Am Abend des 7. August 2017 konnte auch, Dank des guten Wetters vielerorts in Deutschland, eine Partielle Mondfinsternis bestaunt werden. Diese fand während des Mondaufgangs statt. Beobachter im Osten Deutschland hatten den Vorteil, den Mond teilverdunkelt durch den Kernschatten schon gegen 20:30 Uhr über dem Osthorizont zu Gesicht zu bekommen. Andere wiederum mussten noch bis kurz nach 21 Uhr warten. Auch ich war wieder mit meiner Kameraausrüstung und dem Fernglas draußen in Treppendorf, um dort die gute Horizontsicht zu genießen. Die Beobachtung des Naturschauspiels wurde allerdings zur Abwechslung mal nicht durch troposphärische Wolken, sondern durch Wolken hunderte blutsaugender Insekten gestört.
Der Eintritt des Vollmondes in den Kernschatten der Erde fand um 19:23 Uhr MESZ statt und war unbeobachtbar, weil der Mond im deutschsprachigen Raum zu diesem Zeitpunkt noch unter dem Horizont stand. Und auch der Höhepunkt der Finsternis, um 20:21 Uhr, konnte nicht gesehen werden, als der Mond die maximale Verdunkelung von 25% durch den Kernschatten erreichte. Der Erdtrabant ging in Lübben exakt um 20:33 Uhr auf und ich verpasste ihn knapp, da ich in dieser noch Zeit leider noch mit der Standortsuche beschäftigt war. Schließlich wollte ich unseren Erdtrabanten, zusammen mit dem Horizont, in das rechte Licht rücken. Das erste Foto entstand deshalb erst um 19:47 Uhr, als der Mond nur 1 Grad hoch über dem Horizont stand. Die Mondkalotte war durch die Refraktion der Erdatmosphäre deutlich verformt und der Kernschatten nicht deutlich begrenzt.
Schon bald vor Sonnenuntergang wurde ich von den hungrigen und aggressiven spreewälder Mücken geplagt, die ein Auge auf mich geworfen hatten. So war das manuelle fokussieren des Teleobjektivs regelrecht eine Qual, da sich plötzlich rund ein Dutzend dieser Insekten auf meiner Hand breit machten. Anti-Mücken-Schutz half kaum, der Lage Herr zu werden. Auch der Blick durch das 10x70 Fujinon war kein Vergnügen, weil man die gesamte Zeit beschäftigt war, die Plagegeister abzuwehren. Ein spontaner Standortwechsel half nur kurzfristig. Denn die Biester hatten schon bald meinen neuen Standort ausgemacht und flogen abermals zum Angriff. Deshalb hielt ich es am Platz auch nur kurz nach dem Austritt des Mondes aus dem Kernschatten aus, der um 21:19 Uhr erfolgte. Nach dem Austritt war im Fernglas am rechten unteren Teil des Mondes noch ein etwas dunkler Bereich zu erkennen. Auf dem Foto war diese Stelle noch deutlicher ausgeprägter als visuell mit bloßem Auge. Nach dem Verstauen der Ausrüstung im Auto, verzogen sich seltsamerweise ein Großteil der Mücken. Ich entschied mich aber dagegen, auch den Austritt aus dem Halbschatten der Erde zu beobachten, weil dieser sowieso kaum wahrnehmbar ist.
Die Finsternis endetet schließlich um 22:54 Uhr Sommerzeit. Zu diesem Zeitpunkt saß ich schon am Rechner und bearbeitet die Ausbeute des Abends. Die nächste von Deutschland aus sichtbare Mondfinsternis findet bereits am 27. Juli 2018 statt. Die Verfinsterung wird diesmal in seiner gesamten Länge zu sehen sein und total ausfallen.
Weiterführende Links:
Mondfinsternis.info
N‑TV – Partielle Mondfinsternis
Tagesschau.de – Farbenspiel und Schattenwurf
Ein Bild meiner Mofi-Serie hat es in den Artikel auf Universe Today geschafft: https://www.universetoday.com/136702/gorgeous-images-august-2017-lunar-eclipse/
Hallo,
Da haben sie ein paar schöne Bilder gemacht und alles auch gut dokumentiert.
Ich denke selber darüber nach, mir ein Teleskop zuzulegen, dabei habe ich mich erstmal auf dieser ein wenig informiert.
Könnten sie mir sonst noch irgendwelche Tipps zum Teleskopkauf geben?
Mit freundlichem Gruß
Marko Himmel