Der Sternhimmel im Oktober 2022

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Der Lauf des Mondes

Zu Beginn des Monats steht der zuneh­men­de Mond im süd­li­chen Teil des Stern­bilds Schlan­gen­trä­ger. Am nächs­ten Abend kön­nen wir ihn bereits im Schüt­zen und am 4. Okto­ber im Stern­bild Stein­bock auf­fin­den. Dort begeg­net der Mond, in der Nacht vom 5. auf den 6. Okto­ber, den Ring­pla­ne­ten Saturn, in einem süd­li­chen Abstand von nur 4 ½ Grad. Am 6. des Monats fin­den wir unse­ren Erd­tra­ban­ten im Was­ser­mann. In der Nacht vom 8. auf den 9. Okto­ber kön­nen wir den fast vol­len Mond nur 2 ½ Grad süd­lich von Jupi­ter beob­ach­ten. Am 9. des Monats wird schließ­lich die Voll­mond­pha­se durch­lau­fen. In die­ser Nacht hält sich der Mond im Grenz­be­reich der Stern­bil­der Fische und Wal­fisch auf. Nach der Voll­mond­nacht geht der Mond immer etwas spä­ter auf und wird somit lang­sam zum Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te. In den kom­men­den Näch­ten durch­läuft der Mond die Stern­bil­der Fische und Wid­der, wo wir ihn dann am Mor­gen des 12. Okto­ber in der Nähe von Ura­nus auf­fin­den kön­nen. Gegen 5 Uhr mor­gens steht unser Erd­tra­bant 1,8 Grad nörd­lich des Pla­ne­ten. Bis zum Son­nen­auf­gang nähert sich der Mond wei­ter an Ura­nus an. Lei­der ist die Bede­ckung des Pla­ne­ten nicht mehr zu beob­ach­ten. In der Nacht vom 12. auf den 13. Okto­ber steht unser stil­ler Beglei­ter süd­west­lich der Ple­ja­den und kurz vor dem „Gol­de­nen Tor der Eklip­tik“, zwi­schen den Hya­den und Ple­ja­den. Nur eine Nacht spä­ter kön­nen wir ihn ober­halb von Alde­ba­ran, dem Haupt­stern im Stern­bild Stier, auf­fin­den. In der Nacht vom 14. auf den 15. Okto­ber pas­siert unser Erd­tra­bant unse­ren roten Nach­barn Mars in nur 3 ½ Grad nörd­li­chen Abstand. Nach­dem der Mond das Stern­bild Zwil­lin­ge hin­ter sich gelas­sen hat, wird das letz­te Vier­tel schließ­lich am Abend des 17. Okto­ber durch­lau­fen. Der Halb­mond hält sich dabei an der Gren­ze zum Stern­bild Krebs auf, den er dann in den kom­men­den Näch­ten durch­lau­fen wird. Am Mor­gen des 20. Okto­ber befin­det sich die abneh­men­de Mond­si­chel ober­halb von Regu­lus, dem Haupt­stern des Löwen. In der Mor­gen­däm­me­rung des 24. Okto­ber kön­nen wir die sehr schma­le, abneh­men­de Mond­si­chel zum letz­ten Mal über dem öst­li­chen Hori­zont beob­ach­ten. Gleich­zei­tig steht die­se knapp 5 Grad nörd­lich des inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems, Mer­kur. Am 25. Okto­ber ist Neu­mond und an die­sem Tag kön­nen wir zur Mit­tags­zeit eine par­ti­el­le Son­nen­fins­ter­nis beob­ach­ten. Dabei bedeckt der Mond rund 1/3 der Flä­che der Son­nen­schei­be. Der Bede­ckungs­grad beträgt, je nach Stand­ort, zwi­schen 30% und 42%. Auf­grund der fla­chen Eklip­tik am Abend­him­mel, müs­sen wir uns noch bis zum 27. Okto­ber gedul­den, bis wir die zuneh­men­de Mond­si­chel wie­der in der Abend­däm­me­rung, dicht über dem süd­west­li­chen Hori­zont im Stern­bild Skor­pi­on, auf­spü­ren kön­nen. Am 28. Okto­ber gelingt uns das deut­lich bes­ser, wenn der Erd­tra­bant aber­mals die süd­li­chen Aus­läu­fer des Schlan­gen­trä­gers durch­läuft. Ab dem 29. Okto­ber wan­dert der zuneh­men­de Mond durch das Stern­bild Schüt­ze, bis wir ihn am letz­ten Abend im Okto­ber aber­mals im Stein­bock auf­spü­ren können.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur steht im Okto­ber in einer pas­sa­blen Sicht­bar­keit am Mor­gen­him­mel und been­det zu Beginn des Monats sei­ne Rück­läu­fig­keit. Er ent­fernt sich immer wei­ter in west­li­cher Rich­tung von unse­rem Zen­tral­ge­stirn und kommt am 8. des Monats, mit 17°59′ Abstand, in sei­ne größ­te west­li­che Elon­ga­ti­on. Sein Win­kel­ab­stand zur Son­ne fällt dies­mal so klein aus, weil er nur zwei Tage vor­her sein Peri­hel, mit 0,30 AE Abstand, durch­läuft. Bereits am 4. Okto­ber kann man ver­su­chen, den 0,3 mag hel­len Mer­kur, kurz vor Son­nen­auf­gang, über dem öst­li­chen Hori­zont auf­zu­spü­ren. An die­sem Tag geht er um 5:40 Uhr auf. Etwa 20 Minu­ten spä­ter wird er auch, Dank der stei­len Eklip­tik­la­ge am Mor­gen­him­mel und sei­ner nörd­li­chen Posi­ti­on im Tier­kreis, mit blo­ßem Auge sicht­bar. Am 8. Okto­ber ist das 7,1 Bogen­se­kun­den gro­ße Mer­kur­scheib­chen zur Hälf­te beleuch­tet. Die so genann­te Dicho­to­mie tritt ein. Danach geht sein schein­ba­rer Durch­mes­ser wei­ter zurück. Sein Beleuch­tungs­grad nimmt hin­ge­gen wei­ter zu. Zwi­schen dem 10. bis 16. Okto­ber steht Mer­kur am höchs­ten über dem öst­li­chen Hori­zont und ist dem­zu­fol­ge am bes­ten beob­acht­bar. Bei Beginn der bür­ger­li­chen Däm­me­rung beträgt sei­ne Hori­zont­hö­he gut 10 Grad. Sei­ne Hel­lig­keit hat zu die­sem Zeit­punkt auf ‑0,7 Grö­ßen­klas­sen zuge­nom­men. Am 16. Okto­ber, wenn er um 5:58 Uhr Som­mer­zeit die öst­li­che Hori­zont­li­nie über­schrei­tet, beträgt sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit sogar ‑0,9 mag. Letzt­ma­lig kön­nen wir den flin­ken Pla­ne­ten am 19. Okto­ber mit dem blo­ßen Auge erspä­hen. An die­sem Tag geht der ‑1,0 mag hel­le Pla­net erst um 6:13 Uhr auf. Danach endet sei­ne bes­te Mor­gen­sicht­bar­keit des Jah­res 2022.

Unser Schwes­ter­pla­net Venus hat ihre Mor­gen­sicht­bar­keit been­det und steht am 22. Okto­ber 2022 in obe­rer Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Dem­zu­fol­ge bleibt sie im Okto­ber unsicht­bar. Sie steht hin­ter der Son­ne und wan­dert rund 1 Grad nörd­lich an unse­rem Zen­tral­ge­stirn vor­bei. Am Tag ihrer Kon­junk­ti­on befin­det sich die Venus 257 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von unse­rem Hei­mat­pla­ne­ten ent­fernt. Erst im Dezem­ber taucht sie als Abend­stern wie­der in der Däm­me­rung auf.

Unser roter Nach­bar Mars stei­gert sei­ne Hel­lig­keit in die­sem Monat deut­lich von ‑0,6 auf ‑1,2 Grö­ßen­klas­sen und ist fast die gesam­te Nacht zu sehen. Er bremst sei­ne recht­läu­fi­ge Bewe­gung im Stern­bild Stier stark ab und kommt am 30. Okto­ber zum Still­stand. Damit beginnt auch sei­ne Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Danach wan­dert er rück­läu­fig durch den Tier­kreis, sprich in west­li­cher Rich­tung. Am 1. Okto­ber geht Mars um 21:29 Uhr Som­mer­zeit im Osten auf. Bis zum 31. Okto­ber ver­frü­hen sich sei­ne Auf­gangs­zei­ten auf 18:43 Uhr Win­ter­zeit. Mit­te Okto­ber kul­mi­niert er gegen 5 Uhr, in einer Höhe von 64 Grad. Im Lau­fe des Monats wächst sein schein­ba­rer Durch­mes­ser wei­ter an von 12 auf 15 Bogen­mi­nu­ten. Somit sind im Fern­rohr schon zahl­rei­che Albe­d­o­st­ruk­tu­ren auf sei­ner Ober­flä­che beob­acht­bar. Sein Beleuch­tungs­grad steigt in die­ser Zeit auf 93%. Am 15. Okto­ber erhält Mars Besuch vom abneh­men­den Mond.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter stand im Vor­mo­nat in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und beherrscht nach wie vor den Nacht­him­mel. Aller­dings zieht er sich lang­sam vom Mor­gen­him­mel zurück und wan­dert wei­ter rück­läu­fig durch das Stern­bild Fische. Sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit geht leicht zurück und beträgt Ende Okto­ber ‑2,8 mag. Damit ist Jupi­ter, nach dem Mond, das hells­te Objekt am Nacht­him­mel und rund 1,5 Grö­ßen­klas­sen hel­ler als unser roter Nach­bar Mars. Im Lau­fe des Okto­ber ver­frü­hen sich sei­ne Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten von anfangs 0:40 Uhr Som­mer­zeit auf 21:25 Uhr Win­ter­zeit. Im Tele­skop kön­nen nach wie vor zahl­rei­che Atmo­sphä­ren­struk­tu­ren, wie Wol­ken­bän­der und Fle­cken, auf sei­ner 47,7 Bogen­se­kun­den gro­ßem Jupi­ter­schei­be beob­ach­tet wer­den. Sei­ne 4 hells­ten Mon­de, Io, Euro­pa, Gany­me­de und Kal­lis­to sind bereits leicht in Fern­glä­sern erkenn­bar. Am 8. Okto­ber erhält Jupi­ter Besuch vom fast vol­len Mond. Dabei steht er 2,7 Grad süd­lich des Riesenplaneten.

Der Ring­pla­net Saturn ist ein Objekt für die ers­te Nacht­hälf­te. Er bremst sei­ne rück­läu­fi­ge Bewe­gung im Stern­bild Stein­bock ab und kommt am 23. Okto­ber schließ­lich zum Still­stand. Damit endet auch sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Danach wan­dert Saturn, zu Beginn noch lang­sam, wie­der recht­läu­fig durch den Tier­kreis. Die schein­ba­re Hel­lig­keit des Ring­pla­ne­ten sinkt im Lau­fe des Monats von 0,5 auf 0,7 Grö­ßen­klas­sen. Saturn zieht sich in die­sem Monat fast voll­stän­dig aus der zwei­ten Nacht­hälf­te zurück. Geht der Ring­pla­net am 1. des Monats noch um 2:29 Uhr Som­mer­zeit unter, sinkt er Ende Okto­ber bereits um 23:29 Uhr Win­ter­zeit unter die süd­west­li­che Hori­zont­li­nie. Zum Zeit­punkt sei­ner Kul­mi­na­ti­on, zu Beginn der Nacht, steht er knapp 23 Grad hoch im Süden. Auch sein schein­ba­rer Äqua­tor­durch­mes­ser geht wei­ter zurück und beträgt Ende Okto­ber 17,3 Bogen­se­kun­den. In der Nacht vom 5. auf den 6. Okto­ber wan­dert der zuneh­men­de Mond, nur 4 ½ Grad süd­lich, am Ring­pla­ne­ten vorbei.

Ura­nus bewegt sich immer schnel­ler wer­dend, rück­läu­fig durch den Wid­der und steht kurz vor sei­ner Oppo­si­ti­on, die er im Novem­ber errei­chen wird. Er ist fast die gesam­te Nacht beob­acht­bar und steht am 1. Okto­ber um 3:29 Uhr Som­mer­zeit im Süden. Am 31. Okto­ber erreicht er bereits um 0:27 Uhr Win­ter­zeit den Meri­di­an, in knapp 57 Grad Höhe. Im Tele­skop ist aller­dings nur ein 3,7 Bogen­se­kun­den gro­ßes grün­blau­es Scheib­chen wahr­nehm­bar, was kei­ner­lei Ein­zel­hei­ten zeigt. Mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 5,6 Grö­ßen­klas­sen, kann Ura­nus theo­re­tisch schon mit dem blo­ßen Auge auf­ge­fun­den wer­den. Am 12. Okto­ber steht der Mond sehr nahe am Planeten.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun bewegt sich wei­ter rück­läu­fig durch das Stern­bild Was­ser­mann und stand Mit­te Sep­tem­ber in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Aus der zwei­ten Nacht­hälf­te zieht sich der Pla­net lang­sam zurück. Ende Okto­ber geht Nep­tun bereits um 2:47 Uhr Mit­tel­eu­ro­päi­scher Zeit unter. Zwei Stun­den vor sei­nem Unter­gang muss man Nep­tun des­halb von der Beob­ach­tungs­lis­te strei­chen. Mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 7,8 mag, benö­tigt man für die Beob­ach­tung des fer­nen Eis­rie­sen aller­dings ein Fern­glas oder ein klei­nes Tele­skop. Auch mit sehr hoher Ver­grö­ße­rung erscheint sein blau­grü­nes Scheib­chen ohne Detail und nur 2,3 Bogen­se­kun­den groß. Nep­tun kann bereits bei Ein­bruch der Nacht gut beob­ach­tet wer­den. Er steht nur 5 ½ Grad nord­öst­lich des Sterns Phi Aqu (4,2 mag). Sei­ne Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von Mit­ter­nacht auf 21:00 Uhr Win­ter­zeit. Dabei erreicht er eine Höhe von 36 Grad über dem Südhorizont.

Der Zwerg­pla­net (13434) Plu­to, im Stern­bild Schüt­ze, ist zum Monats­en­de hin nur noch zu Beginn der Nacht und nied­rig im Süd­wes­ten beob­acht­bar. Aller­dings benö­tigt man zum Auf­fin­den, auf­grund sei­ner schein­ba­ren Hel­lig­keit von 14,4 mag, ein gro­ßes Tele­skop. Zwei Stun­den vor sei­nem Unter­gang muss man den fer­nen Him­mels­kör­per von der Beob­ach­tungs­lis­te strei­chen. Am 8. Okto­ber kommt Plu­to zum Still­stand und been­det sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Anschlie­ßend bewegt er sich wie­der recht­läu­fig über den Him­mel. Am 1. Okto­ber sinkt Plu­to um 0:13 Uhr Som­mer­zeit unter den Hori­zont und am 31. Okto­ber bereits um 21:12 Uhr Winterzeit.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2020 V2 (ZTF) wan­dert im Lau­fe des Monats wei­ter durch das Stern­bild Gro­ßer Bär in Rich­tung Nor­den. Er ist zir­kum­po­lar und damit die gesam­te Nacht zu sehen. Im Lau­fe des Monats stei­gert der Komet sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit auf 11. Grö­ßen­klas­se, so dass er in mitt­le­ren Tele­sko­pen beob­ach­tet wer­den kann. Am 16. Okto­ber steht der Komet weni­ger als 1 Grad vom Stern Mirak (Beta UMa) entfernt.

Der Komet C/2022 E3 (ZTF) ist ein Objekt für den Abend­him­mel und zunächst noch im Stern­bild Nörd­li­che Kro­ne und spä­ter im Kopf der Schlan­ge beob­acht­bar. Der Komet wird sich im Win­ter 2022/2023 zu einem inter­es­san­ten Schweif­stern ent­wi­ckeln und im Febru­ar 2023, mit 5. Grö­ße, bei uns hoch am Him­mel ste­hen und somit opti­mal zu beob­ach­ten sein. Im Okto­ber stei­gert E3 (ZTF) sei­ne Hel­lig­keit auf 10 mag, so dass er bereits in klei­ne­ren bis mitt­le­ren Tele­sko­pen beob­ach­tet wer­den kann. Am 17. Okto­ber befin­det sich der Komet nur weni­ge Bogen­mi­nu­ten süd­öst­lich von Del­ta CrB, der als Auf­such­hil­fe die­nen kann.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres kann im Stern­bild Löwe am Mor­gen­him­mel auf­ge­fun­den wer­den. Ihre Hel­lig­keit beträgt kon­stant 8,9 mag. Am 1. Okto­ber geht Ceres um 3:07 Uhr Som­mer­zeit im Osten auf. Bis zum 31. Okto­ber ver­frü­hen sich ihre Auf­gän­ge auf 1:19 Uhr Winterzeit.

Der Klein­pla­net (2) Pal­las ist eben­falls ein Objekt für den Mor­gen­him­mel und wan­dert durch das Stern­bild Gro­ßer Hund. Ihre schein­ba­re Hel­lig­keit steigt im Lau­fe des Okto­bers leicht von 8,7 auf 8,4 mag. Die Auf­gän­ge des Aste­ro­iden ver­frü­hen sich von anfangs 2:14 Uhr Mit­tel­eu­ro­päi­sche Som­mer­zeit auf 0:36 Uhr Mit­tel­eu­ro­päi­sche Win­ter­zeit. Am 9. Okto­ber steht Pal­las sehr nahe beim Haupt­stern des Gro­ßen Hun­des, Siri­us. Der Abstand zum hells­ten Stern an unse­rem Nacht­him­mel beträgt nur 11 Bogen­mi­nu­ten! Am 30. Okto­ber kommt Pal­las dem 6,1 mag hel­len Stern SAO 172906 nur 4 Bogen­mi­nu­ten nahe.

(3) Juno stand im Vor­mo­nat in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und wird am 19. Okto­ber im Stern­bild Was­ser­mann wie­der sta­tio­när. Damit endet auch Junos Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Anschlie­ßend bewegt sich Juno wie­der recht­läu­fig durch das Stern­bild. Die schein­ba­re Hel­lig­keit des Aste­ro­iden geht deut­lich zurück von 8,2 auf 8,8 mag. Anfang Okto­ber geht Juno um 4:31 Uhr Som­mer­zeit im Wes­ten unter und Ende Okto­ber bereits um 1:12 Uhr Winterzeit.

(4) Ves­ta wan­dert immer lang­sa­mer wer­dend, rück­läu­fig durch den Stein­bock und kommt am 7. des Monats zum Still­stand. Damit endet auch ihre Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Anschlie­ßend wan­dert sie wie­der recht­läu­fig über den Him­mel. Am 28. Okto­ber über­schrei­tet der Aste­ro­id schließ­lich die Gren­ze zum Stern­bild Was­ser­mann. Mit dem Ende der Oppo­si­ti­on geht auch Ves­tas schein­ba­re Hel­lig­keit stark zurück. Zu Beginn des Monats ist der Him­mels­kör­per noch 6,7 mag hell. Bis zum Monats­en­de sinkt die­se auf 7,3 Grö­ßen­klas­sen. Somit kann der Pla­ne­to­id immer noch sehr leicht mit Hil­fe eines Feld­ste­chers auf­ge­spürt wer­den. Am 1. Okto­ber geht Ves­ta um 2:17 Uhr Som­mer­zeit unter. Am 31. Okto­ber erreicht sie bereits um 23:37 Uhr Win­ter­zeit die süd­west­li­che Hori­zont­li­nie. Am 27. des Monats kann der 6,4 mag hel­le Stern SAO 190786 als Auf­such­hil­fe die­nen. Ves­ta zieht in nur 2 Bogen­mi­nu­ten Abstand am Stern vorbei.

(27) Euter­pe wird ab 12. Okto­ber wie­der hel­ler als 10 mag und kann im Stern­bild Stier auf­ge­fun­den wer­den. Bis zum Monats­en­de stei­gert sie ihre schein­ba­re Hel­lig­keit auf 9,3 Grö­ßen­klas­sen. Die Kul­min­ma­ti­ons­zei­ten Euter­pes ver­frü­hen sich von 4:03 Uhr Som­mer­zeit auf 0:53 Uhr Win­ter­zeit. Ende Okto­ber über­schrei­tet sie die Gren­ze zum Stern­bild Widder.

(115) Thy­ra wan­dert durch den Per­seus und wird Ende Okto­ber wie­der hel­ler als 10 mag. Der Aste­ro­id geht am 1. des Monats um 4:03 Uhr Som­mer­zeit durch den Meri­di­an. Bis zum 31. Okto­ber ver­frü­hen sich ihre Meri­di­an­durch­gän­ge auf 0:56 Uhr Winterzeit.

Der Aste­ro­id (324) Bam­ber­ga wan­dert durch den Per­seus und stei­gert ihre schein­ba­re Hel­lig­keit von anfangs 9,8 auf 9,3 mag. Am 1. Okto­ber erreicht Bam­ber­ga um 4:18 Uhr Som­mer­zeit den Meri­di­an. Am 31. Okto­ber steht der Him­mels­kör­per bereits um 1:14 Uhr Win­ter­zeit im Süden.

Meteorströme

Zwi­schen dem 6. und 10. Okto­ber sind die Dra­co­ni­den (auch Gia­co­bi­ni­den bzw. Okto­ber-Dra­co­ni­den genannt) aktiv, des­sen zir­kum­po­la­rer Radi­ant sich etwa 3 Grad öst­lich von Del­ta Dra­co­nis befin­det. Sie gehen auf den Kome­ten 21P/­Gi­a­co­bi­ni-Zin­ner zurück, der eine Umlauf­zeit von 6,5 Jah­ren besitzt. In die­sem Jahr wird das Maxi­mum in der Nacht vom 8. auf den 9. Okto­ber statt­fin­den. Lei­der stört zu die­sem Zeit­punkt der Voll­mond die Beob­ach­tung in der Maxi­mums­nacht, so dass nur sehr wenig Meteo­re sicht­bar sind. Die Mete­or­häu­fig­keit schwankt recht stark von Jahr zu Jahr. Im Schnitt sind aber alle 13 Jah­re mit erhöh­ten Fall­ra­ten zu rech­nen. So konn­te im Jahr 1933 unge­fähr 400 Meteo­re pro Minu­te (!) beob­ach­tet wer­den. Im Jahr 2011 wur­den inner­halb von nur einer Stun­de rund 300 Meteo­re regis­triert. Auch 2012 und 2018 gab es eine erhöh­te Akti­vi­tät, die auf den Peri­hel­durch­gang des Kome­ten zurück­zu­füh­ren war. Am Abend steht der Radi­ant am höchs­ten über dem Hori­zont und lie­fert dann auch die meis­ten sicht­ba­ren Stern­schnup­pen. Bei den Dra­co­ni­den han­delt es sich um extrem lang­sa­me Stern­schnup­pen, mit einer Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit von 21 km/s, so dass sie sich gut von spo­ra­di­schen Meteo­ren unterscheiden.

Zwi­schen dem 10. bis 18. Okto­ber sind die Del­ta-Auri­gi­den sicht­bar, die nur eine schwa­che Akti­vi­tät zei­gen und des­sen Radi­ant sich im nörd­li­chen Teil des Stern­bilds Fuhr­mann befin­det. In der Nacht vom 10. auf den 11. Okto­ber ist mit einer erhöh­ten Akti­vi­tät zu rech­nen, wobei dann maxi­mal nur zwei Stern­schnup­pen pro Stun­de sicht­bar sind. Die­se zei­gen, mit einer Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit von 64 km/s, sehr schnel­le Meteo­re am Him­mel. Lan­ge Jah­re wur­den die Del­ta-Auri­gi­den und die Sep­tem­ber-Per­sei­den als ein Mete­or­strom betrach­tet. Dann kris­tal­li­sier­te sich aber her­aus, dass es sich in Wahr­heit um zwei Teil­strö­me han­delt. Ein Ursprungs­kör­per der Del­ta-Auri­gi­den ist nicht bekannt. Auch die­ser Strom wird in die­sem Jahr Opfer des abneh­men­den Mondes.

Vom 2. Okto­ber bis 7. Novem­ber sind die Orio­ni­den aktiv. Das brei­te Akti­vi­täts­ma­xi­mum, mit einer stünd­li­chen Zeni­tra­te von 15 bis 30 Meteo­ren pro Stun­de, fin­det in der Nacht vom 20. auf den 21. Okto­ber zwi­schen Mit­ter­nacht und 5 Uhr mor­gens statt. Auch die­ser Mete­or­strom ist in sei­ner Fre­quenz varia­bel und zeigt 2 Tage um das Akti­vi­täts­ma­xi­mum her­um ver­mehr­te Stern­schnup­pen­ra­ten. Im Jahr 2007 wur­den mehr als 45 und 2008 bis zu 70 Stern­schnup­pen regis­triert. Der Radi­ant befin­det sich rund 10 Grad nord­öst­lich von Betei­geu­ze im Ori­on und steht zu Beginn der Mor­gen­däm­me­rung etwa 50 Grad hoch über dem Hori­zont. Der abneh­men­de Mond wird die Beob­ach­tung der Orio­ni­den am Mor­gen­him­mel stö­ren. Bei den Orio­ni­den han­delt es sich um schnel­le Stern­schnup­pen, die mit einer Geschwin­dig­keit von 66 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen und oft lan­ge Nach­leucht­spu­ren hin­ter­las­sen. Mit­un­ter sind auch hel­le Feu­er­ku­geln dabei. Sie gehen auf den berühm­ten Kome­ten 1P/Halley zurück.

Ein noch rela­tiv unbe­kann­ter Strom stel­len die Leo­nis-Mino­ri­den dar, deren Radi­ant sich bei RA 162° und Dec +37° befin­det. Ihr Akti­vi­täts­zeit­raum liegt zwi­schen dem 19. bis 27. Okto­ber, mit einem nur gerin­gen Maxi­mum am 24. Okto­ber. Zu die­sem Zeit­punkt sind wahr­schein­lich nicht mehr als 5 Meteo­re sicht­bar, die eine Geschwin­dig­keit von 62 Kilo­me­ter pro Sekun­de besit­zen und dem­nach am Him­mel recht schnell sind. Der Ursprungs­kör­per die­ses Stroms ist wahr­schein­lich der Komet C/1739 K1 (Zanot­ti). Dank des Neu­mon­des ist die­ser Strom opti­mal zu beobachten.

Ein eben­falls noch unbe­kann­ter da neu­er Strom stel­len die Okto­ber-Came­lo­pard­a­li­den dar. Der Strom wur­de im Jahr 2005 und 2006 per Video regis­triert. Im Jahr 2018 konn­te eine Zeni­tra­te von 5 Meteo­ren pro Stun­de nach­ge­wie­sen wer­den. Der Radi­ant befin­det sich an der Posi­ti­on RA 164° und Dec 79° und damit im Grenz­be­reich der Stern­bil­der Giraf­fe und Dra­che. Das Maxi­mum ist zwi­schen dem 5. und 6. Okto­ber zu erwar­ten. Mit einer Geschwin­dig­keit von 47 Kilo­me­tern pro Sekun­de han­delt es sich bei den Okto­ber-Came­lo­pard­a­li­den um mit­tel­schnel­le Meteo­re. Der Ursprungs­kör­per des Stroms ist bis­lang nicht bekannt.

Die Nörd­li­chen und Süd­li­chen Tau­r­i­den kön­nen von Sep­tem­ber bis in den Dezem­ber hin­ein beob­ach­tet wer­den. Die Akti­vi­tät der Süd­li­chen Tau­r­i­den beginnt schon am 10. Sep­tem­ber und endet um den 20. Novem­ber. Das Maxi­mum der Süd­li­chen Tau­r­i­den ist um den 10. Okto­ber zu erwar­ten. Die Nörd­li­chen Tau­r­i­den sind zwi­schen dem 20. Okto­ber und 10. Dezem­ber aktiv, mit einem Maxi­mum am 12. Novem­ber. Zum Maxi­mums­zeit­punkt sind bei bei­den Teil­strö­men unter opti­ma­len Bedin­gun­gen rund 5 Meteo­re pro Stun­de sicht­bar, die mit Geschwin­dig­kei­ten von 30 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Sie zei­gen dem­nach recht lang­sa­me Meteo­re. Mit­un­ter sind auch hel­le Feu­er­ku­geln zu beob­ach­ten. Der Mut­ter­kör­per des Tau­r­i­den­stroms ist der kurz­pe­ri­odi­sche Komet 2P/Encke.

Der abendliche Fixsternhimmel

Sternkarte
Der Stern­him­mel am 15. Okto­ber 2022 um 23:00 Uhr MESZ

Im Norden

Das Stern­bild Gro­ßer Bär, mit der ein­präg­sa­men Figur des Gro­ßen Wagens, hat zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit soeben die unte­re Kul­mi­na­ti­on über dem Nord­ho­ri­zont erreicht. Wenn wir nun die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che nach oben hin ver­län­gern, fin­den wir auch den Polar­stern und damit exakt die Nord­rich­tung. Der Polar­stern gehört zum Stern­bild Klei­ner Bär, des­sen Kas­ten nun eben­falls lang­sam in Rich­tung Nord­ho­ri­zont hin­ab­stei­gen wird, bis auch er die nied­rigs­te Stel­lung im Nor­den erreicht hat. Momen­tan befin­det sich die­ser aber noch auf 7 Uhr Posi­ti­on. West­lich vom Klei­nen Bären gele­gen ent­de­cken wir das Stern­bild des Dra­chen, mit sei­nem auf­fäl­li­gen rau­ten­för­mi­gen Kopf. Ober­halb des Dra­chen hat soeben der Kepheus die Zenit­re­gi­on über­schrit­ten. Öst­lich des Kepheus steht das W‑förmige Stern­bild der Kas­sio­peia in sehr guter Beob­ach­tungs­hö­he. Die­ses Stern­bild, dass auch als „Himmels‑W“ bezeich­net wird, wird in der nächs­ten Stun­de den Zenit errei­chen. Senk­recht dar­un­ter im Nord­os­ten fin­den wird den Per­seus und noch wei­ter Rich­tung Nord­ho­ri­zont den Fuhr­mann, mit der hel­len Kapel­la. Direkt über dem Nord­ost­ho­ri­zont sind soeben die Zwil­lin­ge auf­ge­gan­gen und kün­den schon vom nahen­den Win­ter. Öst­lich die­ser drei Stern­bil­der befin­den sich die unschein­ba­ren Stern­bil­der Giraf­fe und Luchs. Die­se bestehen aber nur aus sehr schwa­chen Ster­nen. Bei guter Hori­zont­sicht, nied­rig im Nord­wes­ten, erken­nen wir die Nörd­li­che Kro­ne und noch einen Teil des Stern­bilds Bärenhüter.

Im Osten

Bli­cken wir in Rich­tung Osten kön­nen wir bereits die ers­ten Stern­bil­der des nahen­den Win­ters beob­ach­ten. Genau im Osten steht der rot leuch­ten­de Alde­ba­ran, der Haupt­stern des Stiers, mit dem offe­nen Stern­hau­fen der Hya­den. In die­sem Stern­bild ent­de­cken wir auch die Ple­ja­den, auch Sie­ben­ge­stirn genannt. Es ist ein wei­te­rer offe­ner Stern­hau­fen, der sich unge­fähr in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont befin­det und in dem wir 6 bis 8 Ster­ne mit blo­ßem Auge erken­nen kön­nen. Im Ost­teil des Stern­bilds Stier ent­de­cken wir ein hel­les, röt­li­ches Objekt. Hier­bei han­delt es sich um unse­ren Nach­bar­pla­ne­ten, dem Mars. Unter­halb des Stiers gehen soeben die nörd­li­chen Aus­läu­fer des Win­ter­stern­bilds Ori­on auf. Direkt im Nord­os­ten erken­nen wir bei guter Hori­zont­sicht das Stern­bild der Zwil­lin­ge. Die Zwil­lin­ge bestehen aus zwei Ket­ten von Ster­nen, an deren öst­li­chen Enden sich die bei­den hel­len Haupt­ster­ne Kas­tor und Pol­lux befin­den. Ober­halb der Zwil­lin­ge steht noch der Fuhr­mann, mit der gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la. Dar­über befin­det sich der Per­seus, der sich inmit­ten schö­ner Ster­nen­fel­der, zwi­schen Andro­me­da und Fuhr­mann, erstreckt. In die­sem Stern­bild kön­nen wir auch den berühm­te Dop­pel­stern­hau­fen h und Chi Pers­ei beob­ach­ten, der schon leicht mit blo­ßem Auge erkannt wer­den kann und der im Fern­glas einen beein­dru­cken­den Anblick bie­tet. Bli­cken wir in Rich­tung Zenit, ent­de­cken wir das „Himmels‑W“, die Kas­sio­peia. Auf der ande­ren Sei­te des Ost­punk­tes befin­det sich das Stern­bild Andro­me­da. Unter­halb der Andro­me­da sehen wir das Nörd­li­che Drei­eck, den Wid­der und ein Teil der Fische. Dar­un­ter schließt sich auch der Wal­fisch an. Noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont sind schon die ers­ten Ster­ne des Flus­ses Eri­danus über dem Hori­zont erschienen.

Im Süden

Der gesam­te süd­li­che Abschnitt unse­res Him­mels wird nun kom­plett vom geflü­gel­ten Pferd, dem Pega­sus domi­niert. Der lin­ke obe­re Kas­ten­stern des Pega­sus­qua­drats gehört aber nicht mehr zu die­sem Stern­bild. Denn direkt dane­ben schließt sich das Stern­bild Andro­me­da an. In einer dunk­len und mond­schein­lo­sen Nacht soll­te ober­halb der Ster­nen­ket­te der Andro­me­da auch ein läng­li­cher Nebel­fleck erkenn­bar sein. Hier­bei han­delt es sich um das am wei­tes­ten ent­fern­te Objekt, das wir noch mit dem unbe­waff­ne­ten Auge erken­nen kön­nen. Der Andro­me­da­ne­bel befin­det sich 2,5 Mil­lio­nen Licht­jah­re von der Erde ent­fernt und ist die uns am nächs­ten lie­gen­de grö­ße­rer Nach­bar­ga­la­xie der Milch­stra­ße. Mit Fern­glas und Tele­skop, bei nied­ri­ger Ver­grö­ße­rung, ergibt sich ein fan­tas­ti­scher Anblick. Unter­halb der Andro­me­da ent­de­cken wir die eher unschein­ba­ren Stern­bil­der Drei­eck und Wid­der, die wei­ter west­lich von den Fischen begrenzt wer­den. Ein Teil die­ses Stern­bilds, der den ring­för­mi­gen Aste­ris­mus des Cir­clets bil­det, hat soeben die höchs­te Stel­lung im Süden erreicht. Die Fische ent­hal­ten aber nur sehr schwa­che Ster­ne. Unter­halb der Fische ent­de­cken wir noch den Wal­fisch. Zwi­schen die­sen bei­den Stern­bil­dern steht der Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter, kurz vor sei­nem Meri­di­an­durch­gang. West­lich des Wal­fi­sches befin­det sich das unschein­ba­re Stern­bild des Was­ser­manns. Bei guter Hori­zont­sicht soll­te unter­halb des Was­ser­manns Fomal­haut, der hel­le Haupt­stern des Süd­li­chen Fisches, nied­rig über dem Hori­zont erkenn­bar sein. Die­ser Stern hat erst vor kur­zem den Meri­di­an über­schrit­ten. Nied­rig im Süd­wes­ten steht noch das unschein­ba­re Stern­bild des Stein­bocks. Der Stein­bock ist zur Zeit Gast­ge­ber für Ring­pla­ne­ten Saturn.

Im Westen

So lang­sam aber sicher müs­sen wir uns von den letz­ten Som­mer­stern­bil­der ver­ab­schie­den. Genau in mitt­le­rer Höhe im Wes­ten steht das Som­mer­drei­eck, das aus den hel­len Ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Alta­ir im Adler gebil­det wird. Deneb befin­det sich dabei von allen drei Ster­nen noch am höchs­ten über dem west­li­chen Hori­zont. Ober­halb des Adlers erken­nen wir nach­ein­an­der die deut­lich klei­ne­ren und des­halb eher unauf­fäl­li­gen Stern­bil­der Fül­len, Del­phin, Pfeil und Füchs­chen. Die hel­le Som­mer­milch­stra­ße ver­läuft von der Spit­ze des Som­mer­drei­eck aus gese­hen senk­recht in Rich­tung West­ho­ri­zont her­ab. In Rich­tung Zenit erken­nen wir die unschein­ba­re Eidech­se sowie das Stern­bild Kepheus. Eben­falls hoch im Nord­wes­ten steht der mäch­ti­ge Dra­che, der jetzt im Lau­fe der Nacht immer wei­ter in Rich­tung Nord­west­ho­ri­zont hin­ab­stei­gen wird. Unter­halb sei­nes auf­fäl­li­gen rau­ten­för­mi­gen Kop­fe befin­det sich das Stern­bild Her­ku­les und noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont, das Halb­rund der Nörd­li­chen Krone.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

Ein Kommentar:

  1. Da habe ich jetzt aber sehr viel gelernt, was ich noch nicht wusste;)

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