Das Beobachterduo am Frühlingshimmel

  • Letz­te Ände­rung:12 Jah­ren 
  • Lese­zeit:2Minu­ten
  • Wör­ter:403
  • Bei­trags­auf­ru­fe:399

Die beiden Hobbyastronomen vor den WindrädernAuf Grund der Schön­wet­ter – Kata­stro­phe am Sonn­tag den 19. April 2009, unter­nah­men ich und mein Kum­pel Uwe eine klei­ne Spech­tel­tour durch den Früh­lings­him­mel. Uwe hat­te sei­nen 6 Zoll Konus Refrak­tor mit­ge­nom­men, ich hat­te mei­nen 8 Zoll GSO Dobson eingepackt.

Durch die sehr tro­cke­nen Luft an die­sem Abend, war der Him­mel sehr trans­pa­rent. Bei den Gala­xien M 51, M 81 und M 101 konn­te sogar schon sehr ein­fach die Spi­ral­struk­tur erkannt wer­den! Ins­be­son­de­re die Whirl­pool-Gala­xie M 51 in den Jagd­hun­den war eine Augen­wei­de in bei­den Instrumenten.
Die von der Flä­chen­hel­lig­keit sehr schwa­che edge-on Gala­xie NGC 5023, eben­falls in den Jagd­hun­den gele­gen, erkann­te ich dies­mal schon direkt. Die­se wun­der­schö­ne und beson­ders schma­le Licht­na­del konn­te ich 5 Tage zuvor schon mal beob­ach­ten. Dies­mal war sie aller­dings viel deut­li­cher im Tele­skop sicht­bar. Bei M 104, der berühm­ten Som­bre­ro­ga­la­xie in der Jung­frau, war selbst das dunk­le Staub­band im 6 Zöl­ler leicht und deut­lich wahr­nehm­bar. Bei der inter­es­san­ten edge-on Gala­xie NGC 4565 im Haar der Bere­ni­ke, konn­te das schma­le Staub­band in bei­den Instru­men­ten bis zum Ende der Gala­xien­schei­be ver­folgt werden! 
Es ist ja auch kein Wun­der, weil die Grenz­grö­ße an die­sem Abend bei 6,9 mag im Zenit lag. Die Stern­bil­der Gro­ßer und Klei­ner Bär waren regel­recht mit schwa­chen Ster­nen über­füllt. Auch zeig­te sich die Som­mer­milch­stra­ße, nur 25° bis 30° über dem Nord­ost­ho­ri­zont gele­gen, reich struk­tu­riert und mit zahl­rei­chen Dun­kel­wol­ken unter­bro­chen – ähn­lich wie im Som­mer. Dann steht sie aber viel höher über dem Hori­zont! Fer­ner konn­ten wir sogar das Zodia­kal­licht am nord­west­li­chen Him­mel, als mäch­ti­ge Licht­py­ra­mi­de nach dem Ende der astro­no­mi­schen Däm­me­rung, erkennen.
Saturn im Stern­bild Löwe, stand natür­lich eben­falls in opti­ma­ler Beob­ach­tungs­po­si­ti­on. Und des­halb war es auch das ers­te Objekt, wel­ches wir schon in der Däm­me­rung beob­ach­ten konn­ten. Der Ring­pla­net zeig­te sich mit vier sei­ner hells­ten Mon­de und Dank des guten Seeings, waren schon eini­ge Details auf der Pla­ne­ten­schei­be erkenn­bar. Sogar der flin­ke und in der Regel recht schwie­rig zu beob­ach­ten­de Pla­net Mer­kur stand gegen 21.15 Uhr nur 6° über dem Nord­west­ho­ri­zont. Ins­ge­samt konn­ten an die­sem Abend mehr als 25 Deep Sky Objek­te auf­ge­spürt wer­den – davon sogar die ers­ten Objek­te des Som­mer­him­mels. Aller­dings hat­ten wir Schwie­rig­kei­ten, die zahl­rei­chen Gala­xien des Vir­go-Gala­xien­hau­fens zu iden­ti­fi­zie­ren. Des­halb tau­chen die­se Objek­te auch nicht in unse­rer Beob­ach­tungs­lis­te auf. Sonst wären es sicher noch viel mehr geworden. 🙂

Einen voll­stän­di­gen und sehr umfang­rei­chen Beob­ach­tungs­be­richt wer­de ich in den kom­men­den Tagen noch auf mei­ner Home­page veröffentlichen.

Edit: Der Bericht ist nun online… 🙂

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert