Der Lauf des Mondes
Nach dem Februar-Neumond am 3. des Monats können wir in der Abenddämmerung des 4. Februars versuchen, die nur 39 Stunden alte Mondsichel tief über dem südwestlichen Horizont zu entdecken. Nur 48 Stunden später finden wir den Mond einige Grad westlich von Jupiter und am 7. Februar nur 8 Grad nordöstlich vom Riesenplaneten. Danach wandert der Mond weiter durch die Sternbilder Fische und Widder und befindet sich am 11. Februar nur 2 Grad südlich der Plejaden Stier. Anschließend durchläuft er weiter die Sternbilder Stier und Zwillinge, bis er am 16. Februar nur 5 Grad südlich der Praesepe (M 44) im Krebs zu finden sein wird. Am 18. Februar können wir den Vollmond im Sternbild Löwe entdecken, nur 6,5 Grad südwestlich vom Hauptstern Regulus entfernt.
Nach Vollmond wird unser Erdtrabant zunehmend ein Objekt für den Morgenhimmel. Zwischen dem 21. und 22. Februar läuft der Mond südlich am Planeten Saturn vorbei und befindet sich am 22. Februar nur 4 ½ Grad südöstlich von Spika in der Jungfrau. Am Morgen des 25. Februar können wir ihn nur 2 Grad nördlich von Antares im Skorpion auffinden. Am letzten Tag des Monats hält sich die schmale Sichel des abnehmenden Mondes nur 4 ½ Grad westlich vom hellen Morgenstern Venus auf. Beide Gestirne können dann bis kurz vor Sonnenaufgang im Südosten beobachten werden.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur bleibt in diesem Monat leider unbeobachtbar. Am 25. Februar steht er in oberer Konjunktion mit der Sonne.
Venus bleibt nach wie vor Morgenstern und wechselt zu Beginn des Monats vom Schlangenträger in den Schützen. Sie verkürzt ihre Sichtbarkeitsdauer um rund 1 ½ Stunden, weil die Morgendämmerung immer früher einsetzt und der Planet immer später aufgeht. Am 1. erscheint der Morgenstern um 4:57 Uhr und am 28. Februar bereits um 5:17 Uhr über der Horizontlinie. Ihr scheinbarer Durchmesser schrumpft von anfangs 20″ auf 16″. Auch die Helligkeit geht leicht auf ‑4,1 mag zurück. Hingegen nimmt ihre Phase weiter zu und beträgt zu Monatsende schon 71%.
Mars steht am 4. Februar hinter der Sonne in Konjunktion und hält sich mit ihr am Taghimmel. Demzufolge ist der Rote Planet im gesamten Monat Februar nicht zu beobachten. Die Entfernung zwischen Mars und Erde beträgt an diesem Tag 2,4 AE oder 355 Millionen Kilometer. Am 19. Februar wechselt Mars vom Steinbock in den Wassermann.
In diesem Monat ist die letzte Gelegenheit, den Riesenplaneten Jupiter zu beobachten, bis er sich ab März vollständig vom Abendhimmel verabschiedet. Er verkürzt seine Sichtbarkeit spürbar und sinkt in der Abenddämmerung immer tiefer in Richtung Horizont herab. Zu Beginn des Monats geht der Riesenplanet um 21:29 Uhr unter. Am Ende des Monats erfolgt sein Untergang bereits um 20:16 Uhr. In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar kreuzt er den Himmelsäquator in Richtung Norden und wechselt am 25. Februar vom Sternbild Fische in den Walfisch. Seine Helligkeit sinkt um 0,1 mag und beträgt zum Monatsende ‑2,1 mag.
Saturn bewegt sich weiter rückläufig durch die Jungfrau, wird langsam zum Planeten für die gesamte Nacht und steht schon gegen Mitternacht 24 Grad hoch über dem Südosthorizont. Der Planet erreicht aber erst am 6. April 2011 die Opposition zur Sonne und ist dann die ganze Nacht über sichtbar. Seine Helligkeit steigt auf 0,5 mag und sein Ringdurchmesser auf 43″, mit 10 Grad Öffnungswinkel. Die Aufgänge des Ringplanten verfrühen sich von anfangs 22:44 Uhr auf 20:52 Uhr.
Uranus, rechtläufig in den Fischen, verringert ebenfalls seine Sichtbarkeit am Abendhimmel. Er kann aber noch bis zur Mitte des Monats mit einem Fernglas oder Teleskop aufgespürt werden. Auch sein westlicher Abstand zum Riesenplaneten Jupiter vergrößert sich auf bis zu 8 Grad. Im nächsten Monat steht Uranus dann in Konjunktion mit der Sonne. Am 1. des Monats überschreitet er um 21:08 Uhr die westliche Horizontlinie. Am 15. geht der 5,9 mag helle und scheinbar 3,5″ große grünliche Planet schon um 20:17 Uhr unter.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun kommt am 17. Februar im Sternbild Wassermann in Konjunktion mit der Sonne und ist deshalb nicht beobachtbar. Der Abstand zur Erde beträgt am Tag der Konjunktion 31 AE oder 4,64 Milliarden Kilometer.
Der Zwergplanet (134340) Pluto beginnt im Februar im Sternbild Schütze seine Morgensichtbarkeit. Mit 14,1 mag Helligkeit ist er aber nur ein Objekt für große Teleskope.
Helle Kometen und Planetoiden
In diesem Monat gibt es leider keine Kometen heller als 10 mag an unserem Himmel. Der periodische Komet 103P/Hartley steht zu Beginn des Monats mit rund 11 Magnituden Helligkeit im Sternbild Einhorn. Die Helligkeit des Schweifsterns nimmt weiterhin ab, so dass er nur noch ein lohnendes Objekt für größere Teleskope ist.
(3) Juno bewegt sich weiter rückläufig durch das Sternbild Jungfrau und nähert sich langsam ihrer Opposition, die sie am 12. März 2011 erreicht. Die Helligkeit nimmt von 9,6 auf 9,1 mag zu. Anfang des Monats kulminiert Juno um 3:14 Uhr. Ende des Monats steht der Asteroid bereits zwei Stunden früher im Meridian.
Asteroid Nr. 7 Iris bewegt sich rückläufig durch den Krebs und wechselt am 18. Februar in das Sternbild Zwillinge. Im Vormonat stand Iris bereits in Opposition zur Sonne. Anfang des Monats noch 8,1 mag hell, sinkt die Helligkeit gegen Ende des Monats wieder auf 8,9 mag ab. Die Meridiandurchgänge verfrühen sich von anfangs 23:27 Uhr auf 21:24 Uhr. Am 12. Februar steht Iris nur 8,5 Bogenminuten von SAO 97445 (6,0 mag) entfernt.
(20) Massalia bewegt sich ebenfalls durch die Jungfrau. Die Helligkeit des Asteroiden steigt um eine halbe Größenklasse von anfangs 9,8 auf 9,3 mag gegen Ende des Monats. Massalia erreicht am 1. Februar um 3:23 Uhr den Meridan. Am 28. Februar steht der Himmelskörper schon um 1:25 Uhr im Süden.
(23) Thalia bewegt sich durch das Sternbild Luchs und kulminiert zu Beginn des Monats um 23:42 Uhr. Ende des Monats erreicht der Asteroid bereits um 21:40 Uhr den Meridian. Ihre Helligkeit geht wieder zurück von anfangs 9,2 auf 9,9 mag.
Asteroid Nr. 44 Nysa kommt am 9. Februar im Sternbild Löwe in Opposition zur Sonne und erreicht mit 8,9 mag fast die größtmögliche Helligkeit. Zu Beginn des Monats beträgt die Helligkeit noch 9,2 mag und gegen Ende wieder 9,4 mag. Nysa steht am 1. Februar um 1:06 Uhr in ihrer höchsten Stellung im Süden. Am 28. Februar kulminiert der Himmelskörper bereits um 22:53 Uhr.
Meteorströme
Zwischen dem 15. Februar und dem 10. März ist der nicht sehr ausgeprägte Strom der Delta-Leoniden zu erwarten. Der Radiant wandert in dieser Zeit durch das gesamte Sternbild Löwe. Zum Maximumszeitpunkt am 25. Februar liegt der Ausstrahlungspunkt knapp 4 Grad südlich von Delta Leonis. Es handelt sich bei den Delta-Leoniden um langsame Meteore, die mit einer Geschwindigkeit von 23 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Im Schnitt sind aber nur 2 Meteore pro Stunde sichtbar. Als Mutterkörper gilt der Asteroid (4450) Pan.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit finden wir den Großen Bären mit der Figur des Großen Wagens senkrecht mit der Deichsel nach unten im Nordosten. Er wird im Laufe der Nacht noch höher steigen und schließlich die Zenitregion erreichen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne um das Fünffache, finden wir auch den Polarstern im Sternbild Kleinen Bär.
Direkt unterhalb des Kleinen Bären hat der Drache soeben seine tiefste Stellung im Norden ? auch untere Kulmination genannt – überschritten und schlängelt sich um die Figur des Kleinen Wagens herum. Westlich des Drachens und in mittlerer Höhe über dem Horizont fällt die Raute des Sternbilds Kepheus auf. Links daneben und halbhoch im Nordwesten steht auch die Kassiopeia, die aufgrund ihrer Form auch „Himmels‑W“ genannt wird. Noch etwas höher sind die schwachen Sterne der Giraffe kaum auffällig. Bei optimaler Sicht zum Nord-Horizont sollte in geringer Höhe Deneb im Schwan erkennbar sein.
Im Osten
Unser Blick in Richtung Osten führt uns wieder zum Großen Wagen. Seine zwei letzten Deichselsterne weisen auf einen hellen rötlichen Stern direkt über dem Horizont. Dabei handelt es sich um Arktur, der Hauptstern des Sternbilds Bärenhüter. Zwischen diesen beiden Sternbildern befinden sich noch die unscheinbaren Jagdhunde und die schwachen Sterne des Haar der Berenike.
Dicht über dem Osthorizont sind soeben die ersten Sterne der Jungfrau aufgegangen. Sie künden vom nahen Frühling. Darüber steht in mittlerer Höhe im Südosten das eindrucksvolle Sternbild des Löwen, mit seinem hellen Hauptstern Regulus. Noch weiter höher und westlich des Löwen befinden sich die schwachen Sterne des Sternbilds Krebs. Hier kann in einer dunklen Nacht der offene Sternhaufen der Praesepe (Messier 44) als unscheinbares Lichtfleckchen erkannt werden.
Im Süden
Der Süden wird bis in die Zenitregion von zahlreich hellen Sternen des Winterhimmels eingenommen. Sirius, der hellste Stern des Himmels und Hauptstern des Großen Hundes, hat soeben den Meridian überschritten. Links davon erkennt man die nördlichen Ausläufer des Sternbilds Hinterdeck und darüber die äußerst schwachen Sterne des Einhorns. Darüber befindet sich der kleine Hund und noch weiter höher und genau im Süden die Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Die Zenitregion wird vom unscheinbaren Sternbild Luchs eingenommen. Das auffälligste Sternbild ist aber eindrucksvolle Himmelsjäger Orion, in mittlerer Höhe im Südwesten, mit seinem linken und rötlich erscheinenden Schulterstern Beteigeuze und dem weiß leuchtenden Fußstern Rigel. Darüber befindet sich der östliche Teil des Sternbild Stiers und noch weiter höher der Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella. Unterhalb des Orions entdecken wir noch das unscheinbare Sternbild Hase.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Meridians befinden sich schon die ersten Sterne des Frühlingshimmels. Zum einen das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild Krebs und darunter der Kopf der Wasserschlange, die sich bis zum südöstlichen Horizont hinabschlängelt.
Im Westen
Hoch am Himmel und genau im Westen steht Kapella, der Hauptstern des Sternbilds Fuhrmann. Rechts oberhalb davon sind an dunklen Standorten auch die schwachen Sterne der Giraffe sichtbar. Darunter steht in mittlerer Höhe der Perseus und links davon das Sternbild Stier, mit dem rötlich erscheinenden Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden. In mittlerer Höhe im Nordosten befindet sich das Sternbild Kassiopeia, auch bekannt als „Himmels‑W“.
Weiter in Richtung Horizont verschwinden nun auch die letzten Sterne des Herbsthimmels. Im Nordwesten versinkt gerade das Sternbild Andromeda. Weiter in Richtung Westen folgen das Dreieck, der Widder und einige Sterne der Fische. Über dem Westhorizont schaut gerade noch der Kopf des Walfisches hervor, der aber aufgrund der Horizontnähe kaum erkannt werden kann. Im Südwesten sehen wir den Himmelsjäger Orion und den nördlichen Teil des Flusses Eridanus, der direkt neben Rigel, dem weiß leuchtenden Fußstern des Himmelsjägers, entspringt.