Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats steht der Mond am Morgenhimmel im Sternbild Löwe und in der Nähe des Hauptsterns Regulus und unseres Nachbarplaneten Mars. Am 3. Oktober können wir die abnehmende Mondsichel schließlich zum letzten Mal über dem östlichen Horizont beobachten, bis dann am 5. Oktober die Neumondphase im Sternbild Jungfrau erreicht ist.
Nur zwei Abende später, am 7. Oktober, können wir die wieder zunehmende Mondsichel am Abendhimmel über dem Westhorizont auffinden, mit knapp 12 Grad westlichem Abstand vom Abendstern Venus. Am 8. des Monats befindet sich die bereits etwas dicker gewordene Mondsichel etwas oberhalb der Venus. Unser Erdtrabant wandert an den folgenden Abenden weiter durch den Skorpion, Schlangenträger und Schütze und erreicht am 12. Oktober das 1. Viertel. Danach zieht er weiter durch den Steinbock, Wassermann und den Schütze. Kurz nach Mitternacht des 19. Oktober ist Vollmond und es findet eine Halbschattenfinsternis des Mondes statt, die von Europa und Afrika aus beobachtet werden kann. Aufmerksame Beobachter bemerken eine leichte Verfinsterung des südlichen Teils der Mondscheibe.
Nach dem der nun wieder abnehmende Mond das Sternbild Widder hinter sich gelassen hat, finden wir ihn am Morgen des 22. Oktober zwischen Hyaden und Plejaden im Sternbild Stier im so genannten „Goldenen Tor der Ekliptik“. Nun können wir unseren stillen Begleiter abermals vorwiegend in der zweiten Nachthälfte beobachten. Am 24. finden wir ihn im Sternbild Orion und nur einen Morgen später in den Zwillingen. Am 26. des Monats steht der Mond in der Nähe von Jupiter, knapp 6 Grad südlich vom Riesenplaneten, und am 27. Oktober als abnehmender Halbmond (letztes Viertel) im Sternbild Krebs. Am 29. Oktober hält er sich zum zweiten Mal in diesem Monat nahe Regulus und Mars auf. Am 30. Oktober können wir ihn dann schließlich nur noch 7 ½ Grad vom Mars entfernt am Morgenhimmel auffinden.
Die Planeten
Der innerste Planet unseres Sonnensystems Merkur kommt am 9. Oktober mit 25,3 Grad in eine größte östliche Elongation zur Sonne. Aufgrund der flachen Ekliptiklage über dem Westhorizont, ist der flinke Planet von Mitteleuropa aus gesehen leider nicht am Abendhimmel sichtbar. Im Mittelmeerraum steht Merkur allerdings dicht über dem westlichen Horizont. Am 14. des Monats beträgt der Beleuchtungsgrad des Merkurscheibchens 50%. Die so genannte Dichotomie tritt ein. Ab dem 21. Oktober wird Merkur stationär und eilt dann wieder rückläufig auf die Sonne zu. Am 1. November steht der Planet schließlich in unterer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn.
Die Venus ist weiterhin als Abendstern dicht über dem Südwesthorizont sichtbar und verbessert ein wenig ihre Sichtbarkeit am Abendhimmel. Am 7. des Monats wechselt sie vom Sternbild Waage kommend in den Skorpion. Am 8. Oktober steht die zunehmende Mondsichel in der Nähe der Venus. Am 16. des Monats kann unser Schwesterplanet nur 1,5 Grad nördlich von Antares im Skorpion aufgefunden werden. Der östliche Winkelabstand zur Sonne wächst auf knapp 47 Grad zum Monatsende hin. Außerdem steigert sie ihre Helligkeit auf bis zu ‑4,3 mag. Am 30. Oktober ist das 25 Bogensekunden große Venusscheibchen zur Hälfte beleuchtet, so dass sie in Fernrohren als Halbvenus erscheint. Im Laufe des Monats geht der Abendstern auch immer früher unter. Am 1. Oktober erfolgt ihr Untergang um 18:53 Uhr (19:53 Uhr Sommerzeit) und am 31. Oktober bereits um 18:26 Uhr.
Mars ist ein Objekt für die zweite Nachthälfte und kann im Sternbild Löwe aufgefunden werden. In der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober zieht der Rote Planet nur 1 Grad nördlich am Hauptstern Regulus vorbei. Die Helligkeit steigt auf 1,5 mag. Am 1. und 30. Oktober steht auch die zunehmende Mondsichel in der Nähe von Mars. Zu Beginn des Monats geht unserer Nachbarplanet um 1:33 Uhr (2:33 Uhr Sommerzeit) auf. Am 31. Oktober erscheint Mars bereits um 1:18 Uhr über der östlichen Horizontlinie. Nördlich vom Mars kann auch der Komet C/2012 S1 ISON aufgefunden werden, so dass der Mars sehr gut als Aufsuchhilfe für den Schweifstern dienen kann.
Der Riesenplanet Jupiter wird langsam ein Objekt für die gesamte Nacht und bewegt sich immer langsamer werdend rechtläufig durch die Zwillinge. Er geht schon vor Mitternacht auf und erreicht zu Beginn der Morgendämmerung den Meridian. Seine Helligkeit steigt auf ‑2,4 mag und sein Äquatordurchmesser auf 41 Bogensekunden zum Monatsende ? ein Zeichen, dass die Opposition unmittelbar bevor steht. Die Aufgänge von Jupiter verfrühen sich von anfangs 22:32 Uhr (23:32 Uhr Sommerzeit ) auf 20:44 Uhr zum Monatsletzten. Am 4. Oktober kann Jupiter nur 7 Bogenminuten nördlich von Delta Geminorum aufgefunden werden.
Saturn hält sich mit der Sonne am Taghimmel auf und ist nicht beobachtbar. In der ersten Novemberwoche steht der Planet dann in Konjunktion zu unserem Zentralgestirn.
Uranus kommt am 3. Oktober in den Fischen in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 5,7 mag. Somit kann der grünlich leuchtenden und scheinbar 3,7 Bogensekunden große Planet die gesamte Nacht über beobachtet werden. Mit dieser Helligkeit ist Uranus unter einem dunklen Himmel theoretisch schon mit bloßem Auge, spätestens aber in jedem Feldstecher sichtbar. Am Tag der Opposition ist Uranus 19,04 AE bzw. 2,848 Mrd. Kilometer von der Erde entfernt und geht um 18:33 Uhr Sommerzeit auf. Um 00:53 Uhr erreicht Uranus den höchsten Punkt im Süden, in einer stattlichen Höhe von ca. 44 Grad über dem Horizont, und geht um 7:14 Uhr am nächsten Morgen wieder unter. Bis zum Monatsende verfrühen sich seine Meridandurchgänge auf 21:59 Uhr.
Unser äußerer Planet des Sonnensystems Neptun bewegt sich weiter rückläufig durch den Wassermann und steht zum Ende der Dämmerung schon im Süden. Bis zum Monatsende zieht er sich langsam aber sicher aus der zweiten Nachthälfte zurück. Mit einer Helligkeit von 7,8 mag und einem scheinbaren Durchmesser von 2,3 Bogensekunden, ist Neptun nur in Ferngläsern und Teleskopen sichtbar. Zu Monatsbeginn geht Neptun um 2:52 Uhr (3:52 Uhr Sommerzeit) unter. Am Monatsletzten erfolgt sein Untergang bereits zwei Stunden früher.
(134340) Pluto wandert durch den Schützen und steht bei Einbruch der Dämmerung schon im Süden. Demzufolge ist er nur noch in der 1. Nachthälfte beobachtbar und geht zu Monatsbeginn um 22:12 Uhr (23:12 Uhr Sommerzeit) unter. Am letzten Abend des Monats verschwindet der Zwergplanet bereits um 20:15 Uhr unter die Horizontlinie. Mit einer Helligkeit von 14,1 mag ist Pluto nur ein Objekt für große Teleskope.
Helle Kometen und Planetoiden
Der kurzperiodische Komet 2P/Encke ist in der 2. Nachthälfte sichtbar und wandert im Oktober vom Sternbild Fuhrmann kommend weiter in die Jungfrau. Er erreicht zum Monatsende hin die 8. Größenklasse, so dass er schon in kleinen Teleskopen beobachtet werden kann.
Der Komet 154P/Brewington kann im Sternbild Wassermann aufgefunden werden und wird zum Ende des Monats bis zu 10,5 Magnituden hell. Am 28. Oktober steht der Komet südlich vom 2,9 mag hellen Stern Alpha Aqr.
Der von den Medien titulierte „Jahrhundertkomet“ C/2012 S1 ISON steigert seine Helligkeit von anfangs 11 auf 8 mag, so dass er in lichtstarken Ferngläsern und Teleskopen am Morgenhimmel beobachtet werden kann. Zum Ende des Monats hin beträgt seine Horizonthöhe über dem Osthorizont und zu Beginn der Morgendämmerung rund 35 Grad. Er kann im Sternbild Löwe und in der Nähe unseres roten Nachbarplaneten Mars aufgefunden werden, der ihn bis zum Ende des Monats hin begleiten wird. Der Minimalabstand zum Mars wird schließlich am 18. Oktober mit nur 0,9 Grad Abstand erreicht. Mitte des Monats wandert er knapp 2 Grad nördlich an Regulus vorbei, so dass auch dieser Stern als Aufsuchhilfe dienen kann.
Einen ausführlichen Artikel zur Sichtbarkeit von Komet ISON sowie eine PDF-Datei mit Aufsuchkarten und Ephemeriden gibt es exklusiv in meinem Blog.
Der erst am 7. September 2013 entdeckte Komet C/2013 R1 Lovejoy wird erst im November 2013 heller als 10 mag. Er kann im Sternbild Einhorn aufgefunden werden. In der zweiten Oktoberhälfte zieht er ins Sternbild Kleiner Hund. Die Helligkeit steigt von anfangs 13 mag auf 10,5 mag.
Der Zwergplanet (1) Ceres kann im Sternbild Löwe am Morgenhimmel aufgefunden werden. Am 16. des Monats wechselt Ceres in das Sternbild Jungfrau. Seine Helligkeit beträgt im gesamten Monat 8,9 mag. Die Aufgangszeiten des Zwergplanet verfrühen sich von anfangs 3:32 Uhr (4:32 Uhr Sommerzeit) auf 2:49 Uhr am 31. Oktober.
(2) Pallas steigert ihre Helligkeit leicht von anfangs 8,9 auf 8,7 mag. Sie kann im Sternbild Wasserschlange aufgefunden werden und ihre Aufgangszeiten verfrühen sich von anfangs 2:37 Uhr (3:37 Uhr Sommerzeit) auf 1:56 Uhr.
Asteroid Nr. 3 Juno wandert durch den Steinbock und ist zu Beginn des Monats noch 9,6 Magnituden hell. Ende Oktober wird Juno wieder schwächer als 10 mag. Am 1. Oktober sinkt der Kleinplanet um 0:44 Uhr (1:44 Uhr Sommerzeit) unter die Horizontlinie. Zum Ende des Monats geht Juno bereits um 22:52 Uhr unter. Am 5. Oktober zieht der Himmelskörper in nur 10 Bogenminuten Abstand an Alpha2 Cap (3,6 mag) vorbei. Am 8. Oktober steht Juno nur 3,5 Bogensekunden vom 4,8 mag hellen Stern Ny Cap und am 27. Oktober nur 7,5 Bogenminuten von SAO 163686 (6,1 mag) entfernt.
(4) Vesta taucht zu Beginn des Monats wieder am Morgenhimmel auf. Am 28. Oktober wechselt Vesta vom Sternbild Löwe kommend in die Jungfrau. Mit einer Helligkeit von 8,2 mag ist der Asteroid bereits in Ferngläsern und kleinen Teleskopen sichtbar. Am 1. Oktober geht Vesta um 3:12 Uhr (4:12 Uhr Sommerzeit) auf. Am 31. Oktober erfolgt ihr Aufgang bereits um 2:31 Uhr.
(7) Iris bewegt sich rechtläufig durch den Wassermann. Die Helligkeit geht von anfangs 8,9 mag auf 9,2 mag zum Ende des Monats wieder zurück. Die Kulminationszeiten des Asteroiden verfrühen sich von anfangs 20:27 Uhr (21:27 Uhr Sommerzeit) auf 18:47 Uhr.
Asteroid Nr. 20 Massalia steht am 31. Oktober der Sonne genau gegenüber und erreicht eine Helligkeit von 8,7 mag. Zu Beginn des Monats beträgt die Helligkeit nur 9,7 mag. Sie kann im Grenzbereich der Sternbilder Widder und Walfisch aufgefunden werden und ist zum Oppositionszeitpunkt schon in Ferngläsern und kleinen Teleskopen sichtbar. Zu Beginn des Monats steht Massalia um 2:14 Uhr (3:14 Uhr Sommerzeit) und am 31. Oktober schon um 23:49 Uhr im Süden.
(89) Julia kann im Pegasus aufgefunden werden. Am 1. des Monats steht die 9,2 mag helle Julia um 22:43 Uhr (23:43 Uhr Sommerzeit) im Süden. Am 31. Oktober erreicht der Asteroid bereits um 20:30 Uhr den Meridian. Am 21. des Monats kann der Himmelskörper nur 2 Bogenminuten vom 6 mag hellen Stern SAO 91022 aufgefunden werden.
(324) Bamberga stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und wechselt am 9. Oktober von den Fischen in den Pegasus. Sie wird am 19. des Monats stationär und bewegt sich dann wieder rückläufig durch das Sternbild. Damit endet auch ihre Oppositionsperiode. Die Helligkeit sinkt von anfangs 8,5 auf 9,3 mag. Die Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 22:18 Uhr (23:18 Uhr Sommerzeit) auf 20:17 Uhr zjm Ende des Monats.
Meteorströme
Zwischen dem 7. und 11. Oktober sind die Draconiden (auch Giacobiniden bzw. October-Draconiden genannt) aktiv, dessen zirkumpolarer Radiant sich etwa 3 Grad östlich von Gamma Draconis befindet. Sie gehen auf den Kometen 21P/Giacobini-Zinner zurück, der eine Umlaufzeit von 6,5 Jahren besitzt. Das Aktivitätsmaximum findet voraussichtlich am Abend des 8. Oktober gegen 19 Uhr MESZ statt. Der Mond wird die Beobachtung der Draconiden nicht stören, weil am 5. Oktober Neumond ist. Die Meteorhäufigkeit schwankt recht stark von Jahr zu Jahr. Im Schnitt sind alle 13 Jahre mit erhöhten Fallraten zu rechnen. So konnte im Jahre 1933 ungefähr 400 Meteore pro Minute (!) beobachtet werden. Im Jahr 2011 konnten innerhalb von einer Stunde rund 300 Meteore registriert werden. Bei den Draconiden handelt es sich um äußerst langsame Sternschnuppen mit einer Eintrittsgeschwindigkeit von 20 km/s, so dass sie sich gut von sporadischen Meteoren unterscheiden.
Vom 2. Oktober bis 7. November sind die Orioniden aktiv. Das Aktivitätsmaximum, mit einer stündlichen Zenitrate von 20 bis 30 Meteoren pro Stunde, findet in der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens statt. Im Jahr 2007 wurden sogar mehr als 45 und in anderen Jahren sogar noch mehr Sternschnuppen registriert. Der Radiant befindet sich rund 10 Grad nordöstlich von Beteigeuze. Der abnehmende Mond wird die Beobachtung der Orioniden beeinträchtigen, so dass deutlich weniger Meteore zu registrieren sind. Bei den Orioniden handelt es sich um schnelle Sternschnuppen, die mit einer Geschwindigkeit von 66 km/s in die Erdatmosphäre eindringen und oft lange Nachleuchtspuren hinterlassen. Mitunter sind auch helle Feuerkugeln dabei. Sie gehen auf den berühmten Kometen 1P/Halley zurück.
Die Nördlichen und Südlichen Tauriden können von September bis in den Dezember hinein beobachtet werden. Die Aktivität der Südlichen Tauriden beginnt schon am 10. September und endet um den 20. November. Das Maximum ist dann am 5. November zu erwarten. Die Nördlichen Tauriden sind zwischen dem 20. Oktober und 10. Dezember aktiv, mit einem Maximum am 12. November. Zum Maximumszeitpunkt sind bei beiden Teilströmen rund 5 Meteore pro Stunde sichtbar, die mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Mitunter sind auch helle Feuerkugeln zu beobachten. Der Mutterkörper des Tauridenstroms ist der kurzperiodische Komet 2P/Encke, der in diesem Jahr wieder sein Perihel erreicht.
Der abendliche Fixsterhimmel
Im Norden
Die auffällige Figur des Großen Bären hat zu unserer Standardbeobachtungszeit soeben die untere Kulmination über dem Nordhorizont erreicht. Verlängert man nun die hinteren Kastensterne des Großen Wagens um das Fünffache, findet man auch den Polarstern und damit exakt die Nordrichtung. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär, dessen Wagenkasten nun ebenfalls langsam in Richtung Nordhorizont hinabsteigt, bis auch er die niedrigste Stellung im Norden erreicht hat. Momentan befindet sich dieser aber noch auf 7 Uhr Position. Westlich vom Kleinen Bären entdecken wir noch das Sternbild Drache mit seinem auffälligen rautenförmigen Kopf und oberhalb davon den Kepheus, der gerade die Zenitregion überschritten hat.
Östlich des Kepheus steht das W‑förmige Sternbild der Kassiopeia, die in der nächsten Stunde den Zenit erreichen wird. Senkrecht darunter im Nordosten befinden sich der Perseus und noch weiter darunter der Fuhrmann, mit der hellen Kapella. Direkt über dem Nordosthorizont sind soeben die Zwillinge aufgegangen. Östlich dieser drei Sternbilder befinden sich die unscheinbaren Sternbilder Giraffe und Luchs. Diese bestehen aber nur aus sehr schwachen Sternen. Bei guter Horizontsicht und niedrig im Nordwesten erkennen wir die Nördliche Krone und noch einen Teil des Sternbilds Bärenhüter.
Im Osten
Blicken wir in Richtung Osten, können wir schon die ersten Sternbilder des nahenden Winters beobachten. Genau im Osten steht der rot leuchtende Aldebaran, der Hauptstern des Stiers, mit dem offenen Sternhaufen der Hyaden. In diesem Sternbild entdecken wir auch die Plejaden – auch Siebengestirn genannt. Es ist ein weiterer offener Sternhaufen, der sich ungefähr in mittlerer Höhe über dem Horizont befinden. Unterhalb des Stiers gehen soeben die nördlichen Ausläufer des Wintersternbilds Orion auf. Viel auffälliger und mit Abstand das hellste Objekt in diesem Himmelsareal ist aber der Riesenplanet Jupiter, der soeben über dem Osthorizont im Sternbild Zwillinge erschienen ist. Die Zwillinge bestehen aus zwei Ketten von Sternen, an deren Enden sich die beiden hellen Hauptsterne Kastor und Pollux befinden. Oberhalb der Zwillinge steht noch der Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella. Darüber befindet sich der Perseus und noch weiter in Richtung Zenitregion das „Himmels‑W“, die Kassiopeia.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Ostpunktes und hoch im Südosten steht das Sternbild Andromeda. Unterhalb der Andromeda entdecken wir das Nördliche Dreieck, den Widder und ein Teil der Fische. Darunter schließt sich auch der Walfisch an. Noch weiter in Richtung Horizont sind schon die ersten Sterne des Flusses Eridanus über dem Horizont erschienen.
Im Süden
Der gesamte Südhimmel wird nun komplett vom mächtigen Pegasus dominiert. Der linke obere Kastenstern des Pegasusquadrats gehört aber nicht mehr zu diesem Sternbild, sondern zum Sternbild Andromeda. In einer dunklen mondscheinlosen Nacht sollte hier auch ein länglicher Nebelfleck erkennbar sein. Hierbei handelt es sich um das am weitesten entfernte Objekt, was man noch mit bloßem Auge erkennen kann: Die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Es ist die nächst größerer Nachbargalaxie und eine Schwester unseres eigenen Milchstraßensystems. Unterhalb der Andromeda befinden sich die eher unscheinbaren Sternbilder Dreieck und Widder.
Unterhalb der Andromeda und des Pegasus entdecken wir die Fische, die allerdings nur aus schwächeren Sternen bestehen. Ein Teil dieses Sternbilds hat soeben die höchste Stellung im Süden erreicht. Unterhalb der Fische entdecken wir noch den Walfisch und westlich davon das eher unscheinbare Sternbild Wassermann. Bei guter Horizontsicht sollte Fomalhaut, der helle Hauptstern des Südlichen Fisches, erkennbar sein, der vor kurzem den Meridian überschritten hat. Niedrig im Südwesten befindet sich noch das unscheinbare Sternbild Steinbock über dem Horizont.
Im Westen
So langsam aber sicher verschwinden nun auch die letzten Sommersternbilder von der Himmelsbühne. Genau in mittlerer Höhe im Westen steht das Sommerdreieck, das aus den hellen Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler gebildet wird. Deneb befindet sich dabei von allen drei Sternen noch am höchsten über dem westlichen Horizont. Oberhalb des Adlers erkennen wir nacheinander die deutlich kleineren und deshalb eher unauffälligen Sternbilder Füllen, Delphin, Pfeil und Füchschen. Die helle Sommermilchstraße verläuft vom Sommerdreieck aus gesehen senkrecht in Richtung Westhorizont herab. In Richtung Zenit erkennen wir die unscheinbare Eidechse sowie das Sternbild Kepheus.
Noch hoch im Nordwesten steht der mächtige Drache, der jetzt im Laufe der Nacht immer weiter in Richtung Nordwesthorizont hinabsteigen wird. Unterhalb seines auffälligen rautenförmigen Kopfes befindet sich das Sternbild Herkules und noch weiter in Richtung Horizont das Halbrund der Nördlichen Krone, das nun kurz vor ihrem Untergang steht.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.