Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats Dezember finden wir den abnehmenden Mond im östlichen Bereich des Sternbilds Stier. Am 2. und 3. Dezember steht unser stiller Begleiter in den Zwillingen und am 4. des Monats im Sternbild Krebs, links oberhalb des offenen Sternhaufens der Praesepe. Am Morgen des 5. Dezember findet eine Sternbedeckung des 4,7 mag hellen Sterne Gamma Cnc statt, die allerdings nur im Norden und Nordosten Deutschlands zu sehen ist. Um 4:18 Uhr wird der Stern von der beleuchteten Seite des Mondes bedeckt. An den Folgeabenden können wir den Mond im Sternbild Löwe beobachten, der immer mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte wird. Am 8. Dezember wird das letzte Viertel erreicht. Am 9. des Monats geht der Mond erst nach Mitternacht auf und kann dann im Sternbild Jungfrau beobachtet werden. Die Mondsichel wandert weiter durch die Jungfrau und befindet sich am Morgen des 12. Dezember im Sternbild der Waage, knapp 8 Grad nordwestlich des Morgenstern Venus. Am 13. des Monats kann die schmale Sichel des abnehmenden Mondes zum letzten Mal vor Neumond tief im Südosten in der Morgendämmerung aufgefunden werden. Sie befindet sich an diesem Morgen knapp 5 ¾ Grad südöstlich des Morgensterns. An diesem Morgen wird gegen 7:57 Uhr auch der 2,6 mag helle Beta Sco von der 2,6% beleuchteten Mondsichel bedeckt. Allerdings findet diese Sternbedeckung bereits in der hellen Morgendämmerung statt, kurz vor Sonnenaufgang, und ist dann demzufolge schwierig zu beobachten. Am 14. Dezember wird schließlich die Neumondphase durchlaufen. Von Chile, Argentinien und der Antarktis aus kann zur Mittagszeit eine totale Sonnenfinsternis beobachtet werden.
Nach der Neumondphase taucht die dünne, zunehmende Mondsichel in der Abenddämmerung des 16. Dezembers wieder am Himmel auf. Am 17. Dezembers befindet sie sich im Sternbild Steinbock, nur 7 Grad östlich von Jupiter und Saturn, die nur knapp eine Vollmondbreite auseinander stehen. An den Folgeabenden wandert der Mond durch Gebiete am Himmel, die nur aus schwachen Sternen bestehen. Am 19. Dezember finden wir ihn im Wassermann. Am Abend des 21. Dezember finden wir den Halbmond im Grenzbereich der Sternbilder Wassermann, Fische und Walfisch. In den Morgenstunden des 22. Dezember wird das erste Viertel im Sternbild Walfisch durchlaufen. Am Abend des 23. Dezember wandert der zunehmende Mond nur 6 ½ Grad südlich an unseren roten Nachbarn Mars im Sternbild Fische vorbei. Nachdem der Mond den Mars hinter sich gelassen hat, befindet er sich am Heiligen Abend abermals im Sternbild des Walfisch. An diesem Abend kommt es um 20:43 Uhr zur Bedeckung des 4,4 mag hellen Sterns Xi1 Cet. Am 1. Weihnachtstag finden wir ihn dann im Sternbild Widder. Am 2. Weihnachtstag können wir unseren Erdtrabanten im Goldenen Tor der Ekliptik, zwischen den offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, entdecken und am 27. des Monats knapp 4 Grad nördlich von Aldebaran, dem Hauptstern im Sternbild Stier. Am 29. des Monats finden wir den Mond abermals in den Zwillingen und am letzten Abend des Jahres im Sternbild Krebs.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur ist im gesamten Monat unsichtbar und war im Vormonat am Morgenhimmel sichtbar. Er nähert sich der Sonne weiter an und befindet sich dann am 20. Dezember in oberer Konjunktion mit ihr. Am 16. Dezember erreicht Merkur das Aphel seiner Bahn und steht dann 70 Millionen Kilometer von unseren Zentralgestirn entfernt.
Unser Schwesterplanet Venus ist weiterhin Morgenstern. Am 17. Dezember wandert sie vom Sternbild Waage kommend in den Skorpion und am 21. in den Schlangenträger. Die Sichtbarkeit der Venus am Morgenhimmel verkürzt sich weiter sehr stark. Anfang Dezember beträgt ihre Höhe über dem Horizont, zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung, noch 15 Grad und am Jahresende nur noch 5 ½ Grad. Am 24. Dezember kann die Venus nur 5 ½ Grad nördlich von Antares, dem Hauptstern im Sternbild Skorpion, aufgefunden werden. Im Fernrohr erscheint der Planet am Monatsende als 11 Bogensekunden großes Scheibchen und mit 94% fast vollständig beleuchtet. Am 1. Dezember geht der Morgenstern um 5:12 Uhr im Südosten auf. Am letzte Morgen des Jahres erfolgt ihr Aufgang erst um 6:40 Uhr.
Unser roter Nachbar Mars bewegt sich immer schneller werdend rechtläufig durch die Fische und steht nach wie vor als auffälliges Gestirn am Nachthimmel. Seine Helligkeit geht aber weiter stark zurück und beträgt zum Monatsende nur noch ‑0,3 mag. Dagegen ist Mars zu Monatsanfang noch ‑1,1 mag hell. Der Rote Planet verkürzt seine Sichtbarkeit in der 2. Nachthälfte weiter. Erfolgt sein Untergang zu Beginn des Monats um 3:04 Uhr, geht er zum Jahresende bereits um 2:06 Uhr unter. Auch sein scheinbarer Durchmesser schrumpft weiter von anfangs 14,6 auf nur noch 10,5 Bogensekunden. So wird es immer schwieriger wird, Einzelheiten auf seiner Oberfläche zu entdecken, denn Mars steht zum Jahresende bereits doppelt so weit entfernt, wie bei seiner Opposition Mitte Oktober. Auch der Beleuchtungsgrad geht leicht zurück und beträgt am Monatsende nur noch 89%. Unser Nachbarplanet bleibt dann noch bis Mitte 2021 am Abendhimmel sichtbar. In der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember wandert der zunehmende Mond südlich am Roten Planeten vorbei.
Der Riesenplanet Jupiter, im Sternbild Schütze, nähert sich weiter aus westlicher Richtung dem Ringplaneten Saturn an und ist mit ihm zusammen noch am Abendhimmel beobachtbar. Am 18. Dezember tritt Jupiter in das Sternbild Steinbock über. Jupiter überholt Saturn auf seiner Innenbahn und befindet am Abend des 21. Dezember nur noch 6,1 Bogenminuten südlich von Saturn entfernt. Der Riesenplanet ist dann auch bei 150-facher Vergrößerung zusammen mit dem Ringplaneten im selben Gesichtsfeld beobachtbar. Mit bloßem Auge übertrifft der ‑2,0 mag helle Jupiter den 0,7 mag hellen Saturn deutlich an Helligkeit, so dass beide Planeten wie ein Objekt am Abendhimmel erscheinen. Diese seltenen und besonders engen Konjunktionen der beiden Riesenplaneten finden nur alle 20 Jahre statt und auch in den Tagen vor und nach der dichtesten Annäherung erscheinen beiden Planeten wie ein Doppelstern dem bloßen Auge. Am Abend des 17. Dezembers gesellt sich die zunehmende Mondsichel zu beiden Planeten, was ein schönes Fotomotiv abgeben wird. Denn Jupiter und Saturn stehen an diesem Abend nur noch ein halbes Grad voneinander entfernt. Am 1. Dezember geht Jupiter um 19:19 Uhr im Südwesten unter. Am 31. Dezember erfolgt sein Untergang bereits um 17:56 Uhr. Damit bleibt nur knapp eine Stunde, um den Riesenplaneten zu beobachten. Der scheinbare Äquatordurchmesser Jupiters schrumpft in dieser zeit von anfangs 34,4 auf 32,9 Bogensekunden. Bis zum Jahresende hat sich der gegenseitige Abstand beider Gasplaneten wieder um gut einen Grad vergrößert. Am 29. Januar 2021 wird der Riesenplanet endgültig von der Sonne eingeholt und befindet sich schließlich in Konjunktion mit ihr.
Auch der Ringplanet Saturn verkürzt seine Sichtbarkeit am Abendhimmel, ähnlich wie Jupiter, drastisch und kann noch im Sternbild Schütze aufgefunden werden. Am 16. des Monats tritt er in das Sternbild Steinbock über. Zum Ende des Jahres ist Saturn nur noch für eine gute halbe Stunde tief im Südwesten beobachtbar, bis der 0,7 mag helle Planet im Horizontdunst verschwindet. Zu Beginn des Monats geht Saturn um 19:31 Uhr unter. Zum Jahresende erfolgt sein Untergang bereits um 17:50 Uhr. Am 21. Dezember kommt es zu einer seltenen und sehr engen Konjunktion mit dem Riesenplaneten Jupiter am Abendhimmel. Jupiter steht dabei nur 0,01 Grad südlich von Saturn. Dieses Himmelsereignis wird auch als „große Konjunktion“ bezeichnet. Am 24. Januar 2021 steht Saturn schließlich in Konjunktion mit der Sonne.
Uranus bewegt sich immer langsamer werdend, rückläufig durch das Sternbild Widder und zieht sich zum Ende des Jahres fast vollständig vom Morgenhimmel zurück. Zum Ende des Jahres hin kann er nur noch 2 Stunden nach Mitternacht beobachtet werden. Mit einer Helligkeit von 5,7 mag, kann der ferne Planet theoretisch schon mit bloßem Auge aufgefunden werden. Er befindet sich knapp 9 ½ Grad südöstlich von Beta Ari. Im Teleskop erscheint Uranus als 3,7 Bogensekunden großes grünliches Scheibchen. Seine Meridiandurchgänge verfrühen sich von anfangs 21:41 Uhr um zwei Stunden.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun kann noch am Abendhimmel im Sternbild Wassermann aufgefunden werden. Uranus verlagert seine Untergänge im Dezember in die Zeit vor Mitternacht. Am 1. Dezember erfolgt sein Untergang um 0:16 Uhr und am letzten Abend des Jahres bereits um 22:16 Uhr. 1 ½ Stunden vor dessen Untergang muss man den Planeten von der Beobachtungsliste streichen. Mit einer Helligkeit von 7,9 mag, ist zum Aufsuchen des Planeten zwingend ein Feldstecher oder ein kleines Fernrohr notwendig. Neptun steht rund 1 Grad ostnordöstlich von Phi Aqr, der als Aufsuchhilfe für den Planeten dienen kann. Im Teleskop erscheint sein blaues Scheibchen nur 2,3 Bogensekunden groß und zeigt keinerlei Einzelheiten.
Der Zwergplanet (134340) Pluto, im Sternbild Schütze, steht bei Einbruch der Dunkelheit bereits im Horizontdunst niedrig im Südwesten und bleibt im Dezember demzufolge unbeobachtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der kurzperiodische Komet 88P/Howell kann am frühen Abendhimmel im Sternbild Steinbock und Wassermann in mittleren Teleskopen aufgefunden werden. Seine Helligkeit ändert sich nur wenig und beträgt im Dezember um 10 Größenklassen. Bei Einbruch der Dunkelheit befindet sich der Schweifstern nur noch 15 Grad hoch über dem südwestlichen Horizont. Am 20. Dezember kommt der Komet Gamma Cap und nur zwei Tage später Delta Cap recht nahe, die als Aufsuchhilfe für den Schweifstern dienen können.
Der kurzperiodische Komet 156P/Russell-LINEAR ist optimal in der 1. Nachthälfte beobachtbar und kann mit einer Helligkeit von 11 Größenklassen bereits in mittleren bis größeren Teleskopen aufgesucht werden. Aufgrund eines Helligkeitsausbruchs im September, ist der Schweifstern momentan rund 4 Größenklassen heller als erwartet. Der Komet steht bei Einbruch der Nacht noch mittelhoch über dem westlichen Horizont. Im Laufe des Dezembers wandert Russell-LINEAR durch das Sternbild Fische in Richtung Norden auf Messier 33 im Sternbild Dreieck zu.
Der Komet C/2020 M3 (ATLAS) ist im Dezember optimal zu beobachten und wandert weiter schnell in Richtung Norden. Auch dieser Komet ist momentan etwas heller als erwartet. Ab der Monatsmitte ist der Komet zirkumpolar und ein Objekt für die gesamte Nacht. Mit einer Helligkeit von rund 8 mag, ist ATLAS bereits in einem lichtstarkes Fernglas beobachtbar. Aufgrund des geringen Erdabstands erscheint seine rund 15 Bogenminuten große und fast kreisrunde Koma relativ diffus und flächenschwach, so dass dunkle Standorte ohne störendes Mondlicht erforderlich sind, um den Kometen aufzufinden. Der Schweifstern wandert im Laufe des Dezembers vom östlichen Bereich des Sternbilds Stier, weiter in den Fuhrmann und befindet sich dann zum Jahresende nur wenige Grad südwestlich des Hauptstern Kapella. Interessant, vor allem für Astrofotografen, ist die Begegnung mit dem Flaming Star Nebula (IC 405) in der zweiten Dezemberwoche.
Der Zwergplanet (1) Ceres, im Sternbild Wassermann, ist ein Objekt für den Abendhimmel. Seine Helligkeit geht im Dezember nur leicht zurück von anfangs 9,1 auf 9,2 mag. Die Untergangszeiten von Ceres verfrühen sich von anfangs 22:12 Uhr auf 21:10 Uhr.
Der Asteroid (4) Vesta wandert im langsamer werdend, rechtläufig durch den Löwen und ist ein Objekt für den Morgenhimmel. Die Helligkeit des Himmelskörpers steigt von anfangs 7,8 auf 7,3 mag, so dass Vesta bereits einfach in Ferngläsern beobachtet werden kann. Im März 2021 steht der Kleinplanet dann in einer äußerst günstigen Opposition zur Sonne. Ihre Aufgänge verfrühen sich von anfangs 23:28 Uhr auf 22:01 Uhr.
(8) Flora stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und ist nach wie vor fast die gesamte Nacht beobachtbar, wird aber mehr und mehr ein Objekt für die 1. Nachthälfte. Sie bremst ihre rückläufige Bewegung durch den Walfisch weiter ab und kommt am 11. Dezember schließlich zum Stillstand. Damit endet auch ihre diesjährige Oppositionsperiode. Ihre scheinbare Helligkeit sinkt leicht von anfangs 8,6 auf 8,9 mag. Am 1. Dezember geht Flora um 4:05 Uhr unter. Bis zum 31. Dezember verfrühen sich ihre Untergangszeiten auf 2:30 Uhr.
(14) Irene wird Ende des Jahres wieder heller als 10 mag und kann im Sternbild Krebs am Morgenhimmel aufgefunden werden. Ihr Kulminationszeiten verfrühen sich im Laufe des Dezembers von anfangs 4:22 Uhr um zwei Stunden.
(15) Eunomia wandert durch den Krebs und steigert ihre Helligkeit im Dezember von anfangs 9,5 auf 8,9 mag. Am 1. Dezember steht Eunomia um 4:12 Uhr im Süden. Ende des Jahres erreicht sie bereits um 2:01 Uhr den Meridian. Am 17. Dezember kann der 3,9 mag helle Stern Delta Cnc als Aufsuchhilfe für den Asteroiden dienen. Eunomia steht dann nur 7,5 Bogenminuten von diesem Stern entfernt.
Der Asteroid mit der Nummer (16) Psyche erreicht am 7. Dezember 2020 ihre Oppositionsstellung im Sternbild Stier und wird 9,4 mag hell. Anfang Dezember beträgt ihre Helligkeit noch 9,5 mag hell. Zum Ende des Jahres geht ihre Helligkeit wieder auf die 10. Größenklasse zurück. Ihre Kulminationszeiten verlagert Psyche in die Zeit vor Mitternacht. Am 1. Dezember steht der Asteroid um 0:32 Uhr im Süden und Ende Dezember bereits um 22:04 Uhr.
(39) Laetitia wird am 13. Dezember wieder heller als 10 mag und kann im Sternbild Orion aufgefunden werden. Am 21. Dezember 2020 steht sie der Sonne genau gegenüber und erreicht eine Helligkeit von 9,9 mag. Bis zum 29. Dezember geht ihre Helligkeit wieder auf 10 mag zurück. Am 1. Dezember steht Laetitia um 1:41 Uhr im Meridian und am 31. Dezember bereits um 23:12 Uhr.
(79) Eurynome wandert ebenfalls durch das Sternbild Orion und erreicht am 11. Dezember 2020 ihre Oppositionsstellung, mit einer maximalen Helligkeit von nur 10,0 mag. Die Meridiandurchgänge verfrühen sich von anfangs 0:54 Uhr auf 22:24 Uhr. Am 20. Dezember wandert Eurynome am 4,8 mag hellen Stern 15 Ori und am 27. Dezember an 11 Ori (4,7 mag) vorbei. Die gegenseitigen Abstände betragen 3,5 bzw. nur 0,5 Bogenminuten.
Meteorströme
Vom 4. bis 17. Dezember macht sich der teils ergiebige ekliptikale Meteorstrom der Geminiden bemerkbar, dessen Ausstrahlungspunkt (Radiant) sich im Sternbild Zwillinge befindet, knapp 1 Grad südwestlich vom Hauptstern Kastor entfernt. Das Maximum ist in diesem Jahr am Morgen des 14. Dezember gegen 2 Uhr zu erwarten. Der Mond wird die Beobachtung des Meteorstroms nicht stören, weil an diesem Tag Neumond ist. In den letzten Jahrzehnten hat die Aktivität der Geminiden leicht zugenommen. Unter einem dunklen Himmel (Grenzgröße 6,5 mag und Zenitstellung des Radianten) sind im Schnitt 120 bis 150 Meteore sichtbar, die mitunter auch sehr helle Exemplare beinhalten können. Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden nach Mitternacht, wenn der Radiant hoch am Himmel steht, bis zum Beginn der Morgendämmerung. Die günstigste Beobachtungszeit liegt immer zwischen 21 Uhr und 6 Uhr morgens. Die Sternschnuppen der Geminiden sind relativ langsam und treten mit Geschwindigkeiten von nur 34 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein. Als Mutterkörper gilt der Asteroid (3200) Phaethon der, wie man annimmt, kein normaler „erloschener“ Komet zu sein scheint, sondern von einem kompakteren Mutterkörper abstammt, der vor Jahrhunderten zerbrochen ist.
Vom 3. bis 15. Dezember tauchen die Sigma-Hydriden auf, die am besten vor allem an südlicheren Standorten zu beobachten sind. Ihr Radiant, im Kopf der Wasserschlange, steht in den Morgenstunden in mitteleuropäischen Breiten gerade einmal 40 Grad hoch über dem Horizont. Das Maximum der Sigma-Hydriden findet am 11. Dezember statt, mit einer stündlichen Zenitrate von nur 3 bis 5 Sternschnuppen. Aufgrund des niedrigen Radiantenstandes ist dann nur noch ein Meteor pro Stunde sichtbar. Die Eintrittsgeschwindigkeit der Teilchen der Sigma-Hydriden beträgt 58 Kilometer pro Sekunde, so dass die Meteore, ähnlich wie bei den Perseiden im August, recht schnell sind. Ein Mutterkörper der Sigma-Hydriden ist nicht bekannt.
Zwischen dem 5. und 20. Dezember tauchen die Monocerotiden auf, dessen Radiant sich zwischen Procyon im Kleinen Hund und Beteigeuze im Orion befindet. Am 8. Dezember sind allerdings gerade einmal 1 bis 3 Meteore sichtbar, die mit Geschwindigkeiten von 41 Kilometer pro Sekunde in die Atmosphäre eindringen. Als Mutterkörper der Monocerotiden gilt der periodische Komet Mellish.
Der relativ unbekannte Strom der Coma Bereniciden tritt zwischen dem 12. Dezember bis 23. Januar in Erscheinung, mit einem schwach ausgeprägten Maximum von 5 bis 10 Meteoren pro Stunde am 19. Dezember. Der Radiant verlagert sich im Aktivitätszeitraum zunächst vom Sternbild Löwe in das Haar der Berenike. Die Teilchen der Coma Bereniciden sind mit 65 Kilometern pro Sekunde sehr schnell.
Vom 17. bis 26. Dezember tauchen die bei uns zirkumpolaren Ursiden auf, dessen Radiant sich im Sternbild Kleiner Bär, innerhalb des Wagenkastens dieses Sternbilds befindet. Damit sind die Ursiden die ganze Nacht über zu beobachten. Zum Morgen hin erreicht der Radiant eine Höhe von gut 60 Grad über dem Horizont. Das scharfe Maximum findet in den Morgenstunden des 22. Dezember gegen 4 bis 7 Uhr statt. Eventuell kommt es in diesem Jahr zu etwas höheren Fallraten. Denn die Erde passiert eine Staubspur, die der Mutterkörper der Ursiden im 9. Jahrhundert hinterlassen hat. In diesem Fall könnte die Zenitrate sogar auf 400 steigen. Der zunehmende Mond stört nicht, weil er kurz nach Mitternacht untergehen wird. In der Regel sind 10 bis 20 oder auch mehr Sternschnuppen pro Stunde beobachtbar, die eine Geschwindigkeit beim eintritt in die Erdatmosphäre von 33 Kilometern pro Sekunde erreichen. Als Ursprungskörper gilt der periodische Komet 8P/Tuttle.
Der nördliche Zweig der Tauriden wird ab dem 10. Dezember zur ekliptikalen Aktivität der Anthelionquelle gezählt. Das breite Radiantenzentrum der Anthelionquelle befindet sich aber auch in den Zwillingen, so dass diese Meteore sehr leicht mit den Geminiden verwechselt werden können. Die wenigen Teilchen treten dabei mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s in die Atmosphäre ein und verursachen recht langsame Meteorspuren.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit um 22:00 Uhr befindet sich die bekannte Figur des Großen Bären nahezu senkrecht mit der Deichsel nach unten über dem Nordosthorizont. Verlängern wir die beiden hinteren Kastensterne des Wagenkastens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern ist der Hauptstern des Kleinen Bären, der nun mit dem darunter liegenden Sternbild des Drachen seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont eingenommen hat. Weiter östlich und oberhalb des Großen Bären gelegen, sehen wir in einer dunklen mondscheinlosen Nacht die schwachen Sterne der unscheinbaren Sternbilder Giraffe und Luchs, die nun fast den Zenit erreicht haben. Hoch im Nordwesten steht die Kassiopeia, die im Volksmund auch als „Himmels‑W“ bekannt ist. Darunter erkennt man das Sternbild des Kepheus, das die Form eines schiefen Hausdaches besitzt, und nun wieder Richtung Nordhorizont hinabsteigen wird. Dicht über dem Horizont im Nordwesten funkelt noch der helle Stern Wega im Sternbild Leier gemächlich vor sich hin. Noch weiter östlich davon sehen wir das Sternbild Schwan, mit seinem hellen Hauptstern Deneb, noch vollständig über dem Horizont stehend. Diese beiden typischen Sternbilder des Sommerhimmels werden in der nächsten Stunde nun endgültig von der Himmelsbühne abtreten und unter den Horizont im Norden verschwinden.
Im Osten
Der südöstliche Himmel wird nun praktisch von den hellen Wintersternbildern dominiert. Die hellsten Sterne dieser Sternbilder bilden das so genannte Wintersechseck. Zum Wintersechseck gehören die Sterne Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen. Hoch am Himmel in Richtung Osten steht die gelblich leuchtende Kapella im Sternbild Fuhrmann. Darunter sind die beiden Sternketten der Zwillinge sichtbar, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux, die sich jetzt genau über dem Ostpunkt befinden. Westlich vom Fuhrmann gelegen entdecken wir den Stier, mit dem rötlich erscheinenden Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, die bereits mit bloßem Auge sichtbar sind. Unterhalb des Stiers befindet sich der Himmelsjäger Orion ungefähr in der gleichen Höhe über dem Horizont wie die Zwillinge. Es ist das bekannteste und auffälligste Wintersternbild an unserem Himmel. Wir wenden uns nun wieder dem Sternbild Zwillinge zu. Unterhalb der Zwillinge in Richtung Horizont steht der unscheinbare Krebs. Südöstlich des Krebs ist bereits Regulus im Sternbild Löwe aufgegangen. Oberhalb des Löwen entdecken wir die Sternbilder Kleiner Löwe, Luchs und Großer Bär. Westlich des Krebs befindet sich der Stern Prokyon und unterhalb dieses Sterns ist auch schon das unscheinbare Sternbild Einhorn über dem Horizont erschienen. Am Auffälligsten unter den hellen Sternen in diesem Himmelsabschnitt ist aber Sirius, der hellste Stern an unserem Himmel. Er ist der Hauptstern des Sternbildes Großer Hund und befindet sich momentan noch dicht über dem Horizont im Südosten.
Im Süden
Blicken wir in Richtung Süden und senkrecht über unseren Köpfen in Richtung Zenit, sehen wir das Sternbild Perseus in seiner höchsten Stellung am Himmel. Hier lohnt ein Blick auf den Doppelsternhaufen h und Chi im Perseus, der im Fernglas prächtig erscheint und schon mit bloßem Auge als kleines, ausgedehntes Wölkchen erkannt werden kann. Weiter östlich wird auch das Sternbild Fuhrmann, mit der hell leuchtenden Kapella, bald den Meridian überschreiten. Auch in diesem Sternbild befinden sich zahlreiche helle offene Sternhaufen für das Fernglas. Unterhalb der beiden Sternbilder steht der Stier, mit dem rötlichen Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, die schon mit bloßem Auge zu erkennen sind. Südöstlich des Stiers fällt der mächtige Himmelsjäger Orion auf, der aus zahlreichen hellen Sternen besteht. Auffällig an diesem Sternbild sind insbesondere die drei markanten Gürtelsterne. Auch der obere und rötlich leuchtende Schulterstern Beteigeuze und der bläuliche erscheinende Fußstern Rigel, stechen hervor. Im Schwertgehänge des Orion befindet sich der berühmte Orionnebel, der zu den eindrucksvollsten Nebeln des Himmels zählt. Unterhalb des Himmelsjägers Orion ist das Sternbild Hase erkennbar. Auch der hellste Stern des Himmels und Hauptstern des Großen Hundes, Sirius, ist soeben über dem Südosthorizont erschienen. Westlich vom Orion gelegen geht gerade der Fluss Eridanus durch den Meridian, dessen hellster Hauptstern Archernar allerdings nur von der Südhalbkugel der Erde aus zu sehen ist. Noch weiter in Richtung Westen steht das ausgedehnte Herbststernbild des Walfisches. In mittlerer Höhe im Südwesten befinden sich noch die Fische, mit unserem roten Nachbarn Mars, und östlich davon die eher unscheinbaren Sternbilder Widder, Dreieck und Andromeda.
Im Westen
Der Westhimmel wird noch vom mächtigen Pegasus dominiert. Allerdings versinken seine Sterne im Laufe der Nacht langsam aber sicher unter den westlichen Horizont. Senkrecht über dem Pegasusquadrat gelegen finden wir noch die Sternenkette der Andromeda. Hier können wir in genügend großer Beobachtungshöhe noch das am weitesten entfernte Objekt beobachten, das wir mit bloßem Auge erkennen können, die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie erscheint unter einem dunklen Landhimmel im Fernglas als rund 3 Grad ausgedehnter Nebelfleck. Hoch im Südwesten, und östlich der Andromeda gelegen, stehen die kleinen Sternbilder Dreieck und Widder. Unterhalb der beiden Sternbilder befinden sich die eher unscheinbaren und nur aus schwachen Sternen bestehenden Fische, in dem sich zur Zeit unser rötlicher Nachbarplanet Mars aufhält. Blicken wir hoch in den Nordwesten, entdecken wir das auffällige Sternbild der Kassiopeia, die die Form des Buchstaben „W“ besitzt und demzufolge im Volksmund auch „Himmels‑W“ genannt wird. Weiter in Richtung Nordosten steht der Kepheus und links unterhalb des Kepheus befindet sich die unscheinbare Eidechse. Dicht über dem nordwestlichen Horizont sollte noch das Sommersternbild Schwan, mit seinem hellen und weiß erscheinenden Hauptstern Deneb, erkennbar sein.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.