uhr unter der Horizontlinie und bleibt schließlich unsichtbar für den Rest des Monats. Zum Ende der bürgerlichen Dämmerung am 2. November, befindet sich die schmale zunehmenden Mondsichel in der Nähe von Saturn und Venus und bildet ein hübsches Dreiergestirn am Abendhimmel. Die Begegnung des Saturns mit Merkur am 24. des Monats ist hingegen nicht sichtbar.
Uranus kann nach seiner Opposition im Oktober immer noch fast die gesamte Nacht beobachtet werden und bewegt sich rückläufig durch den Wassermann. Er befindet sich nur 4 Grad östlich von Epsilon Piscis (4,3 mag). Vom Morgenhimmel zieht sich der in Ferngläsern oder kleinen Teleskopen beobachtbare und grünlich leuchtende 5,7 mag helle Planet schon bald zurück. Zu Beginn des Monats kulminiert Uranus um 22:40 Uhr. Ende des Monats steht der Planet bereits zwei Stunden früher im Meridian. Sein scheinbarer Durchmesser beträgt 3,6 Bogensekunden.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun bremst seine rückläufige Bewegung durch den Wassermann ab und kommt am 20. November schließlich zum Stillstand. Anschließend bewegt er sich wieder rechtläufig durch den Tierkreis. Damit endet auch seine diesjährige Oppositionsperiode. Gleichzeitig zieht er sich vollständig aus der 2. Nachthälfte zurück. Der 7,9 mag helle und scheinbar 2,2 Bogensekunden große grünlich-blaue Planet ist aber noch sehr gut am Abendhimmel beobachtbar und steht nur 2,5 Grad südwestlich von Lambda Aquarii (3,7 mag). Am 1. November steht Neptun um 20:03 Uhr im Süden und sinkt um 1:24 Uhr unter die Horizontlinie. Ab dem zweiten Monatsdrittel geht Neptun bereits vor Mitternacht unter. Bis zum 30. November verfrühen sich seine Meridiandurchgänge auf 18:09 Uhr und seine Untergänge auf 23:26 Uhr. Am 9. November steht der zunehmenden Mond knapp 1,6 Grad östlich von Neptun entfernt.
Der Zwergplanet (134340) Pluto im Sternbild Schütze geht schon bald nach Sonnenuntergang unter und ist nur noch zu Beginn des Monats beobachtbar. Allerdings benötigt man für den 14,2 mag hellen Zwergplaneten ein großes Teleskop.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2015 V2 (Johnson) ist zirkumpolar und bewegt sich durch die Jagdhunde, südlich der Deichsel des Großen Wagens. Mit einer Helligkeit von 12 mag ist der Schweifstern aber erst in größeren Teleskopen auffindbar und steht bei Einbruch der Nacht noch rund 20 Grad hoch über dem Horizont. Am besten beobachtet man den Kometen aber am Morgenhimmel, wenn er kurz vor Beginn der Morgendämmerung gut 50 Grad Höhe über dem Horizont erreicht.
Der kurzperiodische Komet 43P/Wolf-Harrington kann am Morgenhimmel beobachtet werden und bewegt sich im November durch die Sternbilder Sextant und Becher. Seine Helligkeit beträgt ca. 11,5 mag mit leicht abnehmender Tendenz.
Der Komet 144P/Kushida zieht vom Löwen in die Jungfrau und kann ebenfalls am Morgenhimmel aufgefunden werden. Dabei nähert er sich Jupiter, so dass beide Himmelskörper am Ende des Monats nur 8 Grad voneinander entfernt stehen. Der Komet zieht seine Bahn nahezu parallel zu 43P/Wolf-Harrington wobei er zu Dämmerungsbeginn Höhen von 30 Grad über dem Horizont erreicht. Zu Beginn des Monats ist Komet Kushida noch 12 mag hell. Ende des Monats ist die Helligkeit bereist auf rund 13 mag gesunken. Am 6. und 7. November kann der 4 mag helle Stern Ypsilon Leonis als Aufsuchhilfe dienen, wobei der gegenseitige Abstand nur rund 20 Bogenminuten beträgt.
Der Zwergplanet (1) Ceres stand im letzten Oktoberdrittel in Opposition zur Sonne und ist nach wie vor fast die gesamte Nacht über im Sternbild Walfisch beobachtbar. Er bewegt sich rechtläufig durch dieses Sternbild. Mit einer Helligkeit von 7,5 mag zu Beginn des Monats, ist Ceres bereits in jedem Fernglas und Teleskop auffindbar. Am 1. November kulminiert er um 23:11 Uhr im Süden und am 30. November bereits um 20:58 Uhr. In dieser Zeit sinkt die Helligkeit des Zwergplaneten auf 8,1 mag.
(4) Vesta kann im Sternbild Krebs aufgefunden werden und kommt in ihrer rechtläufigen Bewegung fast zum Stillstand. Sie ist ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Ihre Helligkeit steigt von 7,9 auf 7,4 mag, so dass Vesta bereits in Ferngläsern und kleinen Teleskopen aufgefunden werden kann. Ihr Aufgänge verfrühen sich von anfangs 21:49 Uhr auf 20:07 Uhr zum Monatsletzten.
(18) Melpomene stand im Vormonat ebenfalls in Opposition und bewegt sich weiter rechtläufig und immer langsamer werdend durch den Walfisch. Ihre Helligkeit sinkt von anfangs 8,4 auf 8,8 mag. Zu Beginn des Monats steht Melpomene um 23:33 Uhr im Süden. Ende November kulminiert der Kleinplanet bereits um 21:27 Uhr.
Der Asteroid Nr. 79 Eurynome kommt am 3. November im Sternbild Widder in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,6 mag. Ab der Mitte des Monats wird Eurynome wieder schwächer als 10 mag. Zu Beginn des Monats steht der Himmelskörper kurz nach Mitternacht im Süden und geht um 7:18 Uhr wieder unter. Bis Ende November verfrühen sich ihre Meridiandurchgänge auf 21:46 Uhr und die Untergänge auf 4:47 Uhr. Am 7. November kann der 5,7 mag helle Stern 31 Ari als Aufsuchhilfe für den Asteroiden dienen, wobei der Abstand 8,5 Bogenminuten beträgt. Am 23. November zieht Eurynome am 5,5 mag hellen Stern Xi Ari in nur 7,5 Bogenminuten Abstand vorbei.
Meteorströme
Der Meteorstrom der Leoniden, dessen Radiant sich ungefähr 10 Grad nordöstlich von Regulus im Löwen befindet, ist alljährlich zwischen dem 13. bis 30. November aktiv. Das spitze Maximum ist in der Nacht vom 16. auf den 17. November zu erwarten, wobei im günstigsten Fall 10 bis 15 Meteore pro Stunde sichtbar sind. Teilchensimmulationen deuten auf ein schwaches Maximum am Morgen des 17. Novembers gegen 4 Uhr hin. Der abnehmende Mond wird mit seinem hellen Licht die Beobachtung der Leoniden massiv stören und die Teilchenanzahl dementsprechend herabsetzen. Am besten beobachtet man über den gesamten Aktivitätszeitraum hinweg ungefähr ab Mitternacht bis in die Morgenstunden hinein. Gegen 4 Uhr morgens steht der Radiant der Leoniden schon 50 Grad hoch über dem Horizont. Aber auch an anderen Tagen des Aktivitätszeitraums kann es zu einer erhöhten Aktivität kommen, da die Erde Staubstreifen passiert, die vor langer Zeit vom Mutterkörper freigesetzt wurden und demzufolge eine unregelmäßige Verteilung entlang ihrer Bahn zeigen. So begegnet die Erde am 20. November einen Staubstreifen in nur 1 Millionen Kilometer Entfernung, die der Mutterkörper im Jahr 1499 freigesetzt hat. Der Ursprungskörper des Leonidenstroms ist der Komet 55P/Tempel-Tuttle, der eine Umlaufszeit von 33 Jahren besitzt. In den Jahren 1999 und 2001 waren die Leoniden sehr aktiv. Mit einer erhöhten Aktivität, die durchaus Sturmstärke erreichen kann, ist deshalb alle 33 Jahre zu rechnen, wenn die Erde das Zentrum der Trümmerwolke des Kometen passiert. Die Teilchen treten dabei mit einer Geschwindigkeit von 72 km/s in die Erdatmosphäre ein und erscheinen demzufolge sehr schnell am Himmel.
Eventuell sind in diesem Monat noch die Alpha-Monocerotiden interessant, die in den Jahren 1925, 1935, 1985 und 1995 kurze aber heftige Aktivitätsausbrüche zeigen. So sorgten vor 20 Jahren die Alpha-Monocerotiden für Aufsehen, als innerhalb einer halben Stunde 420 Meteoren pro Stunde gezählt wurden. Der nächste intensive Schauer ist aber erst im Jahr 2019 zu erwarten. Das Maximum findet am 21. November statt. Mit 65 Kilometern pro Sekunde treten die Alpha-Monocerotiden sehr schnell in die Erdatmosphäre ein und erzeugen deshalb sehr schnelle Sternschnuppen. Ein Urspungskörper ist nicht bekannt.
Die Tauriden sind vom 20. September bis 25. November aktiv. Eigentlich besteht dieser Meteorstrom aus zwei Teilströmen: Nämlich den Nördlichen und Südlichen Tauriden. Das Maximum der Südlichen Tauriden erreichte im Oktober sein Maximum und ist noch bis zum 20. November aktiv. Das eher breite Maximum der Nördlichen Tauriden findet am 17. November statt. Dabei ist der nördliche Teilstrom deutlich aktiver als der Südliche. Im Schnitt zeigen sich aber nur 5 Meteore pro Stunde, die mit einer Geschwindigkeit von nur 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Am besten beobachtet man den Strom der Tauriden zwischen 20 Uhr und 4 Uhr morgens. Als Ursprungskörper des Meteorstroms gilt der periodische Komet 2P/Encke, der auch für einen Großteil der ekliptikalen Meteore aus der Anthelionquelle verantwortlich ist.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Das Sternbild Großer Bär, mit der einprägsamen Figur des Großen Wagens, hat soeben die tiefste Stellung über dem Nordhorizont überschritten und steigt nun im Laufe der Nacht wieder langsam höher. Die Deichselspitze des Wagens zeigt zu unserer Standardbeobachtungszeit genau auf den Nordpunkt des Horizonts. Verlängern wir nun die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern ist Teil des Sternbilds Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich nun ebenso fast in seiner tiefsten Stellung im Norden befindet. Westlich des Kleinen Bären erkennen wir das Sternbild des Drachen, mit seinem markanten rautenförmigen Kopf. Darüber steigt das Sternbild Kepheus ebenfalls langsam wieder herab. Unterhalb des Drachen entdecken wir bei guter Horizontsicht noch ein Teil des Herkules. Der Nordosten wird, fast bis in den Zenit hinein, von den unscheinbaren Sternbildern Giraffe und Luchs eingenommen, die aber nur aus sehr schwachen Sternen bestehen. Sie sind nur unter einem dunklen Himmel und ohne störendes Mondlicht zu erkennen.
Im Osten
Der Osthimmel wird langsam von den hellen Wintersternbildern übernommen. Im Südosten ist der Himmelsjäger Orion schon vollständig über dem Horizont erschienen. Östlich davon erkennen wir die beiden Sternketten der Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Direkt über dem Ostpunkt steht Prokyon im Sternbild Kleiner Hund und niedrig über dem Horizont. Oberhalb der Zwillinge und des Orion finden wir noch den Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella, sowie das Sternbild Stier, mit dem rötlichen Aldebaran. Im Stier sind auch die beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden leicht mit bloßem Auge zu erkennen. Noch weiter höher strebt das Sternbild Perseus langsam seiner höchsten Stellung entgegen. In diesem Sternbild erkennen wir, etwas oberhalb der Perseus-Figur gelegen, die beiden hellen Sternhaufen h und Chi Persei bereits mit bloßem Auge. Sie ergeben einen herrlichen Anblick in jedem Fernglas und Teleskop. In mittlerer Höhe im Nordosten entdecken wir noch den unscheinbaren Luchs. Noch etwas höher in Richtung Zenit, befinden sich die schwachen Sterne des Sternbilds Giraffe.
Im Süden
Der Süden wird noch immer von den Herbststernbildern dominiert. Westlich vom Meridian gelegen steht das mächtige Pegasusquadrat. Östlich davon schließt sich die Sternkette der Andromeda an. In diesem Sternbild steht das am weitesten entfernte Objekt, das wir noch mit unbewaffnetem Auge erkennen können. Dabei handelt es sich um die Andromedagalaxie in 2 ½ Millionen Lichtjahren Entfernung. Am besten ist unsere Nachbargalaxie aber mit Hilfe eines Feldstechers, vor allem unter einem dunklen Landhimmel, zu sehen. Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat die Andromedagalaxie bereits zenitnah den Meridian überschritten. Noch höher im Südosten befindet sich auch der Perseus. Darunter erkennen wir den westlichen Teil des Stiers, mit den Hyaden und Plejaden, und noch weiter in Richtung Südhorizont einen Teil des Flusses Eridanus. Wir wenden uns nun wieder dem Südpunkt zu. Hier befinden sich, direkt unterhalb der Andromeda gelegen noch die unscheinbareren Sternbilder Dreieck, Widder und Fische. Genau im Süden geht soeben der Walfisch durch den Meridian. Tief im Südwesten steht noch der östliche Teil des Sternbilds Wassermann.
Im Westen
Im Westen verschwinden nun auch die letzten Sternbilder des Sommerhimmels. Dicht über dem Westhorizont sollte noch das Sommerdreieck erkennbar sein. Gebildet wird es aus den Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler. Altair befindet sich zu unserer Standardbeobachtungszeit aber schon sehr dicht über dem Westhorizont und kurz vor seinem Untergang. Die Milchstraße verläuft in dieser Region ebenfalls in Richtung Westhorizont herab. Oberhalb des Sommerdreiecks stehen die eher unscheinbaren Sternbilder Eidechse und Kepheus. Mittelhoch im Nordwesten erkennen wir noch den Drachen und darunter ein Teil des Sternbilds Herkules. Hoch im Südwesten befindet sich der mächtige Pegasus und die Andromeda, die im Laufe der Nacht immer weiter zum Horizont hinabsteigen werden. Unterhalb des Pegasus steht ein Teil der Fische und bereits in Horizontnähe gelegen, das eher unscheinbare Sternbild des Wassermanns.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.