Der Lauf des Mondes
Am 1. November steht die zunehmenden Mondsichel am Abendhimmel, zwischen den Planeten Jupiter und Saturn. Nur einen Abend später können wir unseren Erdtrabanten nur 5 Grad westlich des Ringplaneten Saturn aufspüren. An den Folgeabenden wandert der Mond durch Gebiete des Himmels, die nur schwache Sterne enthalten. Am 4. des Monats wird schließlich das Erste Viertel im Sternbild Steinbock durchlaufen. Der Mond wandert danach weiter durch die Sternbilder Wassermann, Fische und Walfisch und befindet sich am Abend des 12. November als Vollmond im Grenzgebiet der Sternbilder Widder und Stier. Am 13. des Monats befindet er sich zwischen den offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden im so genannten Goldenen Tor der Ekliptik, knapp 5 Grad nordöstlich von Aldebaran. Auf seiner weiteren Wanderung in Richtung Osten durchläuft der Mond nacheinander die Sternbilder Stier, Zwillinge und Krebs und wird nach und nach ein Objekt für die zweite Nachthälfte. In der Nacht vom 15. auf den 16. November kommt es zu einer Bedeckung des 3,5 mag hellen Sterns Eta Geminorum sowie My Geminorum (2,9 mag) an der beleuchteten Seite des Mondes. Gegen 22:42 Uhr wird Eta Gem vom Mond bedeckt und diese Bedeckung dauert knapp eine Dreiviertelstunde. Die Bedeckung von My Gem findet am Morgen des 16. gegen 2:46 Uhr statt und dauert knapp 77 Minuten. Am 19. November wird schließlich das Letzte Viertel durchlaufen und in der Nacht vom 19. auf den 20. November befindet sich der Halbmond rund 3 Grad nördlich von Regulus, dem Hauptstern im Sternbild Löwe. Am Morgen des 22. Novembers hat die abnehmenden Mondsichel bereits das Sternbild Jungfrau erreicht und am 24. November steht die Sichel rund 4 ½ Grad nördlich unseres roten Nachbarn Mars. Am Morgen des 25. November kommt es zu einer engen Konjunktion mit dem innersten Planeten Merkur, wobei die Sichel des Mondes als Aufsuchhilfe für den flinken Planeten dienen kann. Beide Objekte befinden sich gegen 7 Uhr nur 2 ½ Grad voneinander entfernt, bis am darauffolgenden Tag die Neumondphase durchlaufen wird. Wir müssen uns dann noch bis zum 28. November gedulden, bis wir den Mond wieder am Abendhimmel, dich über dem südwestlichen Horizont, sehen können. Kurz vor Mittag des 11. Novembers wird allerdings noch der Planet Jupiter vom Mond bedeckt, was von Mitteleuropa aus bei guten Wetterverhältnissen beobachtet werden kann. Die Bedeckung findet zwischen 10:30 Uhr und 11:35 Uhr statt. In der Abenddämmerung des 28. Novembers steht eine sehr schmale Mondsichel zwischen Jupiter und dem Abendstern Venus. Dabei befindet sich unser stiller Begleiter nur 2 Grad westlich des Abendsterns und 2 ½ Grad östlich des Riesenplaneten. Am besten beobachtet man das Ereignis mit Hilfe eines Fernglases. Am 29. des Monats erreicht die Mondsichel abermals in diesem Monat den Planeten Saturn. Beide Objekte stehen dann rund 3 Grad voneinander entfernt. Am letzten Abend im November finden wir den Mond schließlich im Grenzgebiet der Sternbilder Schütze und Steinbock.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur ist zu Beginn des Monats nicht sichtbar. Am 11. November 2019 kommt der Planet in unterer Konjunktion zur Sonne. Gleichzeitig überschreitet Merkur den aufsteigenden Knoten seiner Bahn und wandert deshalb an diesem Tag vor der Sonnenscheibe vorüber. Dieser Merkurtransit findet von 13:35 Uhr bis 19:04 Uhr statt und ist vom deutschsprachigen Raum aus nur in der ersten Hälfte sichtbar. Denn die Sonne geht an diesem Tag bereits um 16:20 Uhr unter. Aufgrund der Winzigkeit des Merkurscheibchens von 10 Bogensekunden Durchmesser, ist das Ereignis mit entsprechenden Objektivsonnenfiltern nur in Teleskopen verfolgbar. Zur unteren Konjunktion befindet sich der flinke Planet 101 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Nach seiner Konjunktion mit der Sonne wird Merkur am 20. des Monats wieder stationär und wandert anschließend rechtläufig entlang der Ekliptik. Ab dem 22. November taucht Merkur schließlich, mit einer Helligkeit von 0,0 mag, wieder mit bloßem Auge am Morgenhimmel auf. Am 28. November steht der Planet mit 20° Winkelabstand in seiner größten westlichen Elongation von der Sonne. Bis Ende November steigert er seine Helligkeit auf ‑0,6 mag. Bereits am 18. November kann man versuchen, Merkur dicht über dem Horizont aufzuspüren. Zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung steht er knapp 5 Grad hoch im Ostsüdosten. Am besten benutzt man dafür einen Feldstecher. Merkur geht an diesem Abend um 15:48 Uhr unter. Bis zum Monatsende verfrühen sich die Untergangszeiten auf 15:17 Uhr. Am 25. des Monats kann die sehr schmale abnehmende Mondsichel in der Nähe von Merkur aufgefunden werden. Beide Himmelsobjekte stehen dann 2 Grad voneinander entfernt. Im Fernrohr erkennt man an diesem Abend ein halb beleuchtetes Merkurscheibchen, das einen scheinbaren Durchmesser von 7,2 Bogensekunden besitzt. Diese Halbphase nennt man auch Dichotomie. Danach schrumpft das Merkurscheibchen weiter. Sein Beleuchtungsanteil nimmt dagegen zu.
Unser Schwesterplanet Venus wird im Laufe des Monats wieder niedrig am Abendhimmel sichtbar, allerdings ist sie noch kein auffälliges Objekt und geht schon in der Abenddämmerung unter. Zum Ende er bürgerlichen Dämmerung steht der Abendstern knapp 1 ½ Grad und Ende des Monats schon 6 Grad hoch im Südwesten. Der ‑3,9 mag helle Abendstern kann im Sternbild Skorpion aufgefunden werden und zieht am 9. des Monat, in nur 4 Grad Abstand, nördlich am Hauptstern Antares vorbei. Bereits am 8. des Monats tritt sie in das Sternbild Schlangenträger und am 23. November in das Sternbild Schütze über. Am 1. November sinkt die Venus um 17:23 Uhr unter die südwestliche Horizontlinie. Am 30. November erfolgt ihr Untergang erst um 17:34 Uhr. Im Teleskop zeigt sich das Venusscheibchen 11 Bogensekunden groß und zu 90% beleuchtet. Am 24. des Monats kann die Venus südlich von Jupiter aufgefunden werden. Beide Objekte stehen dann 1,3 Grad voneinander entfernt. Am Abend des 28. November erhalten beide Planeten Planeten Besuch von der 2 Tage alten sehr dünnen zunehmenden Mondsichel. An diesem Abend passiert der Abendstern auch das Aphel ihrer Bahn und steht dann 108,9 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
Unser roter Nachbar Mars taucht wieder am Morgenhimmel auf und wandert rechtläufig durch die Jungfrau. Am 30. November überschreitet der Rote Planet die Grenze zum Sternbild Waage. Mit einer Helligkeit von 1,8 mag, ist Mars in der Morgendämmerung kaum auffällig. Zum Ende der bürgerlichen Dämmerung befindet er sich am Monatsanfang nur 12 Grad und zum Monatsende gut 17 Grad hoch über dem Horizont. Aufgrund seines scheinbaren Durchmessers von 3,8 Bogensekunden, zeigen sich auch mit hoher Vergrößerung kaum Einzelheiten auf der Planetenkugel. Die Aufgänge des Mars verfrühen sich im Laufe des Novembers um nur wenige Minuten von anfangs 5:01 Uhr auf 4:56 Uhr. Am 10. des Monats zieht unser Nachbarplanet in nur 2 ½ Grad Abstand nördlich an Spica, dem Hauptstern im Sternbild Jungfrau, vorbei. Am 24. kann die schmale Sichel des abnehmenden Mondes, kurz vor Neumond, nur 4 Grad nördlich von Mars aufgefunden werden.
Der Riesenplanet Jupiter verabschiedet sich in diesem Monat endgültig vom Abendhimmel. Zunächst wandert der Riesenplanet weiter rechtläufig durch den Schlangenträger und wechselt am 16. November in das Sternbild Schütze. Mit einer Helligkeit von ‑1,8 mag, ist der Planet nach Mond und Venus das hellste Objekt des Abendhimmels. Am 24. des Monats wird Jupiter vom Abendstern Venus überholt und am 28. des Monats steht die dünne Mondsichel, in nur 2 ½ Grad Abstand, nordöstlich des Riesenplaneten, genau zwischen Venus und Jupiter. Zur Mittagszeit am 28. November wird der Riesenplanet sogar vom Mond bedeckt. Im Fernrohr zeigt sich das Jupiterscheibchen 32 Bogensekunden groß. Allerdings stört sein niedriger Stand über dem Horizont bei der Beobachtung von Einzelheiten. Zu Beginn des Monats geht Jupiter um 18:46 Uhr im Südwesten unter. Ende November erfolgt sein Untergang bereits um 17:17 Uhr noch in der hellen Abenddämmerung.
Der Ringplanet Saturn kann im November noch am frühen Abendhimmel aufgefunden werden und beendet ebenfalls seine Sichtbarkeitsperiode. Er beschleunigt weiter seine rechtläufige Bewegung durch den Schützen und steht bei Einbruch der Dunkelheit aber schon recht niedrig im Südwesten, mit einer Helligkeit von 0,6 mag. Am 1. November sinkt der Ringplanet um 20:26 Uhr unter die südwestliche Horizontlinie. Am 30. November erfolgt sein Untergang bereits um 18:44 Uhr. Am 2. und 29. November kommt es zu einer engen Begegnung Saturns mit der zunehmenden Mondsichel.
Uranus stand zum Ende des Vormonats hin in Opposition zur Sonne und ist nach wie vor fast die gesamte Nacht sichtbar. Der Planet bewegt sich weiter rückläufig durch den Widder und kann mit einer Helligkeit von 5,7 mag theoretisch schon mit bloßem Auge aufgefunden werden. Er befindet sich knapp 11 Grad südlich des 2,0 mag hellen Sterns Alpha Ari. Im Fernrohr präsentiert sich der Planet als 3,7 Bogensekunden großes grünblaues Scheibchen, das keinerlei Einzelheiten zeigt. Die Kulminationszeiten von Uranus verfrühen sich im Laufe des Novembers von anfangs 23:30 Uhr auf zwei Stunden.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun kann rückläufig im Sternbild Wassermann am Abendhimmel aufgefunden werden und geht Ende November bereist kurz nach Mitternacht unter. Mit einer Helligkeit von 7,9 mag, benötigt man für die Beobachtung von Neptun ein Fernglas oder ein kleines Teleskop. Dabei befindet sich der Planet am Himmel direkt auf der Verbindungslinie zwischen Lambda und Phi Aqr. Im Fernrohr erscheint der Planet als 2,3 Bogensekunden großes blaugrünes Scheibchen. Am 27. wird der Planet stationär und beendet seine diesjährige Oppositionsperiode. Danach bewegt er sich wieder rechtläufig durch das Sternbild. Am 1. November geht Neptun um 2:05 Uhr unter. Am 30. November erfolgt sein Untergang bereist um 0:10 Uhr. Seine Helligkeit hat zu diesem Zeitpunkt auf 7,9 mag leicht abgenommen.
Der 14,3 mag helle Zwergplanet (134340) Pluto, rückläufig im Sternbild Schütze, geht bereits nach Einbruch der Nacht unter und ist demzufolge nicht mehr auffindbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2018 N2 (ASASSN) kommt am 11. November, mit 3,1 AE Abstand, in Sonnennähe und es wird erwartet, dass er eine Helligkeit von rund 10,5 Größenklassen erreicht. Damit wäre der Schweifstern ein Objekt für mittlere Teleskope. Im ersten Monatsdrittel kann der Komet knapp 2 südlich von der Andromedagalaxie (Messier 31) im Sternbild Andromeda aufgefunden werden und ist damit optimal am Nachthimmel platziert. Der Komet wandert im Laufe des Monats weiter in westlicher Richtung auf das Sternbild Eidechse zu.
Der Komet C/2017 T2 (PanSTARRS) wandert im November durch das Sternbild Fuhrmann in Richtung Nordosten und kommt auch den hellen Messier-Sternhaufen im Fuhrmann recht nahe. Mit einer Helligkeit um 10,5 mag, kann der Schweifstern ebenfalls in mittleren Teleskopen aufgefunden werden. Am 26. November befindet er sich zwischen den beiden Sternen Kapella und Epsilon Aurigae.
Der Asteroid mit der Nummer (4) Vesta kommt am 12. November im Sternbild Walfisch wieder in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 6,5 mag. Damit ist der Himmelskörper ein leichtes Objekt für jedes Fernglas. Bis zum 6. November bewegt sich Vesta, als 6,6 mag helles Objekt, noch durch das Sternbild Stier. Bis zum Monatsende sinkt ihre Helligkeit wieder auf 6,8 mag ab. Die Kulminationszeiten von Vesta verfrühen sich von anfangs 0:55 Uhr auf 22:28 Uhr. Am 5. November zieht Vesta in nur 0,3 Grad Abstand an Omicron Tauri (3,6 mag) südlich vorbei, der gut als Aufsuchhilfe für den Asteroiden dienen kann.
(9) Metis erreichte im Oktober die Sonnennähe und ist nach wie vor ein Objekt für die gesamte Nacht. Der Asteroid wandert weiter rückläufig durch die Fische und verlangsamt ihre Bewegung am Sternenhimmel spürbar. Die Helligkeit von Metis geht stark zu von Anfang 8,7 auf 9,4 mag. Zu Beginn des Monats steht Metis um 23:22 Uhr im Süden und Ende November bereits um 21:08 Uhr. Am 14. November kommt es zu einer engen Begegnung mit der 11 mag hellen Galaxie NGC 676 im Sternbild Fische. Am 25. zieht der Himmelskörper an Ny Psc (4,4 mag) in einem Abstand von 0,4 Grad nördlich vorbei.
(15) Eunomia kann im Sternbild Wassermann aufgefunden werden. Die Helligkeit des Himmelskörpers geht im November leicht zurück von anfangs 9,5 auf 9,8 mag. Die Untergänge des Asteroiden verfrühen sich von anfangs 0:07 Uhr auf 22:55 Uhr. Am 16. November befindet sich Eunomia nur 10 Bogenminuten vom 5,9 mag hellen Stern 16 Aquari entfernt.
Der Asteroid (29) Amphitrite bewegt sich durch die Fische und kulminiert am 1. November um 22:11 Uhr. Am 30. November erreicht Amphitrite bereits um 20:08 Uhr den Meridian. Die Helligkeit geht stark zurück von anfangs 9,1 auf 9,8 mag.
(97) Klotho zieht zunächst noch durch den Orion und wechselt am 28. November in das Sternbild Eridanus. Am 28. November wird der Planetoid wieder heller als 10 mag und kulminiert zur Beginn des Monats um 2:26 Uhr. Ende November erreicht der nun 9,9 mag helle Asteroid bereits um 0:17 Uhr den Meridian.
Meteorströme
Der Meteorstrom der Leoniden, dessen Radiant sich ungefähr 10 Grad nordöstlich von Regulus im Löwen befindet, ist alljährlich zwischen dem 13. bis 30. November aktiv. Das spitze Maximum ist in der Nacht vom 17. auf den 18. November gegen 6 Uhr morgens zu erwarten, wobei im günstigsten Fall 10 bis 15 Meteore pro Stunde sichtbar sind. Leider wird der abnehmende Mond die Beobachtung dieses bekannten Meteorstroms nachhaltig stören, so dass nur rund 5 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar sind. Gegen 4 Uhr morgens steht der Radiant der Leoniden gut 50 Grad hoch über dem Horizont. Der Ursprungskörper des Leonidenstroms ist der Komet 55P/Tempel-Tuttle, der eine Umlaufszeit von 33 Jahren besitzt. In den Jahren 1999 und 2001 waren die Leoniden sehr aktiv. Mit einer erhöhten Aktivität, die durchaus Sturmstärke erreichen kann, ist deshalb alle 33 Jahre zu rechnen, wenn die Erde das Zentrum der Trümmerwolke des Kometen passiert. Die Teilchen treten dabei mit einer Geschwindigkeit von 72 km/s in die Erdatmosphäre ein und erscheinen demzufolge sehr schnell am Himmel.
Die Alpha-Monocerotiden sind in diesem Monat noch erwähnenswert, die in den Jahren 1925, 1935, 1985 und 1995 kurze aber heftige Aktivitätsausbrüche zeigten. So sorgte im Jahr 1995 der Meteorstrom für Aufsehen, als innerhalb einer halben Stunde 420 Sternschnuppen pro Stunde gezählt wurden. Simulationen zeigen, dass die Erde den Staubstrom in den Jahren 2017 bis 2020 recht nahe kommt, ihn zum Zeitpunkt des Maximums aber nicht ganz erreicht. Trotzdem könnten auch in diesem Jahr höhere Fallraten als gewöhnlich die Folge sein. Das Maximum findet in der Nacht vom 21. auf den 22. November gegen 6 Uhr morgens statt. Der zu ¼ beleuchtet Mond, der gegen 3 Uhr aufgehen wird, wird die Beobachtung der Alpha-Monocerotiden etwas beeinträchtigen. Mit 65 Kilometern pro Sekunde treten die Alpha-Monocerotiden sehr schnell in die Erdatmosphäre ein und erzeugen deshalb sehr schnelle Meteore. Der Radiant befindet sich einige Grad südlich von Prokyon, dem Hauptstern im Sternbild Kleiner Hund. Ein Ursprungskörper ist nicht bekannt. Berechnungen zeigen aber eine Umlaufzeit von rund 500 Jahren für den Erzeuger der Alpha-Monocerotiden.
Die Tauriden sind vom 20. September bis 25. November aktiv. Eigentlich besteht dieser Meteorstrom aus zwei Teilströmen: Nämlich den Nördlichen und Südlichen Tauriden. Das Maximum der Südlichen Tauriden erreichte im Oktober sein Maximum und ist noch bis zum 20. November aktiv. Das eher breite Maximum der Nördlichen Tauriden findet am 13. November pünktlich zu Vollmond statt. Dabei ist der nördliche Teilstrom deutlich aktiver als der Südliche. Im Schnitt zeigen sich aber nur 5 bis 10 Meteore pro Stunde, die mit einer Geschwindigkeit von nur 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Am besten beobachtet man den Strom der Tauriden zwischen 20 Uhr und 4 Uhr morgens. Als Ursprungskörper des Meteorstroms gilt der periodische Komet 2P/Encke, der auch für einen Großteil der ekliptikalen Meteore aus der Anthelionquelle verantwortlich ist.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Das Sternbild Großer Bär, mit der einprägsamen Figur des Großen Wagens, hat soeben die tiefste Stellung über dem Nordhorizont überschritten und steigt nun im Laufe der Nacht wieder langsam höher. Die Deichselspitze des Wagens zeigt zu unserer Standardbeobachtungszeit genau auf den Nordpunkt des Horizonts. Verlängern wir nun die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern ist Teil des Sternbilds Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich nun ebenso fast in seiner tiefsten Stellung im Norden befindet. Westlich des Kleinen Bären gelegen erkennen wir das Sternbild des Drachen, mit seinem markanten rautenförmigen Kopf. Darüber steigt das Sternbild Kepheus ebenfalls langsam wieder von der Zenitregion herab. Unterhalb des Drachen entdecken wir bei guter Horizontsicht noch ein Teil des Herkules. Der Nordosten wird fast bis in den Zenit hinein von den unscheinbaren Sternbildern Giraffe und Luchs eingenommen, die aber nur aus sehr schwachen Sternen bestehen. Sie sind nur unter einem dunklen Himmel und ohne störendes Mondlicht zu erkennen.
Im Osten
Der Osthimmel wird langsam von den hellen Wintersternbildern übernommen. Im Südosten ist der Himmelsjäger Orion schon vollständig über dem Horizont erschienen. Östlich davon erkennen wir die beiden Sternketten der Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Direkt über dem Ostpunkt steht Prokyon, im Sternbild Kleiner Hund, niedrig über dem Horizont. Oberhalb der Zwillinge und des Orion finden wir noch den Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella, sowie das Sternbild Stier, mit dem rötlichen Aldebaran. Im Stier sind auch die beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden leicht mit bloßem Auge zu erkennen. Noch weiter höher strebt das Sternbild Perseus langsam seiner höchsten Stellung entgegen. In diesem Sternbild erkennen wir, etwas oberhalb der Perseus-Figur gelegen, die beiden hellen Sternhaufen h und Chi Persei bereits mit dem bloßem Auge. Sie ergeben einen herrlichen Anblick in jedem Fernglas und Teleskop. In mittlerer Höhe im Nordosten entdecken wir noch den unscheinbaren Luchs. Noch etwas höher in Richtung Zenit stehen die schwachen Sterne des Sternbilds Giraffe.
Im Süden
Der Süden wird noch immer von den Herbststernbildern dominiert. Westlich vom Meridian gelegen steht das mächtige Pegasusquadrat. Östlich davon schließt sich die Sternkette der Andromeda an. In diesem Sternbild steht das am weitesten entfernte Objekt, das wir noch mit bloßem Auge erkennen können. Dabei handelt es sich um die Andromedagalaxie in 2 ½ Millionen Lichtjahren Entfernung. Am besten ist unsere Nachbargalaxie aber mit Hilfe eines Feldstechers, vor allem unter einem dunklen Landhimmel, zu sehen. Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat die Andromedagalaxie bereits zenitnah den Meridian überschritten. Noch höher im Südosten befindet sich auch der Perseus. Darunter erkennen wir den westlichen Teil des Stiers, mit den Hyaden und Plejaden, und noch weiter in Richtung Südhorizont einen Teil des Flusses Eridanus. Wir wenden uns nun wieder dem Südpunkt zu. Hier befinden sich, direkt unterhalb der Andromeda gelegen noch die unscheinbareren Sternbilder Dreieck, Widder und Fische. Genau im Süden geht soeben der Walfisch durch den Meridian. Tief im Südwesten steht noch der östliche Teil des Sternbilds Wassermann. Dicht über dem südwestlichen Horizont funkelt noch Fomalhaut im Sternbild des Südlichen Fisches.
Im Westen
Im Westen verschwinden nun auch die letzten Sternbilder des Sommerhimmels. Dicht über dem Westhorizont sollte noch das Sommerdreieck erkennbar sein. Gebildet wird es aus den Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler. Altair befindet sich zu unserer Standardbeobachtungszeit aber schon sehr dicht über dem Horizont und kurz vor seinem Untergang. Die Milchstraße verläuft in dieser Region ebenfalls in Richtung Westhorizont herab. Oberhalb des Sommerdreiecks stehen die eher unscheinbaren Sternbilder Eidechse und Kepheus. Mittelhoch im Nordwesten erkennen wir noch den Drachen und darunter ein Teil des Sternbilds Herkules. Hoch im Südwesten befindet sich der mächtige Pegasus und die Andromeda, die im Laufe der Nacht immer weiter zum Horizont hinabsinken werden. Unterhalb des Pegasus steht ein Teil der Fische und bereits in Horizontnähe, das eher unscheinbare Sternbild des Wassermanns.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.