Der Sternhimmel im Monat März 2018

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Der Lauf des Mondes

Am 1. März kön­nen wir den fast vol­len Mond im Stern­bild Löwe auf­fin­den. Am 2. März wird die Voll­mond­pha­se erreicht und an den Fol­ge­aben­den geht der Mond immer spä­ter über dem öst­li­chen Hori­zont auf. Schließ­lich wird er mehr und mehr ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te, wenn er wei­ter durch die Stern­bil­der Jung­frau und Waa­ge wan­dert. Am Mor­gen des 7. März steht unser stil­ler Beglei­ter nur 4 Grad nord­west­lich des Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter und am 8. des Monats 10 ½ Grad öst­lich des Pla­ne­ten. Am 9. März wird das Ers­te Vier­tel erreicht. Gleich­zei­tig befin­det sich der abneh­men­de Halb­mond 10 Grad nord­west­lich unse­res roten Nach­barn Mars im Stern­bild Schlan­gen­trä­ger. Nur einen Mor­gen spä­ter hat der gegen­sei­ti­ge Abstand bei­der Him­mels­kör­per auf 3 ½ Grad abge­nom­men. Am 11. des Monats kön­nen wir ihn dann knapp 2 Grad nord­öst­lich von Saturn im Stern­bild Schütz­te auf­spü­ren. Nach­dem unser stil­ler Beglei­ter das Stern­bild Schüt­ze hin­ter sich gelas­sen hat, ergibt sich am Mor­gen des 14. März die Chan­ce, die schma­le Mond­si­chel zum letz­ten Mal vor Neu­mond über dem öst­li­chen Hori­zont zu beob­ach­ten, bis am 17. des Monats die Neu­mond­pha­se erreicht wird.
Dank der stei­len Eklip­tik­la­ge am Abend­him­mel ergibt sich bereits in der frü­hen Abend­däm­me­rung des 19. März die Gele­gen­heit, die sehr dün­ne Mond­si­chel dicht über dem west­li­chen Hori­zont auf­zu­spü­ren. Süd­west­lich der Mond­si­chel befin­den sich auch die Pla­ne­ten Venus, als kaum zu über­se­hen­der Abend­stern, und der Mer­kur, in sei­ner bes­ten Abend­sicht­bar­keit des Jah­res. Der Mond wan­dert wei­ter in öst­li­cher Rich­tung über den Him­mel und pas­siert nun Him­mels­re­gio­nen, die nur sehr schwa­che Ster­ne ent­hal­ten. Am 22. März steht der zuneh­men­de Mond inmit­ten der Hya­den im Stern­bild Stier und nur 1 ½ Grad west­lich vom oran­ge leuch­ten­den Haupt­stern Alde­ba­ran ent­fernt. Kurz vor Mit­ter­nacht am Abend des 23. März kommt es zu einer Bede­ckung des 4,7 mag hel­len Sterns 119 Tau­ri, an der unbe­leuch­te­ten Sei­te des Mon­des. Am Nach­mit­tag des 24. März wird schließ­lich das Ers­te Vier­tel im Stern­bild Zwil­lin­ge erreicht. In den wei­te­ren Näch­ten wan­dert der Mond durch die Stern­bil­der Zwil­lin­ge und Krebs und befin­det sich am Abend des 28. März nur 3 ½ Grad öst­lich von Regu­lus. Schließ­lich kommt es am 31. März aber­mals zu einem Blue Moon bzw. zu einem zwei­ten Voll­mond im Monat. Der Oster­voll­mond steht dann im Stern­bild der Jungfrau.

Die Planeten

Der inners­te Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems ist in die­sem Monat in sei­ner bes­ten Abend­sicht­bar­keit des Jah­res zu sehen. Mit­te Febru­ar stand Mer­kur noch in obe­rer Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn und gewinnt im Lau­fe des Monats immer mehr grö­ße­ren öst­li­chen Abstand von ihr. Am 15. März 2018 erreicht Mer­kur schließ­lich mit 18°24′ Win­kel­an­stand sei­ne größ­te öst­li­chen Elon­ga­ti­on zur Son­ne. Nur 5 Tage vor­her durch­läuft Mer­kur das Peri­hel sei­ner Bahn und steht dann nur 46 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne ent­fernt. Aus die­sem Grund fällt der Win­kel­ab­stand zur Son­ne ziem­lich klein aus. Eine ers­te Gele­gen­heit für Beob­ach­ter, den ‑1,1 mag hel­len flin­ken Pla­ne­ten kurz nach Son­nen­un­ter­gang auf­zu­spü­ren, ergibt sich am Abend des 5. März gegen 18:30 Uhr. Er steht dann dicht über dem west­li­chen Hori­zont. Sein Unter­gang erfolgt an die­sem Abend um 19:09 Uhr. Knapp 20 Minu­ten vor sei­nem Unter­gang ver­schwin­det Mer­kur in den immer dich­ter wer­den­den Atmo­sphä­ren­schich­ten nahe am Hori­zont. Die bes­te Beob­ach­tungs­fens­ter im März liegt zwi­schen dem 10. und 20. des Monats, zum Ende der bür­ger­li­chen Däm­me­rung, wenn er 10 Grad Hori­zont­hö­he erreicht. Zum letz­ten Mal kön­nen wir den 0,7 mag hel­len Mer­kur am Abend des 20. März auf­fin­den. Sein Unter­gang erfolgt am die­sem Abend um 20 Uhr. Am 14. März ist das 7,14 Bogen­se­kun­den gro­ße Mer­kur­scheib­chen halb beleuch­tet. Die so genann­te Dicho­to­mie tritt ein. Bis zum Monats­en­de nimmt der Beleuch­tungs­grad wei­ter ab, so dass er am 20. März als schma­le Sichel im Tele­skop erscheint. Am 22. des Monats wird Mer­kur schließ­lich sta­tio­när und eilt schnell rück­läu­fig auf die Son­ne zu, die Anfang April auch erreicht wird. Gleich­zei­tig ver­schwin­det er vom Abend­him­mel. Die Venus, die eben­falls als Abend­stern am Him­mels sicht­bar ist, kann am 5. und 18. des Monats als Auf­such­hil­fe die­nen, wenn Mer­kur in nur 1,4 bzw. 3,9 Grad Abstand an unse­rem Schwes­ter­pla­ne­ten vor­bei­lau­fen wird. Am 18. und 19. März steht schließ­lich noch die schma­le zuneh­men­den Mond­si­chel in der Nähe bei­der Pla­ne­ten, was für Astro­fo­to­gra­fen ein reiz­vol­les Motiv abgibt.

Die Venus ist Abend­stern und wird im Lau­fe des Monats, mit einer Hel­lig­keit von ‑3,9 mag, immer bes­ser sicht­bar. Sie steht nach Son­nen­un­ter­gang immer etwas höher über dem Hori­zont. Ihre öst­li­che Elon­ga­ti­on zur Son­ne steigt von anfangs 12 auf 19 Grad zum Monats­en­de. Am 1. März geht unser Schwes­ter­pla­net um 18:49 Uhr unter. Am 31. März erfolgt ihr Unter­gang erst um 20:26 Uhr (21:26 Uhr Som­mer­zeit). Im Fern­rohr erscheint das Venus­scheib­chen mit 94% fast voll beleuch­tet und knapp 11 Bogen­se­kun­den groß. Inter­es­sant ist die Begeg­nung mit Mer­kur am 5. und 18. März. Mer­kur zieht dabei nörd­lich an der Venus vor­bei. Auch die Zusam­men­kunft mit der schma­len Mond­si­chel am Abend des 18. März ist reiz­voll. Am 29. März kommt es zu einer sehr engen Kon­junk­ti­on mit Ura­nus, wobei unser Schwes­ter­pla­net in nur 4 Bogen­mi­nu­ten süd­li­chen Abstand an Ura­nus vor­bei­zie­hen wird. Die­se Zusam­men­kunft bei­der Pla­ne­ten kann aller­dings nur von erfah­re­nen Beob­ach­tern mit licht­star­ken Tele­sko­pen beob­ach­tet werden.

Unser roter Nach­bar Mars wird immer bes­ser am Mor­gen­him­mel sicht­bar und stei­gert sei­ne Hel­lig­keit zum Monats­en­de von anfangs 0,8 auf 0,3 mag. Damit ist er hel­ler als Saturn, der wei­ter in süd­öst­li­cher Rich­tung von Mars auf­ge­fun­den wer­den kann. Dabei nähert sich Mars im Lau­fe des Monats dem Saturn am Him­mel wei­ter an. Auch sein schein­ba­rer Durch­mes­ser wächst von anfangs 6,7 auf auf 8,4 Bogen­se­kun­den. Am 11. März zieht Mars vom Stern­bild Schlan­gen­trä­ger in den Schüt­zen und läuft am 19. des Monats zwi­schen dem Tri­fid­ne­bel (Mes­sier 20) und dem Lagu­n­en­ne­bel (Mes­sier 8) hin­durch! Zu Beginn des Monats geht Mars um 2:52 Uhr auf. Am letz­ten Tag des Monats erfolgt sein Auf­gang um 2:14 Uhr (3:14 Uhr Som­mer­zeit). Am 10. des Monats steht der abneh­men­de Mond ca. 3 Grad nord­west­lich des Roten Planeten.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter ver­la­gert sei­ne Auf­gän­ge in die Zeit vor Mit­ter­nacht. Er wird am 9. März im Stern­bild Waa­ge sta­tio­när und beginnt sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Auch die Hel­lig­keit nimmt zu und beträgt Ende März bereits ‑2,4 mag. Damit ist er nach Mond und Venus das hells­te Objekt am Nacht­him­mel. Somit lohnt es sich bereits, den Tanz sei­ner 4 hells­ten Mon­de und die Struk­tu­ren in sei­ner Atmo­sphä­re zu beob­ach­ten. Der Äqua­tor­durch­mes­ser steigt von anfangs 39 auf 43 Bogen­se­kun­den an. Am 1. März geht Jupi­ter um 2:24 Uhr im Süd­os­ten auf. Am 31. März erfolgt sein Auf­gang bereits um 22:18 Uhr (23:18 Uhr Som­mer­zeit). Am 7. März befin­det sich der abneh­men­den Mond knapp 4 Grad nörd­lich des Planeten.

Der 0,5 mag hel­le Ring­pla­net Saturn ist eben­falls ein Objekt für den Mor­gen­him­mel und steht in der zwei­ten Nacht­hälf­te immer etwas frü­her über dem Süd­ost­ho­ri­zont. Er wan­dert dabei recht­läu­fig durch den Schüt­zen. Zu Beginn des Monats geht Saturn um 4:03 Uhr auf. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich sei­ne Auf­gän­ge auf 2:11 Uhr (3:11 Uhr Som­mer­zeit). Am 11. März befin­det sich der abneh­men­de Mond nur 1 ½ Grad nord­öst­lich des Ringplaneten.

Ura­nus, recht­läu­fig im Stern­bild Fische, ist zu Beginn der Nacht noch kurz tief im Süd­wes­ten erkenn­bar, ver­schwin­det zum Monats­en­de aber end­gül­tig in der Abend­däm­me­rung. Im April steht er dann in Kon­junk­ti­on mit unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Der 5,9 mag hel­le Pla­net geht am 1. des Monats um 21:56 Uhr unter. Am 31. März ver­schwin­det er bereits um 20:07 Uhr (21:07 Uhr Som­mer­zeit), kurz nach Ende der bür­ger­li­chen Däm­me­rung, unter den Hori­zont. Am 29. März kommt es in der Abend­däm­me­rung zu einer sehr engen Begeg­nung mit dem Abend­stern Venus in nur 19 Bogen­mi­nu­ten süd­li­chen Abstand. Die dich­tes­te Annä­he­rung bei­der Him­mels­kör­per fin­det aller­dings erst nach deren Unter­gang statt!

Der inners­te Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun, im Stern­bild Was­ser­mann, kommt am 4. März in Kon­junk­ti­on mit der Son­ne. Somit hält sich der Pla­net mit der Son­ne am Tag­him­mel auf und bleibt unsichtbar.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to steht immer noch zu nahe bei der Son­ne und bleibt noch unbeobachtbar.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2016 R2 (PANSTARRS) bewegt sich wei­ter in nörd­li­che Rich­tung durch den süd­öst­li­chen Teil des Per­seus. Er erscheint mit einer Hel­lig­keit von 11,5 bis 12 mag und einem Koma­durch­mes­ser von 2 Bogen­mi­nu­ten recht dif­fus (DC2) und ist des­halb nur schwie­rig visu­ell in mitt­le­ren Instru­men­ten wahr­nehm­bar. Aller­dings zeigt der Komet auf Fotos inter­es­san­te Schweif­struk­tu­ren und steht zu Beginn der Nacht hoch an unse­rem Him­mel. Erst im Mai wird der Schweif­stern sein Peri­hel durchlaufen.

Der Komet C/2016 N6 (PANSTARRS) ist zir­kum­po­lar und mit einer Hel­lig­keit um 12 mag nur in grö­ße­ren Tele­sko­pen wahr­nehm­bar. Er wan­dert im Lau­fe des März vom Stern­bild Klei­ner Bär in den Dra­chen und wei­ter in das Stern­bild Giraffe.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres kann immer lang­sa­mer wer­dend rück­läu­fig im Stern­bild Krebs auf­ge­fun­den wer­den. Am 20. des Monats wird der Zwerg­pla­net sta­tio­när und been­det die Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Auch die Hel­lig­keit geht im Monats­ver­lauf wei­ter zurück von anfangs 7,3 auf 7,9 mag. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 22:14 auf 20:13 Uhr (21:13 Uhr Som­mer­zeit) Ende März.

(2) Pal­las wan­dert wei­ter durch den Eri­danus und sei­ne Hel­lig­keit geht von 9,0 auf 9,1 mag zurück. Am 1. März sinkt der Pla­ne­to­id um 21:45 Uhr unter den Hori­zont und am 31. März bereits um 21:09 Uhr (22:09 Uhr Som­mer­zeit). Am 28. März steht Pal­las in nur 8 Bogen­mi­nu­ten Abstand vom 5,7 mag hel­len Stern SAO 131005 entfernt.

Der Aste­ro­id (4) Ves­ta ist bereits ein loh­nen­des Objekt für das Fern­glas und stei­gert die Hel­lig­keit von anfangs 7,5 auf 7,0 mag. Der Aste­ro­id kann zunächst noch im Stern­bild Schlan­gen­trä­ger auf­ge­fun­den wer­den und wech­selt am 19. März in das Stern­bild Schüt­ze. Die Auf­gän­ge von Ves­ta ver­frü­hen sich von anfangs 2:15 Uhr auf 1 Uhr (2 Uhr Sommerzeit).

(7) Iris wan­dert durch den Stier und ist zu Monats­be­ginn noch 9,6 mag hell. Ende März sinkt ihre Hel­lig­keit unter die 10. Grö­ßen­klas­se. Am 1. März geht Iris um 1:04 Uhr unter. Am 31. März erfolgt ihr Unter­gang bereits um 0:21 Uhr (1:21 Uhr Som­mer­zeit). Am 12. März steht der Aste­ro­id nur 9 Bogen­mi­nu­ten vom 5,5 mag hel­len Stern 43 Tau ent­fernt, der als Auf­such­hil­fe die­nen kann.

(51) Nem­ausa bewegt sich durch das Stern­bild Sex­tant. Bereits am 5. März fällt ihre Hel­lig­keit auf 10 mag zurück. Zu Beginn des Monats geht Nem­ausa um 23:50 Uhr durch den Meri­di­an. Ende März erreicht sie bereits um 21:35 Uhr (22:35 Uhr Som­mer­zeit) ihre höchs­te Stel­lung über dem Südhorizont.

Meteorströme

Im gesam­ten Monat März sind die Meteo­re aus der Eklip­tik­re­gi­on am bes­ten zu beob­ach­ten, die ihren aus­ge­dehn­ten Aus­strah­lungs­punkt in den Stern­bil­dern Löwe und Jung­frau haben. Zu die­ser so genann­ten Ant­he­l­ionquel­le wer­den nach neue­ren Mete­or­lis­ten auch die Vir­gi­ni­den gezählt. Das Gebiet erstreckt sich rund 30 Grad par­al­lel und 20 Grad senk­recht zur Eklip­tik in öst­li­cher Rich­tung des Gegen­son­nen­punkts. Im Mit­tel sind hier nicht mehr als 5 Meteo­re pro Stun­de zu erwar­ten, die mit einer Geschwin­dig­keit von 30 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re eindringen.

Seit neus­tem sind die Eta-Vir­gi­ni­den, als ein eige­ner Teil­strom der Ant­he­l­ionquel­le, iden­ti­fi­ziert, die ihr schwa­ches Maxi­mum am 18. März errei­chen. Der Radi­ant liegt unge­fähr an der Posi­ti­on RA: 184° und Dec: +4°. Als Ursprungs­kör­per gilt der Komet D/1766 G1 (Hel­fenz­rie­der).

Die gesam­te Nacht zir­kum­po­la­ren Chi-Her­cu­li­den sind ein schwa­cher und rela­tiv neu­er Strom, der sei­nen Akti­vi­täts­zeit­raum zwi­schen dem 11. bis 16. März hat. Das Maxi­mum fin­det in den Näch­ten vom 11. auf den 12. bzw. 12. zum 13. März statt. Der abneh­men­den Mond wir die Beob­ach­tung der Chi-Her­cu­li­den kaum stö­ren. Der Radi­ant liegt an der Posi­ti­on RA: 254° und Dec:n+48°. Die Teil­chen die­ses Stroms tre­ten mit einer Geschwin­dig­keit von 37 Kilo­me­tern in der Sekun­de in die Erd­at­mo­sphä­re ein und erzeu­gen lang­sa­me Meteore.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Stern­him­mel am 15. März 2018 um 22:00 MEZ

Im Norden

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit hat der Gro­ße Bär schon fast die Zenit­ge­gend erreicht und befin­det sich im Nord­os­ten hoch über unse­ren Köp­fen. Ver­län­gern wir die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che, haben wir auch den Polar­stern gefun­den, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Polar­stern gehört zum Stern­bild Klei­ner Bär, des­sen Wagen­kas­ten sich nun auf unge­fähr 3 Uhr Posi­ti­on befin­det. Unter­halb die­ses Stern­bilds steht der Dra­che, der sich um den Wagen­kas­ten des Klei­nen Bären her­um­schlän­gelt. Gleich­zei­tig hat der Dra­che hat sei­ne tiefs­te Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont schon längst über­schrit­ten. Er wird bis zum Mor­gen­grau­en lang­sam am Him­mel empor­stei­gen. Unter­halb des Polar­sterns fällt noch die Rau­te des Stern­bilds Kepheus auf. Es steht nahe­zu in sei­ner tiefs­ten Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont, auch unte­re Kul­mi­na­ti­on genannt. Direkt west­lich davon schließt sich die Kas­sio­peia an, die die Form des Buch­sta­ben „W“ besitzt und des­halb auch als „Himmels‑W“ bezeich­net wird. Bei sehr guter Hori­zont­sicht über dem Nord­punkt des Hori­zonts kann man noch den Haupt­stern Deneb im Schwan erken­nen, der gera­de sei­ne unte­re Kul­mi­na­ti­on über­schrit­ten hat. Wei­ter öst­lich davon ent­de­cken wir die hel­le Wega im Stern­bild der Lei­er. Auf der ande­ren Sei­te des Nord­punk­tes steht das unschein­ba­re Stern­bild Eidech­se und noch wei­ter west­lich davon die Andro­me­da. Ober­halb der Andro­me­da gele­gen befin­det sich der Per­seus. Gehen wir wei­ter in Rich­tung Zenit, sto­ßen wir auf das unschein­ba­re Stern­bild der Giraf­fe, das aller­dings nur aus äußerst schwa­chen Ster­nen besteht.

Im Osten

Der Ost­him­mel wird von einem hel­len, oran­ge­far­be­nen Stern domi­niert. Hier­bei han­delt es sich um Ark­tur, der Haupt­stern des Stern­bilds Bären­hü­ter, der jetzt genau den Ost­punkt die­ses Him­mels­ab­schnitts mar­kiert, aller­dings noch recht tief über dem Hori­zont steht. Direkt über dem Bären­hü­ter in gro­ßer Höhe fällt das Stern­bild Gro­ßer Bär auf. Sei­ne Kas­ten­ster­ne haben schon fast den Zenit erreicht. Nun ist auch die bes­te Zeit, die bei­den hel­len Gala­xien Mes­sier 81 und Mes­sier 82 im Gro­ßen Bären zu beob­ach­ten. Zwi­schen Bären­hü­ter und Wagen­kas­ten, in hal­ber Höhe über dem Hori­zont, befin­den sich die unschein­ba­ren Stern­bil­der Jagd­hun­de sowie das Haar der Bere­ni­ke, mit dem aus­ge­dehn­ten Coma-Stern­hau­fen (Melot­te 111), der aber nur unter einem dunk­lem Him­mel und ohne stö­ren­des Mond­licht mit blo­ßem Auge zu erken­nen ist. Am bes­ten benutzt man hier einen Feld­ste­cher, um den Stern­hau­fen zu beob­ach­ten. Bei guter Hori­zont­sicht, nied­rig im Nord­os­ten, kön­nen wir das Stern­bild Her­ku­les und den Ster­nen­halb­kreis der nörd­li­chen Kro­ne erken­nen. Auf der ande­ren Sei­te des Ost­punk­tes, im Süd­os­ten, sind auch schon die rei­chen Gala­xien­fel­der im Stern­bild Jung­frau auf­ge­gan­gen. Der weiß erschei­nen­de Haupt­stern der Jung­frau Spika befin­det sich aber noch sehr tief über dem Süd­ost­ho­ri­zont. Ober­halb der Jung­frau strebt auch der mäch­ti­ge Löwe schon sei­ner höchs­ten Stel­lung entgegen.

Im Süden

In mitt­le­rer Höhe über dem Süd­ho­ri­zont hat soeben das unschein­ba­re Stern­bild Krebs den Meri­di­an über­schrit­ten. Hier kann man in einer dunk­len und mond­schein­lo­sen Nacht den offe­nen Stern­hau­fen Mes­sier 44, der auch als Prae­se­pe bzw. Krip­pe bekannt ist, als mat­ten Licht­fleck erken­nen. Wei­ter in west­li­cher Rich­tung befin­den sich die bei­den Ster­nen­ket­ten der Zwil­lin­ge, mit den bei­den Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te des Meri­di­ans steht der Löwe, der in der nächs­ten Stun­de sei­ne höchs­te Stel­lung im Süden errei­chen wird. Wei­ter in Rich­tung Zenit sind die unschein­ba­ren Stern­bil­der Klei­ner Löwe und die Ster­nen­ket­te des Luchs kaum auf­fäl­lig. Direkt unter­halb des Kreb­ses fin­den wir den Kopf und ein Teil des Rump­fes der Was­ser­schlan­ge, die sich zum Süd­ost­ho­ri­zont hin­ab schlän­gelt. Dort befin­den sich auch die bei­den deut­lich klei­ne­ren Stern­bil­der Rabe und Becher. Auf der ande­ren Sei­te des Meri­di­ans steht in glei­cher Höhe der hells­te Stern an unse­rem Him­mel, Siri­us im Stern­bild Gro­ßer Hund. Dar­über soll­ten auf­merk­sa­me Beob­ach­ter das unschein­ba­re Stern­bild Ein­horn erken­nen kön­nen. Noch wei­ter höher steht der hel­le Stern Pro­kyon im Stern­bild Klei­ner Hund.

Im Westen

In west­li­cher Rich­tung haben sich nun fast alle Stern­bil­der des Win­ter­him­mels ver­sam­melt. Des­halb wird die­ser Abschnitt des Him­mels von einer Viel­zahl hel­ler Stern geprägt, die im wei­te­ren Ver­lauf der Nacht aber alle unter­ge­hen wer­den. Die hells­ten Ster­ne die­ser Him­mels­re­gi­on bil­den das so genann­te Win­ter­sechs­eck, das durch die Ster­ne Alde­ba­ran im Stier, Rigel im Ori­on, Siri­us im Gro­ßen Hund, Pro­kyon im Klei­nen Hund sowie Pol­lux in den Zwil­lin­gen mar­kiert wird. Das Stern­bild Stier, mit den bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den, befin­det sich nun in gerin­ger Höhe über dem west­li­chen Hori­zont. Die Ple­ja­den sind sehr leicht mit blo­ßem Auge erkenn­bar und bie­ten einen herr­li­chen Anblick in jedem Fern­glas. Links neben dem Stier sinkt nun auch der Him­mels­jä­ger Ori­on lang­sam immer tie­fer zum Hori­zont her­ab. Ober­halb des Him­mels­jä­gers ste­hen die Zwil­lin­ge, mit den bei­den hel­len Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Ober­halb des Stiers ent­de­cken wir noch den Fuhr­mann, mit der gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la und noch wei­ter höher die unschein­ba­ren Stern­bil­der Luchs und die Giraf­fe, die aller­dings nur aus sehr schwa­chen Ster­nen bestehen und dem­zu­fol­ge schwie­rig zu erken­nen sind. Im Nord­wes­ten sinkt nun auch das Stern­bild Per­seus immer wei­ter Rich­tung Hori­zont her­ab. Hier stellt der Dop­pel­stern­hau­fen h und Chi Per ein inter­es­san­tes Objekt zur Beob­ach­tung dar. Auch mit blo­ßem Auge ist der Dop­pel­stern­hau­fen als hel­ler Licht­fleck zu erken­nen. Mit Andro­me­da, Drei­eck und Wid­der, tief im Nord­wes­ten, ver­schwin­den nun auch die letz­ten Boten des ver­gan­ge­nen Herbsthimmels.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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