Das Internationale Jahr der Astronomie (IYA 2009) neigt sich so langsam aber sicher der Endphase entgegen. Und einige Mitmenschen hierzulande haben wahrscheinlich immer noch nichts davon mitbekommen. Ganz anders sieht die Sachlage in anderen Teilen der Welt aus, wo das Thema auch in den nationalen Medien Anklang findet. So fand am letzten Mittwoch vor dem Weißen Haus eine Star Party statt, in der Präsident Obama zahlreiche Gäste eingeladen hat, mit ihm gemeinsam die Sterne zu beobachten. Darunter waren auch 150 Mittelschüler aus der Umgebung von Washington D.C.
Zu dieser vorbildlichen und beispielhaften Veranstaltung gibt es übrigens einen interessanten und 11 Minuten langen Youtube-Clip:
Dagegen fand und findet das IYA hierzulande in den Massenmedien kaum Erwähnung. So ist es sicherlich auch nicht verwunderlich, dass unsere Herren und Damen Politiker keine Notwendigkeit sehen, gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um der zunehmenden Lichtverschmutzung Einhalt zu gebieten. Auch scheiterte die Anfrage des nationalen Komitees schon zu Beginn, Bundeskanzlerin Merkel als Schirmherrin für das IYA zu gewinnen. Und das alles in einem Land der Dichter und Denker, wo sich immer weniger Kinder und Jugendliche für wissenschaftliche Themen begeistern können. 🙁
Jedenfalls findet zwischen dem 9. und 23. Oktober 2009 eine weltweite Aktion mit dem Titel „Great World Wide Star Count“ statt. Hier werden alle Interessierte und vor allem Hobbyastronomen aufgerufen, in bestimmten Himmelsregionen Sterne zu zählen, um damit vor Ort die Helligkeit des Himmelshintergrund zu messen. Das Ziel ist auf die zunehmende Lichtverschmutzung aufmerksam zu machen. Eine ähnliche Veranstaltung gab es übrigens schon Mitte bis Ende März diesen Jahres.
Auch im Oktober gibt es eine globale Starparty ähnlichen Umfangs wie bei den „100 Stunden Astronomie“ Anfang April. In den so genannten „Galileischen Nächte“ vom 22. bis 24. Oktober 2009, sollen möglichst viele Menschen die Gelegenheit erhalten, durch ein Teleskop zu schauen. Auf der Beobachtungsliste stehen diejenigen Himmelsobjekte, die vor 400 Jahren auch von Galileo Galilei beobachtet wurden. So sind der Mond und besonders der Riesenplanet Jupiter, mit seinen vier hellen Galileischen Monden, lohnenswerte Ziele am Abendhimmel.
Weiterführende Links:
IYA 2009 in Deutschland
Great World Star Count – Infos zur Durchführung (in Englisch)
Daniel Fischer – News rund um das IYA 2009
Jan Hattenbach’s Himmelslichter auf KOSMOlogs:
– Weltweit Sterne zählen
– Petition gegen Lichtverschmutzung: Die Entscheidung