Jahrelang stagnierte die Weiterentwicklung des Programm. Mittlerweile wird die Software, die unter der GNU General Public Lizenz (GPL) angeboten wird, von Alexander Pruss weiterentwickelt. Das Programm erfordert aber einige Einarbeitungszeit. Leider existiert auch keine deutsche Sprachdatei, so dass Englischkenntnisse erforderlich sind. Astro Info ist auch einer der wenigen Planetarium-/Ephemeridenprogramme für den Palm, die kostenlos angeboten werden. Dabei werden die wichtigen Basisinformationen zu Sternen, Deep Sky Objekten und Planeten angezeigt. Gleichzeitig können die Objekte auf einer Sternkarte in Echtzeit oder für jeden anderen Zeitpunkt dargestellt werden.
Funktionen und Features des Programms in Kurzform
- Anzeige aller 8 Planeten des Sonnensystems inkl. Pluto
- Sonne und Mond
- über 860000 Sternen bis zur 11. Größenklasse
- Deep Sky Objekte (Messier, NGC, IC, Bennett, Caldwell, Collinder, SAC)
- alle 88 Sternbilder inkl. Sternbildlinien
- Sternkarten sind zoombar und frei beweglich
- Anzeige der Daten der Objekte in Echtzeit bzw. für die Vergangenheit und Zukunft
- Auf‑, Transit- und Untergangszeiten für alle Objekte
- Mondphasen
- Anzeige von Rektaszension, Deklination, Höhe und Azimut aller Objekte
- Nachtmodus (rote Sterne auf schwarzem Grund)
- Anzeige der Winkeldistanz zwischen zwei Objekten
- Anzeige von Telrad und Okulargesichtsfelder
- frei einstellbare Farben für Objekte
Installation
Das Downloadpacket der neusten Version umfasst ca. 14 MB und kann entweder direkt über Sourceforge.net (alte Version bis v3.0, 860 KB) oder bei Freeware-palm.com (Version v3.10N vom 23.01.09) kostenlos heruntergeladen werden. Auf der Sourceforge.net Downloadseite existiert sogar eine deutsche Version des Programms.
Der Inhalt des ZIP-Archivs ist recht umfangreich, wobei die Sterndatenbanken zahlenmäßig den größten Umfang einnehmen. Unglücklicherweise lassen sich die Datenbanken nicht auf eine externe Speicherkarte auslagern, so dass alle Dateien mittels Hotsync in den Hauptspeicher des Palms installiert werden müssen. Das ist besonders für diejenigen User ärgerlich, die über nicht so viel RAM-Speicher verfügen. 🙁
Verwendung
Um alle Funktionen dieses Programms zu beschreiben, würde den Rahmen dieses Artikel sprengen. Deshalb beschränke ich mich hier auf die wichtigsten Funktionen in Kurzform:
Nach der Installation wird am Besten zuerst der Beobachtungsort eingestellt. Wenn die Ortsdatenbank installiert ist, kann der Ort auch aus einer Liste ausgewählt werden. Andernfalls gibt man den Namen, die Zeitzone und die geografischen Koordinaten ein.
Unter „Options“ werden das Datums- und Zeitformat, die Steuerung der Hardwaretasten, Katalog- und Planetariumsanzeige sowie die Farben der einzelnen Objekte eingestellt.
Unter dem Stichpunkt „Catalog“ kann der Anwender nach einzelnen Objekten in der Datenbank suchen. Das Objekt kann dann ausgewählt und in der Planetariumsansicht, inklusive weiteren Informationen wie Koordinaten, Höhe und Azimut sowie Auf- und Untergangszeiten, angezeigt werden.
Unter dem Punkt „Solar System“ liest man Auf‑, Transit- und Untergangszeiten von Sonne, Mond und den großen Planeten ab. Ein fettgedruckter Eintrag gibt an, ob das Objekt zum fraglichen Zeitpunkt über dem Horizont steht. Auch hier lassen sich die Himmelskörper des Sonnensystems in der Planetariumsansicht darstellen.
Ein kleiner Mondphasenkalender, mit dem prozentualen Anteil der Beleuchtung, wird unter dem Punkt „Lunar Phase“ ausgegeben.
Die Planetariumsansicht unter dem Punkt „Sky Map“ in der Menüleiste, kann frei bewegt und natürlich auch gezoomt werden. Je nach Grenzgröße und Umfang der Sternendatenbank, werden unterschiedlich viele Sterne in den einzelnen Zoomstufen angezeigt. Die Himmelskörper unseres Sonnensystems werden bei hoher Vergrößerung als Scheibchen und mit der korrekten Phasengestalt dargestellt. Leider lassen sich die verschiedenen Typen der Deep Sky Objekte nicht voneinander unterscheiden und erscheinen nur als Punkte (und nicht als Symbole) auf dem Bildschirm.
Weitere Features sind ein Nachtmodus (rote Sterne auf schwarzem Grund), die Anzeige verschiedener Zeitformate (Julianisches Datum, GST, Sternzeit), eigene Objektlisten, ein Rechner für Teilkreise und die Anzeige von Gesichtsfeldlinien wie Okulare und Telradkreise. Hat der Palm Zugang zum Internet, lassen sich im Programm Bilder der Objekte und weitere Informationen über einen externen Webbrowser anzeigen.
Fazit: Wer kein Geld für ein Planetariumsprogramm ausgeben möchte, die Einarbeitungszeit nicht scheut und in seinem Palm viel RAM-Speicher zur Verfügung hat, ist mit dieser Software bestens bedient. Wer nicht so viel Speicher und einen Palm älterer Bauart besitzt, kann auch die ältere Version installieren, die nicht ganz so umfangreich ist.