Der Sternhimmel im Monat April 2010

  • Letz­te Ände­rung:4 Jah­ren 
  • Lese­zeit:10Minu­ten
  • Wör­ter:2441
  • Bei­trags­auf­ru­fe:593

Der Sternhimmel im April 2010Beob­ach­tungs­zeit 15. April 2010, 23:00 Uhr MESZ

Im Nor­den

Bli­cken wir zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit senk­recht nach oben in den Zenit, ent­de­cken wir die Figur des Gro­ßen Wagen, der Teil des Stern­bilds Gro­ßer Bär ist. Um den Polar­stern auf­zu­fin­den und damit die Nord­rich­tung zu bestim­men, ver­län­gern wir die bei­den hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­a­che. Der Polar­stern ist Teil des Stern­bilds Klei­ner Bär, des­sen Kas­ten­ster­ne in den nächs­ten Stun­den ihre höchs­te Stel­lung im Nor­den ein­neh­men wer­den. Rechts dane­ben schlän­gelt sich das Stern­bild Dra­che um den Klei­ne Wagen her­um. Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te kön­nen auf­merk­sa­me Beob­ach­ter noch die schwa­chen Ster­ne des unschein­ba­ren Stern­bilds Giraf­fe entdecken.
Unter­halb des Polar­sterns steht noch der Kepheus in sei­ner tiefs­ten Stel­lung über dem Nord-Hori­zont. Links davon ent­de­cken wir auch die Kas­sio­peia und noch viel nied­ri­ger im Nord­wes­ten den Per­seus. Im Nord­os­ten stei­gen lang­sam die Som­mer­stern­bil­der Schwan und Lei­er, mit den hel­len Ster­nen Deneb und Wega, immer höher. 

Im Osten

In mitt­le­rer Höhe im Osten steht der Bären­hü­ter, des­sen Haupt­stern Alde­ba­ran der auf­fäl­ligs­te Stern in die­sem Him­mels­ab­schnitt ist. Unter­halb des Bären­hü­ters befin­det sich das Halb­rund des Stern­bilds Nörd­li­che Kro­ne und noch wei­ter dar­un­ter der Kopf der Schlan­ge, die vom mäch­ti­gen Schlan­gen­trä­ger unter­bro­chen wird. Die Ster­ne des Schlan­gen­trä­gers befin­den sich aber noch zum größ­ten Teil unter dem Ost-Horizont.
Links unter­halb des Stern­bilds Nörd­li­che Kro­ne fin­den wir den Her­ku­les. Dicht über dem Nord­ost-Hori­zont ist die Lei­er mit ihrem hel­len Haupt­stern Wega aber noch viel auf­fäl­li­ger. Rechts vom Bären­hü­ter kann man in einer kla­ren mond­lo­sen Nacht das unschein­ba­re Stern­bild Haar der Bere­ni­ke, mit dem offe­nen Stern­hau­fen Melot­te 111, ent­de­cken. Unter­halb der Deich­sel des Gro­ßen Wagen sehen wir auch das eher unauf­fäl­li­ge Stern­bild der Jagdhunde.

Im Süden

Die Früh­lings­stern­bil­der haben nun end­lich den gesam­ten Süd­him­mel über­nom­men. Als ers­tes fällt über dem Süd­ost-Hori­zont der hel­le und weiß­lich leuch­ten­de Stern Spika im Stern­bild Jung­frau auf. Ober­halb der Jung­frau ist das Haar der Bere­ni­ke erkenn­bar und noch wei­ter höher die Ster­ne der Jagd­hun­de. Der Ring­pla­net Saturn, der sich zur Zeit im nord­west­li­chen Teil des Stern­bilds Jung­frau auf­hält, wird in den nächs­ten Minu­ten den Meri­di­an über­schrei­ten. Dar­über befin­det sich der Schwanz des Löwen. Ober­halb des Löwen muss man schon eini­ge Mühe auf­wen­den, um die schwa­chen Ster­ne des unschein­ba­ren Stern­bilds Klei­ner Löwe zu entdecken.
Eben­falls genau im Süden und ziem­lich nied­rig über dem Hori­zont, erkennt man auch den Becher und links davon das Stern­bild des Raben. Und auch das Stern­bild Was­ser­schlan­ge schlän­gelt sich vom Süd­wes­ten aus­ge­hend in Rich­tung Süd­ost-Hori­zont herab.

Im Wes­ten

Im Wes­ten ste­hen noch eini­ge Ster­ne des Win­ter­him­mels über dem Hori­zont. Zum einen sind das die Zwil­lin­ge, mit den bei­den Haupt­ster­nen Cas­tor und Pol­lux. Rechts dane­ben berei­tet sich auch der Fuhr­mann, mit der hel­len und gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la, zum Unter­gang vor. Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te im Süd­wes­ten erkennt man noch Pro­kyon im Stern­bild Klei­ner Hund. Unter­halb die­ser Win­ter­stern­bil­der fal­len bei guter Hori­zont­sicht auch Betei­geu­ze, der lin­ke Schul­ter­stern des Ori­on, sowie Alde­ba­ran im Stier auf.
In mitt­le­rer Höhe im Süd­wes­ten kön­nen wir unse­ren röt­li­chen Nach­bar­pla­ne­ten Mars im Stern­bild Krebs ent­de­cken. dar­über befin­det sich der Kopf des Löwen und rechts davon im Wes­ten das unschein­ba­re Stern­bild Luchs. Im Nord­wes­ten sinkt nun auch der Per­seus lang­sam zum Hori­zont herab.

Der Mond

Am 1. April fin­den wir den abneh­men­den Mond in der zwei­ten Nacht­hälf­te tief im Süd­os­ten im Stern­bild Waa­ge. Am Mor­gen des 3. April befin­det er sich dann im Stern­bild Skor­pi­on, nord­öst­lich des röt­li­chen Haupt­sterns Ant­ares. Auf­grund der fla­chen Eklip­tik am Mor­gen­him­mel, kön­nen wir die abneh­men­de Mond­si­chel spä­tes­tens am 12. April zum letz­ten Mal beob­ach­ten. Die Neu­mond­pha­se ist dann schließ­lich am 14. April erreicht.
Am Abend steht die Eklip­tik steil über dem Hori­zont. Des­halb kön­nen wir ver­su­chen, die nur 30 Stun­den alte Mond­si­chel am 15. April gegen 20 Uhr tief über dem west­li­chen Hori­zont auf­zu­spü­ren. 2,5 Grad nord­öst­lich der Sichel ent­de­cken wir auch den Mer­kur und rund 9° nord­öst­lich den Abend­stern Venus. Auch am fol­gen­den Abend lohnt es sich, die Mond­si­chel und die bei­den Pla­ne­ten zu beob­ach­ten. Danach wan­dert unser Erd­tra­bant wei­ter durch die Stern­bil­der Stier und Zwil­lin­ge, bis er in der Nacht vom 21. auf den 22. April in der Nähe unse­res röt­li­chen Nach­bar­pla­ne­ten Mars im Stern­bild Krebs steht. Eine Nacht spä­ter pas­siert der Mond, in rund 5 Grad süd­li­chen Abstand, Regu­lus im Löwen. Am 25. April steht er schließ­lich 8,5 süd­lich des Ring­pla­ne­ten Saturn. Zwi­schen dem 26. und 27. April hält er sich in der Nähe von Spika in der Jung­frau auf. Eine Nacht spä­ter steht der Voll­mond aber­mals im Stern­bild Waage.

Die Planeten

Mer­kur steht am 9. April mit 19°21′ Win­kel­ab­stand in größ­ter öst­li­cher Elon­ga­ti­on zur Son­ne. Durch die Steil auf­ra­gen­de Eklip­tik am Abend­him­mel bie­tet sich eine wun­der­ba­re Gele­gen­heit, den zu Anfang ‑0,8 mag hel­len inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems in der Abend­däm­me­rung über dem west­li­chen Hori­zont auf­zu­spü­ren. Wer noch nie in sei­nem Leben Mer­kur gese­hen hat, soll­te die­se Chan­ce unbe­dingt nut­zen. Am bes­ten legt man sich in den ers­ten 9 Tagen des Monats gegen 20 Uhr Som­mer­zeit auf die Lau­er. Die nahe Venus kann hier gut als Auf­such­hil­fe die­nen, beson­ders am 4. April, wenn der Abend­stern nur 3 Grad west­lich neben Mer­kur steht. Bis zum 6. April zeigt sich das 7,1 Bogen­se­kun­den gro­ße Mer­kur­scheib­chen im Fern­rohr halb beleuch­tet. Danach nimmt der Beleuch­tungs­grad schnell ab und der schein­ba­re Durch­mes­ser zu. Bis zum 9. April ist die Hel­lig­keit wie­der auf 0,2 mag abge­sun­ken. Am 15. April steht auch die dün­ne Mond­si­chel in der Nähe des nur noch 1,4 mag hel­len Mer­kur, den man wahr­schein­lich hier zum letz­ten Mal mit blo­ßem Auge sich­ten kann. Ab 18. April wird er wie­der rück­läu­fig und eilt der Son­ne ent­ge­gen. Am 28. April steht der flin­ke Pla­net schließ­lich in unte­rer Kon­junk­ti­on mit der Son­ne. Am 1. Tag des Monats erfolgt der Mer­kur­un­ter­gang um 21:19 Uhr Som­mer­zeit, der sich bis zum 9. April auf 21:52 Uhr ver­spä­ten. Am 15. April ver­sinkt der Pla­net schließ­lich um 21:50 Uhr unter dem Horizont.

Venus baut ihre Abend­sicht­bar­keit lang­sam aus. Dank ihrer gro­ßen Hel­lig­keit von ‑3,9 mag wird sie über dem west­li­chen Hori­zont immer bes­ser sicht­bar wer­den. Anfang des Monats befin­det sie sich eine Stun­de nach Son­nen­un­ter­gang nur rund 6 Grad über dem Hori­zont, Ende des Monats beträgt ihr Abstand bereits 12 Grad. Ihr Win­kel­durch­mes­ser bleibt mit 11 Bogen­se­kun­den aller­dings sehr klein. Am 4. April steht sie in der Nähe von Mer­kur. Am 15. und 16. April zieht auch die schma­le Sichel des zuneh­men­den Mon­des an den bei­den Pla­ne­ten vor­bei. Am 20. wech­selt sie vom Stern­bild Wid­der in den Stier. Am 24. und 25. April läuft sie in 3,5 Grad süd­li­chen Abstand an den Ple­ja­den vor­bei. Im Fern­rohr zeigt sich der Abend­stern mit 89 Pro­zent fast voll beleuch­tet. Gegen Monats­en­de macht sich aber dann eine leich­te Pha­sen­ge­stalt bemerk­bar. Der Abend­stern geht am 1. April um 21:26 Uhr unter. Bis zum 30. April ver­spä­ten sich ihre Unter­gän­ge auf 23:00 Uhr Sommerzeit.

Mars bewegt sich recht­läu­fig durch den Krebs und steht Mit­te des Monats rund 1 Grad nörd­lich der Krip­pe (Prae­se­pe, M 44). Die Hel­lig­keit unse­res roten Nach­bar­pla­ne­ten geht von anfangs 0,2 auf 0,7 mag zurück. Auch sein schein­ba­rer Durch­mes­ser schrumpft von 9,2 auf nur noch 7,3 Bogen­se­kun­den. Im Fern­rohr zeigt sich das Pla­ne­ten­scheib­chen zu 90 Pro­zent beleuch­tet. Mars sinkt zu Beginn des Monats um 5:02 Uhr unter die Hori­zont­li­nie. Ende des Monats sinkt der Pla­net bereits um 3:23 Uhr Som­mer­zeit unter die Horizontlinie.

Jupi­ter wan­dert recht­läu­fig durch den Was­ser­mann und wird ab Mit­te des Monats in der Mor­gen­däm­me­rung sicht­bar. Er steht dabei tief über dem öst­li­chen Hori­zont. Die Hel­lig­keit des Rie­sen­pla­ne­ten beträgt ‑2,2 mag und sein schein­ba­rer Win­kel­durch­mes­ser 35 Bogen­se­kun­den. Zu Beginn sei­ner Sicht­bar­keit am 10. April erfolgt der Auf­gang des Jupi­ter um 5:36 Uhr. Am 30. erfolgt sein Auf­gang bereits um 4:25 Uhr Sommerzeit.

Saturn, rück­läu­fig im Stern­bild Jung­frau, stand im Vor­mo­nat in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und ist des­halb immer noch opti­mal am Abend­him­mel prä­sent und kann die gan­ze Nacht über beob­ach­tet wer­den. Sei­ne Hel­lig­keit geht im Lau­fe des Monats von Anfangs 0,6 auf 0,8 mag leicht zurück. Sei­ne Ring­öff­nung ver­rin­gert sich wei­ter­hin und beträgt rund 2 Grad. Der schein­ba­re Durch­mes­ser des Saturn­scheib­chens bleibt hin­ge­gen nahe­zu kon­stant. Der Ring­pla­net erreicht am 1. April eine hal­be Stun­de nach Mit­ter­nacht den Meri­di­an und ver­sinkt um 6:47 Uhr unter die Hori­zont­li­nie. Am letz­ten Tag des Monats steht Saturn bereits um 22:29 Uhr im Süden und geht am Mor­gen um 4:50 Uhr Som­mer­zeit wie­der unter.

Ura­nus, recht­läu­fig in den Fischen, stand im Mit­te März in Kon­junk­ti­on mit der Son­ne und bleibt den gan­zen Monat über unsichtbar.

Der äuße­re Pla­net Nep­tun bleibt eben­falls im April unsicht­bar, da er am Mor­gen­him­mel noch zu tief über dem süd­öst­li­chen Hori­zont steht.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to kann vor Beginn der Mor­gen­däm­me­rung auf­ge­fun­den wer­den. Er steht tief über dem süd­süd­öst­li­chen Hori­zont im Stern­bild Schüt­ze. Aller­dings ist er mit einer Hel­lig­keit von 14 Magni­tu­den nur grö­ße­ren Instru­men­ten vor­be­hal­ten. Am 7. April wird er sta­tio­när und setzt zu sei­ner Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an.

Helle Kometen und Planetoiden

Komet C/2009 K5 McN­aught wird ab Mit­te April zir­kum­po­lar und wan­dert wei­ter in Rich­tung Nor­den durch die Stern­bil­der Füchs­chen, Schwan und Kepheus. Ende April erreicht er sein Peri­hel und wird vor­aus­sicht­lich hel­ler als 8,5 mag. Damit ist er schon ein Objekt für klei­ne­re Teleskope.

Komet 81P/Wild hält sich wei­ter­hin im Stern­bild Jung­frau auf. Er steht Anfang des Monats in Erd­nä­he und in der zwei­ten Monats­hälf­te in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Damit ist der Schweif­stern ein Objekt für die gan­ze Nacht. Da er im letz­ten Febru­ard­rit­tel im Peri­hel stand, wird er nun lang­sam wie­der schwä­cher und soll­te um 9,5 mag liegen.

Komet 10P/Tempel hält sich am Mor­gen­him­mel auf und die Hel­lig­keit steigt im April von anfangs 12 auf 10,5 mag. Er wan­dert im Lau­fe des Monats vom Schüt­zen kom­mend in den Steinbock.

Die Hel­lig­keit des Kome­ten C/2009 O2 Cata­li­na ent­wi­ckel­te sich nach sei­nem Erschei­nen am Mor­gen­him­mel Ende Janu­ar 2010 nicht wie vor­ge­se­hen. Er ist mehr als 4 Magni­tu­den schwä­cher als erwar­tet. Im Lau­fe des Monats geht sei­ne Hel­lig­keit wei­ter­hin stark zurück. Er zeigt im Tele­skop eine sehr dif­fu­se Koma ohne zen­tra­le Kon­den­sa­ti­on. Ver­mut­lich ist der Komet in Auf­lö­sung begriffen.

Komet 29P/Sch­wass­mann-Wach­manns Hel­lig­keit stieg Anfang Febru­ar über­ra­schen­der­wei­se auf über 11 Magni­tu­den an. Nor­ma­ler­wei­se ist die­ser Komet zwi­schen 15 und 16 mag hell. Im April ist der Schweif­stern am Abend­him­mel sicht­bar und hält sich im Grenz­ge­biet der Stern­bil­der Löwe und Krebs auf.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres wird am 29. April im Stern­bild Schüt­ze sta­tio­när. Anschlie­ßend wird er wie­der rück­läu­fig. Sei­ne Hel­lig­keit steigt von anfangs 8,6 mag auf 8,1 mag zum Monats­en­de hin an. Der Him­mels­kör­per hält sich rund 4 Grad süd­lich von Plu­to auf und pas­siert in der ers­ten Monats­hälf­te den Stern My Sgr (3,8 mag) in eini­ge Bogen­mi­nu­ten süd­li­chen Abstand. Im Mai hält er schließ­lich auf 11 Sgr (5,0 mag) zu und wird Anfang Juni den Lagu­n­en­ne­bel M 8 durch­lau­fen. Anfang April geht Ceres um 2:34 Uhr auf und durch­schrei­tet um 6:37 Uhr den Meri­di­an. Ende des Monats erfolgt sein Auf­gang bereits um 0:57 Uhr und er erreicht um 4:53 Uhr Som­mer­zeit sei­ne höchs­te Stel­lung im Süden. Somit ist der Zwerg­pla­net noch kein wirk­lich loh­nens­wer­tes Objekt.

Aste­ro­id Nr. 2 Pal­las wan­dert rück­läu­fig durch den Kopf der Schlan­ge und steht Anfang Mai in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Auf­grund ihrer ellip­ti­schen Bahn erreicht sie bereits am 20. April die Erd­nä­he. Dann steht sie 1,95 AE oder rund 291 Mio. Kilo­me­ter von der Erde ent­fernt. Die Hel­lig­keit bleibt im gesam­ten Monat April nahe­zu kon­stant und beträgt 8,7 bis 8,6 mag. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten von (2) Pal­las ver­frü­hen sich von anfangs 4:21 Uhr auf 2:12 Uhr Sommerzeit.

(4) Ves­ta wird am 7. April sta­tio­när und wan­dert anschlie­ßend wie­der recht­läu­fig durch das Stern­bild Löwe. Damit endet auch ihre dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Die Hel­lig­keit geht im Lau­fe des Monats von anfangs 6,8 auf 7,3 mag zurück. Auch erreicht der Pla­ne­to­id immer frü­her den Meri­di­an. Anfang April steht sie um 22:13 Uhr im Süden und Ende April bereits um 20:26 Uhr Sommerzeit.

(9) Metis kommt am 11. April im Stern­bild Jung­frau in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht 9,5 mag Hel­lig­keit. Ende April ist die Hel­lig­keit schon wie­der auf 9,9 mag abge­sun­ken. Zu Beginn des Monats kul­mi­niert Pal­las um 2:07 Uhr und Ende des Monats bereits um 23:41 Uhr Sommerzeit.

(12) Vic­to­ria bewegt sich durch das Stern­bild Waa­ge. Ihre Hel­lig­keit steigt um eine Grö­ßen­klas­se von anfangs 10,6 auf 9,6 mag zum Monats­en­de. Am 1. April steht der Klein­pla­net um 4:03 Uhr im Süden und am 30. April bereits um 1:57 Uhr Sommerzeit.

(532) Her­cu­li­nas Hel­lig­keit geht im Lau­fe des Monats von anfangs 9,0 auf 9,5 Magni­tu­den zurück. Der Pla­ne­to­id hält sich nach wie vor im Grenz­ge­biet der Stern­bil­der Haar der Bere­ni­ke, Gro­ßer Bär und Löwe auf. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von Anfangs 0:31 Uhr auf 22:20 Uhr Sommerzeit.

Meteorströme

Vom 14. bis 24. April tau­chen die Lyri­den auf, deren Austrah­lungs­punkt rund 7 Grad süd­west­lich von Wega im Stern­bild Lei­er liegt. Es han­delt sich dabei um rela­tiv schnel­le Meteo­re, die mit 49 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. In der Nacht vom 22. zum 23. April ist die bes­te Zeit, die Lyri­den zu beob­ach­ten. Das nicht sehr aus­ge­präg­te und zeit­lich auch etwas unsi­che­re Maxi­mum ist am 22. April gegen 19 Uhr zu erwar­ten. Des­halb lohnt eine Beob­ach­tung des Mete­or­stroms auch nach Mit­ter­nacht. Der Radi­ant steht dann höher über dem Hori­zont und gegen 2:30 Uhr stört auch der zuneh­men­de Mond die Beob­ach­tung nicht mehr. Unter einem dunk­len Him­mel soll­ten dann zwi­schen 8 und 12 Meteo­ren sicht­bar sein. Zum Maxi­mums­zeit­punkt sind im Schnitt etwa 18 Stern­schnup­pen zu erwar­ten. Aller­dings ist die­ser Strom auch für Über­ra­schun­gen gut. Im Jahr 1982 wur­den zum Bei­spiel 90 Meteo­re pro Stun­de beob­ach­tet. Ein wei­te­rer Aus­bruch fand im Jahr 1922 statt, als 100 Meteo­re pro Stun­de regis­triert wurden.
Als Ursprungs­kö­per der Lyri­den gilt der Komet C/1961 G1 That­cher, der eine Umlauf­zeit von 415 Jah­ren besitzt. So wur­den die Lyri­den schon eini­ge Jahr­hun­der­te vor unse­rer Zeit­rech­nung beob­ach­tet. Im Jahr 687 v. Chr. berich­te­ten chi­ne­si­sche Beob­ach­ter, dass Ster­ne wie Regen vom Him­mel fielen.

Die Alpha-Boot­i­den sind vom 14. April bis 12. Mai aktiv. Der Radi­ant liegt öst­lich von Ark­tur im Stern­bild Boo­tes. Das schwa­che Maxi­mum, mit gera­de ein­mal 2 Meteo­ren pro Stun­de, fin­det am 28. April statt. Mit 20 km/s han­delt es sich bei den Alpha-Boot­i­den han­delt es sich um lang­sa­me Sternschnuppen.

Die Meteo­re aus der Eklip­tik­re­gi­on sind eben­falls im gesam­ten Monat April zu beob­ach­ten. Die Radi­an­ten­po­si­ti­on bewegt sich dabei vom Stern­bild Jung­frau in die Waa­ge. Zu die­ser so genann­ten Ant­he­l­ionquel­le wer­den nach neue­ren Mete­or­lis­ten auch die Vir­gi­ni­den gezählt. Durch die süd­li­che Dekli­na­ti­on des Radi­an­ten sind im Mit­tel nicht mehr als 2 Meteo­re pro Stun­de zu erwar­ten, die eine Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit von 30 km/s besitzen.

Im letz­ten April­drit­tel tau­chen schon die ers­ten Eta-Aqua­ri­den auf.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert