Der Lauf des Mondes
Am 1. Morgen im November können wir die schmale Mondsichel im Sternbild Löwe auffinden. Am nächsten Morgen hat der Mond das Sternbild Jungfrau erreicht. Am 3. November finden wir sie zum letzten Mal vor Neumond in der Morgendämmerung und nur 6 ¾ Grad oberhalb von Merkur. Am 4. November wird dann schließlich die Neumondphase durchlaufen. Aufgrund der flachen Ekliptiklage am Abendhimmel, gelingt uns erst am Abend des 7. November eine Sichtung der dünnen, zunehmenden Mondsichel über dem westlichen Horizont, knapp 7 ½ Grad westlich des Abendstern Venus. Am 8. November steht die Mondsichel 6 Grad nordöstlich des Abendsterns im Sternbild Schütze. Unser stiller Begleiter wandert in den nächsten Tagen weiter in Richtung Osten und kann dann am 10. November knapp 5 Grad südlich von Saturn aufgefunden werden. Am 11. November steht der Mond im ersten Viertel und 5 Grad südlich des Riesenplaneten Jupiter im Sternbild Steinbock. In den Folgenächten durchläuft der Mond Sternbilder, die nur schwache Sterne enthalten. Nachdem der Erdtrabant die Sternbilder Wassermann, Fische, Walfisch und Widder hinter sich gelassen hat, sehen wir ihn als Vollmond in der Nacht vom 19. auf den 20. November im Goldenen Tor der Ekliptik, das aus den offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden im Sternbild Stier gebildet wird. Am 19. November findet auch eine Partielle Mondfinsternis statt, die leider bei uns unsichtbar bleibt. Nur in Nord- und Mittelamerika ist diese vollständig sichtbar. Nach der Vollmondphase wird der Erdtrabant wieder langsam ein Objekt für die zweite Nachthälfte. In den darauf folgenden Nächten wandert er weiter durch die Sternbilder Stier und Zwillinge und befindet sich dann am Abend des 23. November in der Nähe von Pollux. Nachdem der Erdtrabant das Sternbild Krebs hinter sich gelassen hat, finden wir ihn am 26. November nördlich von Regulus, dem Hauptstern des Löwen. Am 27. November steht der abnehmende Mond im letzten Vierter und geht dann kurz vor Mitternacht auf. Bis zum Monatsende wandert der Mond abermals durch die Jungfrau.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur kann im ersten Monatsdrittel noch am Morgenhimmel aufgefunden werden. Am 1. November geht der ‑0,8 mag helle Merkur um 5:21 Uhr im Osten auf. Rund eine halbe Stunde nach seinem Aufgang ist es möglich, den innersten Planeten unseres Sonnensystems über dem Horizont in der schon weiter fortgeschrittenen Morgendämmerung zu erspähen. Zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung hat Merkur eine Höhe von knapp 9 Grad erreicht. Bis zum 10. des Monats verspäten sich seine Aufgänge auf 6:08 Uhr. Seine scheinbare Helligkeit steigt in dieser Zeit leicht auf ‑0,9 mag. An diesem Morgen befindet er sich auch knapp 1 Grad nordöstlich unseres roten Nachbarn Mars. Nach dem 10. November wird man umsonst nach Merkur Ausschau halten, da er sich immer schneller der Sonne annähert. Am 29. November 2021 steht Merkur schließlich in oberer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn und mit ihr unsichtbar am Taghimmel. Am 3. November begegnet die schmale, abnehmende Mondsichel Merkur, in einem Abstand von nur 6 ½ Grad.
Unser Schwesterplanet Venus, im Sternbild Schütze, ist nach wie vor Abendstern und in der Dämmerung tief im Westen auffindbar. Sie stand am 29. Oktober bereits in ihrer größten östlichen Elongation zur Sonne. Aufgrund der flachen Lage der Ekliptik am Abendhimmel und ihrer südlichen Position im Tierkreis, steht sie aber trotzdem nicht sehr hoch über dem südwestlichen Horizont. Zum Ende der bürgerlichen Dämmerung erreicht sie gerade mal eine Höhe nur 10 Grad. Die Helligkeit des Abendsterns nimmt im Laufe des Novembers deutlich zu von anfangs ‑4,4 auf ‑4,7 mag. Im Teleskop erkennt man, dass die Phasengestalt des Venusscheibchens von 48 auf 29% abnimmt. Ihr scheinbarer Durchmesser wächst dagegen von 26 auf 39 Bogensekunden. Am 1. November geht die Venus um 18:25 Uhr unter. Bis zum Ende des Monats verfrühen sich ihre Untergangszeiten nur unwesentlich auf 18:35 Uhr. In der Abenddämmerung des 7. und 8. November kann die zunehmende Mondsichel in der Nähe des Abendsterns aufgefunden werden.
Unser Nachbarplanet Mars bleibt weiterhin unsichtbar und stand im Vormonat in Konjunktion mit der Sonne. Der 1,6 mag helle Planet zieht im Laufe des Monats von der Jungfrau weiter in das Sternbild Waage. Sein westlicher Winkelabstand wächst bis Monatsende auf 18 Grad. Das reicht aber noch nicht für eine Sichtbarkeit des Roten Planeten am Morgenhimmel für das bloße Auge. Mit Hilfe eines Feldstechers lässt er sich allerdings aufspüren. Erst zu Beginn des nächsten Monats taucht Mars langsam wieder am Morgenhimmel auf.
Der Riesenplanet Jupiter bewegt sich rechtläufig durch den Steinbock und ist ein Objekt für den Abendhimmel. Er verkürzt seine Sichtbarkeit spürbar und geht bereits vor Mitternacht im Südwesten unter. Am 1. November sinkt Jupiter um 23:45 Uhr unter die Horizontlinie. Bis zum 30. November verfrühen sich seine Untergangszeiten auf 22:03 Uhr. Die scheinbare Helligkeit des Riesenplaneten sinkt von anfangs ‑2,5 auf ‑2,3 mag. Im Fernrohr schrumpft das Jupiterscheibchen von 42,2 auf 38,4 Bogensekunden. Trotzdem lassen sich immer noch sehr gut bei Einbruch der Nacht seine vier hellsten Monde und die interessanten Atmosphärenstrukturen beobachten. Am 11. November zieht der zunehmende Mond nur 4 ½ Grad südlich am Riesenplaneten vorbei.
Der Ringplanet Saturn bewegt sich ebenfalls rechtläufig am Abendhimmel und kann im Sternbild Steinbock aufgefunden werden. Er steht ungefähr 15 Grad südwestlich des Jupiters. Saturn geht deutlich vor Mitternacht unter und steht bei Einbruch der Nacht bereits recht niedrig im Südwesten. Gleichzeitig verkürzt sich seine Sichtbarkeit im Laufe des Novembers drastisch. Zu Beginn des Monats sinkt der Ringplanet um 22:17 Uhr unter die südwestliche Horizontlinie und Ende November bereits um 20:29 Uhr. Seine interessanten Ringe und seine Monde beobachtet man deshalb am besten bei Einbruch der Nacht. Die scheinbare Helligkeit sinkt im Laufe des Novembers leicht von anfangs 0,6 auf 0,7 Größenklassen. Auch sein scheinbarer Äquatordurchmesser geht im Laufe des Novembers auf 16,1 Bogensekunden zurück. Am 10. des Monats kann der zunehmende Halbmond in der Nähe von Saturn aufgefunden werden.
Uranus kommt am 5. November 2021 im Sternbild Widder in Opposition zu Sonne und kann mit einer scheinbaren Helligkeit von 5,7 mag theoretisch schon mit dem bloßen Auge gesehen werden. An diesem Tag geht der ferne Planet um 16:20 Uhr im Osten auf und steht um 23:45 Uhr im Meridian. Sein Untergang erfolgt um 7:13 Uhr. Bis zum Monatsende verfrühen sich seine Meridian- und Untergänge auf 22:03 Uhr bzw. 5:30 Uhr. Zum Kulminationszeitpunkt steht Uranus gut 55 Grad hoch über dem Südhorizont und kann knapp 11 Grad südöstlich von Alpha Arietis aufgefunden werden. Auch mit sehr hoher Vergrößerung ist nur ein 3,7 Bogensekunden großes blaugrünes Scheibchen erkennbar, was keinerlei Einzelheiten zeigt. Zum Oppositionszeitpunkt befindet sich Uranus 2,952 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun bewegt sich immer langsamer werdend, rückläufig durch den Wassermann. Ende November kommt er fast zum Stillstand. Am 1. November steht Neptun um 20:47 Uhr im Süden. Am 30. November erreicht er bereits um 18:52 Uhr den Meridian. Seine Untergänge verfrühen sich von anfangs 2:29 Uhr auf 0:33 Uhr. Somit kann der ferne Planet am Monatsende noch ungefähr bis 23 Uhr beobachtet werden. Mit einer Helligkeit von 7,7 Größenklassen, benötigt man zur Beobachtung des Planeten allerdings ein Fernglas oder ein kleines Teleskop. Er befindet sich ca. 3 Grad nordöstlich von Phi Aquarii. Im Fernrohr ist ein 2,3 Bogensekunden großen bläuliches Scheibchen sichtbar, was keinerlei Einzelheiten zeigt.
Der Zwergplanet (134340) Pluto im Sternbild Schütze steht bei Einbruch der Nacht schon zu tief im Südwesten um ihn beobachten zu können. Aus diesem Grund muss man den 14,4 mag schwachen Zwergplaneten in diesem Monat von der Beobachtungsliste streichen.
Helle Kometen und Planetoiden
Der kurzperiodische Komet 4P/Faye kann im Sternbild Einhorn in der zweiten Nachthälfte aufgefunden werden. Mit einer Helligkeit von 10,5 Größenklassen ist der Schweifstern in kleineren bis mittleren Teleskopen auffindbar.
Der kurzperiodische Komet 29P/Schwassmann-Wachmann, im Sternbild Fuhrmann, ist zur Zeit im Ausbruch und rund 5 Größenklassen heller als erwartet. Der Schweifstern zieht einen kleinen Bahnbogen westlich von Iota Aurigae. Er kann mit einer Helligkeit um 11 mag ebenfalls in mittleren Teleskopen aufgesucht werden. Bereits bei Einbruch der Nacht steht der Komet genügend hoch in Richtung Osten am Abendhimmel.
Der kurzperiodische Komet 67P/Tschurjumov-Gerasimenko wandert in diesem Monat vom Sternbild Zwillinge kommend, weiter in den Krebs und ist ein Objekt für den Morgenhimmel. Seine Helligkeit steigt weiter an und er kann mit rund 9 Größenklassen bereits in kleineren Fernrohren aufgespürt werden. Am 2. November zieht er mit 1,21 AE Abstand an der Sonne vorbei und wird um diese Zeit auch sein Helligkeitsmaximum erreichen.
Der Komet C/2017 K2 (PanSTARRS) bewegt sich durch den Herkules und ist ein Objekt für den frühen Abendhimmel. Seine Höhe über dem westlichen Horizont nimmt im Laufe des Monats kontinuierlich ab. Mit einer Helligkeit um 12 mag, ist der Komet ein Objekt für größere Teleskope.
Der Komet C/2019 L3 (ATLAS) zieht mit einer Helligkeit um 10 mag durch den Luchs und ist zirkumpolar. Er kann somit die gesamte Nacht beobachtet werden. Die beste Zeit für eine Beobachtung des Schweifsterns ist der Morgenhimmel, wenn er zum Ende der Nacht die Zenitregion erreicht.
Der Komet C/2021 A1 (Leonard) bewegt sich im November entlang der Grenze zu den Sternbilder Jagdhunde und Haar der Berenike. Es wird erwartet, dass der Schweifstern Mitte Dezember eine Helligkeit von 4 Größenklassen erreichen und mit bloßem Auge sichtbar wird. Bereits im November steigt seine scheinbare Helligkeit steil an von anfangs 11 auf 7 Größenklassen, so dass er zum Monatsende hin in lichtstarken Ferngläsern aufgefunden werden kann.
Der Zwergplanet (1) Ceres beschleunigt seine rückläufige Bewegung durch das Sternbild Stier und die Hyaden und kommt am 27. November 2021 in Opposition zur Sonne. Dabei erreicht Ceres eine Helligkeit von 7,2 Größenklassen. Zu Monatsbeginn beträgt die Helligkeit noch 7,8 mag. Damit ist der Zwergplanet ein leichtes Objekt für das Fernglas. Die Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 2:01 Uhr auf 23:37 Uhr. Am 3. November zieht der Himmelskörper in nur 7 Bogenminuten Abstand am Hauptstern Aldebaran vorbei. Am 6. und 12. November kommt es ebenfalls zu einer Begegnung mit hellen Sternen und zwar mit SAO 94004 (6,6 mag) und 75 Tau (5,0 mag). Die Abstände betragen dann jeweils 7 bzw. 9 Bogenminuten.
(2) Pallas ist ein Objekt für den Abendhimmel und zieht durch das Sternbild Wassermann. Der Asteroid wird zu Beginn des Monats stationär und bewegt sich anschließend wieder rechtläufig durch das Sternbild. Damit endet auch die diesjährige Oppositionsperiode. Auch seine Helligkeit geht im Laufe des Monats weiter zurück von anfangs 9,5 auf 9,8 mag. Am 1. November geht Pallas um 1:21 Uhr im Westen unter und am 30. November bereits zwei Stunden früher.
(7) Iris wandert zunächst noch durch die Zwillinge und wechselt am 4. des Monats in den Krebs. Die scheinbare Helligkeit des Asteroiden steigt im November von 9,1 auf 8,6 Magnituden. Ihre Aufgangszeiten verfrühen sich von anfangs 21:19 Uhr auf 19:58 Uhr. Am 3. November kommt es zu einer engen Begegnung mit 85 Gem (5,3 mag), in einem Abstand von nur 7 Bogenminuten.
(44) Nysa wird am 13. November wieder heller als 10 mag und kann im Sternbild Stier aufgefunden werden. Bis zum Monatsende steigt ihre Helligkeit auf 9,4 Größenklassen. Am 1. November steht Nysa um 3:01 Uhr im Süden. Am 30. November erreicht der Asteroid bereits um 0:52 Uhr den Meridian. Am 27. November kann Nysa nur 5 Bogenminuten vom 5,5 mag hellen Stern 111 Tau aufgefunden werden.
Meteorströme
Der Meteorstrom der Leoniden, dessen Radiant sich ungefähr 10 Grad nordöstlich von Regulus im Löwen befindet, ist alljährlich zwischen dem 13. bis 30. November aktiv. Das spitze und schwache Maximum ist in der Nacht vom 16. auf den 17. November zu erwarten. Leider stört der fast volle Mond die Beobachtung, so dass nur wenige Meteore sichtbar sind. Im günstigsten Fall sind 10 bis 20 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar. Gegen 4 Uhr morgens steht der Radiant der Leoniden, von unseren Standort aus gesehen, gut 50 Grad hoch über dem Horizont. Der Ursprungskörper des Leonidenstroms ist der Komet 55P/Tempel-Tuttle, der eine Umlaufszeit von 33 Jahren besitzt. In den Jahren 1999 und 2001 waren die Leoniden sehr aktiv. Mit einer erhöhten Aktivität, die durchaus Sturmstärke erreichen kann, ist deshalb alle 33 Jahre zu rechnen, wenn die Erde das Zentrum der Trümmerwolke des Kometen passiert. Die Teilchen treten dabei mit einer Geschwindigkeit von 72 km/s in die Erdatmosphäre ein und erscheinen demzufolge sehr schnell am Himmel.
Die Alpha-Monocerotiden sind in diesem Monat noch erwähnenswert, die in den Jahren 1925, 1935, 1985 und 1995 kurze aber heftige Aktivitätsausbrüche zeigten. So sorgte im Jahr 1995 der Meteorstrom für Aufsehen, als innerhalb einer halben Stunde 420 Sternschnuppen pro Stunde gezählt wurden. Das Maximum findet am 21. November statt. Gegen 4 Uhr morgens steht der Radiant gut 30 Grad hoch am Himmel. Der noch fast volle, abnehmende Mond wird die Beobachtung stören, weil er erst untergehen wird, wenn die Sonne bereits zwei Stunden am Himmel steht. Mit 65 Kilometern pro Sekunde treten die Alpha-Monocerotiden sehr schnell in die Erdatmosphäre ein und erzeugen deshalb sehr schnelle Meteore. Der Radiant befindet sich einige Grad südlich von Prokyon, dem Hauptstern im Sternbild Kleiner Hund. Ein Ursprungskörper ist nicht bekannt. Berechnungen zeigen aber eine Umlaufzeit von rund 500 Jahren für den Erzeuger der Alpha-Monocerotiden.
Die Tauriden sind vom 20. September bis 25. November aktiv. Eigentlich besteht dieser Meteorstrom aus zwei Teilströmen, nämlich den Nördlichen und Südlichen Tauriden. Das Maximum der Südlichen Tauriden erreichte im Oktober sein Maximum und ist noch bis zum 20. November aktiv. Das eher breite Maximum der Nördlichen Tauriden findet am 12. November statt. Dabei ist der nördliche Teilstrom deutlich aktiver als der Südliche. Im Schnitt zeigen sich aber nur 5 bis 10 Meteore pro Stunde, die mit einer Geschwindigkeit von nur 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Am besten beobachtet man den Strom der Tauriden zwischen 20 Uhr und 4 Uhr morgens, wenn der Radiant genügend hoch am Himmel steht. Als Ursprungskörper des Meteorstroms gilt der periodische Komet 2P/Encke, der auch für einen Großteil der ekliptikalen Meteore aus der Anthelionquelle verantwortlich ist.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Das Sternbild Großer Bär, mit der einprägsamen Figur des Großen Wagens, hat soeben die tiefste Stellung über dem Nordhorizont überschritten und steigt nun im Laufe der Nacht wieder langsam höher. Die Deichselspitze des Wagens zeigt zu unserer Standardbeobachtungszeit genau auf den Nordpunkt des Horizonts. Verlängern wir nun die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern ist Teil des Sternbilds Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich nun ebenso fast in seiner tiefsten Stellung im Norden befindet. Westlich des Kleinen Bären gelegen erkennen wir das Sternbild des Drachen, mit seinem markanten rautenförmigen Kopf. Darüber steigt das Sternbild Kepheus ebenfalls langsam wieder von der Zenitregion herab. Unterhalb des Drachen entdecken wir bei guter Horizontsicht noch ein Teil des Herkules. Der Nordosten wird fast bis in den Zenit hinein von den unscheinbaren Sternbildern Giraffe und Luchs eingenommen, die aber nur aus sehr schwachen Sternen bestehen. Sie sind nur unter einem dunklen Himmel und ohne störendes Mondlicht zu erkennen.
Im Osten
Der Osthimmel wird langsam von den hellen Wintersternbildern übernommen. Im Südosten ist der Himmelsjäger Orion schon vollständig über dem Horizont erschienen. Östlich davon erkennen wir die beiden Sternketten der Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Direkt über dem Ostpunkt steht Prokyon, im Sternbild Kleiner Hund, niedrig über dem Horizont. Oberhalb der Zwillinge und des Orion finden wir noch den Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella, sowie das Sternbild Stier, mit dem rötlichen Aldebaran. Im Stier sind auch die beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden leicht mit bloßem Auge zu erkennen. Noch weiter höher strebt das Sternbild Perseus langsam seiner höchsten Stellung entgegen. In diesem Sternbild erkennen wir, etwas oberhalb der Perseus-Figur gelegen, die beiden hellen Sternhaufen h und Chi Persei bereits mit dem bloßem Auge. Sie ergeben einen herrlichen Anblick in jedem Fernglas und Teleskop. In mittlerer Höhe im Nordosten entdecken wir noch den unscheinbaren Luchs. Noch etwas höher in Richtung Zenit stehen die schwachen Sterne des Sternbilds Giraffe.
Im Süden
Der Süden wird noch immer von den Herbststernbildern dominiert. Westlich vom Meridian gelegen steht das mächtige Pegasusquadrat. Östlich davon schließt sich die Sternenkette der Andromeda an. In diesem Sternbild steht das am weitesten entfernte Objekt, das wir noch mit bloßem Auge erkennen können. Dabei handelt es sich um die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Am besten ist unsere Nachbargalaxie aber mit Hilfe eines Feldstechers, vor allem unter einem dunklen Landhimmel, zu sehen. Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat die Andromedagalaxie bereits zenitnah den Meridian überschritten. Noch höher im Südosten befindet sich auch der Perseus. Darunter erkennen wir den westlichen Teil des Stiers, mit den Hyaden und Plejaden, und noch weiter in Richtung Südhorizont einen Teil des Flusses Eridanus. Wir wenden uns nun wieder dem Südpunkt zu. Hier befinden sich, direkt unterhalb der Andromeda gelegen noch die unscheinbaren Sternbilder Dreieck und Widder sowie die nur aus schwachen Sternen bestehenden Fische. Genau im Süden geht soeben der Walfisch durch den Meridian. Tief im Südwesten steht noch der östliche Teil des Sternbilds Wassermann. Dicht über dem südwestlichen Horizont funkelt Fomalhaut im Sternbild des Südlichen Fisches.
Im Westen
Im Westen verschwinden nun auch die letzten Sternbilder des Sommerhimmels. Dicht über dem Westhorizont sollte noch das Sommerdreieck erkennbar sein. Gebildet wird es aus den Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler. Altair befindet sich zu unserer Standardbeobachtungszeit aber schon sehr dicht über dem Horizont und kurz vor seinem Untergang. Die Milchstraße verläuft in dieser Region ebenfalls in Richtung Westhorizont herab. Oberhalb des Sommerdreiecks stehen die eher unscheinbaren Sternbilder Eidechse und Kepheus. Mittelhoch im Nordwesten erkennen wir noch den Drachen und darunter ein Teil des Sternbilds Herkules. Hoch im Südwesten befindet sich der mächtige Pegasus und die Andromeda, die im Laufe der Nacht immer weiter zum Horizont hinabsinken werden. Unterhalb des Pegasus steht ein Teil der Fische. In Horizontnähe entdecken wir noch das aus schwachen Sternen bestehende Sternbild des Wassermanns und die östliche Spitze des Steinbocks. Dort befindet sich zur Zeit der Riesenplanet Jupiter kurz vor seinem Untergang.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.