Urlaub 2016: Bayerischer Wald, Teil 1

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Seit letz­ter Woche Don­ners­tag bin ich wie­der zurück aus dem Baye­ri­schen Wald. Wir ver­brach­ten unse­ren Urlaub in in der knapp 4000 See­len-Gemein­de Spie­gel­au, im Land­kreis Frey­ung-Gra­fen­au (Bay­ern). Dies­mal war es nur ein rela­tiv kur­zer Auf­ent­halt, mit zuerst schlech­ten Wet­ter­aus­sich­ten, die sich zum Glück nicht bewahr­hei­tet haben. Es war zwar recht unbe­stän­dig, mit Schau­ern und Gewit­tern vor allem am Nach­mit­tag, aber auch eini­ge son­ni­ge Abschnit­te waren dabei. Gleich­zei­tig waren die Tem­pe­ra­tu­ren, um 24°C, für das Wan­dern in den Ber­gen eben­falls recht angenehm.

1. Steinklamm in Spiegelau

SteinklammAm 1. Tag besuch­ten wir die Stein­klamm, die von der Gro­ßen Ohe durch­flos­sen wird. Die­se befin­det sich direkt süd­lich des Ortes und kann über die Stein­klamm­stra­ße, vor­bei am Spie­gel­au­er Frei­bad, bestie­gen wer­den. Zuerst führ­te uns die ins­ge­samt 7 Kilo­me­ter lan­ge Wan­de­rung in Rich­tung Mari­en­hö­he, einem Fels­vor­sprung, der sich vor dem 100 Meter tie­fen Tal der Gro­ßen Ohe erstreckt. Der Wan­der­weg zur Mari­en­hö­he ist weni­ger beschwer­lich, mit einer ange­neh­men Stei­gung und inner­halb von nur knapp einer hal­ben Stun­de zu bewerk­stel­li­gen. Von dort aus hat man dann einen schö­nen Blick über das Tal.

Der Ein­stieg zur Klamm befin­det sich auf etwa hal­ben Wege zur Mari­en­hö­he und kann nur mit gutem Schuh­werk bewäl­tigt wer­den. Die Klamm sel­ber ent­stand nach der letz­ten Eis­zeit durch Ero­si­on von schnell abflie­ßen­den Schmelz­was­sers, wobei sich der klei­ne Fluss durch den 300 Mil­lio­nen Jah­re alten Gneis des Grund­ge­bir­ges gefres­sen hat. Der Weg durch die Stein­klamm exis­tiert noch nicht lan­ge, ist kaum befes­tigt und somit auch noch urtüm­lich. An den Hän­gen der Klamm wach­sen vor allem Ahorn und Ulme. Aber auch zahl­rei­che Sträu­cher, Wild­blu­men und Far­ne sieht man dort zu hauf. Die Stei­ne, die den Wan­der­weg säu­men, sind zumeist mit Moo­sen bewachsen.

Nach rund einer hal­ben Stun­de hat man dann auch die­sen Abschnitt bewäl­tigt. Wei­ter geht es dann zum klei­nen Stau­see Groß­arm­schlag, an dem auch die zwei­stün­dig ver­keh­ren­de Baye­ri­sche Wald­bahn vor­bei führt. Der Weg dort­hin ist sehr gut befes­tigt. Lei­der konn­te ich dort kei­ne Bil­der machen, da es mitt­ler­wei­le ange­fan­gen hat, stark zu reg­nen. Vom Stau­see aus gese­hen sind es dann nur noch weni­ge Minu­ten bis zum Ort Gra­fen­au mit einem Hal­te­punkt der Wald­bahn, der uns zurück nach Spie­gel­au bringt.

2. Gipfeltour zum Großen Rachel

Großer RachelDie zwei­te, und mit 14 Kilo­me­tern Län­ge deut­lich län­ge­re Tour, führ­te uns auf den Gip­fel des Gro­ßen Rachel, 1453 Meter über dem Mee­res­spie­gel im Natio­nal­park Baye­ri­scher Wald. Gleich­zei­tig ist die­ser Berg die zweit­höchs­te Erhe­bung der Regi­on. Von Spie­gel­au aus, fah­ren wir mit dem Igel­bus in den Natio­nal­park und stei­gen an der Bus­hal­te­stel­le Gfäll auf 955 Metern Höhe aus. Von dort aus füh­ren zwei Haupt­rou­ten zum Gip­fel. Wir neh­men die kür­ze­re (Auer­hahn) Rou­te, die uns in nur 2 Stun­den oder 3,5 Kilo­me­tern Geh­weg, direkt zum Gip­fel des Gro­ßen Rachel führt. Die­se Rou­te ist aber, auf­grund ihrer Stei­gung von bis­wei­len mehr als 20 Grad, recht anspruchs­voll. Auf ca. 1250 Metern Höhe führt der Weg aus dem dich­ten Wald hin­aus und gibt ein Pan­ora­ma frei, was wir so nicht erwar­tet haben: Groß­flä­chi­ge Tei­le des Wald­be­stan­des sind dem Bor­ken­kä­fer zum Opfer gefallen!

Von dort aus führt der Weg, mit gerin­ger wer­den­der Stei­gung, zum 1360 Meter hoch gele­ge­nen und im Jahr 1912 ein­ge­weih­ten Wald­schmidt­haus, wo wir erst­mal eine Stun­de Rast machen. Ich erkun­de der­wei­len die Umge­bung der Hüt­te und schaue auf den 400 Meter unter mir lie­gen­den Rachel­see. Von der Hüt­te aus geht es dann wei­ter zum Gip­fel­kreuz auf 1453 Metern Höhe.

Der wei­te­re Wan­der­weg berg­ab führt dann auf die tsche­chi­sche Sei­te des Ber­ges hin­un­ter zum Rachel­see. Hier hat der Bor­ken­kä­fer sogar noch stär­ker gewü­tet. Die Schä­den set­zen sich über die tsche­chi­sche Gren­ze bis in den Böh­mer­wald hin­ein fort. Der deut­li­che län­ge­re Abstieg vom Gip­fel ist eben­falls recht anspruchs­voll und nur mit fes­tem Schuh­werk zu bewerk­stel­li­gen. Die­ser führt auf schma­len Pfa­den, zuerst unbe­wach­sen, dann von klei­ne­ren Bäu­men und Sträu­chern umrahmt, an der etwas abseits des Haupt­wegs gele­ge­nen Rachel­ka­pel­le vor­bei. Am Ufer des 800 Meter süd­öst­lich des Gip­fels lie­gen­den Rachel­sees, auf 1120 Metern Höhe, über­rascht uns ein schwe­res Gewit­ter, dass uns noch den hal­ben Berg hin­un­ter beglei­ten wird. Zum sel­ben Zeit­punkt wird der Ort Spie­gel­au von schwe­ren Regen­fäl­len heim­ge­sucht. Der Rach­sel­see ent­stand übri­gens in der letz­ten Wür­meis­zeit und besitzt einen PH-Wert von 4, so dass man im See kei­ner­lei Fische oder Amphi­bi­en vorfindet!

Wir ver­zich­ten auf die län­ge­re Rou­te und stei­gen direkt über den fel­si­gen und zum Teil urig bewach­se­nen Obe­ren Hori­zon­tal­steig ab. Der Weg führt zurück in den Urwald mit schnur­ge­ra­de gewach­se­nen Bäu­men. Auf­grund des mit­un­ter star­ken Regens, ver­zich­te­te ich auch hier auf Fotos. Nach wei­te­ren 1 1/2 Stun­den errei­chen wir die Rachel­dienst­hüt­te in der Nähe der Igel­bus-Hal­te­stel­le auf 915 Metern Höhe.

Fort­set­zung folgt…

Down­load der Wan­de­rou­ten als GPX-Datei (gepackt)

Tou­ren Baye­ri­scher Wald (87,5 KiB, 640 hits)

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

Ein Kommentar:

  1. Da Du ja jetzt den Weg in den Baye­ri­schen Wald kennst, sieht man sich ja viel­leicht mal: http://www.teleskoptreffen.info/details/almberg-treffen-mitterfirmiansreut/

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