Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats ist unser Erdtrabant ein Objekt für die zweite Nachthälfte. In der Nacht vom 1. auf den 2. Oktober befindet sich der abnehmende Mond im nordöstlichen Bereich des Sternbild Orion, an der Grenze zu den Zwillingen. Am 2. Oktober geht der Mond erst kurz vor Mitternacht im Sternbild Zwillinge auf. Gleichzeitig sehen wir ihn im Letzten Viertel. Am Morgen des 4. und 5. Oktober befindet er sich bereits im Krebs und am 6. des Monats wenige Grad östlich von Regulus, dem Hauptstern im Sternbild Löwe. In der Morgendämmerung des 7. Oktober können wir die dünne Mondsichel schließlich zum letzten Mal im Osten aufgehen sehen, bis am 9. des Monats die Neumondphase erreicht wird.
Am Abend des 11. Oktober taucht die schmale, zunehmende Sichel wieder über dem Westhorizont auf. Dabei befindet sie sich nur 9 Grad westlich von Jupiter, wobei der Riesenplanet so nahe am Horizont nicht einfach zu erkennen ist. An den Folgeabenden wandert unser stiller Begleiter weiter in Richtung Osten durch die Sternbilder Waage, Schlangenträger und Skorpion. Am Abend des 14. Oktober steht der Erdtrabant nur 5 Grad westlich von Saturn und nur einen Abend später 7 Grad östlich des Ringplaneten. Am 16. Oktober wird das Erste Viertel im Sternbild Schütze erreicht. Am darauf folgenden Abend befindet sich der Mond 8 Grad westlich unseres roten Nachbarn Mars im Sternbild Steinbock und am 18. nur 3 ½ Grad nordöstlich des Roten Planeten. In den Folgenächten wandert der Mond durch Gebiete am Himmel, die nur schwache Sterne enthalten. Dabei durchläuft er die Sternbilder Wassermann und Walfisch und steht schließlich am Abend des 24. Oktober als Vollmond im Walfisch. Nachdem die Vollmondphase durchlaufen wurde, wandert unser stiller Begleiter weiter in Richtung Osten durch die Sternbilder Widder und Stier. In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober können wir ihn im Goldenen Tor der Ekliptik, zwischen den Offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, auffinden. Am 27. des Monats befindet er sich schließlich 4 ½ Grad östlich von Aldebaran, dem Hauptstern des Stiers. Nur einen Abend später befindet er sich abermals im nordöstlichen Bereich des Orion. Danach wird der Mond immer mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte und wandert bis zum Monatsende vom Sternbild Zwillinge kommend in den Krebs, wo am 31. Oktober zum 2. Mal in diesem Monat das Erste Viertel erreicht wird. Davor bedeckt der Mond am Morgen des 30. Oktober noch einen hellen Stern. Gegen 1:09 Uhr wird der veränderliche Stern Zeta Geminorum von der hellen Seite unseres Erdtrabanten aus bedeckt. Die Bedeckung des Sterns dauert fast ein Stunde, bis der Mond den Stern an der dunklen Seite wieder frei gibt.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur stand im Vormonat in oberer Konjunktion zur Sonne und entfernt sich nun weiter in östlicher Richtung von ihr. Allerdings steht der Planet erst am 6. November 2018, mit 23 Grad Abstand, in seiner größten östlichen Elongation zur Sonne. Aufgrund der flachen Ekliptiklage am Abendhimmel und seiner gegenüber der Sonne südlichen Deklination, reicht das trotzdem nicht für eine Abendsichtbarkeit Merkurs in unseren Breiten. Der innerste Planet unseres Sonnensystems bleibt unsichtbar. Nur vom Mittelmeerraum und in südlichen Breiten zeigt sich Merkur kurz in der Abenddämmerung. Am 5. des Monats wandert Merkur in nur 2 Grad nördlichen Abstand an Spica in der Jungfrau und am 14. Oktober 7 Grad nördlich an Venus vorbei. Beide Begegnungen bleiben leider unbeobachtbar. Am 16. des Monats läuft der Planet durch das Aphel seiner Bahn und befindet sich dann 69,8 Millionen Kilometer von unserem Zentralgestirn entfernt.
Die Venus stand zu Beginn des Vormonats noch am Abendhimmel und wird am 5. Oktober stationär. Anschließend bewegt sie sich schnell auf die Sonne zu und steht am 26. Oktober schließlich in unterer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Dabei befindet sie sich zwischen Erde und Sonne. Damit bleibt unser Schwesterplanet in diesem Monat unbeobachtbar. Zur unteren Konjunktion befindet sich die Venus nur 41 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Anfang November taucht sie als Morgenstern wieder in der Morgendämmerung auf.
Unser roter Nachbar Mars lässt sich schon bei Einbruch der Dunkelheit beobachten und bewegt sich immer schneller werdend, rechtläufig in Richtung Osten durch den Steinbock. Er ist ein Planet für den Abendhimmel und seine scheinbare Helligkeit geht in diesem Monat abermals deutlich zurück von anfangs ‑1,3 auf ‑0,6 mag. Dagegen wächst die Entfernung zur Erde auf 118 Millionen Kilometer. Der Abstand ist doppelt so groß wie zur Zeiten seiner Opposition im Juli. Die Folge ist, dass sein scheinbarer Durchmesser weiter zurückgeht von anfangs 15,8 auf nur noch 12 Bogensekunden, so dass es immer schwieriger wird, Einzelheiten auf seiner Oberfläche zu entdecken. Mars verlegt seine Untergänge in die Zeit vor Mitternacht. Am 1. Oktober sinkt er um 1:00 Uhr Sommerzeit unter die südwestliche Horizontlinie und am 31. Oktober bereits um 23:36 Uhr MEZ. Am 16. Oktober wandert Mars in nur 2,3 Bogenminuten Abstand südöstlich an Eta Capricorni (4,9 mag) vorbei. Zwei Nächte später steht der zunehmende Mond nur 2 ½ Grad nördlich unseres Nachbarplaneten. Am 17. Oktober beginnt auf der Südhalbkugel des Mars der Frühling.
Der Riesenplanet Jupiter, rechtläufig im Sternbild Waage, kann zu Beginn des Monats noch in der Abenddämmerung aufgefunden werden. Zum Ende der bürgerlichen Dämmerung befindet sich Jupiter noch 8 Grad hoch über dem Südwesthorizont. Er zieht sich aber schnell zurück und wird Ende des Monats schließlich unsichtbar. Zu Beginn des Monats geht Jupiter um 20:11 Uhr Sommerzeit unter. Ende Oktober sinkt der Riesenplanet bereits um 17:29 Uhr MEZ unter den Horizont. Am 11. Oktober steht die schmale, zunehmende Sichel des Mondes in der Nähe des Riesenplaneten am Abendhimmel.
Der Ringplanet Saturn kann noch bei Einbruch der Nacht für 2 Stunden tief im Südwesten im Sternbild Schütze aufgefunden werden. Er wandert weiter rechtläufig durch dieses Sternbild und seine Helligkeit sinkt Ende Oktober auf 0,6 mag. Am 1. Oktober geht Saturn um 22:31 Uhr Sommerzeit im Südwesten unter und am 31. des Monats bereits um 19:41 Uhr MEZ. Am 14. Oktober kann die Sichel des zunehmenden Mondes nahe Saturn aufgefunden werden.
Uranus, im Sternbild Widder, erreicht am 24. Oktober 2018 seine Oppositionsstellung und ist somit die gesamte Nacht hindurch zu beobachten. Dabei erreicht der Planet eine scheinbare Helligkeit von 5,7 mag, so dass man ihn unter einem dunklem Landhimmel bereits theoretisch mit bloßem Auge aufspüren kann. Die Entfernung zur Erde beträgt an diesem Tag 2,823 Milliarden Kilometer. Im Teleskop ist allerdings nur ein 3,7 Bogensekunden großes grünblaues Scheibchen erkennbar, was keinerlei Einzelheiten zeigt. Am Tag der Opposition geht Uranus um 17:45 Uhr im Osten auf und erreicht um 0:50 Uhr seine höchste Stellung im Süden. Sein Untergang erfolgt um 7:51 Uhr Sommerzeit. Zu Beginn und Ende des Monats erfolgt sein Meridiandurchgang um 2:24 Uhr Sommerzeit bzw. um 23:21 Uhr Winterzeit. Der Stern Omicron Piscium (4,3 mag) kann als Aufsuchhilfe für den Planeten dienen, denn Uranus befindet sich nur 2,8 Grad nordöstlich von diesem Stern entfernt.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun, rückläufig im Sternbild Wassermann, stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und zieht sich im Oktober langsam vom Morgenhimmel zurück. Trotzdem kann man ihn noch fast die gesamte Nacht beobachten. Die beste Zeit ist der Zeitpunkt um seine Kulmination. Am 1. Oktober erfolgt sein Meridiandurchgang um 23:26 Uhr Sommerzeit. Am 31. Oktober steht Neptun bereits 3 Stunden früher, bezogen auf die Winterzeit, im Meridian. Mit einer Helligkeit von 7,8 mag, benötigt man zur Beobachtung allerdings ein Fernglas oder Teleskop. Bei hoher Vergrößerung ist aber nur ein blaugrünes Scheibchen von 2,3 Bogensekunden Durchmesser erkennbar.
Der Zwergplanet (134340) Pluto bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Schütze und ist mit einer scheinbaren Helligkeit von 14,3 mag nur ein Objekt für große Teleskope. Erschwerend kommt hinzu, dass er sich durch sternenreiche Milchstraßenfelder bewegt. Sein Untergang erfolgt zu Beginn des Monats um 23:43 Uhr Sommerzeit und Ende Oktober bereits um 20:46 Uhr. Am 25. Oktober passiert Pluto den absteigenden Knoten seiner Bahn, die 17 Grad gegen die Ekliptik geneigt ist. Den aufsteigenden Knoten passierte der Zwergplanet bereits im September 1930!
Helle Kometen und Planetoiden
Der kurzperiodische Komet 21P/Giacobini-Zinner ist ein Objekt für den Morgenhimmel und zieht vom Sternbild Einhorn kommend steil in Richtung Süden in das Sternbild Großer Hund. Nach seinem Perihel letzten Monat geht die Helligkeit des Schweifsterns wieder zurück von anfangs 8,0 auf 10,0 mag. Damit ist der Schweifstern noch ein dankbares Objekt für kleinere und mittlere Teleskope. Auf seinem Weg entlang der Wintermilchstraße, begegnet der Komet zahlreichen hellen offenen Sternhaufen, die schon in Ferngläsern auffindbar sind. In der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober befindet er sich zum Beispiel in der Nähe des 5,9 mag hellen Sternhaufens Messier 50. Anfang Oktober, zu Beginn der astronomischen Dämmerung, erreicht der Komet noch Höhen von gut 30 Grad und Ende Oktober nur noch eine Höhe von gut 15 Grad über dem Südosthorizont. Im Teleskop ist eine helle Koma von 5 Bogenminuten Ausdehnung mit sternförmigen Zentrum und ein länglicher Schweif sichtbar.
Der periodische Komet 38P/Stephan-Oterma ist ein Objekt für die 2. Nachthälfte und bewegt sich vom Sternbild Orion weiter in die Zwillinge. Mitte Oktober wird der Komet voraussichtlich die 10. Größenklasse überschreiten und in kleineren Teleskopen sichtbar sein. Ab dem 18. Oktober zieht der Schweifstern mit nur ein Grad südlichen Abstand an Gamma Geminorum vorbei.
Der Asteroid (3) Juno wird am 16. Oktober im Stier stationär und wandert anschließend wieder rückläufig durch das Sternbild. Am 25. Oktober tritt der Asteroid in das Sternbild Eridanus über. Mitte November erreicht Juno schließlich die Opposition zur Sonne. Die Helligkeit des Himmelskörper steigt von anfangs 8,2 auf 7,6 mag, so dass Juno bereits in Ferngläsern aufgefunden werden kann. Die Kulminationszeiten des Asteroiden verfrühen sich von anfangs 4:30 Uhr Sommerzeit auf 1:33 Uhr MEZ.
(4) Vesta kann nach der astronomischen Dämmerung nur noch sehr niedrig über dem Südwesthorizont im Sternbild Schützen aufgefunden werden. Die Helligkeit des Asteroiden sinkt im Laufe des Monats von anfangs 7,4 auf 7,8 mag. Ihre Untergangszeiten verfrühen sich von 22:16 Uhr Sommerzeit auf 20:12 Uhr MEZ. Am 1. Oktober steht Vesta nur 5,5 Bogenminuten vom 6,5 mag hellen Stern SAO 186629 entfernt.
(6) Hebe wandert durch das Einhorn und ist ein Objekt für den Morgenhimmel. Die Helligkeit steigt von anfangs 9,7 auf 9,3 mag zum Monatsende. Am 1. Oktober geht Hebe um 0:13 Uhr Sommerzeit im Osten auf. Am 31. Oktober erfolgt ihr Aufgang bereits um 21:50 Uhr Winterzeit. Am 4. Oktober befindet sich der Asteroid nur 7,5 Bogenminuten vom Offenen Sternhaufen NGC 2236 (8,5 mag) entfernt. Am 1. Oktober zieht Hebe in nur 4,5 Bogenminuten Abstand an SAO 114146 (6,1 mag) vorbei.
Meteorströme
Zwischen dem 6. und 10. Oktober sind die Draconiden (auch Giacobiniden bzw. Oktober-Draconiden genannt) aktiv, dessen zirkumpolarer Radiant sich etwa 3 Grad östlich von Delta Draconis befindet. Sie gehen auf den Kometen 21P/Giacobini-Zinner zurück, der eine Umlaufzeit von 6,5 Jahren besitzt und im September diesen Jahres wieder sein Perihel erreichte. In diesem Jahr wird das Maximum in der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober stattfinden. Die Meteorhäufigkeit schwankt recht stark von Jahr zu Jahr. Im Schnitt sind aber alle 13 Jahre mit erhöhten Fallraten zu rechnen. So konnte im Jahr 1933 ungefähr 400 Meteore pro Minute (!) beobachtet werden. Im Jahr 2011 wurden innerhalb von einer Stunde rund 300 Meteore registriert. Auch 2012 gab es eine erhöhte Aktivität, die auf den Periheldurchgang des Kometen zurückzuführen war. Wahrscheinlich wird die Erde in diesem Jahr auf Staub vom Kometen treffen, der im Jahr 1953 freigesetzt wurde. Eventuell kommt es dann gegen 2 Uhr morgens zu einer höheren Aktivität als normal. Der Mond wird in diesem Jahr die Sichtbarkeit des Stroms nicht stören weil am 9. Oktober Neumond ist. Bei den Draconiden handelt es sich um extrem langsame Sternschnuppen mit einer Eintrittsgeschwindigkeit von 21 km/s, so dass sie sich gut von sporadischen Meteoren unterscheiden.
Zwischen dem 10. bis 18. Oktober sind die Delta-Aurigiden sichtbar, die nur eine schwache Aktivität zeigen und dessen Radiant sich im nördlichen Teil des Sternbilds Fuhrmann befindet. In der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober ist mit einer erhöhten Aktivität zu rechnen, wobei dann maximal nur zwei Sternschnuppen pro Stunde sichtbar sind. Diese zeigen, mit einer Eintrittsgeschwindigkeit von 64 km/s, sehr schnelle Meteore am Himmel. Lange Jahre wurden die Delta-Aurigiden und die September-Perseiden als ein Meteorstrom betrachtet. Dann kristallisierte sich aber heraus, dass es sich in Wahrheit um zwei Teilströme handelt. Ein Ursprungskörper der Delta-Aurigiden ist nicht bekannt.
Vom 2. Oktober bis 7. November sind die Orioniden aktiv. Das Aktivitätsmaximum, mit einer stündlichen Zenitrate von 15 bis 30 Meteoren pro Stunde, findet in diesem Jahr in der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober sowie vom 22. auf den 23. Oktober zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens statt. Auch dieser Meteorstrom ist in seiner Frequenz variabel und zeigt 2 Tage um das Aktivitätsmaximum vermehrte Sternschnuppenraten. Im Jahr 2007 wurden mehr als 45 und 2008 bis zu 70 Sternschnuppen registriert. Der Radiant befindet sich rund 10 Grad nordöstlich von Beteigeuze im Orion und steht zu Beginn der Morgendämmerung etwa 50 Grad hoch über dem Horizont. Der zunehmende Mond geht gegen 4 Uhr morgens unter. Bei den Orioniden handelt es sich um schnelle Sternschnuppen, die mit einer Geschwindigkeit von 66 km/s in die Erdatmosphäre eindringen und oft lange Nachleuchtspuren hinterlassen. Mitunter sind auch helle Feuerkugeln dabei. Sie gehen auf den berühmten Kometen 1P/Halley zurück.
Ein noch relativ unbekannter Strom stellen die Leo-Minoriden dar, dessen Radiant sich bei RA 162° und Dec +37° befindet. Ihr Aktivitätszeitraum liegt zwischen dem 19. bis 27. Oktober, mit einem nur geringen Maximum am 24. Oktober. Zu diesem Zeitpunkt sind wahrscheinlich nicht mehr als 2 Meteore sichtbar, die eine Geschwindigkeit von 62 Kilometer pro Sekunde besitzen und demnach am Himmel recht schnell sind. Der Ursprungskörper dieses Stroms ist wahrscheinlich der Komet C/1739 K1 (Zanotti).
Die Nördlichen und Südlichen Tauriden können von September bis in den Dezember hinein beobachtet werden. Die Aktivität der Südlichen Tauriden beginnt schon am 10. September und endet um den 20. November. Das Maximum der Südlichen Tauriden ist um den 10. Oktober zu erwarten. Die Nördlichen Tauriden sind zwischen dem 20. Oktober und 10. Dezember aktiv, mit einem Maximum am 12. November. Zum Maximumszeitpunkt sind bei beiden Teilströmen rund 5 Meteore pro Stunde sichtbar, die mit Geschwindigkeiten von 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Sie zeigen demnach recht langsame Meteore. Mitunter sind auch helle Feuerkugeln zu beobachten. Der Mutterkörper des Tauridenstroms ist der kurzperiodische Komet 2P/Encke.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Das Sternbild Großer Bär, mit der einprägsamen Figur des Großen Wagens, hat zu unserer Standardbeobachtungszeit soeben die untere Kulmination über dem Nordhorizont erreicht. Verlängern wir nun die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, finden wir auch den Polarstern und damit exakt die Nordrichtung. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär, dessen Kasten nun ebenfalls langsam in Richtung Nordhorizont hinabsteigen wird, bis auch er die niedrigste Stellung im Norden erreicht hat. Momentan befindet sich dieser aber noch auf 7 Uhr Position. Westlich vom Kleinen Bären gelegen entdecken wir noch das Sternbild des Drachen, mit seinem auffälligen rautenförmigen Kopf, und oberhalb davon den Kepheus, der gerade die Zenitregion überschritten hat. Östlich des Kepheus steht das W‑förmige Sternbild der Kassiopeia in sehr guter Beobachtungshöhe. Das Himmels‑W wird in der nächsten Stunde den Zenit erreichen. Senkrecht darunter im Nordosten finden wird den Perseus und noch weiter darunter den Fuhrmann, mit der hellen Kapella. Direkt über dem Nordosthorizont sind soeben die Zwillinge aufgegangen und künden schon vom nahenden Winter. Östlich dieser drei Sternbilder befinden sich die unscheinbaren Sternbilder Giraffe und Luchs. Diese bestehen aber nur aus sehr schwachen Sternen. Bei guter Horizontsicht und niedrig im Nordwesten erkennen wir die Nördliche Krone und noch den nördlichsten Teil des Sternbilds Bärenhüter.
Im Osten
Blicken wir in Richtung Osten, können wir schon die ersten Sternbilder des nahenden Winters beobachten. Genau im Osten steht der rot leuchtende Aldebaran, der Hauptstern des Stiers, mit dem offenen Sternhaufen der Hyaden. In diesem Sternbild entdecken wir auch die Plejaden, auch Siebengestirn genannt. Es ist ein weiterer offener Sternhaufen, der sich ungefähr in mittlerer Höhe über dem Horizont befindet und in dem wir 6 bis 8 Sterne mit bloßem Auge erkennen können. Unterhalb des Stiers gehen soeben die nördlichen Ausläufer des Wintersternbilds Orion auf. Direkt im Nordosten erkennen wir bei guter Horizontsicht das Sternbild der Zwillinge. Die Zwillinge bestehen aus zwei Ketten von Sternen, an deren Enden sich die beiden hellen Hauptsterne Kastor und Pollux befinden. Oberhalb der Zwillinge steht noch der Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella. Darüber befindet sich der Perseus, der sich inmitten schöner Sternenfelder zwischen Andromeda und Fuhrmann befindet. In diesem Sternbild befindet sich auch der berühmte Doppelsternhaufen h und Chi Persei, der schon leicht mit bloßem Auge erkannt werden kann und der im Fernglas einen beeindruckenden Anblick bietet. Blicken wir in Richtung Zenit, entdecken wir das „Himmels‑W“, die Kassiopeia. Auf der anderen Seite Ostpunktes befindet sich das Sternbild Andromeda. Unterhalb der Andromeda sehen wir das Nördliche Dreieck, den Widder und ein Teil der Fische. Darunter schließt sich auch der Walfisch an. Noch weiter in Richtung Horizont sind schon die ersten Sterne des Flusses Eridanus über dem Horizont erschienen.
Im Süden
Der gesamte südliche Abschnitt unseres Himmels wird nun komplett vom mächtigen Pegasus dominiert. Der linke obere Kastenstern des Pegasusquadrats gehört aber nicht mehr zu diesem Sternbild. Denn direkt daneben schließt sich das Sternbild Andromeda an. In einer dunklen und mondscheinlosen Nacht sollte hier auch ein länglicher Nebelfleck erkennbar sein. Hierbei handelt es sich um das am weitesten entfernte Objekt, das man noch mit unbewaffneten Auge erkennen kann: Die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Es ist die nächst größerer Nachbargalaxie und eine Schwester unseres eigenen Milchstraßensystems. Mit Fernglas und Teleskop ergibt sich ein fantastischer Anblick. Unterhalb der Andromeda befinden sich die eher unscheinbaren Sternbilder Dreieck und Widder, die weiter westlich von den Fischen begrenzt werden. Die Fische enthalten aber nur sehr schwache Sterne. Ein Teil dieses Sternbilds, der den ringförmigen Asterismus des Circlets bildet, hat soeben die höchste Stellung im Süden erreicht. Unterhalb der Fische entdecken wir noch den Walfisch und westlich davon, das eher unscheinbare Sternbild des Wassermanns. Bei guter Horizontsicht sollte Fomalhaut, der helle Hauptstern des Südlichen Fisches, noch niedrig über dem Horizont erkennbar sein, der vor kurzem den Meridian überschritten hat. Niedrig im Südwesten befindet sich noch das unscheinbare Sternbild Steinbock mit unserem roten Nachbarn Mars über dem Horizont.
Im Westen
So langsam aber sicher müssen wir uns von den letzten Sommersternbilder verabschieden. Genau in mittlerer Höhe im Westen steht das Sommerdreieck, das aus den hellen Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler gebildet wird. Deneb befindet sich dabei von allen drei Sternen noch am höchsten über dem westlichen Horizont. Oberhalb des Adlers erkennen wir nacheinander die deutlich kleineren und deshalb eher unauffälligen Sternbilder Füllen, Delphin, Pfeil und Füchschen. Die helle Sommermilchstraße verläuft vom Sommerdreieck aus gesehen senkrecht in Richtung Westhorizont herab. In Richtung Zenit erkennen wir die unscheinbare Eidechse sowie das Sternbild Kepheus. Ebenfalls hoch im Nordwesten steht der mächtige Drache, der jetzt im Laufe der Nacht immer weiter in Richtung Nordwesthorizont hinabsteigen wird. Unterhalb seines auffälligen rautenförmigen Kopfes, befindet sich das Sternbild Herkules und noch weiter in Richtung Horizont gelegen und kurz vor ihrem Untergang, das Halbrund der Nördlichen Krone.
Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.