Der Sternhimmel im November 2019

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Der Lauf des Mondes

Am 1. Novem­ber steht die zuneh­men­den Mond­si­chel am Abend­him­mel, zwi­schen den Pla­ne­ten Jupi­ter und Saturn. Nur einen Abend spä­ter kön­nen wir unse­ren Erd­tra­ban­ten nur 5 Grad west­lich des Ring­pla­ne­ten Saturn auf­spü­ren. An den Fol­ge­aben­den wan­dert der Mond durch Gebie­te des Him­mels, die nur schwa­che Ster­ne ent­hal­ten. Am 4. des Monats wird schließ­lich das Ers­te Vier­tel im Stern­bild Stein­bock durch­lau­fen. Der Mond wan­dert danach wei­ter durch die Stern­bil­der Was­ser­mann, Fische und Wal­fisch und befin­det sich am Abend des 12. Novem­ber als Voll­mond im Grenz­ge­biet der Stern­bil­der Wid­der und Stier. Am 13. des Monats befin­det er sich zwi­schen den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den im so genann­ten Gol­de­nen Tor der Eklip­tik, knapp 5 Grad nord­öst­lich von Alde­ba­ran. Auf sei­ner wei­te­ren Wan­de­rung in Rich­tung Osten durch­läuft der Mond nach­ein­an­der die Stern­bil­der Stier, Zwil­lin­ge und Krebs und wird nach und nach ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te. In der Nacht vom 15. auf den 16. Novem­ber kommt es zu einer Bede­ckung des 3,5 mag hel­len Sterns Eta Gemi­no­rum sowie My Gemi­no­rum (2,9 mag) an der beleuch­te­ten Sei­te des Mon­des. Gegen 22:42 Uhr wird Eta Gem vom Mond bedeckt und die­se Bede­ckung dau­ert knapp eine Drei­vier­tel­stun­de. Die Bede­ckung von My Gem fin­det am Mor­gen des 16. gegen 2:46 Uhr statt und dau­ert knapp 77 Minu­ten. Am 19. Novem­ber wird schließ­lich das Letz­te Vier­tel durch­lau­fen und in der Nacht vom 19. auf den 20. Novem­ber befin­det sich der Halb­mond rund 3 Grad nörd­lich von Regu­lus, dem Haupt­stern im Stern­bild Löwe. Am Mor­gen des 22. Novem­bers hat die abneh­men­den Mond­si­chel bereits das Stern­bild Jung­frau erreicht und am 24. Novem­ber steht die Sichel rund 4 ½ Grad nörd­lich unse­res roten Nach­barn Mars. Am Mor­gen des 25. Novem­ber kommt es zu einer engen Kon­junk­ti­on mit dem inners­ten Pla­ne­ten Mer­kur, wobei die Sichel des Mon­des als Auf­such­hil­fe für den flin­ken Pla­ne­ten die­nen kann. Bei­de Objek­te befin­den sich gegen 7 Uhr nur 2 ½ Grad von­ein­an­der ent­fernt, bis am dar­auf­fol­gen­den Tag die Neu­mond­pha­se durch­lau­fen wird. Wir müs­sen uns dann noch bis zum 28. Novem­ber gedul­den, bis wir den Mond wie­der am Abend­him­mel, dich über dem süd­west­li­chen Hori­zont, sehen kön­nen. Kurz vor Mit­tag des 11. Novem­bers wird aller­dings noch der Pla­net Jupi­ter vom Mond bedeckt, was von Mit­tel­eu­ro­pa aus bei guten Wet­ter­ver­hält­nis­sen beob­ach­tet wer­den kann. Die Bede­ckung fin­det zwi­schen 10:30 Uhr und 11:35 Uhr statt. In der Abend­däm­me­rung des 28. Novem­bers steht eine sehr schma­le Mond­si­chel zwi­schen Jupi­ter und dem Abend­stern Venus. Dabei befin­det sich unser stil­ler Beglei­ter nur 2 Grad west­lich des Abend­sterns und 2 ½ Grad öst­lich des Rie­sen­pla­ne­ten. Am bes­ten beob­ach­tet man das Ereig­nis mit Hil­fe eines Fern­gla­ses. Am 29. des Monats erreicht die Mond­si­chel aber­mals in die­sem Monat den Pla­ne­ten Saturn. Bei­de Objek­te ste­hen dann rund 3 Grad von­ein­an­der ent­fernt. Am letz­ten Abend im Novem­ber fin­den wir den Mond schließ­lich im Grenz­ge­biet der Stern­bil­der Schüt­ze und Steinbock.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur ist zu Beginn des Monats nicht sicht­bar. Am 11. Novem­ber 2019 kommt der Pla­net in unte­rer Kon­junk­ti­on zur Son­ne. Gleich­zei­tig über­schrei­tet Mer­kur den auf­stei­gen­den Kno­ten sei­ner Bahn und wan­dert des­halb an die­sem Tag vor der Son­nen­schei­be vor­über. Die­ser Merk­ur­tran­sit fin­det von 13:35 Uhr bis 19:04 Uhr statt und ist vom deutsch­spra­chi­gen Raum aus nur in der ers­ten Hälf­te sicht­bar. Denn die Son­ne geht an die­sem Tag bereits um 16:20 Uhr unter. Auf­grund der Win­zig­keit des Mer­kur­scheib­chens von 10 Bogen­se­kun­den Durch­mes­ser, ist das Ereig­nis mit ent­spre­chen­den Objek­tiv­son­nen­fil­tern nur in Tele­sko­pen ver­folg­bar. Zur unte­ren Kon­junk­ti­on befin­det sich der flin­ke Pla­net 101 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Erde ent­fernt. Nach sei­ner Kon­junk­ti­on mit der Son­ne wird Mer­kur am 20. des Monats wie­der sta­tio­när und wan­dert anschlie­ßend recht­läu­fig ent­lang der Eklip­tik. Ab dem 22. Novem­ber taucht Mer­kur schließ­lich, mit einer Hel­lig­keit von 0,0 mag, wie­der mit blo­ßem Auge am Mor­gen­him­mel auf. Am 28. Novem­ber steht der Pla­net mit 20° Win­kel­ab­stand in sei­ner größ­ten west­li­chen Elon­ga­ti­on von der Son­ne. Bis Ende Novem­ber stei­gert er sei­ne Hel­lig­keit auf ‑0,6 mag. Bereits am 18. Novem­ber kann man ver­su­chen, Mer­kur dicht über dem Hori­zont auf­zu­spü­ren. Zu Beginn der bür­ger­li­chen Däm­me­rung steht er knapp 5 Grad hoch im Ost­süd­os­ten. Am bes­ten benutzt man dafür einen Feld­ste­cher. Mer­kur geht an die­sem Abend um 15:48 Uhr unter. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich die Unter­gangs­zei­ten auf 15:17 Uhr. Am 25. des Monats kann die sehr schma­le abneh­men­de Mond­si­chel in der Nähe von Mer­kur auf­ge­fun­den wer­den. Bei­de Him­mels­ob­jek­te ste­hen dann 2 Grad von­ein­an­der ent­fernt. Im Fern­rohr erkennt man an die­sem Abend ein halb beleuch­te­tes Mer­kur­scheib­chen, das einen schein­ba­ren Durch­mes­ser von 7,2 Bogen­se­kun­den besitzt. Die­se Halb­pha­se nennt man auch Dicho­to­mie. Danach schrumpft das Mer­kur­scheib­chen wei­ter. Sein Beleuch­tungs­an­teil nimmt dage­gen zu.

Unser Schwes­ter­pla­net Venus wird im Lau­fe des Monats wie­der nied­rig am Abend­him­mel sicht­bar, aller­dings ist sie noch kein auf­fäl­li­ges Objekt und geht schon in der Abend­däm­me­rung unter. Zum Ende er bür­ger­li­chen Däm­me­rung steht der Abend­stern knapp 1 ½ Grad und Ende des Monats schon 6 Grad hoch im Süd­wes­ten. Der ‑3,9 mag hel­le Abend­stern kann im Stern­bild Skor­pi­on auf­ge­fun­den wer­den und zieht am 9. des Monat, in nur 4 Grad Abstand, nörd­lich am Haupt­stern Ant­ares vor­bei. Bereits am 8. des Monats tritt sie in das Stern­bild Schlan­gen­trä­ger und am 23. Novem­ber in das Stern­bild Schüt­ze über. Am 1. Novem­ber sinkt die Venus um 17:23 Uhr unter die süd­west­li­che Hori­zont­li­nie. Am 30. Novem­ber erfolgt ihr Unter­gang erst um 17:34 Uhr. Im Tele­skop zeigt sich das Venus­scheib­chen 11 Bogen­se­kun­den groß und zu 90% beleuch­tet. Am 24. des Monats kann die Venus süd­lich von Jupi­ter auf­ge­fun­den wer­den. Bei­de Objek­te ste­hen dann 1,3 Grad von­ein­an­der ent­fernt. Am Abend des 28. Novem­ber erhal­ten bei­de Pla­ne­ten Pla­ne­ten Besuch von der 2 Tage alten sehr dün­nen zuneh­men­den Mond­si­chel. An die­sem Abend pas­siert der Abend­stern auch das Aphel ihrer Bahn und steht dann 108,9 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne entfernt.

Unser roter Nach­bar Mars taucht wie­der am Mor­gen­him­mel auf und wan­dert recht­läu­fig durch die Jung­frau. Am 30. Novem­ber über­schrei­tet der Rote Pla­net die Gren­ze zum Stern­bild Waa­ge. Mit einer Hel­lig­keit von 1,8 mag, ist Mars in der Mor­gen­däm­me­rung kaum auf­fäl­lig. Zum Ende der bür­ger­li­chen Däm­me­rung befin­det er sich am Monats­an­fang nur 12 Grad und zum Monats­en­de gut 17 Grad hoch über dem Hori­zont. Auf­grund sei­nes schein­ba­ren Durch­mes­sers von 3,8 Bogen­se­kun­den, zei­gen sich auch mit hoher Ver­grö­ße­rung kaum Ein­zel­hei­ten auf der Pla­ne­ten­ku­gel. Die Auf­gän­ge des Mars ver­frü­hen sich im Lau­fe des Novem­bers um nur weni­ge Minu­ten von anfangs 5:01 Uhr auf 4:56 Uhr. Am 10. des Monats zieht unser Nach­bar­pla­net in nur 2 ½ Grad Abstand nörd­lich an Spi­ca, dem Haupt­stern im Stern­bild Jung­frau, vor­bei. Am 24. kann die schma­le Sichel des abneh­men­den Mon­des, kurz vor Neu­mond, nur 4 Grad nörd­lich von Mars auf­ge­fun­den werden.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter ver­ab­schie­det sich in die­sem Monat end­gül­tig vom Abend­him­mel. Zunächst wan­dert der Rie­sen­pla­net wei­ter recht­läu­fig durch den Schlan­gen­trä­ger und wech­selt am 16. Novem­ber in das Stern­bild Schüt­ze. Mit einer Hel­lig­keit von ‑1,8 mag, ist der Pla­net nach Mond und Venus das hells­te Objekt des Abend­him­mels. Am 24. des Monats wird Jupi­ter vom Abend­stern Venus über­holt und am 28. des Monats steht die dün­ne Mond­si­chel, in nur 2 ½ Grad Abstand, nord­öst­lich des Rie­sen­pla­ne­ten, genau zwi­schen Venus und Jupi­ter. Zur Mit­tags­zeit am 28. Novem­ber wird der Rie­sen­pla­net sogar vom Mond bedeckt. Im Fern­rohr zeigt sich das Jupi­ter­scheib­chen 32 Bogen­se­kun­den groß. Aller­dings stört sein nied­ri­ger Stand über dem Hori­zont bei der Beob­ach­tung von Ein­zel­hei­ten. Zu Beginn des Monats geht Jupi­ter um 18:46 Uhr im Süd­wes­ten unter. Ende Novem­ber erfolgt sein Unter­gang bereits um 17:17 Uhr noch in der hel­len Abenddämmerung.

Der Ring­pla­net Saturn kann im Novem­ber noch am frü­hen Abend­him­mel auf­ge­fun­den wer­den und been­det eben­falls sei­ne Sicht­bar­keits­pe­ri­ode. Er beschleu­nigt wei­ter sei­ne recht­läu­fi­ge Bewe­gung durch den Schüt­zen und steht bei Ein­bruch der Dun­kel­heit aber schon recht nied­rig im Süd­wes­ten, mit einer Hel­lig­keit von 0,6 mag. Am 1. Novem­ber sinkt der Ring­pla­net um 20:26 Uhr unter die süd­west­li­che Hori­zont­li­nie. Am 30. Novem­ber erfolgt sein Unter­gang bereits um 18:44 Uhr. Am 2. und 29. Novem­ber kommt es zu einer engen Begeg­nung Saturns mit der zuneh­men­den Mondsichel.

Ura­nus stand zum Ende des Vor­mo­nats hin in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und ist nach wie vor fast die gesam­te Nacht sicht­bar. Der Pla­net bewegt sich wei­ter rück­läu­fig durch den Wid­der und kann mit einer Hel­lig­keit von 5,7 mag theo­re­tisch schon mit blo­ßem Auge auf­ge­fun­den wer­den. Er befin­det sich knapp 11 Grad süd­lich des 2,0 mag hel­len Sterns Alpha Ari. Im Fern­rohr prä­sen­tiert sich der Pla­net als 3,7 Bogen­se­kun­den gro­ßes grün­blau­es Scheib­chen, das kei­ner­lei Ein­zel­hei­ten zeigt. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten von Ura­nus ver­frü­hen sich im Lau­fe des Novem­bers von anfangs 23:30 Uhr auf zwei Stunden.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun kann rück­läu­fig im Stern­bild Was­ser­mann am Abend­him­mel auf­ge­fun­den wer­den und geht Ende Novem­ber bereist kurz nach Mit­ter­nacht unter. Mit einer Hel­lig­keit von 7,9 mag, benö­tigt man für die Beob­ach­tung von Nep­tun ein Fern­glas oder ein klei­nes Tele­skop. Dabei befin­det sich der Pla­net am Him­mel direkt auf der Ver­bin­dungs­li­nie zwi­schen Lamb­da und Phi Aqr. Im Fern­rohr erscheint der Pla­net als 2,3 Bogen­se­kun­den gro­ßes blau­grü­nes Scheib­chen. Am 27. wird der Pla­net sta­tio­när und been­det sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Danach bewegt er sich wie­der recht­läu­fig durch das Stern­bild. Am 1. Novem­ber geht Nep­tun um 2:05 Uhr unter. Am 30. Novem­ber erfolgt sein Unter­gang bereist um 0:10 Uhr. Sei­ne Hel­lig­keit hat zu die­sem Zeit­punkt auf 7,9 mag leicht abgenommen.

Der 14,3 mag hel­le Zwerg­pla­net (134340) Plu­to, rück­läu­fig im Stern­bild Schüt­ze, geht bereits nach Ein­bruch der Nacht unter und ist dem­zu­fol­ge nicht mehr auffindbar.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2018 N2 (ASASSN) kommt am 11. Novem­ber, mit 3,1 AE Abstand, in Son­nen­nä­he und es wird erwar­tet, dass er eine Hel­lig­keit von rund 10,5 Grö­ßen­klas­sen erreicht. Damit wäre der Schweif­stern ein Objekt für mitt­le­re Tele­sko­pe. Im ers­ten Monats­drit­tel kann der Komet knapp 2 süd­lich von der Andro­me­da­ga­la­xie (Mes­sier 31) im Stern­bild Andro­me­da auf­ge­fun­den wer­den und ist damit opti­mal am Nacht­him­mel plat­ziert. Der Komet wan­dert im Lau­fe des Monats wei­ter in west­li­cher Rich­tung auf das Stern­bild Eidech­se zu.

Der Komet C/2017 T2 (Pan­STARRS) wan­dert im Novem­ber durch das Stern­bild Fuhr­mann in Rich­tung Nord­os­ten und kommt auch den hel­len Mes­sier-Stern­hau­fen im Fuhr­mann recht nahe. Mit einer Hel­lig­keit um 10,5 mag, kann der Schweif­stern eben­falls in mitt­le­ren Tele­sko­pen auf­ge­fun­den wer­den. Am 26. Novem­ber befin­det er sich zwi­schen den bei­den Ster­nen Kapel­la und Epsi­lon Aurigae.

Der Aste­ro­id mit der Num­mer (4) Ves­ta kommt am 12. Novem­ber im Stern­bild Wal­fisch wie­der in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 6,5 mag. Damit ist der Him­mels­kör­per ein leich­tes Objekt für jedes Fern­glas. Bis zum 6. Novem­ber bewegt sich Ves­ta, als 6,6 mag hel­les Objekt, noch durch das Stern­bild Stier. Bis zum Monats­en­de sinkt ihre Hel­lig­keit wie­der auf 6,8 mag ab. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten von Ves­ta ver­frü­hen sich von anfangs 0:55 Uhr auf 22:28 Uhr. Am 5. Novem­ber zieht Ves­ta in nur 0,3 Grad Abstand an Omic­ron Tau­ri (3,6 mag) süd­lich vor­bei, der gut als Auf­such­hil­fe für den Aste­ro­iden die­nen kann.

(9) Metis erreich­te im Okto­ber die Son­nen­nä­he und ist nach wie vor ein Objekt für die gesam­te Nacht. Der Aste­ro­id wan­dert wei­ter rück­läu­fig durch die Fische und ver­lang­samt ihre Bewe­gung am Ster­nen­him­mel spür­bar. Die Hel­lig­keit von Metis geht stark zu von Anfang 8,7 auf 9,4 mag. Zu Beginn des Monats steht Metis um 23:22 Uhr im Süden und Ende Novem­ber bereits um 21:08 Uhr. Am 14. Novem­ber kommt es zu einer engen Begeg­nung mit der 11 mag hel­len Gala­xie NGC 676 im Stern­bild Fische. Am 25. zieht der Him­mels­kör­per an Ny Psc (4,4 mag) in einem Abstand von 0,4 Grad nörd­lich vorbei.

(15) Euno­mia kann im Stern­bild Was­ser­mann auf­ge­fun­den wer­den. Die Hel­lig­keit des Him­mels­kör­pers geht im Novem­ber leicht zurück von anfangs 9,5 auf 9,8 mag. Die Unter­gän­ge des Aste­ro­iden ver­frü­hen sich von anfangs 0:07 Uhr auf 22:55 Uhr. Am 16. Novem­ber befin­det sich Euno­mia nur 10 Bogen­mi­nu­ten vom 5,9 mag hel­len Stern 16 Aqua­ri entfernt.

Der Aste­ro­id (29) Amphi­tri­te bewegt sich durch die Fische und kul­mi­niert am 1. Novem­ber um 22:11 Uhr. Am 30. Novem­ber erreicht Amphi­tri­te bereits um 20:08 Uhr den Meri­di­an. Die Hel­lig­keit geht stark zurück von anfangs 9,1 auf 9,8 mag.

(97) Klo­tho zieht zunächst noch durch den Ori­on und wech­selt am 28. Novem­ber in das Stern­bild Eri­danus. Am 28. Novem­ber wird der Pla­ne­to­id wie­der hel­ler als 10 mag und kul­mi­niert zur Beginn des Monats um 2:26 Uhr. Ende Novem­ber erreicht der nun 9,9 mag hel­le Aste­ro­id bereits um 0:17 Uhr den Meridian.

Meteorströme

Der Mete­or­strom der Leo­ni­den, des­sen Radi­ant sich unge­fähr 10 Grad nord­öst­lich von Regu­lus im Löwen befin­det, ist all­jähr­lich zwi­schen dem 13. bis 30. Novem­ber aktiv. Das spit­ze Maxi­mum ist in der Nacht vom 17. auf den 18. Novem­ber gegen 6 Uhr mor­gens zu erwar­ten, wobei im güns­tigs­ten Fall 10 bis 15 Meteo­re pro Stun­de sicht­bar sind. Lei­der wird der abneh­men­de Mond die Beob­ach­tung die­ses bekann­ten Mete­or­stroms nach­hal­tig stö­ren, so dass nur rund 5 Stern­schnup­pen pro Stun­de sicht­bar sind. Gegen 4 Uhr mor­gens steht der Radi­ant der Leo­ni­den gut 50 Grad hoch über dem Hori­zont. Der Ursprungs­kör­per des Leo­ni­den­stroms ist der Komet 55P/­Tem­pel-Tuttle, der eine Umlaufs­zeit von 33 Jah­ren besitzt. In den Jah­ren 1999 und 2001 waren die Leo­ni­den sehr aktiv. Mit einer erhöh­ten Akti­vi­tät, die durch­aus Sturm­stär­ke errei­chen kann, ist des­halb alle 33 Jah­re zu rech­nen, wenn die Erde das Zen­trum der Trüm­mer­wol­ke des Kome­ten pas­siert. Die Teil­chen tre­ten dabei mit einer Geschwin­dig­keit von 72 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein und erschei­nen dem­zu­fol­ge sehr schnell am Himmel.

Die Alpha-Mono­ce­ro­ti­den sind in die­sem Monat noch erwäh­nens­wert, die in den Jah­ren 1925, 1935, 1985 und 1995 kur­ze aber hef­ti­ge Akti­vi­täts­aus­brü­che zeig­ten. So sorg­te im Jahr 1995 der Mete­or­strom für Auf­se­hen, als inner­halb einer hal­ben Stun­de 420 Stern­schnup­pen pro Stun­de gezählt wur­den. Simu­la­tio­nen zei­gen, dass die Erde den Staub­strom in den Jah­ren 2017 bis 2020 recht nahe kommt, ihn zum Zeit­punkt des Maxi­mums aber nicht ganz erreicht. Trotz­dem könn­ten auch in die­sem Jahr höhe­re Fall­ra­ten als gewöhn­lich die Fol­ge sein. Das Maxi­mum fin­det in der Nacht vom 21. auf den 22. Novem­ber gegen 6 Uhr mor­gens statt. Der zu ¼ beleuch­tet Mond, der gegen 3 Uhr auf­ge­hen wird, wird die Beob­ach­tung der Alpha-Mono­ce­ro­ti­den etwas beein­träch­ti­gen. Mit 65 Kilo­me­tern pro Sekun­de tre­ten die Alpha-Mono­ce­ro­ti­den sehr schnell in die Erd­at­mo­sphä­re ein und erzeu­gen des­halb sehr schnel­le Meteo­re. Der Radi­ant befin­det sich eini­ge Grad süd­lich von Pro­kyon, dem Haupt­stern im Stern­bild Klei­ner Hund. Ein Ursprungs­kör­per ist nicht bekannt. Berech­nun­gen zei­gen aber eine Umlauf­zeit von rund 500 Jah­ren für den Erzeu­ger der Alpha-Monocerotiden.

Die Tau­r­i­den sind vom 20. Sep­tem­ber bis 25. Novem­ber aktiv. Eigent­lich besteht die­ser Mete­or­strom aus zwei Teil­strö­men: Näm­lich den Nörd­li­chen und Süd­li­chen Tau­r­i­den. Das Maxi­mum der Süd­li­chen Tau­r­i­den erreich­te im Okto­ber sein Maxi­mum und ist noch bis zum 20. Novem­ber aktiv. Das eher brei­te Maxi­mum der Nörd­li­chen Tau­r­i­den fin­det am 13. Novem­ber pünkt­lich zu Voll­mond statt. Dabei ist der nörd­li­che Teil­strom deut­lich akti­ver als der Süd­li­che. Im Schnitt zei­gen sich aber nur 5 bis 10 Meteo­re pro Stun­de, die mit einer Geschwin­dig­keit von nur 30 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Am bes­ten beob­ach­tet man den Strom der Tau­r­i­den zwi­schen 20 Uhr und 4 Uhr mor­gens. Als Ursprungs­kör­per des Mete­or­stroms gilt der peri­odi­sche Komet 2P/Encke, der auch für einen Groß­teil der eklip­ti­ka­len Meteo­re aus der Ant­he­l­ionquel­le ver­ant­wort­lich ist.

Der abendliche Fixsternhimmel 

Der Stern­him­mel am 15. Novem­ber 2019 um 22:00 Uhr MEZ 

Im Norden

Das Stern­bild Gro­ßer Bär, mit der ein­präg­sa­men Figur des Gro­ßen Wagens, hat soeben die tiefs­te Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont über­schrit­ten und steigt nun im Lau­fe der Nacht wie­der lang­sam höher. Die Deich­sel­spit­ze des Wagens zeigt zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit genau auf den Nord­punkt des Hori­zonts. Ver­län­gern wir nun die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che, haben wir auch den Polar­stern gefun­den, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Polar­stern ist Teil des Stern­bilds Klei­ner Bär, des­sen Wagen­kas­ten sich nun eben­so fast in sei­ner tiefs­ten Stel­lung im Nor­den befin­det. West­lich des Klei­nen Bären gele­gen erken­nen wir das Stern­bild des Dra­chen, mit sei­nem mar­kan­ten rau­ten­för­mi­gen Kopf. Dar­über steigt das Stern­bild Kepheus eben­falls lang­sam wie­der von der Zenit­re­gi­on her­ab. Unter­halb des Dra­chen ent­de­cken wir bei guter Hori­zont­sicht noch ein Teil des Her­ku­les. Der Nord­os­ten wird fast bis in den Zenit hin­ein von den unschein­ba­ren Stern­bil­dern Giraf­fe und Luchs ein­ge­nom­men, die aber nur aus sehr schwa­chen Ster­nen bestehen. Sie sind nur unter einem dunk­len Him­mel und ohne stö­ren­des Mond­licht zu erkennen.

Im Osten

Der Ost­him­mel wird lang­sam von den hel­len Win­ter­stern­bil­dern über­nom­men. Im Süd­os­ten ist der Him­mels­jä­ger Ori­on schon voll­stän­dig über dem Hori­zont erschie­nen. Öst­lich davon erken­nen wir die bei­den Stern­ket­ten der Zwil­lin­ge, mit den bei­den hel­len Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Direkt über dem Ost­punkt steht Pro­kyon, im Stern­bild Klei­ner Hund, nied­rig über dem Hori­zont. Ober­halb der Zwil­lin­ge und des Ori­on fin­den wir noch den Fuhr­mann, mit der gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la, sowie das Stern­bild Stier, mit dem röt­li­chen Alde­ba­ran. Im Stier sind auch die bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den leicht mit blo­ßem Auge zu erken­nen. Noch wei­ter höher strebt das Stern­bild Per­seus lang­sam sei­ner höchs­ten Stel­lung ent­ge­gen. In die­sem Stern­bild erken­nen wir, etwas ober­halb der Per­seus-Figur gele­gen, die bei­den hel­len Stern­hau­fen h und Chi Pers­ei bereits mit dem blo­ßem Auge. Sie erge­ben einen herr­li­chen Anblick in jedem Fern­glas und Tele­skop. In mitt­le­rer Höhe im Nord­os­ten ent­de­cken wir noch den unschein­ba­ren Luchs. Noch etwas höher in Rich­tung Zenit ste­hen die schwa­chen Ster­ne des Stern­bilds Giraffe.

Im Süden

Der Süden wird noch immer von den Herbst­stern­bil­dern domi­niert. West­lich vom Meri­di­an gele­gen steht das mäch­ti­ge Pega­sus­qua­drat. Öst­lich davon schließt sich die Stern­ket­te der Andro­me­da an. In die­sem Stern­bild steht das am wei­tes­ten ent­fern­te Objekt, das wir noch mit blo­ßem Auge erken­nen kön­nen. Dabei han­delt es sich um die Andro­me­da­ga­la­xie in 2 ½ Mil­lio­nen Licht­jah­ren Ent­fer­nung. Am bes­ten ist unse­re Nach­bar­ga­la­xie aber mit Hil­fe eines Feld­ste­chers, vor allem unter einem dunk­len Land­him­mel, zu sehen. Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit hat die Andro­me­da­ga­la­xie bereits zenit­nah den Meri­di­an über­schrit­ten. Noch höher im Süd­os­ten befin­det sich auch der Per­seus. Dar­un­ter erken­nen wir den west­li­chen Teil des Stiers, mit den Hya­den und Ple­ja­den, und noch wei­ter in Rich­tung Süd­ho­ri­zont einen Teil des Flus­ses Eri­danus. Wir wen­den uns nun wie­der dem Süd­punkt zu. Hier befin­den sich, direkt unter­halb der Andro­me­da gele­gen noch die unschein­ba­re­ren Stern­bil­der Drei­eck, Wid­der und Fische. Genau im Süden geht soeben der Wal­fisch durch den Meri­di­an. Tief im Süd­wes­ten steht noch der öst­li­che Teil des Stern­bilds Was­ser­mann. Dicht über dem süd­west­li­chen Hori­zont fun­kelt noch Fomal­haut im Stern­bild des Süd­li­chen Fisches.

Im Westen

Im Wes­ten ver­schwin­den nun auch die letz­ten Stern­bil­der des Som­mer­him­mels. Dicht über dem West­ho­ri­zont soll­te noch das Som­mer­drei­eck erkenn­bar sein. Gebil­det wird es aus den Ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Alta­ir im Adler. Alta­ir befin­det sich zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit aber schon sehr dicht über dem Hori­zont und kurz vor sei­nem Unter­gang. Die Milch­stra­ße ver­läuft in die­ser Regi­on eben­falls in Rich­tung West­ho­ri­zont her­ab. Ober­halb des Som­mer­drei­ecks ste­hen die eher unschein­ba­ren Stern­bil­der Eidech­se und Kepheus. Mit­tel­hoch im Nord­wes­ten erken­nen wir noch den Dra­chen und dar­un­ter ein Teil des Stern­bilds Her­ku­les. Hoch im Süd­wes­ten befin­det sich der mäch­ti­ge Pega­sus und die Andro­me­da, die im Lau­fe der Nacht immer wei­ter zum Hori­zont hin­ab­sin­ken wer­den. Unter­halb des Pega­sus steht ein Teil der Fische und bereits in Hori­zont­nä­he, das eher unschein­ba­re Stern­bild des Wassermanns.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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