Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats ist der abnehmende Mond ein Objekt für den Morgenhimmel. Er hält sich im Sternbild Jungfrau auf. Am 1. November können wir die schmale Mondsichel tief über dem östlichen Horizont aufspüren. Am 2. November kommt es zu einer Bedeckung des Hauptsterns Spica durch den Mond. Die Bedeckung findet horizontnah und in der schon weit fortgeschrittenen Morgendämmerung statt. An diesem Morgen lässt sich auch die schmale Sichel des Mondes zum letzten Mal vor Neumond beobachten, bis am 3. des Monats die Neumondphase erreicht ist. An jenem Tag kommt es zu einer hybriden (ringförmig-totalen) Sonnenfinsternis, die in der nördlichen Karibik, über dem Atlantik, im Golf von Guinea bis nach Äthiopien hinein sichtbar ist. In weiten Teilen des Mittelmeerraumes ist die Finsternis dagegen partiell.
Zwei Tage nach Neumond können wir die schmale zunehmende Sichel des Mondes dicht über dem südwestlichen Horizont sichten. Nur einen Abend später steht unser stiller Begleiter nur 8 Grad nordwestlich der Venus, die immer noch als Abendstern tief im Südwesten sichtbar ist. Unser Mond wandert weiter durch die Sternbilder Schütze und Steinbock und steht dann am 10. des Monats als zunehmender Halbmond im Wassermann. Danach durchläuft der Mond nacheinander die Sternbilder Fische und Widder. Am 17. November ist dann schließlich auch die Vollmondphase erreicht. Dabei steht er dann nahe der Hyaden und Plejaden im Sternbild Stier.
Am Abend des 18. November können wir unseren Erdtrabanten nur 2 Grad nördlich von Aldebaran im Stier beobachten. Am 21. des Monats können wir ihn dann in der Nähe von Jupiter in den Zwillingen aufspüren. Dabei wandert der Mond nur 5,5 Grad südlich am Riesenplaneten vorbei. In der letzten Novemberwoche der Mond wieder nach und nach ein Objekt für die zweite Nachthälfte und hält sich am 25. November, als abnehmender Halbmond, nahe Regulus im Löwen auf. Am 27. des Monats steht er abermals in der Nähe von Mars und am 29. wieder in der Nähe von Spica im Sternbild der Jungfrau.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur erreicht am 1. November eine untere Konjunktion zur Sonne und hält sich mit ihr am Taghimmel auf. Danach entfernt er sich wieder rasch westlich von unserem Zentralgestirn, so dass er ab Mitte des Monats am Morgenhimmel sichtbar wird. Schließlich erreicht er am 18. November mit 19°29′ Abstand seine größte westliche Elongation von der Sonne. Aufgrund der steilen Ekliptiklage am Morgenhimmel und seiner größten heliozentrischen ekliptikalen Nordbreite, ist der ‑0,4 mag helle Merkur recht günstig in der Morgendämmerung sichtbar. Am 10. November geht der 0,6 mag helle Merkur um 5:42 Uhr auf. Rund eine Viertelstunde später verblasst er in der zunehmenden Morgendämmerung. Am 15. zeigt sich das 7,2 Bogensekunden große und scheinbar ‑0,3 mag helle Merkurscheibchen zur Hälfte beleuchtet. Die so genannte Dichotomie tritt ein. Am 18. des Monats erfolgt der Merkuraufgang bereits um 5:32 Uhr. Bis zum 25. November verspäten sich die Merkuraufgänge schließlich auf 5:55 Uhr. Danach wird es zunehmend schwieriger, den innersten Planeten unseres Sonnensystems über dem östlichen Horizont aufzuspüren. Am 26. des Monats kommt es noch zu einer engen Begegnung mit Saturn, dicht über dem östlichen Horizont, die am besten in Ferngläsern zu beobachten ist. Der gegenseitige Abstand der beiden Planeten beträgt 20 Bogenminuten.
Unser Schwesterplanet Venus ist immer noch als Abendstern tief im Südwesten sichtbar und erreicht am 1. November, mit 47,1 Grad Winkelabstand, eine größte östliche Elongation von der Sonne. Obwohl sie weiter auf die Sonne zueilt, verbessern sich ihre Sichtbarkeitsbedingungen etwas, da im Laufe des Monats die Ekliptik am Abendhimmel immer steiler verläuft. Am 5. des Monats erreicht sie mit ‑27 Grad schließlich ihre südlichste Position bis zum Jahre 2093! Der scheinbare Durchmesser des Venusscheibchens nimmt von anfangs 25 auf 37 Bogensekunden zu. Der Beleuchtungsgrad sinkt hingegen, so dass zum Monatsende hin die Venus als immer schlanker werdende Sichel im Fernrohr erscheint. Auch die Helligkeit steigt leicht von anfangs ‑4,4 mag auf ‑4,6 mag. Am 1. November geht die Venus um 18:26 Uhr unter. Bis zum Monatsende verspäten sich ihre Untergänge auf 18:41 Uhr. Am 6. des Monats erhält die Venus noch Besuch vom zunehmenden Mond.
Mars ist am frühen Morgenhimmel sichtbar und steht zu Dämmerungsbeginn bereits hoch im Südosten. Am 25. November wechselt er vom Sternbild Löwe kommend in die Jungfrau. Die Helligkeit steigt von anfangs 1,5 auf 1,2 mag. Sein scheinbarer Durchmesser beträgt zum Monatsende hin 6 Bogensekunden, so dass kaum Details auf dem Planetenscheibchen wahrnehmbar sind. Die Aufgänge unseres roten Nachbarplaneten verfrühen sich von anfangs 1:18 Uhr auf 0:55 Uhr.
Jupiter wandert immer langsamer werdend ostwärts durch das Sternbild Zwillinge und kommt am 7. November schließlich zum Stillstand. Er setzt zu seiner Oppositionsschleife an und bewegt sich nun wieder rückläufig durch das Sternbild. Allerdings kommt der Riesenplanet erst am 5. Januar 2014 in Opposition zur Sonne. Mit einer Helligkeit von ‑2,6 mag, dominiert Jupiter den Nachthimmel und ist bereits die ganze Nacht zu beobachten. Sein Äquatordurchmesser steigt auf 45 Bogensekunden. Am 1. November geht der Riesenplanet um 20:40 Uhr auf. Am 30. November erfolgt der Jupiteraufgang bereits zwei Stunden früher.
Der Ringplanet Saturn kommt am 6. November in Konjunktion zur Sonne und ist demzufolge fast den gesamten Monat über nicht beobachtbar. Die Entfernung von der Erde beträgt an diesem Tag 1,624 Milliarden Kilometer. Zum Monatsende hin taucht Saturn aber langsam wieder am Morgenhimmel auf. Am 26. zieht Merkur nur 0,3 Grad südlich am Ringplaneten vorbei, was in Ferngläsern beobachtet werden kann. Am 25. des Monats geht der Planet um 6 Uhr auf. Bis zum Monatsende verfrühen sich die Saturnaufgänge auf gut 15 Minuten.
Uranus stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und ist immer noch die ganze Nacht bequem im Sternbild Fische zu beobachten. Er steht bei Einbruch der Nacht schon hoch im Südosten. Mit einer Helligkeit von 5,7 mag und einem scheinbaren Durchmesser von 3,5 Bogensekunden, ist der Planet theoretisch schon mit bloßem Auge, spätestens aber mit jedem Fernglas sichtbar. Am 1. November erreicht Uranus um 21:55 Uhr den Meridian. Am 30. November steht der Planet bereits um 19:58 Uhr im Süden.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun wird am 14. des Monats im Sternbild Wassermann stationär und wandert dann wieder rechtläufig durch den Wassermann. Damit endet auch seine diesjährige Oppositionsperiode. Bei Einbruch der Nacht ist der scheinbar 7,9 mag helle und 2,3 Bogensekunden große grünliche Planet noch ungefähr 2 Stunden lang zu beobachten. Die Untergangszeiten verfrühen sich von anfangs 0:47 Uhr auf 22:50 Uhr.
Der Zwergplanet (134340) Pluto befindet sich im Sternbild Schütze und ist durch die immer näher rückende Sonne im gesamten Monat November über nicht beobachtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der periodische Komet 2P/Encke ist tief am Morgenhimmel im Sternbild Jungfrau sichtbar und kommt am 21. November in Sonnennähe. Zu Beginn des Monats erreicht der Komet mit 7 mag auch seine größte Helligkeit. Bis Ende des Monats verschlechtern sich langsam aber sicher die Sichtbarkeitsbedingungen für diesen Schweifstern.
Der Komet 154P/Brewington ist ein Objekt für den frühen Abendhimmel und erreicht im November mit knapp 10 Magnituden auch seine größte Helligkeit. Er ist zunächst noch im Wassermann sichtbar und überschreitet am 7. November die westliche Grenze zum Sternbild Pegasus.
Der „Jahrhundertkomet“ C/2012 S1 (ISON) bewegt sich immer schneller werdend weiter durch die Sternbilder Löwe, Jungfrau, Waage und Skorpion. Am 28. November kommt der Schweifstern in Sonnennähe und könnte dann mit ‑8 mag und heller am Taghimmel neben der Sonne sichtbar sein. Davor steht er Anfang November, kurz vor Beginn der Morgendämmerung, rund 35 Grad hoch am Osthimmel und sollte mit 9 bis 8 mag Helligkeit bereits in Ferngläsern und kleinen Teleskopen sichtbar sein. Mitte November könnte er dann die Helligkeit für das bloße Auge überschreiten. Die Elongation zur Sonne wird aber schnell weiter abnehmen, so dass ISON im letzten Novemberdrittel immer schwieriger zu beobachten sein wird.
Einen ausführlichen Artikel zur Sichtbarkeit von Komet ISON sowie eine PDF-Datei mit Aufsuchkarten und Ephemeriden gibt es exklusiv in meinem Blog.
Der Komet C/2012 X1 (LINEAR) befindet sich zurzeit im Ausbruch und ist momentan mit rund 8 mag knapp 6 Größenklassen heller als erwartet. Er ist vor allem am Morgenhimmel sichtbar und steht kurz vor der astronomischen Dämmerung ungefähr 20 Grad hoch im Osten. Im Laufe des Novembers bewegt sich der Komet vom Sternbild Haar der Berenike kommend weiter durch den Bärenhüter. Im Fernrohr ist eine 2 bis 3 Bogenminuten grße rundliche Koma sichtbar. Der plötzliche Helligkeitsanstieg erinnert an den Kometen 17P/Holmes, der im Herbst 2007 einen spektakulären Ausbruch erlitt.
Der Komet C/2013 R1 (Lovejoy) bewegt im November schnell durch die Sternbilder Krebs, Löwe, Kleiner Löwe, Großer Bär, Jagdhunde und Bärenhüter. Lovejoy ist rund 1,5 Größenklassen heller als erwartet, so dass seine Helligkeit Anfang November 8,0 mag und Ende November womöglich schon 6,5 mag betragen wird. Somit ist der Schweifstern ein leichtes Objekt für Ferngläser und kleine Teleskope am Morgenhimmel.
Der Zwergplanet (1) Ceres wandert durch die Jungfrau und steht kurz vor Einbruch der Morgendämmerung schon 27 Grad hoch im Südosten. Am 1. November geht der 8,8 mag helle Zwergplanet um 2:47 Uhr auf. Bis zum Monatsende verfrühen sich die Aufgangszeiten des nun schon 8,7 mag hellen Zwergplaneten auf 1:58 Uhr.
(2) Pallas kann im Sternbild Wasserschlange aufgespürt werden. Die Helligkeit steigt von anfangs 8,7 auf 8,4 mag. Am 1. November geht Pallas um 1:55 Uhr auf. Am 30. des Monats erscheint der Asteroid bereits um 1:04 Uhr über der östlichen Horizintlinie.
(4) Vesta ist ebenfalls wie Ceres im Sternbild Jungfrau sichtbar und geht Anfang November um 1:43 Uhr und Ende November bereits um 2:29 Uhr auf. Die Helligkeit des Asteroiden steigt von anfangs 8,2 auf 8,0 mag, so dass Vesta leicht in Ferngläsern und kleinen Teleskopen beobachtet werden kann.
Asteroid Nr. 7 Iris steht im Wassermann und kulminiert zu Beginn des Monats um 18:44 Uhr. Ende November steht der Asteroid bereits um 17:30 Uhr im Süden. Die Helligkeit sinkt von anfangs 9,2 auf 9,5 mag.
(20) Massalia stand am 31. Oktober in Opposition zur Sonne und ist immer noch die ganze Nacht im Sternbild Widder sichtbar. Die Helligkeit sinkt aber von anfangs 8,7 mag auf nur noch 9,5 mag. Die Kulminationszeiten des Asteroiden verfrühen sich von 23:44 Uhr auf 21:27 Uhr.
Die Helligkeit von (89) Julia sinkt in der zweiten Novemberwoche wieder unter die 10. Größenklasse. Der Asteroid ist im Sternbild Pegasus sichtbar und kulminiert am 1. November um 20:26 Uhr. Am 30. November erreicht Julia bereits um 18:48 Uhr den Meridian. Am frühen Morgen des 6. November befindet sich der Asteroid nur 2,5 Bogenminuten vom Stern SAO 108402 (6,3 mag) entfernt.
(216) Kleopatra kann im Stier aufgefunden werden. Am 16. November erreicht Kleopatra die Opposition zur Sonne und ist dann 9,5 mag hell. Anfang November steht der 9,7 mag helle Asteroid um 1:10 Uhr im Süden. Bis zum Ende des Monats verfrühen sich die Kulminationszeiten des nun wieder auf 9,8 mag Helligkeit gesunkenen Himmelskörpers auf 22:50 Uhr.
(324) Bamberga bewegt sich durch den Pegasus und ist gegen Ende des Monats wieder schwächer als 10 mag. Am 1. des Monats steht die 9,3 mag helle Bamberga um 20:13 Uhr im Meridian. Am 30. November erreicht der Asteroid bereits um 18:49 Uhr den höchsten Punkt im Süden. In der Nacht vom 4. zum 5. November steht Bamberga 3 Bogenminuten von Rho Pegasi (4,9 mag) und am Morgen des 10. November sogar nur 2,5 Bogenminuten vom 6,4 mag hellen Stern SAO 127870 entfernt.
Asteroid Nr. 511 Davida kommt am 30. November wieder in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,7 mag. Bis zum letzten Monatsdrittel beträgt die Helligkeit noch unter 10 mag. Am 24. November wechselt der Asteroid vom Sternbild Orion kommend in den Stier. Die Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 2:23 Uhr auf 0:08 Uhr.
Meteorströme
Der Meteorstom der Leoniden, dessen Radiant sich ungefähr 10 Grad nordöstlich von Regulus im Löwen befindet, sind alljährlich zwischen dem 6. bis 30. November aktiv. Das spitze Maximum ist in der Nacht vom 17. auf den 18. November gegen 3:00 Uhr morgens zu erwarten. Leider wird das Maximum vom nahezu vollen Mond gestört. Teilchensimulationen geben weitere Maxima am 17. November gegen 11 und 17 Uhr an. Dann sind bis zu 15 Meteoren pro Stunde sichtbar. Am besten beobachtet man über den gesamten Aktivitätszeitraum ab Mitternacht bis in die Morgenstunden hinein, wenn der Radiant der Leoniden genügend hoch über dem Horizont steht. Bis zum 14. November stört auch der Mond noch nicht die Beobachtungen am Morgenhimmel. Denn auch an anderen Tagen des Aktivitätszeitraums kann es zu einer erhöhten Aktivität kommen. So zeigen Teilchensimulationen eine weitere Häufung der Teilchen am 20. November an. So wurden am 18. November 2009 gegen 1 Uhr morgens rund 60 Meteore innerhalb von 40 Minuten registriert. Das entspricht einer ZHR von rund 90 Sternschnuppen pro Stunde. In den Jahren 1999 und 2001 waren die Leoniden sehr aktiv. Mit einer erhöhten Aktivität, die durchaus Sturmstärke erreichen kann, ist alle 33 Jahre zu rechnen, wenn die Erde das Zentrum der Trümmerwolke des Mutterkörpers der Leoniden passiert. Der Ursprungskörper des Leonidenstroms ist der Komet 55P/Tempel-Tuttle, der eine Umlaufszeit von 33 Jahren besitzt. Die Teilchen treten mit einer Geschwindigkeit von 71 km/s in die Erdatmosphäre ein und erscheinen demzufolge sehr schnell am Himmel.
Die Tauriden sind vom 20. September bis 25. November aktiv. Eigentlich besteht dieser Meteorstrom aus zwei Teilströmen: Nämlich den Nördlichen und Südlichen Tauriden. Das Maximum der Südlichen Tauriden findet am 5. November statt und das eher breite Maximum der Nördlichen Tauriden am 12. November. Dabei ist der nördliche Teilstrom deutlich aktiver als der Südliche. Im Schnitt zeigen sich aber nur 5 Meteore pro Stunde, die mit einer Geschwindigkeit von nur 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Am besten beobachtet man den Sternschnuppenstrom zwischen 20 Uhr und 4 Uhr morgens. Als Ursprungskörper der Tauriden gilt der periodische Komet 2P/Encke, der am 21. November 2013 wieder sein Perihel durchlaufen wird und der auch für einen Großteil der ekliptikalen Meteore verantwortlich ist.
Der abendliche Fixsterhimmel
Im Norden
Das Sternbild Großer Bär, mit der einprägsamen Figur des Großen Wagens, hat soeben die tiefste Stellung über dem Nordhorizont überschritten und steigt nun im Laufe der Nacht wieder langsam höher. Die Deichselspitze des Wagens zeigt zu unserer Standardbeobachtungszeit genau auf den Nordpunkt des Horizonts. Verlängert man die hinteren Kastensterne um das Fünffache, hat man auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern ist Teil des Sternbilds Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich nun ebenfalls fast in seiner tiefsten Stellung über dem Horizont befindet.
Westlich des Kleinen Bären erkennen wir das Sternbild Drache, mit seinem markanten rautenförmigen Kopf. Darüber steigt das Sternbild Kepheus ebenfalls langsam wieder herab. Unterhalb des Drachen entdecken wir noch ein Teil des Herkules. Der Nordosten wird, fast bis in den Zenit, von den unscheinbaren Sternbildern Giraffe und Luchs eingenommen, die aber nur aus sehr schwachen Sternen bestehen und nur unter einem wirklich dunklen Himmel und ohne störendes Mondlicht erkennbar sind.
Im Osten
Der Osthimmel wird langsam von den hellen Wintersternbildern übernommen. Im Südosten ist der Himmelsjäger Orion schon vollständig über dem Horizont erschienen. Östlich davon erkennen wir die beiden Sternketten der Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. In diesem Sternbild hält sich momentan der Riesenplanet Jupiter auf, der mit Abstand das auffälligste Objekt in dieser Himmelregion ist. Oberhalb der Zwillinge und des Orion finden wir noch den Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella, und das Sternbild Stier, mit dem rötlichen Aldebaran. Im Stier sollten auch die beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden leicht mit bloßem Auge zu erkennen sein.
Noch weiter höher strebt das Sternbild Perseus langsam seiner höchsten Stellung entgegen. Bei sehr guter Horizontsicht erkennt man über dem Ostpunkt schon den hellen Stern Prokyon im Kleinen Hund. In mittlerer Höhe im Nordosten stehen der unscheinbare Luchs und, noch etwas höher, die schwachen Sterne des Sternbilds Giraffe.
Im Süden
Der Süden wird noch immer von den Herbststernbildern dominiert. Westlich vom Meridian steht das mächtige Pegasusquadrat. Östlich davon schließt sich die Sternkette der Andromeda an. In diesem Sternbild steht das am weitesten entfernte Objekt, was noch mit unbewaffnetem Auge zu erkennen ist, die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Diese hat soeben zenitnah den Meridian überschritten. Noch höher im Südosten befindet sich auch der Perseus. Darunter erkennen wir den westlichen Teil des Stiers und noch weiter südlicher einen Teil des Flusses Eridanus.
Wir wenden uns wieder dem Südpunkt zu. Hier befinden sich direkt unterhalb der Andromeda noch die eher unscheinbaren Sternbilder Dreieck, Widder und Fische. Genau im Süden geht soeben der Walfisch durch den Meridian. Tief im Südwesten steht noch der östliche Teil des Sternbilds Wassermann.
Im Westen
Im Westen verschwinden nun auch die letzten Sternbilder des Sommerhimmels. Dicht über dem Westhorizont sollte noch das Sommerdreieck erkennbar sein. Gebildet wird es aus den Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler. Atair befindet sich zu unserer Standardbeobachtungszeit aber schon sehr dicht über dem Horizont und kurz vor seinem Untergang. Die Milchstraße verläuft in dieser Region ebenfalls in Richtung Westhorizont herab. Oberhalb des Sommerdreiecks stehen die eher unscheinbaren Sternbilder Eidechse und Kepheus. Mittelhoch im Nordwesten erkennen wir noch den Drachen und darunter ein Teil des Sternbilds Herkules.
Hoch im Südwesten befindet sich der mächtige Pegasus und die Andromeda, die im Laufe der Nacht immer weiter zum Horizont hinabsteigen werden. Unterhalb des Pegasus steht ein Teil der Fische und, bereits in Horizontnähe, das eher unscheinbare Sternbild des Wassermanns.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.