Milchstraßen Weitfeldaufnahme

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Am 5. Sep­tem­ber 2013 beob­ach­te­te ich mit mei­nem Astro­kum­pel Uwe nach fast 4 Jah­ren Pau­se wie­der in Raden­s­dorf. Es war eine per­fek­te Beob­ach­tungs­nacht ohne Tau, ange­neh­men Tem­pe­ra­tu­ren und einem kla­ren Him­mel. Wir such­ten in die­ser Nacht mehr als 35 Objek­te auf und ver­wen­de­ten zur Beob­ach­tung über­wie­gend Weit­win­kel­oku­la­re mit gro­ßer Brennweite.

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Die Milch­stra­ße im Grenz­be­reich der Stern­bil­der Per­seus und Kassiopeia

Neben­bei hat­ten wir noch das 10x50 Fuji­non Fern­glas auf­ge­stellt, wo wir den Nord­ame­ri­ka­ne­bel und den Zir­rus­ne­bel ohne Fil­ter sich­ten konn­ten. Auch einen 1. Vor­ge­schmack auf den Süd­him­mel nah­men wir aufs Korn: Nur 10 Grad hoch über dem Süd­ho­ri­zont stand die Sculp­tor-Gala­xie NGC 253 im Bild­hau­er, die selbst im Fern­glas ein ein­fa­ches Objekt war. Sie erin­ner­te etwas an eine klei­ne­re Aus­ga­be des Andro­me­d­an­bels M 31, der eben­falls in die­ser Nacht einen fan­tas­ti­schen Anblick bot. Neben­bei foto­gra­fier­te ich wie­der mit der Astro­trac die Bereich der Som­mer- und Herbst­milch­stra­ße. Bestückt hat­te ich die Canon EOS 1000Da mit dem Canon EF 40 mm f/2.8 Pan­ca­ke-Objek­tiv – was mitt­ler­wei­le zu mei­nem Lieb­lings­ob­jek­tiv für mitt­le­re Brenn­wei­ten mutiert ist. 😀 Belich­tet wur­de jeweils 16 x 7 Minu­ten bei f/3.5 und ISO-800.

Das 1. Bild zeigt die Grenz­re­gi­on in den Stern­bil­dern Per­seus und Kas­sio­peia. Das „W“ der Kas­sio­peia ist hier noch voll­stän­dig auf dem Bild vor­han­den. Dort erkennt man neben zahl­rei­cher Stern­hau­fen und Dun­kel­wol­ken, auch vie­le Was­ser­stoff­ne­bel. Vor allem sticht hier NGC 281 und Shar­pless 185 beim Stern Gam­ma Cas­sio­peiae her­vor. Die auf­fäl­ligs­ten Objek­te auf dem Bild sind aber ein­deu­tig der Dop­pel­stern­hau­fen im Per­seus (NGC 884/869) sowie der Herz- und See­len­ne­bel IC 1805/1848.

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Der „Nörd­li­che Koh­len­sack“ Le Gen­ti­le 3 und die Milchstraße

Das 2. Bild zeigt die Regi­on um den „Nörd­li­chen Koh­len­sack“ Le Gen­til 3, an der Gren­ze der Stern­bil­der Schwan und Kepheus. Alle HII-Regio­nen auf­zu­zäh­len, wür­de ein­deu­tig den Rah­men die­ses Arti­kels spren­gen. Erwäh­nens­wert sind aber der Nord- und Peli­kan­ne­bel (NGC 7000/IC5070), der Gam­ma-Cyg­ni-Nebel (IC 1318), die „Dun­kel­zi­gar­re“ Bar­nard 168 mit dem Cocon­ne­bel (IC 5146) an deren Ende sowie IC 1396 und Shar­pless 129 im Kepheus. Bemer­kens­wert an die­sem Bild ist, dass der Dun­kel­ne­bel Le Gen­til 3 ein­deu­tig struk­tu­riert erscheint.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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