Diesmal stand das Blog-Teleskop zum ersten Mal vor meiner virtuellen Haustür, um eine kleinen Blick in die Vergangenheit zu wagen, was sich im Cluster der deutschsprachigen Astronomie-Blogs in den letzten zwei Wochen so getan hat. Und seltsamerweise sind die von mir ausgewählten Artikel sehr raumfahrtlastig aber nicht minder interessant.
Mit einem ungewöhnlichen Phänomen über Europa beschäftigte sich Jan Hattenbach. Hierbei handelte es sich aber nur um ein Raketenexperiment mit übrig gebliebenen Treibstoff, was aber trotzdem bei den meisten Beobachtern für große Irritationen sorgte.
Teleskope: Neuer Feind in Sichtweite?! hieß es dann auf „Cassini & Co.“: Moderne Großteleskope benutzen schon seit langem die adaptive Optik und ggf. einen künstlichen Stern, um die Luftunruhe der Erdatmosphäre auszugleichen. Neuerdings hat aber die amerikanische Luftwaffe etwas dagegen.
„Hinterm Mond gleich links“ beschäftigte sich dann mit dem Bunten Mix aus Buchstaben und Zahlen, die für die Namen der extrasolaren Planeten herhalten müssen. Dabei wären echte Namen für diese Planeten doch viel schöner, allerdings auch endlich. Und auch Florian Freistetter berichtete, dass gleich 30 neue extrasolare Planeten mit dem HARPS-Spektrometer an der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile entdeckt wurden. Im „Lichtecho-Blog“ wurde ein Artikel ebenfalls den extrasolaren Planeten und ihren Atmosphären, die mit Hilfe der Transit-Methode aufgespürt wurden. Auch wurde vor „kurzem“ ein Galaxienhaufen ganz weit weg mit Hilfe von Chandra und dem VLT entdeckt.
Einen Tag lang Astrophysiker sein, hieß der interessante Bericht von Caroline Liefke. An der Hamburger Uni finden regelmäßig Ferienkurse statt, um Schülerinnen und Schüler für ein Astrophysik-Studium zu begeistern und damit neuen wissenschaftlichen Nachwuchs zu gewinnen. In einem weiteren Artikel berichtete sie dann über die Geschichte des Norddeutschen Astrofototreffen NAFT.
Daniel Fischer stellte in seinem Blog-Artikel Veranstaltungen vor, die während den Galilean Nights vom 22. bis 24. Oktober überall auf der Welt stattfanden. Und auch das „Heuchelheimer Himmelsfähnchen“ berichtete von einem öffentlichen Beobachtungsabend.
Der im Vorfeld in allen Medien ganz groß angekündigte Einschlag der amerikanischen Mondsonde LCROSS, war dann doch nicht ganz so enttäuschend, wie man in diesem Artikel von Ludmila Carone nachlesen konnte. Und auch „Go for Launch“ und „Skyweek Zwei Punkt Null“ widmeten jeweils einen Artikel zum selben Thema.
Politik und Raumfahrt war dann das Thema bei „Alles was fliegt“ mit dem deutschen Vorbehalt in nationalen Raumfahrt-Angelegenheiten. So stand die „deutsche Mondmission“ nicht mehr auf der Agenda bei der Ausarbeitung des Koalitionsvertrags der Schwarz-Gelben Regierung. Und auch Michael Khan bedauerte diesen Schritt in einem eigenen Artikel. Quo Vadis hieß es auch für die Zukunft der bemannten US-Raumfahrt mit dem Abschlussbericht der Augustine-Kommission, in einem sehr interessanten Beitrag auf Raumfahrer.net. In die gleiche Presche schlug auch dieser Artikel von Daniel Fischer.
Überaus spannend gestaltete die NASA dann den Jungfernflug der Ares I‑X Großrakete, die mit einem Tag Verspätung von der Startrampe 39B des Kennedy Space Centers abhob. Und auch für mich waren dies die längsten 4 Minuten meines Lebens, obwohl der Testflug dann nur knapp 2 Minuten dauerte. 😉 So konnten die Startvorbereitungen und der Countdown zeitnah bei „Go For Launch“ verfolgt werden, nämlich hier, hier und hier.
Und auch Daniel Fischer verglich die Startvorbereitungen mit die einer „Seifenoper“ für den geduldigen Zuschauer. Nach nochmal(s) 3 1/2 Stunden Zittern – (gab’s) dann ein(en) Ares-Flug wie aus dem Bilderbuch!
Diesmal hat der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) den Landeort von Apollo 17 aus nur 50 km Höhe fotografiert. Nachzulesen bei „Go For Launch“ und „Astrodicticum simplex“.
Auch der Besitzer des Lucasischen Lehrstuhl für Mathematik, den kein geringerer als Sir Isaac Newton inne hatte, muss irgendwann in Rente gehen. So räumt Stephen Hawking diesen Stuhl für Michael Boris Green. Hier nachzulesen in „Einsteins Kosmos“.
Und schließlich noch was amateurastronomisches: Frank Leitner berichtete von seiner Beobachtung des Planetarischen Nebels PK 80–6.1 im Schwan, den er an zwei Abenden mit seinem C8 beobachten konnte.
So, nun bin ich aber am Ende meiner Zusammenfassung für das 38. Blog-Teleskop angelangt und verweise abschließend noch auf Florians 2012-FAQ zum angeblichen Weltuntergang… 😀