Die Mondfinsternis am 10. Dezember 2011

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Am Abend des 10. Dezem­ber 2011 kön­nen wir die zwei­te tota­le Mond­fins­ter­nis die­ses Jah­res beob­ach­ten. Von Deutsch­land aus ist das Ereig­nis aber nur in der letz­ten Pha­se sicht­bar, denn zu Beginn der Tota­li­tät, befin­det sich der Mond noch gut 15 Grad unter dem Hori­zont. Wenn der Mond schließ­lich über dem Nord­ost­ho­ri­zont erscheint, steht die­ser von den meis­ten Orten im deutsch­spra­chi­gen Raum aus gese­hen auch nicht mehr voll­stän­dig im Kern­schat­ten der Erde. Für einen Ort 50° Nord und 10° Ost geht der Mond um 16:16 Uhr MEZ auf. Da die tota­le Pha­se zwi­schen 15:06 bis 15:57 Uhr statt­fin­det, ist nur noch der Aus­tritt aus dem Kern­schat­ten der Erde sicht­bar. Beob­ach­ter wei­ter öst­lich haben aber den Vor­teil, dass sie die par­ti­el­le Pha­se län­ger beob­ach­ten kön­nen. Für Beob­ach­ter in Ber­lin zum Bei­spiel geht der Voll­mond sogar noch total ver­fins­tert auf (Bede­ckungs­grad knapp 107%). 

Die Grö­ße der Mond­fins­ter­nis beträgt das 1,111-fache des schein­ba­ren Mond­durch­mes­sers. Sie ist im Saros-Zyklus Nr. 135 die 23. Fins­ter­nis von ins­ge­samt 71 Mond­fins­ter­nis­sen und kann in Euro­pa, Asi­en, im pazi­fi­schen Raum sowie Aus­tra­li­en, Nord­ame­ri­ka und in der Ark­tis beob­ach­tet werden.
Die Fins­ter­nis beginnt um 12:32 Uhr, mit dem Ein­tritt des Voll­mon­des in den Halb­schat­ten der Erde. Die par­ti­el­le Pha­se, mit dem Ein­tritt in den süd­li­chen Bereichs des Kern­schat­tens, fin­det für Mit­tel­eu­ro­pa aus unsicht­bar um 13:45 Uhr unter dem Hori­zont statt. Auch der Beginn der Tota­li­tät um 15:06 Uhr ist nicht sicht­bar. Die Mit­te der Fins­ter­nis ist um 15:32 Uhr und das Ende der Tota­li­tät um 15:57 Uhr erreicht. Die par­ti­el­le Pha­se, mit dem Aus­tritt des Mon­des aus dem Kern­schat­ten, endet um 17:18 Uhr. Dabei steht unser Erd­tra­bant je nach Stand­ort 5 bis 10 Grad hoch über dem Hori­zont. Schließ­lich erfolgt um 18:32 Uhr, für uns visu­ell nicht auf­fäl­lig, der Aus­tritt des nun knapp 20 Grad über dem Nord­ost­ho­ri­zont ste­hen­den Mon­des aus dem Halb­schat­ten der Erde.

Sicht­bar­keits­zo­ne, wo die Mond­fins­ter­nis in Tei­len oder in ihrer vol­len Län­ge sicht­bar ist

Für eine erfolg­rei­che Beob­ach­tung plat­ziert man sich am bes­ten an einen erhöh­ten Stand­ort mit frei­em Blick zum Nord­ost- und Ost­ho­ri­zont. Da beim Auf­gang des Voll­mon­des die Son­ne auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te des Him­mels gera­de unter­ge­gan­gen ist, wird unser ver­fins­ter­ter Erd­tra­bant noch von der hel­len Abend­däm­me­rung über­strahlt. Stö­rend bemerk­bar machen sich wahr­schein­lich auch Dunst­schich­ten bzw. Wol­ken­fel­der nahe dem Hori­zont. Erst nach und nach ver­bes­sern sich die Sicht­be­din­gun­gen, wenn der Mond lang­sam höher steigt. Hilf­reich zur Beob­ach­tung sind auch Fern­glä­ser und klei­ne Tele­sko­pe, weil sich der Mond dann bes­ser vom hel­len Him­mels­hin­ter­grund abhebt.

Die nächs­te tota­le Mond­fins­ter­nis kön­nen wir erst wie­der am 28. Sep­tem­ber 2015 beob­ach­ten. Die­se fin­det dann für Mit­tel­eu­ro­pa unter deut­lich bes­se­ren Bedin­gun­gen statt.

Daten:

Radi­us Kern­schat­ten: 0,66°
Radi­us Halb­schat­ten: 1,2°
Grö­ße: 1,11
Saros: 135

Ereig­nisZei­ten in MEZPW
Ein­tritt in den Halbschatten12h32m76°
Ein­tritt in den Kernschatten13h45m68°
Beginn der Totalität15h06m210°
Mit­te der Finsternis15h32m
Ende der Totalität15h57m151°
Aus­tritt aus dem Kernschatten17h18m294°
Aus­tritt aus dem Halbschatten18h32m285°

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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