Auf Grund der Schönwetter – Katastrophe am Sonntag den 19. April 2009, unternahmen ich und mein Kumpel Uwe eine kleine Spechteltour durch den Frühlingshimmel. Uwe hatte seinen 6 Zoll Konus Refraktor mitgenommen, ich hatte meinen 8 Zoll GSO Dobson eingepackt.
Durch die sehr trockenen Luft an diesem Abend, war der Himmel sehr transparent. Bei den Galaxien M 51, M 81 und M 101 konnte sogar schon sehr einfach die Spiralstruktur erkannt werden! Insbesondere die Whirlpool-Galaxie M 51 in den Jagdhunden war eine Augenweide in beiden Instrumenten.
Die von der Flächenhelligkeit sehr schwache edge-on Galaxie NGC 5023, ebenfalls in den Jagdhunden gelegen, erkannte ich diesmal schon direkt. Diese wunderschöne und besonders schmale Lichtnadel konnte ich 5 Tage zuvor schon mal beobachten. Diesmal war sie allerdings viel deutlicher im Teleskop sichtbar. Bei M 104, der berühmten Sombrerogalaxie in der Jungfrau, war selbst das dunkle Staubband im 6 Zöller leicht und deutlich wahrnehmbar. Bei der interessanten edge-on Galaxie NGC 4565 im Haar der Berenike, konnte das schmale Staubband in beiden Instrumenten bis zum Ende der Galaxienscheibe verfolgt werden!
Es ist ja auch kein Wunder, weil die Grenzgröße an diesem Abend bei 6,9 mag im Zenit lag. Die Sternbilder Großer und Kleiner Bär waren regelrecht mit schwachen Sternen überfüllt. Auch zeigte sich die Sommermilchstraße, nur 25° bis 30° über dem Nordosthorizont gelegen, reich strukturiert und mit zahlreichen Dunkelwolken unterbrochen – ähnlich wie im Sommer. Dann steht sie aber viel höher über dem Horizont! Ferner konnten wir sogar das Zodiakallicht am nordwestlichen Himmel, als mächtige Lichtpyramide nach dem Ende der astronomischen Dämmerung, erkennen.
Saturn im Sternbild Löwe, stand natürlich ebenfalls in optimaler Beobachtungsposition. Und deshalb war es auch das erste Objekt, welches wir schon in der Dämmerung beobachten konnten. Der Ringplanet zeigte sich mit vier seiner hellsten Monde und Dank des guten Seeings, waren schon einige Details auf der Planetenscheibe erkennbar. Sogar der flinke und in der Regel recht schwierig zu beobachtende Planet Merkur stand gegen 21.15 Uhr nur 6° über dem Nordwesthorizont. Insgesamt konnten an diesem Abend mehr als 25 Deep Sky Objekte aufgespürt werden – davon sogar die ersten Objekte des Sommerhimmels. Allerdings hatten wir Schwierigkeiten, die zahlreichen Galaxien des Virgo-Galaxienhaufens zu identifizieren. Deshalb tauchen diese Objekte auch nicht in unserer Beobachtungsliste auf. Sonst wären es sicher noch viel mehr geworden. 🙂
Einen vollständigen und sehr umfangreichen Beobachtungsbericht werde ich in den kommenden Tagen noch auf meiner Homepage veröffentlichen.
Edit: Der Bericht ist nun online… 🙂