Ursprünglich hatte ich nicht vor, ein Milchstraßenpanorama aus meinen Aufnahmen zu erstellen. Weil ich aber mit den Bildergebnissen, die in der Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni 2014 entstanden sind, nicht so recht zufrieden war, wollte ich es zumindest mal einen Versuch wagen. Aber wie sollte ich es anstellen, alle drei Einzelbilder nahtlos zu einem Panorama zusammenzufügen? Auch diesmal half mir der Blog von Jan Hattenbach weiter. So kam ich auch auf die freie Panorama-Software Hugin, die Jan ebenfalls für sein Milchstraßenpanorama verwendete. Die Bedienung ist auf den ersten Blick zwar etwas gewöhnungsbedürftig, sollte aber nach einer kurzen Einarbeitungszeit eigentlich kein Problem mehr darstellen.
Zuerst wurden alle Einzelbilder der Milchstraßenregion in Fitswork addiert und so weit angepasst, das ein ausgeglichener Farbeindruck entstand. Danach wurden die drei Summenbilder im TIF-Format in die Panorama-Software Hugin geladen. Die Software sucht selbstständig nach den passenden Ankerpunkte zum Zusammenfügen und gleicht die Einzelbilder auch farblich so an, dass diese nahtlos ineinanderpassen. Als Projektionmethode wählte ich die sphärische Projektion. Überraschenderweise klappte das Zusammenfügen auf Anhieb, so dass ich nach wenigen Minuten ein fertiges und mehrere Megapixel großes Panoramabild der Milchstraße auf dem Bildschirm hatte. Danach bearbeitete ich das fertige Bild noch in Photoshop.
Um die Einzelbilder aufzunehmen, verwendete ich das Tamron AF 17–50mm f/2.8 Objektiv. Leider ist es im Weitwinkelbereich nicht gerade optimal für diese Art von Bildern geeignet. Am Rand sind die Verzerrungen schon sehr auffällig. Die Sterne sind nicht mehr punktförmig, sondern werden zu mehr oder weniger deutlichen Strichen auseinandergezogen. Hier produziert das Canon EF‑S 18–55mm 1:3.5–5.6 IS Objektiv im Weitwinkelbereich deutlich bessere Ergebnisse. Des Weiteren ist der Weichzeichner-Effekt des verwendeten Cokin P830 Filters schon sehr stark. Der etwas schwächer Filter P820 wäre hier wohl die bessere Wahl gewesen. Ich wollte aber die hellen Sterne etwas größer abbilden, damit man die Sternbilder noch besser erkennen kann. Ein stärkerer Weichzeichner-Effekt hat aber noch einen anderen Vorteil: Die Bildfehler des Objektivs werden nicht so auffällig. 😉
Um das Auflösungsvermögen zu steigern, nimmt man Himmelspanoramen in der Regel auch mit höheren Brennweiten auf. Dadurch erhält man einen besseren Gesamteindruck, so dass das fertige Endergebnis deutlich harmonischer und vor allem schärfer wirkt. Die höhere Anzahl an Bildern stellt, neben dem höheren Zeitaufwand die Bilder zu belichten und zu bearbeiten, eigentlich kein Problem da. Hugin kann auch mit einer höheren Anzahl an Bildern zurecht kommen und kann diese nahtlos zu einem Panorama zusammenfügen. Aus diesem Grund könnte man das Projekt „Milchstraßenpanorama 2.0“ in Zukunft mal in Angriff nehmen.
Freut mich, dass mein Blog dir eine Hilfe war. Das Ergebnis sieht richtig gut aus! Ich habe übrigens vor kurzem ein Panorama des zentralen Milchstraßenteils mit 50mm abgelichtet. Die Einzelbilder sehen vielversprechend aus – ich hoffe nur, dass ich bald mal zum Bearbeiten komme!
Wie gesagt, das Panorama war so nicht geplant. Das nächste Mal werde ich wohl meine 40 mm Pancake für die Einzelbilder benutzen.
Hi Andreas,
super Arbeit, generell hast du dir sehr viel Arbeit gemach!!
Danke für´s zeigen.
Cs Uwe