Der Sternhimmel im Monat November 2013

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Der Lauf des Mondes

Zu Beginn des Monats ist der abneh­men­de Mond ein Objekt für den Mor­gen­him­mel. Er hält sich im Stern­bild Jung­frau auf. Am 1. Novem­ber kön­nen wir die schma­le Mond­si­chel tief über dem öst­li­chen Hori­zont auf­spü­ren. Am 2. Novem­ber kommt es zu einer Bede­ckung des Haupt­sterns Spi­ca durch den Mond. Die Bede­ckung fin­det hori­zont­nah und in der schon weit fort­ge­schrit­te­nen Mor­gen­däm­me­rung statt. An die­sem Mor­gen lässt sich auch die schma­le Sichel des Mon­des zum letz­ten Mal vor Neu­mond beob­ach­ten, bis am 3. des Monats die Neu­mond­pha­se erreicht ist. An jenem Tag kommt es zu einer hybri­den (ring­för­mig-tota­len) Son­nen­fins­ter­nis, die in der nörd­li­chen Kari­bik, über dem Atlan­tik, im Golf von Gui­nea bis nach Äthio­pi­en hin­ein sicht­bar ist. In wei­ten Tei­len des Mit­tel­meer­rau­mes ist die Fins­ter­nis dage­gen partiell.
Zwei Tage nach Neu­mond kön­nen wir die schma­le zuneh­men­de Sichel des Mon­des dicht über dem süd­west­li­chen Hori­zont sich­ten. Nur einen Abend spä­ter steht unser stil­ler Beglei­ter nur 8 Grad nord­west­lich der Venus, die immer noch als Abend­stern tief im Süd­wes­ten sicht­bar ist. Unser Mond wan­dert wei­ter durch die Stern­bil­der Schüt­ze und Stein­bock und steht dann am 10. des Monats als zuneh­men­der Halb­mond im Was­ser­mann. Danach durch­läuft der Mond nach­ein­an­der die Stern­bil­der Fische und Wid­der. Am 17. Novem­ber ist dann schließ­lich auch die Voll­mond­pha­se erreicht. Dabei steht er dann nahe der Hya­den und Ple­ja­den im Stern­bild Stier.
Am Abend des 18. Novem­ber kön­nen wir unse­ren Erd­tra­ban­ten nur 2 Grad nörd­lich von Alde­ba­ran im Stier beob­ach­ten. Am 21. des Monats kön­nen wir ihn dann in der Nähe von Jupi­ter in den Zwil­lin­gen auf­spü­ren. Dabei wan­dert der Mond nur 5,5 Grad süd­lich am Rie­sen­pla­ne­ten vor­bei. In der letz­ten Novem­ber­wo­che der Mond wie­der nach und nach ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te und hält sich am 25. Novem­ber, als abneh­men­der Halb­mond, nahe Regu­lus im Löwen auf. Am 27. des Monats steht er aber­mals in der Nähe von Mars und am 29. wie­der in der Nähe von Spi­ca im Stern­bild der Jungfrau.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur erreicht am 1. Novem­ber eine unte­re Kon­junk­ti­on zur Son­ne und hält sich mit ihr am Tag­him­mel auf. Danach ent­fernt er sich wie­der rasch west­lich von unse­rem Zen­tral­ge­stirn, so dass er ab Mit­te des Monats am Mor­gen­him­mel sicht­bar wird. Schließ­lich erreicht er am 18. Novem­ber mit 19°29′ Abstand sei­ne größ­te west­li­che Elon­ga­ti­on von der Son­ne. Auf­grund der stei­len Eklip­tik­la­ge am Mor­gen­him­mel und sei­ner größ­ten helio­zen­tri­schen eklip­ti­ka­len Nord­brei­te, ist der ‑0,4 mag hel­le Mer­kur recht güns­tig in der Mor­gen­däm­me­rung sicht­bar. Am 10. Novem­ber geht der 0,6 mag hel­le Mer­kur um 5:42 Uhr auf. Rund eine Vier­tel­stun­de spä­ter ver­blasst er in der zuneh­men­den Mor­gen­däm­me­rung. Am 15. zeigt sich das 7,2 Bogen­se­kun­den gro­ße und schein­bar ‑0,3 mag hel­le Mer­kur­scheib­chen zur Hälf­te beleuch­tet. Die so genann­te Dicho­to­mie tritt ein. Am 18. des Monats erfolgt der Mer­kur­auf­gang bereits um 5:32 Uhr. Bis zum 25. Novem­ber ver­spä­ten sich die Mer­kur­auf­gän­ge schließ­lich auf 5:55 Uhr. Danach wird es zuneh­mend schwie­ri­ger, den inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems über dem öst­li­chen Hori­zont auf­zu­spü­ren. Am 26. des Monats kommt es noch zu einer engen Begeg­nung mit Saturn, dicht über dem öst­li­chen Hori­zont, die am bes­ten in Fern­glä­sern zu beob­ach­ten ist. Der gegen­sei­ti­ge Abstand der bei­den Pla­ne­ten beträgt 20 Bogenminuten.

Unser Schwes­ter­pla­net Venus ist immer noch als Abend­stern tief im Süd­wes­ten sicht­bar und erreicht am 1. Novem­ber, mit 47,1 Grad Win­kel­ab­stand, eine größ­te öst­li­che Elon­ga­ti­on von der Son­ne. Obwohl sie wei­ter auf die Son­ne zueilt, ver­bes­sern sich ihre Sicht­bar­keits­be­din­gun­gen etwas, da im Lau­fe des Monats die Eklip­tik am Abend­him­mel immer stei­ler ver­läuft. Am 5. des Monats erreicht sie mit ‑27 Grad schließ­lich ihre süd­lichs­te Posi­ti­on bis zum Jah­re 2093! Der schein­ba­re Durch­mes­ser des Venus­scheib­chens nimmt von anfangs 25 auf 37 Bogen­se­kun­den zu. Der Beleuch­tungs­grad sinkt hin­ge­gen, so dass zum Monats­en­de hin die Venus als immer schlan­ker wer­den­de Sichel im Fern­rohr erscheint. Auch die Hel­lig­keit steigt leicht von anfangs ‑4,4 mag auf ‑4,6 mag. Am 1. Novem­ber geht die Venus um 18:26 Uhr unter. Bis zum Monats­en­de ver­spä­ten sich ihre Unter­gän­ge auf 18:41 Uhr. Am 6. des Monats erhält die Venus noch Besuch vom zuneh­men­den Mond.

Mars ist am frü­hen Mor­gen­him­mel sicht­bar und steht zu Däm­me­rungs­be­ginn bereits hoch im Süd­os­ten. Am 25. Novem­ber wech­selt er vom Stern­bild Löwe kom­mend in die Jung­frau. Die Hel­lig­keit steigt von anfangs 1,5 auf 1,2 mag. Sein schein­ba­rer Durch­mes­ser beträgt zum Monats­en­de hin 6 Bogen­se­kun­den, so dass kaum Details auf dem Pla­ne­ten­scheib­chen wahr­nehm­bar sind. Die Auf­gän­ge unse­res roten Nach­bar­pla­ne­ten ver­frü­hen sich von anfangs 1:18 Uhr auf 0:55 Uhr.

Jupi­ter wan­dert immer lang­sa­mer wer­dend ost­wärts durch das Stern­bild Zwil­lin­ge und kommt am 7. Novem­ber schließ­lich zum Still­stand. Er setzt zu sei­ner Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an und bewegt sich nun wie­der rück­läu­fig durch das Stern­bild. Aller­dings kommt der Rie­sen­pla­net erst am 5. Janu­ar 2014 in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Mit einer Hel­lig­keit von ‑2,6 mag, domi­niert Jupi­ter den Nacht­him­mel und ist bereits die gan­ze Nacht zu beob­ach­ten. Sein Äqua­tor­durch­mes­ser steigt auf 45 Bogen­se­kun­den. Am 1. Novem­ber geht der Rie­sen­pla­net um 20:40 Uhr auf. Am 30. Novem­ber erfolgt der Jupi­ter­auf­gang bereits zwei Stun­den früher.

Der Ring­pla­net Saturn kommt am 6. Novem­ber in Kon­junk­ti­on zur Son­ne und ist dem­zu­fol­ge fast den gesam­ten Monat über nicht beob­acht­bar. Die Ent­fer­nung von der Erde beträgt an die­sem Tag 1,624 Mil­li­ar­den Kilo­me­ter. Zum Monats­en­de hin taucht Saturn aber lang­sam wie­der am Mor­gen­him­mel auf. Am 26. zieht Mer­kur nur 0,3 Grad süd­lich am Ring­pla­ne­ten vor­bei, was in Fern­glä­sern beob­ach­tet wer­den kann. Am 25. des Monats geht der Pla­net um 6 Uhr auf. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich die Saturn­auf­gän­ge auf gut 15 Minuten.

Ura­nus stand im Vor­mo­nat in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und ist immer noch die gan­ze Nacht bequem im Stern­bild Fische zu beob­ach­ten. Er steht bei Ein­bruch der Nacht schon hoch im Süd­os­ten. Mit einer Hel­lig­keit von 5,7 mag und einem schein­ba­ren Durch­mes­ser von 3,5 Bogen­se­kun­den, ist der Pla­net theo­re­tisch schon mit blo­ßem Auge, spä­tes­tens aber mit jedem Fern­glas sicht­bar. Am 1. Novem­ber erreicht Ura­nus um 21:55 Uhr den Meri­di­an. Am 30. Novem­ber steht der Pla­net bereits um 19:58 Uhr im Süden.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun wird am 14. des Monats im Stern­bild Was­ser­mann sta­tio­när und wan­dert dann wie­der recht­läu­fig durch den Was­ser­mann. Damit endet auch sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Bei Ein­bruch der Nacht ist der schein­bar 7,9 mag hel­le und 2,3 Bogen­se­kun­den gro­ße grün­li­che Pla­net noch unge­fähr 2 Stun­den lang zu beob­ach­ten. Die Unter­gangs­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 0:47 Uhr auf 22:50 Uhr.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to befin­det sich im Stern­bild Schüt­ze und ist durch die immer näher rücken­de Son­ne im gesam­ten Monat Novem­ber über nicht beobachtbar.

Helle Kometen und Planetoiden

Der peri­odi­sche Komet 2P/Encke ist tief am Mor­gen­him­mel im Stern­bild Jung­frau sicht­bar und kommt am 21. Novem­ber in Son­nen­nä­he. Zu Beginn des Monats erreicht der Komet mit 7 mag auch sei­ne größ­te Hel­lig­keit. Bis Ende des Monats ver­schlech­tern sich lang­sam aber sicher die Sicht­bar­keits­be­din­gun­gen für die­sen Schweifstern.

Der Komet 154P/Brewington ist ein Objekt für den frü­hen Abend­him­mel und erreicht im Novem­ber mit knapp 10 Magni­tu­den auch sei­ne größ­te Hel­lig­keit. Er ist zunächst noch im Was­ser­mann sicht­bar und über­schrei­tet am 7. Novem­ber die west­li­che Gren­ze zum Stern­bild Pegasus.

Der „Jahr­hun­dert­ko­met“ C/2012 S1 (ISON) bewegt sich immer schnel­ler wer­dend wei­ter durch die Stern­bil­der Löwe, Jung­frau, Waa­ge und Skor­pi­on. Am 28. Novem­ber kommt der Schweif­stern in Son­nen­nä­he und könn­te dann mit ‑8 mag und hel­ler am Tag­him­mel neben der Son­ne sicht­bar sein. Davor steht er Anfang Novem­ber, kurz vor Beginn der Mor­gen­däm­me­rung, rund 35 Grad hoch am Ost­him­mel und soll­te mit 9 bis 8 mag Hel­lig­keit bereits in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen sicht­bar sein. Mit­te Novem­ber könn­te er dann die Hel­lig­keit für das blo­ße Auge über­schrei­ten. Die Elon­ga­ti­on zur Son­ne wird aber schnell wei­ter abneh­men, so dass ISON im letz­ten Novem­ber­drit­tel immer schwie­ri­ger zu beob­ach­ten sein wird.
Einen aus­führ­li­chen Arti­kel zur Sicht­bar­keit von Komet ISON sowie eine PDF-Datei mit Auf­such­kar­ten und Eph­eme­ri­den gibt es exklu­siv in mei­nem Blog.

Der Komet C/2012 X1 (LINEAR) befin­det sich zur­zeit im Aus­bruch und ist momen­tan mit rund 8 mag knapp 6 Grö­ßen­klas­sen hel­ler als erwar­tet. Er ist vor allem am Mor­gen­him­mel sicht­bar und steht kurz vor der astro­no­mi­schen Däm­me­rung unge­fähr 20 Grad hoch im Osten. Im Lau­fe des Novem­bers bewegt sich der Komet vom Stern­bild Haar der Bere­ni­ke kom­mend wei­ter durch den Bären­hü­ter. Im Fern­rohr ist eine 2 bis 3 Bogen­mi­nu­ten grße rund­li­che Koma sicht­bar. Der plötz­li­che Hel­lig­keits­an­stieg erin­nert an den Kome­ten 17P/Holmes, der im Herbst 2007 einen spek­ta­ku­lä­ren Aus­bruch erlitt.

Der Komet C/2013 R1 (Love­joy) bewegt im Novem­ber schnell durch die Stern­bil­der Krebs, Löwe, Klei­ner Löwe, Gro­ßer Bär, Jagd­hun­de und Bären­hü­ter. Love­joy ist rund 1,5 Grö­ßen­klas­sen hel­ler als erwar­tet, so dass sei­ne Hel­lig­keit Anfang Novem­ber 8,0 mag und Ende Novem­ber womög­lich schon 6,5 mag betra­gen wird. Somit ist der Schweif­stern ein leich­tes Objekt für Fern­glä­ser und klei­ne Tele­sko­pe am Morgenhimmel.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres wan­dert durch die Jung­frau und steht kurz vor Ein­bruch der Mor­gen­däm­me­rung schon 27 Grad hoch im Süd­os­ten. Am 1. Novem­ber geht der 8,8 mag hel­le Zwerg­pla­net um 2:47 Uhr auf. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich die Auf­gangs­zei­ten des nun schon 8,7 mag hel­len Zwerg­pla­ne­ten auf 1:58 Uhr.

(2) Pal­las kann im Stern­bild Was­ser­schlan­ge auf­ge­spürt wer­den. Die Hel­lig­keit steigt von anfangs 8,7 auf 8,4 mag. Am 1. Novem­ber geht Pal­las um 1:55 Uhr auf. Am 30. des Monats erscheint der Aste­ro­id bereits um 1:04 Uhr über der öst­li­chen Horizintlinie.

(4) Ves­ta ist eben­falls wie Ceres im Stern­bild Jung­frau sicht­bar und geht Anfang Novem­ber um 1:43 Uhr und Ende Novem­ber bereits um 2:29 Uhr auf. Die Hel­lig­keit des Aste­ro­iden steigt von anfangs 8,2 auf 8,0 mag, so dass Ves­ta leicht in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen beob­ach­tet wer­den kann.

Aste­ro­id Nr. 7 Iris steht im Was­ser­mann und kul­mi­niert zu Beginn des Monats um 18:44 Uhr. Ende Novem­ber steht der Aste­ro­id bereits um 17:30 Uhr im Süden. Die Hel­lig­keit sinkt von anfangs 9,2 auf 9,5 mag.

(20) Mas­sa­lia stand am 31. Okto­ber in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und ist immer noch die gan­ze Nacht im Stern­bild Wid­der sicht­bar. Die Hel­lig­keit sinkt aber von anfangs 8,7 mag auf nur noch 9,5 mag. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten des Aste­ro­iden ver­frü­hen sich von 23:44 Uhr auf 21:27 Uhr.

Die Hel­lig­keit von (89) Julia sinkt in der zwei­ten Novem­ber­wo­che wie­der unter die 10. Grö­ßen­klas­se. Der Aste­ro­id ist im Stern­bild Pega­sus sicht­bar und kul­mi­niert am 1. Novem­ber um 20:26 Uhr. Am 30. Novem­ber erreicht Julia bereits um 18:48 Uhr den Meri­di­an. Am frü­hen Mor­gen des 6. Novem­ber befin­det sich der Aste­ro­id nur 2,5 Bogen­mi­nu­ten vom Stern SAO 108402 (6,3 mag) entfernt.

(216) Kleo­pa­tra kann im Stier auf­ge­fun­den wer­den. Am 16. Novem­ber erreicht Kleo­pa­tra die Oppo­si­ti­on zur Son­ne und ist dann 9,5 mag hell. Anfang Novem­ber steht der 9,7 mag hel­le Aste­ro­id um 1:10 Uhr im Süden. Bis zum Ende des Monats ver­frü­hen sich die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten des nun wie­der auf 9,8 mag Hel­lig­keit gesun­ke­nen Him­mels­kör­pers auf 22:50 Uhr.

(324) Bam­ber­ga bewegt sich durch den Pega­sus und ist gegen Ende des Monats wie­der schwä­cher als 10 mag. Am 1. des Monats steht die 9,3 mag hel­le Bam­ber­ga um 20:13 Uhr im Meri­di­an. Am 30. Novem­ber erreicht der Aste­ro­id bereits um 18:49 Uhr den höchs­ten Punkt im Süden. In der Nacht vom 4. zum 5. Novem­ber steht Bam­ber­ga 3 Bogen­mi­nu­ten von Rho Pega­si (4,9 mag) und am Mor­gen des 10. Novem­ber sogar nur 2,5 Bogen­mi­nu­ten vom 6,4 mag hel­len Stern SAO 127870 entfernt.

Aste­ro­id Nr. 511 Davi­da kommt am 30. Novem­ber wie­der in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,7 mag. Bis zum letz­ten Monats­drit­tel beträgt die Hel­lig­keit noch unter 10 mag. Am 24. Novem­ber wech­selt der Aste­ro­id vom Stern­bild Ori­on kom­mend in den Stier. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 2:23 Uhr auf 0:08 Uhr.

Meteorströme

Der Mete­or­stom der Leo­ni­den, des­sen Radi­ant sich unge­fähr 10 Grad nord­öst­lich von Regu­lus im Löwen befin­det, sind all­jähr­lich zwi­schen dem 6. bis 30. Novem­ber aktiv. Das spit­ze Maxi­mum ist in der Nacht vom 17. auf den 18. Novem­ber gegen 3:00 Uhr mor­gens zu erwar­ten. Lei­der wird das Maxi­mum vom nahe­zu vol­len Mond gestört. Teil­chen­si­mu­la­tio­nen geben wei­te­re Maxi­ma am 17. Novem­ber gegen 11 und 17 Uhr an. Dann sind bis zu 15 Meteo­ren pro Stun­de sicht­bar. Am bes­ten beob­ach­tet man über den gesam­ten Akti­vi­täts­zeit­raum ab Mit­ter­nacht bis in die Mor­gen­stun­den hin­ein, wenn der Radi­ant der Leo­ni­den genü­gend hoch über dem Hori­zont steht. Bis zum 14. Novem­ber stört auch der Mond noch nicht die Beob­ach­tun­gen am Mor­gen­him­mel. Denn auch an ande­ren Tagen des Akti­vi­täts­zeit­raums kann es zu einer erhöh­ten Akti­vi­tät kom­men. So zei­gen Teil­chen­si­mu­la­tio­nen eine wei­te­re Häu­fung der Teil­chen am 20. Novem­ber an. So wur­den am 18. Novem­ber 2009 gegen 1 Uhr mor­gens rund 60 Meteo­re inner­halb von 40 Minu­ten regis­triert. Das ent­spricht einer ZHR von rund 90 Stern­schnup­pen pro Stun­de. In den Jah­ren 1999 und 2001 waren die Leo­ni­den sehr aktiv. Mit einer erhöh­ten Akti­vi­tät, die durch­aus Sturm­stär­ke errei­chen kann, ist alle 33 Jah­re zu rech­nen, wenn die Erde das Zen­trum der Trüm­mer­wol­ke des Mut­ter­kör­pers der Leo­ni­den pas­siert. Der Ursprungs­kör­per des Leo­ni­den­stroms ist der Komet 55P/­Tem­pel-Tuttle, der eine Umlaufs­zeit von 33 Jah­ren besitzt. Die Teil­chen tre­ten mit einer Geschwin­dig­keit von 71 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein und erschei­nen dem­zu­fol­ge sehr schnell am Himmel.

Die Tau­r­i­den sind vom 20. Sep­tem­ber bis 25. Novem­ber aktiv. Eigent­lich besteht die­ser Mete­or­strom aus zwei Teil­strö­men: Näm­lich den Nörd­li­chen und Süd­li­chen Tau­r­i­den. Das Maxi­mum der Süd­li­chen Tau­r­i­den fin­det am 5. Novem­ber statt und das eher brei­te Maxi­mum der Nörd­li­chen Tau­r­i­den am 12. Novem­ber. Dabei ist der nörd­li­che Teil­strom deut­lich akti­ver als der Süd­li­che. Im Schnitt zei­gen sich aber nur 5 Meteo­re pro Stun­de, die mit einer Geschwin­dig­keit von nur 30 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Am bes­ten beob­ach­tet man den Stern­schnup­pen­strom zwi­schen 20 Uhr und 4 Uhr mor­gens. Als Ursprungs­kör­per der Tau­r­i­den gilt der peri­odi­sche Komet 2P/Encke, der am 21. Novem­ber 2013 wie­der sein Peri­hel durch­lau­fen wird und der auch für einen Groß­teil der eklip­ti­ka­len Meteo­re ver­ant­wort­lich ist.

Der abendliche Fixsterhimmel

Der Sternhimmel am 15. November 2013 um 22:00 MEZ

Der Stern­him­mel am 15. Novem­ber 2013 um 22:00 MEZ

Im Nor­den

Das Stern­bild Gro­ßer Bär, mit der ein­präg­sa­men Figur des Gro­ßen Wagens, hat soeben die tiefs­te Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont über­schrit­ten und steigt nun im Lau­fe der Nacht wie­der lang­sam höher. Die Deich­sel­spit­ze des Wagens zeigt zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit genau auf den Nord­punkt des Hori­zonts. Ver­län­gert man die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne um das Fünf­fa­che, hat man auch den Polar­stern gefun­den, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Polar­stern ist Teil des Stern­bilds Klei­ner Bär, des­sen Wagen­kas­ten sich nun eben­falls fast in sei­ner tiefs­ten Stel­lung über dem Hori­zont befindet.
West­lich des Klei­nen Bären erken­nen wir das Stern­bild Dra­che, mit sei­nem mar­kan­ten rau­ten­för­mi­gen Kopf. Dar­über steigt das Stern­bild Kepheus eben­falls lang­sam wie­der her­ab. Unter­halb des Dra­chen ent­de­cken wir noch ein Teil des Her­ku­les. Der Nord­os­ten wird, fast bis in den Zenit, von den unschein­ba­ren Stern­bil­dern Giraf­fe und Luchs ein­ge­nom­men, die aber nur aus sehr schwa­chen Ster­nen bestehen und nur unter einem wirk­lich dunk­len Him­mel und ohne stö­ren­des Mond­licht erkenn­bar sind.

Im Osten

Der Ost­him­mel wird lang­sam von den hel­len Win­ter­stern­bil­dern über­nom­men. Im Süd­os­ten ist der Him­mels­jä­ger Ori­on schon voll­stän­dig über dem Hori­zont erschie­nen. Öst­lich davon erken­nen wir die bei­den Stern­ket­ten der Zwil­lin­ge, mit den bei­den hel­len Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. In die­sem Stern­bild hält sich momen­tan der Rie­sen­pla­net Jupi­ter auf, der mit Abstand das auf­fäl­ligs­te Objekt in die­ser Him­mel­re­gi­on ist. Ober­halb der Zwil­lin­ge und des Ori­on fin­den wir noch den Fuhr­mann, mit der gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la, und das Stern­bild Stier, mit dem röt­li­chen Alde­ba­ran. Im Stier soll­ten auch die bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den leicht mit blo­ßem Auge zu erken­nen sein.
Noch wei­ter höher strebt das Stern­bild Per­seus lang­sam sei­ner höchs­ten Stel­lung ent­ge­gen. Bei sehr guter Hori­zont­sicht erkennt man über dem Ost­punkt schon den hel­len Stern Pro­kyon im Klei­nen Hund. In mitt­le­rer Höhe im Nord­os­ten ste­hen der unschein­ba­re Luchs und, noch etwas höher, die schwa­chen Ster­ne des Stern­bilds Giraffe.

Im Süden

Der Süden wird noch immer von den Herbst­stern­bil­dern domi­niert. West­lich vom Meri­di­an steht das mäch­ti­ge Pega­sus­qua­drat. Öst­lich davon schließt sich die Stern­ket­te der Andro­me­da an. In die­sem Stern­bild steht das am wei­tes­ten ent­fern­te Objekt, was noch mit unbe­waff­ne­tem Auge zu erken­nen ist, die Andro­me­da­ga­la­xie in 2,5 Mil­lio­nen Licht­jah­ren Ent­fer­nung. Die­se hat soeben zenit­nah den Meri­di­an über­schrit­ten. Noch höher im Süd­os­ten befin­det sich auch der Per­seus. Dar­un­ter erken­nen wir den west­li­chen Teil des Stiers und noch wei­ter süd­li­cher einen Teil des Flus­ses Eridanus.
Wir wen­den uns wie­der dem Süd­punkt zu. Hier befin­den sich direkt unter­halb der Andro­me­da noch die eher unschein­ba­ren Stern­bil­der Drei­eck, Wid­der und Fische. Genau im Süden geht soeben der Wal­fisch durch den Meri­di­an. Tief im Süd­wes­ten steht noch der öst­li­che Teil des Stern­bilds Wassermann.

Im Wes­ten

Im Wes­ten ver­schwin­den nun auch die letz­ten Stern­bil­der des Som­mer­him­mels. Dicht über dem West­ho­ri­zont soll­te noch das Som­mer­drei­eck erkenn­bar sein. Gebil­det wird es aus den Ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Ata­ir im Adler. Ata­ir befin­det sich zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit aber schon sehr dicht über dem Hori­zont und kurz vor sei­nem Unter­gang. Die Milch­stra­ße ver­läuft in die­ser Regi­on eben­falls in Rich­tung West­ho­ri­zont her­ab. Ober­halb des Som­mer­drei­ecks ste­hen die eher unschein­ba­ren Stern­bil­der Eidech­se und Kepheus. Mit­tel­hoch im Nord­wes­ten erken­nen wir noch den Dra­chen und dar­un­ter ein Teil des Stern­bilds Herkules.
Hoch im Süd­wes­ten befin­det sich der mäch­ti­ge Pega­sus und die Andro­me­da, die im Lau­fe der Nacht immer wei­ter zum Hori­zont hin­ab­stei­gen wer­den. Unter­halb des Pega­sus steht ein Teil der Fische und, bereits in Hori­zont­nä­he, das eher unschein­ba­re Stern­bild des Wassermanns.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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