Der Sternhimmel im Monat Februar 2014

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Der Lauf des Mondes

In der Abend­däm­me­rung des 1. Febru­ars kön­nen wir ver­su­chen, die schma­le zuneh­men­de Mond­si­chel dicht über dem süd­west­li­chen Hori­zont zu ent­de­cken. Nur 7 Grad süd­lich der Mond­si­chel ent­de­cken wir auch den Pla­ne­ten Mer­kur. In den dar­auf­fol­gen­den Näch­ten wan­dert der zuneh­men­de Mond wei­ter durch Gebie­te des Him­mels, die nur aus schwä­che­ren Ster­nen bestehen. Am 6. Febru­ar fin­den wir ihn als zuneh­men­der Halb­mond im Stern­bild Wid­der. Nur einen Abend spä­ter befin­det sich unser Erd­tra­bant zwi­schen den Hya­den und Ple­ja­den im so genann­ten „Gol­de­nen Tor der Eklip­tik“. Am 8. des Monats kön­nen wir ihn öst­lich vom röt­li­chen Haupt­stern Alde­ba­ran im Stern­bild Stier beob­ach­ten. Nur zwei Aben­de spä­ter hat der Mond bereits die Zwil­lin­ge und den Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter erreicht. Unser stil­ler Beglei­ter wan­dert dann wei­ter durch die Zwil­lin­ge und den Krebs und steht am 14. Febru­ar nahe dem Haupt­stern Regu­lus im Stern­bild Löwe. Mit­te des Monats ist dann schließ­lich auch die Voll­mond­pha­se erreicht.
Nach dem Febru­ar­voll­mond zieht der Mond wei­ter durch den Löwen, wird mehr und mehr ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te und erreicht schließ­lich die Jung­frau. Am Mor­gen des 19. Febru­ars steht der Mond in der Nähe von Spika und Mars. Alle drei Gestir­ne bil­den dabei eine Art gleich­schenk­li­ges Drei­eck. Nur einen Mor­gen spä­ter fin­den wir ihn unter­halb des Roten Pla­ne­ten. Der gegen­sei­ti­ge Abstand beträgt hier nur 3 Grad. Am 22. Febru­ar steht der abneh­men­de Halb­mond nur 4 Grad süd­öst­lich von Saturn ent­fernt. Am Mor­gen des 23. Febru­ars fin­den wir unse­ren Tra­ban­ten in der Nähe von Ant­ares, dem Haupt­stern des Skor­pi­ons. Danach durch­läuft der Mond die Stern­bil­der Schlan­gen­trä­ger und Schüt­ze. Am 26. des Monats kommt es zu einer engen Begeg­nung mit dem Mor­gen­stern Venus und der dün­nen Mond­si­chel, kurz vor Beginn der Mor­gen­däm­me­rung. Um 5:30 Uhr beträgt der gegen­sei­ti­ge Abstand bei­der Him­mels­kör­per nur noch eine Voll­mond­brei­te. Am 27. kön­nen wir die schma­le Mond­si­chel dann zum letz­ten Mal am Mor­gen­him­mel und dicht über dem süd­öst­li­chen Hori­zont aufspüren.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur stand am 31. Janu­ar mit 18,4 Grad in sei­ner größ­ten öst­li­chen Elon­ga­ti­on von der Son­ne und ist in den ers­ten Febru­ar­ta­gen recht güns­tig am Abend­him­mel über dem west­li­chen Hori­zont sicht­bar. Gegen 18 Uhr kann man ver­su­chen, ihn über dem West­ho­ri­zont zu ent­de­cken. Rund eine Drei­vier­tel­stun­de spä­ter ver­schwin­det er im Hori­zont­dunst. Am 1. Febru­ar steht noch die schma­le Sichel des zuneh­men­den Mon­des nur 7,5 Grad ober­halb von Mer­kur. Im Tele­skop erkennt man, dass das Mer­kur­scheib­chen zur Hälf­te beleuch­tet ist. In den fol­gen­den Tagen nimmt der Beleuch­tungs­grad ab. Der Durch­mes­ser des Mer­kur­scheib­chen wächst hin­ge­gen von anfangs 7,2 auf bis zu 8,9 Bogen­se­kun­den. Anfang Febru­ar geht der ‑0,5 mag hel­le Mer­kur um 18:37 Uhr unter. An den fol­gen­den Aben­den ändern sich die Unter­gangs­zei­ten kaum. Letzt­ma­lig wird man Mer­kur am 6. Febru­ar, wenn der Pla­net sta­tio­när wird und anschlie­ßend wie­der schnell auf die Son­ne zueilt, in der Abend­däm­me­rung auf­spü­ren kön­nen. An jenem Abend ist der Pla­net nur noch 0,6 mag hell. Am 15. Febru­ar steht Mer­kur schließ­lich in unte­rer Kon­junk­ti­on zur Son­ne und mit 96 Mil­lio­nen Kilo­me­ter Abstand in Erdnähe.

Die Venus ist Mor­gen­stern und erreicht in die­sem Monat ihre bes­te Mor­gen­sicht­bar­keit des Jah­res. Sie steht am 13. des Monats in ihrem größ­ten Glanz über dem Ost­ho­ri­zont, bereits vor Beginn der Mor­gen­däm­me­rung. Dabei erreicht sie eine Hel­lig­keit von ‑4,7 mag. Im Tele­skop zeigt sich der Mor­gen­stern zu Monats­be­ginn als 51 Bogen­se­kun­den und Mit­te des Monats als 41 Bogen­se­kun­den gro­ße Sichel. Bis zum Monats­en­de schrumpft ihr Durch­mes­ser auf 33 Bogen­se­kun­den. Der Beleuch­tungs­grad nimmt zu und beträgt dann Ende Febru­ar 36%. Am 1. Febru­ar wird die Venus sta­tio­när und wan­dert dann wie­der recht­läu­fig durch den Tier­kreis. Sie geht an jenem Mor­gen um 5:36 Uhr auf. Bis Ende Febru­ar ver­frü­hen sich ihre Auf­gän­ge auf 4:45 Uhr. Am Mor­gen des 26. Febru­ar kann die abneh­men­de Mond­si­chel nur ein hal­bes Grad süd­lich des Pla­ne­ten auf­ge­fun­den werden.

Unser roter Nach­bar Mars kann im Stern­bild Jung­frau und in der Nähe ihres Haupt­sterns Spika auf­ge­fun­den wer­den. Am 19. und 20. Febru­ar gesellt sich noch der abneh­men­de Mond zu bei­den Gestir­nen. Mars bremst sei­ne recht­läu­fi­ge Bewe­gung ab und kommt zum Monats­en­de hin fast zum Still­stand. Das ist ein Hin­weis, dass sei­ne Oppo­si­ti­on bevor steht, die er aber erst Mit­te April erreicht. Die Hel­lig­keit des Mars steigt im Lau­fe des Monats stark an von anfangs 0,3 auf ‑0,4 mag. Die Auf­gangs­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 23:18 Uhr auf 21:54 Uhr. Auch im Tele­skop wird das zu 93% beleuch­te­te Mars­scheib­chen wie­der inter­es­san­ter, da der Durch­mes­ser von anfangs 8,8 auf nun­mehr 11,5 Bogen­se­kun­den anstei­gen wird. So kön­nen auch wie­der eini­ge Ober­flä­chen­de­tails bei hoher Ver­grö­ße­rung und gutem See­ing erkannt wer­den. Des Wei­te­ren beginnt am 15. Febru­ar auf der Nord­halb­ku­gel des Mars der Sommer.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter im Stern­bild Zwil­lin­ge stand am 5. Janu­ar in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und bleibt mit sei­ner Hel­lig­keit von anfangs ‑2,6 mag ein Glanz­punkt des Nacht­him­mels. Er wan­dert immer lang­sa­mer wer­dend wei­ter recht­läu­fig durch die Zwil­lin­ge und kommt Ende des Monats fast zum Still­stand. Er ist aber nach wie vor die gan­ze Nacht über zu sehen. Am 1. Febru­ar geht der Rie­sen­pla­net um 22:09 Uhr durch den Meri­di­an. Am 28. Febru­ar erfolgt der Jupi­ter­durch­gang bereits um 20:16 Uhr. Sein Äqua­tor­durch­mes­ser schrumpft von anfangs 46 auf 43 Bogen­se­kun­den. In der Nacht vom 10. auf den 11. Febru­ar steht außer­dem noch der zuneh­men­de Mond nur 7 Grad vom Jupi­ter entfernt.

Saturn ver­bes­sert sei­ne Sicht­bar­keit am Mor­gen­him­mel und bewegt sich immer lang­sa­mer wer­dend recht­läu­fig durch die Waa­ge. Ende des Monats kommt er fast zum Still­stand und setzt anschlie­ßend zu sei­ner Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an. Sei­ne Auf­gän­ge ver­la­gert der Ring­pla­net in die Zeit kurz nach Mit­ter­nacht. Zu Beginn des Monats geht Saturn um 2:06 Uhr auf. Bis zum Ende des Monats ver­frü­hen sich sei­ne Auf­gän­ge auf 0:23 Uhr. Der Äqua­tor­durch­mes­ser steigt auf 17 und der Ring­durch­mes­ser auf 39 Bogen­se­kun­den. Sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit sinkt leicht von 0,5 auf 0,4 mag. In der Nacht vom 21. auf den 22. des Monats steht der abneh­men­de Mond nur 3 Grad süd­lich von Saturn.

Ura­nus bewegt sich recht­läu­fig durch die Fische und kann in den ers­ten Febru­ar­ta­gen noch am Abend­him­mel, kurz nach dem Ende der astro­no­mi­schen Däm­me­rung, auf­ge­fun­den wer­den. Aller­dings ver­kürzt er sei­ne Sicht­bar­keit am West­him­mel dras­tisch. Am 1. Febru­ar geht der 5,9 mag hel­le Ura­nus um 22:12 Uhr unter. Am 28. des Monats ver­schwin­det der Pla­net bereits um 20:33 unter der west­li­chen Horizontlinie.

Der äuße­re Pla­net des Son­nen­sys­tems Nep­tun kommt am 23. Febru­ar im Stern­bild Was­ser­mann in Kon­junk­ti­on zur Son­ne. Er steht dabei zu nahe bei der Son­ne und ist nicht sicht­bar. Am Tag der Kon­junk­ti­on ist Nep­tun 4,633 Mil­li­ar­den Kilo­me­ter von der Erde entfernt.

Auch der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to im Stern­bild Schüt­ze steht zu nahe bei der Son­ne und ist nicht sichtbar.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2013 R1 Love­joy hält sich zunächst noch im Stern­bild Schlan­gen­trä­ger auf und kann zu Beginn der Mor­gen­däm­me­rung rund 30 Grad hoch am Ost­him­mel beob­ach­tet wer­den. Am 19. Febru­ar wan­dert der Schweif­stern ins Stern­bild Kopf der Schlan­ge. Die Hel­lig­keit geht wei­ter zurück von anfangs 7,5 mag auf 9,5 mag zum Ende des Monats.

Der Komet C/2012 X1 LINEAR erleb­te am 20. Okto­ber 2013 einen Aus­bruch, so dass sei­ne Hel­lig­keit stark anstieg. Der Schweif­stern ist zunächst noch im Stern­bild Schlan­gen­trä­ger am Mor­gen­him­mel sicht­bar und steht am 7. Febru­ar nur 2 Grad von Komet Love­joy ent­fernt. Am 11. Febru­ar tritt der Komet ins Stern­bild Kopf der Schlan­ge und am 18. Febru­ar in den Adler über. Die Koma ist sehr dif­fus und rela­tiv schwie­rig visu­ell zu beob­ach­ten. Die Hel­lig­keit beträgt um 9,0 mag.

Der Komet C/2013 V3 Nev­ski hat­te bei sei­ner Ent­de­ckung eben­falls einen Hel­lig­keits­aus­bruch erlit­ten und kann im Stern­bild Gro­ßer Bär, unter­halb des Wagen­kas­tens, ab Mit­ter­nacht beob­ach­tet wer­den. Die rund 11 bis 12 mag hel­le Koma ist sehr aus­ge­dehnt und dif­fus und des­halb schwie­rig visu­ell sichtbar.

Der peri­odi­sche Komet 290P/Jäger bewegt sich im Febru­ar im Grenz­be­reich der Stern­bil­der Zwil­lin­ge und Fuhr­mann und steht schon nach Ein­bruch der Nacht in sehr guter Beob­ach­tungs­po­si­ti­on hoch am Him­mel. Er erreicht Anfang des Monats sei­ne maxi­ma­le Hel­lig­keit von 12 mag.

Der Komet C/2012 K1 PANSTARRS wird lang­sam hel­ler und soll­te zum Ende des Monats hin die 11. Grö­ßen­klas­se errei­chen. Er ist eben­falls am Mor­gen­him­mel im Stern­bild Her­ku­les sicht­bar und steht bei Däm­me­rungs­be­ginn schon 50 Grad hoch über dem Osthorizont.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres bewegt sich immer lang­sa­mer wer­dend wei­ter durch die Jung­frau und kann in der Nähe des Aste­ro­iden (4) Ves­ta auf­ge­fun­den wer­den. Ihr gegen­sei­ti­ger Abstand ver­rin­gert sich von 4,2 auf 3,3 Grad. Die Hel­lig­keit von Ceres steigt von anfangs 8,2 auf 7,7 mag, so dass sie schon sehr leicht in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen auf­ge­fun­den wer­den kann. Da Ves­ta noch etwas hel­ler ist, ste­hen bei­de Him­mels­kör­per zusam­men gut sicht­bar im Gesichts­feld eines Feld­ste­chers. Am 1. Febru­ar geht Ceres um 23:20 Uhr auf und steht um 5:26 Uhr im Meri­di­an. Am 28. Febru­ar erfolgt der Auf­gang des Zwerg­pla­ne­ten schon um 21:41 Uhr und er erreicht sei­ne höchs­te Stel­lung im Süden um 3:50 Uhr.

(2) Pal­las kommt am 22. Febru­ar im Stern­bild Was­ser­schlan­ge in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 7,0 mag. Dies ist die güns­tigs­te Oppo­si­ti­on in der 1. Hälf­te des 21. Jahr­hun­derts! Mit die­ser Hel­lig­keit ist der Klein­pla­net schon sehr leicht in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen sicht­bar. Einen Tag spä­ter erreicht der Aste­ro­id mit 1,23 AE bzw. 184 Mil­lio­nen Kilo­me­ter auch die gerings­te Ent­fer­nung zur Erde. Zu Beginn des Monats kul­mi­niert die 7,3 mag hel­le Pal­las um 1:23 Uhr und Ende Febru­ar bereits um 23:14 Uhr.

Der Aste­ro­id (4) Ves­ta brems­te ihre recht­läu­fi­ge Bewe­gung durch die Jung­frau stark ab und hält sich in der Nähe des Zwerg­pla­ne­ten (1) Ceres auf. Die Hel­lig­keit steigt von anfangs 7,2 auf 6,6 mag an, so dass Ves­ta ein dank­ba­res Objekt für jedes Fern­glas und jedes Fern­rohr ist. Zu Beginn des Monats geht der Him­mels­kör­per um 23:17 Uhr auf und erreicht um 5:12 Uhr den Meri­di­an. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich die Auf­gän­ge auf 21:41 Uhr und die Meri­di­an­durch­gän­ge auf 3:40 Uhr. Am 4. Febru­ar steht Ves­ta nur 35 Bogen­mi­nu­ten süd­lich von 90 Vir­gi­nis (5,2 mag).

Der Aste­ro­id mit der Num­mer (7) Iris kann im Stern­bild Fische auf­ge­fun­den wer­den. Die Hel­lig­keit beträgt im gesam­ten Monat 9,9 mag. Ihre Unter­gän­ge ver­frü­hen sich gering­fü­gig von anfangs 21:51 Uhr auf 21:35 Uhr zum Monatsende.

(18) Mel­po­me­ne bewegt sich durch den Krebs und wird im letz­ten Monats­drit­tel wie­der schwä­cher als 10 mag. Zu Beginn des Monats noch 9,4 mag hell, erreicht sie um 23:47 Uhr ihren höchs­ten Punkt im Süden. Am letz­ten Tag des Monats erfolgt ihr Meri­di­an­durch­gang bereits zwei Stun­den früher.

Meteorströme

Erst vor kur­zer Zeit wur­de der Mete­or­strom der Febru­ar-Eta-Dra­co­ni­den nach­ge­wie­sen. Der Radi­ant liegt in der Nähe von Eta Dra­co­nis an der Posi­ti­on RA = 240° und Dec = +61° und steht zum Mor­gen­grau­en rund 70 Grad hoch über dem Hori­zont. Des­halb beob­ach­tet man am bes­ten in den Stun­den nach Mit­ter­nacht. Zwi­schen dem 3. und 4. Febru­ar sind nur eini­ge weni­ge Meteo­re sicht­bar, die mit einer Geschwin­dig­keit von 37 Kilo­me­tern in der Sekun­de in die Atmo­sphä­re ein­drin­gen und dem­zu­fol­ge eher lang­sa­me Meteo­re erzeu­gen. Im Jahr 2011 wur­den 7 bis 13 Meteo­re die­ses Stroms regis­triert. Der Mond wird die Beob­ach­tung der Febru­ar-Eta-Dra­co­ni­den nicht stö­ren. Ein Ursprungs­kör­per die­ses Mete­or­stroms ist nicht bekannt.

Zwi­schen dem 15. Febru­ar und dem 10. März ist der nicht sehr aus­ge­präg­te Strom der Del­ta-Leo­ni­den zu erwar­ten. Der Radi­ant wan­dert in die­ser Zeit durch das gesam­te Stern­bild Löwe. Zum Maxi­mums­zeit­punkt, am 25. Febru­ar, liegt der Aus­strah­lungs­punkt knapp 4 Grad süd­lich von Del­ta Leo­nis. Es han­delt sich bei den Del­ta-Leo­ni­den um lang­sa­me Meteo­re, die mit einer Geschwin­dig­keit von 23 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Im Schnitt sind aber nur 2 Meteo­re pro Stun­de sicht­bar. Als Mut­ter­kör­per gilt der Aste­ro­id (4450) Pan.

Am deut­lichs­ten macht sich in die­sem Monat die Ant­he­l­ionquel­le bemerk­bar. Es ist ein ganz­jäh­ri­ger Mete­or­strom aus der Eklip­tik­re­gi­on, des­sen Radi­ant sich etwas öst­lich des Gegen­son­nen­punk­tes befin­det. Der Radi­ant nimmt ein gro­ßes Gebiet von min­des­tens 30 x 20 Grad am Him­mel ein. Die weni­gen Meteo­re der Ant­he­l­ionquel­le sind mit 30 km/s nicht sehr schnell.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Stern­him­mel am 15. Febru­ar 2014 um 22:00 MEZ

Im Nor­den

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit fin­den wir das Stern­bild Gro­ßer Bär, mit der bekann­ten Figur des Gro­ßen Wagens, in mitt­le­rer Höhe und senk­recht mit der Deich­sel nach unten im Nord­os­ten. Das Stern­bild wird im Lau­fe der Nacht noch höher stei­gen und schließ­lich gegen Mor­gen die Zenit­re­gi­on errei­chen. Ver­län­gern wir die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che, fin­den wir auch den Polar­stern im Stern­bild Klei­nen Bär, der exakt die Nord­rich­tung angibt.
Direkt unter­halb des Klei­nen Bären hat der Dra­che soeben sei­ne tiefs­te Stel­lung im Nor­den, auch unte­re Kul­mi­na­ti­on genannt, über­schrit­ten und steigt nun lang­sam wie­der höher. Der Dra­che schlän­gelt sich um die Figur des Klei­nen Wagens her­um. In mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont und west­lich des Dra­chens fällt noch das Stern­bilds Kepheus auf, das annä­hernd wie das Dach eines Hau­ses erscheint. Halb­hoch im Nord­wes­ten steht auch die Kas­sio­peia, die auf­grund ihrer ein­präg­sa­men Form „Himmels‑W“ genannt wird. Noch etwas höher sind die schwa­chen Ster­ne der Giraf­fe kaum aus­zu­ma­chen. Bei opti­ma­ler Sicht zum Hori­zont soll­te, in gerin­ger Höhe und nun nahe­zu im Nor­den, der Stern Deneb im Schwan erkenn­bar sein.

Im Osten

Unser Blick zum Ost­teil des Him­mels führt uns wie­der zum Gro­ßen Wagen. Sei­ne zwei letz­ten Deich­selster­ne wei­sen auf einen hel­len röt­li­chen Stern direkt über dem Hori­zont. Hier­bei han­delt es sich um Ark­tur, den Haupt­stern des Stern­bilds Bären­hü­ter. Zwi­schen die­sen bei­den Stern­bil­dern befin­den sich noch die unschein­ba­ren Jagd­hun­de und die schwa­chen Ster­ne des Haar der Bere­ni­ke. Noch wei­ter in Rich­tung Ost­ho­ri­zont sind soeben die ers­ten Ster­ne der Jung­frau auf­ge­gan­gen, die vom nahen­den Früh­ling künden.
In mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont fin­den wir das mäch­ti­ge Stern­bild des Löwen. Nord­west­lich des Löwen­kop­fes ste­hen die schwa­chen Ster­ne des Kreb­ses. Hier kann in einer dunk­len Nacht der offe­ne Stern­hau­fen Prae­se­pe (Mes­sier 44), der auch als Krip­pe oder Bie­nen­stock bekannt ist, als unschein­ba­res Licht­fleck­chen erkannt werden.

Im Süden

Der Süden wird bis in die Zenit­re­gi­on von zahl­reich hel­len Ster­nen des Win­ter­him­mels ein­ge­nom­men. Siri­us, der hells­te Stern des Him­mels und Haupt­stern des Gro­ßen Hun­des, hat soeben den Meri­di­an über­schrit­ten. Öst­lich des Süd­punk­tes erken­nen wir bei guter Hori­zont­sicht die nörd­li­chen Aus­läu­fer des Stern­bilds Hin­ter­deck und dar­über die äußerst schwa­chen Ster­ne des Ein­horns. Noch wei­ter höher fin­den wir mit Pro­kyon das Stern­bild des Klei­nen Hun­des und dar­über, genau im Meri­di­an, die Zwil­lin­ge, mit den bei­den Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. In die­sem Stern­bild hält sich momen­tan der Rie­sen­pla­net Jupi­ter auf, der zusam­men mit Siri­us den Nacht­him­mel domi­niert. Die Zenit­re­gi­on wird vom unschein­ba­ren Stern­bild Luchs eingenommen.
Das auf­fäl­ligs­te Stern­bild die­ser Him­mels­re­gi­on ist aber der ein­drucks­vol­le Him­mels­jä­ger Ori­on, in mitt­le­rer Höhe im Süd­wes­ten, mit den auf­fäl­li­gen Gür­tel­ster­nen, sei­nem lin­ken und röt­lich erschei­nen­den Schul­ter­stern Betei­geu­ze und dem weiß leuch­ten­den Fuß­stern Rigel. Dar­über befin­den sich der öst­li­che Teil des Stern­bild Stiers, mit dem Haupt­stern Alde­ba­ran, und noch wei­ter höher das Stern­bild des Fuhr­manns, mit der gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la. Unter­halb des Ori­ons ent­de­cken wir noch das unschein­ba­re Stern­bild des Hasen.
Wir wen­den uns wie­der rechts des Meri­di­ans zu. Hier kön­nen wir schon die ers­ten Ster­ne des Früh­lings­him­mels beob­ach­ten. Zum einen fin­den wir das nur aus schwa­chen Ster­nen bestehen­de Stern­bild Krebs und direkt dar­un­ter der Kopf der Was­ser­schlan­ge, die sich bis zum süd­öst­li­chen Hori­zont hin­ab schlängelt.

Im Wes­ten

Hoch am Him­mel und genau im Wes­ten steht Kapel­la, der Haupt­stern des Stern­bilds Fuhr­mann. Rechts ober­halb davon sind an dunk­len Stand­or­ten noch die schwa­chen Ster­ne der Giraf­fe sicht­bar. Dar­un­ter steht in mitt­le­rer Höhe der Per­seus und links davon das Stern­bild Stier, mit dem röt­lich erschei­nen­den Haupt­stern Alde­ba­ran und den bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den. Wei­ter öst­lich vom Stier befin­den sich der Ori­on und dar­über die Zwil­lin­ge, wo sich der Pla­net Jupi­ter als hel­les gelb­lich leuch­ten­des Objekt befin­det. Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­tem, in mitt­le­rer Höhe im Nord­os­ten, befin­det sich das Stern­bild Kas­sio­peia, auch bekannt als „Himmels‑W“.
Die letz­ten Ster­ne des Herbst­him­mels ste­hen nun eben­falls kurz vor ihrem Unter­gang. Direkt im Nord­wes­ten ver­sinkt gera­de das Stern­bild Andro­me­da und die letz­ten Ster­ne des Pega­sus unter den Hori­zont. Wei­ter in Rich­tung Wes­ten fol­gen die Stern­bil­der Drei­eck, Wid­der und die Ster­ne der Fische. Über dem West­ho­ri­zont schaut gera­de noch der Kopf des Wal­fi­sches her­vor, der aber auf­grund sei­ner Hori­zont­nä­he kaum erkannt wer­den kann. Im Süd­wes­ten ste­hen, unter­halb des Him­mels­jä­gers Ori­on, noch die nörd­li­chen Aus­läu­fer des Flus­ses Eri­danus, der direkt neben Rigel, dem weiß leuch­ten­den Fuß­stern des Him­mels­jä­gers, entspringt.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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