Beobachtungszeit 15. Februar 2009, 22:00 Uhr MEZ
Im Norden
Der Große Wagen (Teil des Sternbilds Großer Bär) steigt im Laufe der Nacht immer höher und befindet sich im NO hoch am Himmel. Die hinteren Kastensterne fünfmal verlängert zeigen auf den Polarstern, der annähernd den nördlichen Himmelspol markiert. Der Wagenkasten des Kleinen Bären steht jetzt genau auf 4 Uhr Position. Der Drache hat seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont längst überschritten und schlängelt sich rechts um den Kleinen Wagen herum. Links davon fällt die Raute des Kepheus auf, der immer tiefer zum Nordhorizont hin absinken wird. Bei guter Horizontsicht kann man noch Deneb im Schwan erkennen. Halbhoch im NW funkeln die Sterne der Kassiopeia.
Im Osten
Wir richten den Blick wieder auf den Großen Wagen, dessen Deichselsterne auf einen hellen, rötlichen Stern in Horizontnähe weisen. Das ist Arktur im Sternbild Bootes. Rechts der Deichsel erkennt man das unscheinbare Sternbild der Jagdhunde und darunter schon das Haar der Berenike. Genau im Osten gehen gerade die ersten Sterne der Jungfrau auf, dessen Hauptstern Spika, sich aber noch unterhalb des Horizonts befindet. Darüber prangt das eindrucksvolle Sternbild des Löwen halbhoch am Himmel. Im Löwen fällt ein ziemlich heller und gelblicher Stern auf, der sich bei genauer Betrachtung als Planet Saturn entpuppt.
Im Süden
Der Süden wird immer noch von zahlreich hellen Sternen geprägt, dessen hellster Stern Sirius im Sternbild Großen Hund, gerade den Meridian überschritten hat. Links davon erkennt man die nördlichen Ausläufer des Hinterdecks und darüber die schwachen Sterne des Einhorns. Die beiden Hauptsterne der Zwillinge, Kastor und Pollux, befinden sich jetzt genau im Süden. Darunter ist Prokyon im Sternbild Kleiner Hund erkennbar. Etwas nach links oben versetzt und halbhoch am Himmel, befinden sich das unscheinbare Sternbild Krebs und darunter der Kopf der Wasserschlange. Der Himmelsjäger Orion mit dem Hasen unter seinen Füßen, befindet sich nun im SW. Dagegen ist in Zenitnähe der Luchs, mit seinen schwachen Sternen, kaum auffällig.
Im Westen
Die letzten Sternbilder des Herbsthimmel sind um diese Zeit fast schon alle untergegangen. In niedriger Höhe sind im NW noch die Andromeda und links davon das Dreieck und der Widder erkennbar. Das Sternbild Fuhrmann, mit der hellen Kapella, befindet sich immer noch sehr hoch am Himmel. Rechts daneben sind an dunklen Standorten die schwachen Sterne der Giraffe sichtbar. In mittlerer Höhe über dem Westhorizont steht der Perseus und links davon das Sternbild Stier. Der Orion nimmt als markanteste Figur des Winterhimmels, jetzt den Südwesten ein. Neben dem rechten Fußstern schlängelt sich der Fluss Eridanus dem Horizont entgegen. Das Himmels W oder Kassiopeia, markiert den nordwestlichen Punkt dieses Himmelsabschnitts.
Der Mond
In den ersten Tagen des Monats können Beobachter den zunehmenden Mond oberhalb der Venus am Abendhimmel auffinden. Kurz nach Mitternacht des 3. Februar ist das Erste Viertel erreicht und am Abend befindet er sich dann nur wenige Grad westlich der Plejaden. Diese Konstellation kann bis in den frühen Morgenstunden verfolgt werden. In der nachfolgenden Nacht zieht unser Erdtrabant zuerst nördlich an Aldebaran im Stier, und am 7. unterhalb von Kastor und Pollux in den Zwillingen vorbei. Der Mond befindet sich am 8. schließlich in der Nähe des Sternhaufen M44, der Praesepe im Krebs.
Am 9. Februar ist Vollmond und an diesem Tag findet auch eine Halbschattenfinsternis des Mondes statt, die aber vom deutschsprachigen Raum aus nicht beobachtet werden kann. In dieser Nacht kommt es dann zu einer engen Begegnung mit Regulus im Löwen. Der abnehmende Mond passiert in der Nacht vom 11. auf den 12. Februar den Saturn und wechselt an den Morgenhimmel. Am 14. findet dann eine enge Begegnung mit Spika in der Jungfrau und am 17. mit Antares im Skorpion statt.
Neumond ist am 25. des Monats. Danach kann die zunehmende Mondsichel günstig am Abendhimmel aufgespürt werden. Am 27. Februar ergibt sich dann ein schönes Fotomotiv, wenn die 2 ½ Tage alte Mondsichel sich nur 4° unterhalb der Venus am Westhimmel befindet.
Die Planeten
Merkur, erreicht am 13. Februar mit rund 26° Winkelabstand seine größte westliche Elongation. Die Sichtbedingungen am Morgenhimmel sind äußerst schwierig, weil er sich im südlichen Tierkreis aufhält und die Ekliptik sehr flach verläuft.
Venus steht weiterhin als auffälliger Abendstern am westlichen Himmel. Ihr Winkelabstand zur Sonne verringert sich beständig, weil sie Ende März in unterer Konjunktion mit ihr stehen wird. Im Fernrohr zeigt sie sich als schmaler werdende Sichel und ihr Durchmesser von Anfangs 30 auf 45 Bogensekunden an. Am 19. des Monats befindet sich unser Nachbarplanet mit ‑4,6 Größenklassen im größten Glanz.
Mars bleibt diesen Monat leider unsichtbar.
Auch Jupiter bleibt unsichtbar, obwohl er nach seiner Konjunktion mit der Sonne, ständig an Abstand gewinnt.
Saturn im Löwen nähert sich seiner Oppositionsstellung, die er aber erst im darauf folgenden Monat erreichen wird. Der Planet ist praktisch die ganze Nacht über sichtbar und seine Helligkeit nimmt sogar noch etwas zu. Der Ring ist nur wenig geöffnet (rund 2°) und erscheint in Teleskopen als schmaler Strich.
Uranus zieht sich Anfang des Monats vom Abendhimmel zurück und steht Mitte März in Konjunktion. Am 27. des Mondes passiert Uranus das Aphel seiner Bahn und steht in einer Entfernung von 20,1 Astronomischen Einheiten von der Sonne.
Neptun kommt am 12. des Monats in Konjunktion und ist ebenfalls unbeobachtbar.
Für den Zwergplaneten Pluto beginnt langsam seine Morgensichtbarkeit tief am Südosthimmel.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2007 N3 Lulin könnte im letzten Monatsdrittel, wenn er seine momentane Helligkeitsentwicklung beibehält, mit 4,5 mag ohne Probleme auch mit bloßem Auge im Sternbild Löwe sichtbar sein. Am 24. Februar erreicht er mit 0,41 AE im Sternbild Jungfrau, auch seinen geringsten Abstand zur Erde. Gleichzeitig steht er in Opposition zur Sonne und ist somit die ganze Nacht über sichtbar. Die beste Beobachtungsperiode liegt zwischen dem 15. Februar und 6. März, wenn der Mond die Beobachtung nicht mehr stört. Davor sollte er schon mit einem Fernglas oder kleinen Teleskop sichtbar sein.
Komet 144P/Kushida befindet sich zur Zeit in sehr günstiger Beobachtungsposition am Abendhimmel. Anfang Februar bewegt sich der Komet mitten durch den Sternhaufen der Hyaden und passiert am 6. Februar, in wenigen Bogenminuten Abstand, Aldebaran im Stier. Mit rund 9 Magnituden ist er heller als erwartet, aber auf Grund seiner Komagröße eher schwierig zu beobachten.
C/2006 W3 Christensen, rund 9,5 Magnituden hell, bewegt sich durch das unscheinbare Sternbild Eidechse und ist eher ein Objekt für den frühen Abendhimmel.
Ceres (1) wandert rückläufig durch den Löwen und steht am 25. Februar in Opposition zur Sonne. Mit 6,9 mag Helligkeit ist der Zwergplanet sehr leicht im Fernglas sichtbar. Die Kulminationszeiten verfrühen sich von Anfangs 2:53 Uhr auf 1:03 Uhr.
Pallas (2) befindet sich zu Monatsbeginn im Sternbild Eridanus und bewegt sich rasch nordwärts in den Hasen. Ihre Helligkeit geht dabei auf 8,4 Magnituden zurück. Anfang des Monats überschreitet sie um 20:19 Uhr, Ende des Monats schon um 18:53 Uhr den Meridian. Damit ist sie ein Objekt der ersten Nachthälfte.
Vesta (4) kann nach dem Ende der Astronomischen Dämmerung aufgefunden werden. Sie wandert im Monatsverlauf vom Walfisch in den Widder. Ihre Helligkeit sinkt geringfügig von anfangs 8,1 auf 8,3 mag. Die Kulmination erfolgt am 1. des Monats um 17:56 Uhr, am Monatsletzten um 16:40 Uhr.
Euterpe (27) kommt am 4. Februar 2009 im Sternbild Krebs in Opposition zur Sonne. Sie wird dabei 8,8 mag hell werden. Die Helligkeit sinkt dann zum Ende des Monats auf 9,7 mag. Am 1. des Monats kulminiert der Kleinplanet um 1:00 Uhr, zum Monatsende schon um 22:40 Uhr.
Meteorströme
Die Alpha Aurigiden sind zwischen dem 6. und 9. Februar nicht sehr ausgeprägt. Der Radiant liegt bei Kapella im Fuhrmann und die beste Beobachtungszeit ist um Mitternacht.
Die Delta Leoniden erreichen um den 25. Februar mit einer Zenitrate von nur 2 Meteoren pro Stunde ihr Maximum. Aktiv ist der schwache Strom zwischen dem 15. Februar und 10. März. Es handelt sich mit 25 km/s eher um langsame Objekte.
Ende des Monats tauchen schon die ersten Virginiden auf.
Hiho Andreas,
danke für deinen Eintrag 🙂
Bzgl. DesignerSky, nein, entwickel ich mom. nicht mehr weite. Falls du aber Probleme mit dem Programm hast, sag bescheid.
Mom. arbeite ich an einer neuen Version von FlashSkies (www.flashskies.com) und experimentiere (wie du bei Astronomie.de gesehen hast) ein bisschen rum..
gruße aus Hamburg
Don