Ich benutze das Programm Planetarium von Andreas Hofer schon seit Jahren auf meinem PDA. Deshalb ist mein kleiner elektronische Helfer auch aus meinem Beobachtungskoffer nicht mehr wegzudenken.
Schon auf meinem ersten Palm m105, hatte ich das Programm installiert und fand es für mein Hobby überaus nützlich. Schließlich ersetzte ich das Gerät durch einen Palm m515 mit Farbdisplay und SD-Speicherkartenslot, der wiederum von meinem aktuellen Palm Tungsten E2 mit hochauflösendem Farbdisplay verdrängt wurde. Besonders in der hochauflösenden Version eignet sich das Programm hervorragend für das Starhopping am Teleskop.
Das Astronomie-Programm berechnet die Positionen von Sonne, Mond und den Planeten in Echtzeit und stellt in der Grundversion über 9000 Sterne und hunderte Deep Sky-Objekte dar. Gleichzeitig kann man sich noch aktuelle Asteroiden und Kometen auf der Sternkarte anzeigen lassen. In der aktuellen Version 2.4.0 lassen sich über 2,5 Mio. Sterne des Tycho‑2 und Hipparcos Katalogs darstellen.
Installation
Die Installation ist denkbar einfach, weil alle Datenbanken mittels Hotsync in den Hauptspeicher des Palms installiert werden müssen. Wenn man auch die große Sternendatenbank nutzen möchte, empfiehlt es sich, diese auf eine externe Speicherkarte auszulagern. Zusammengenommen belegt das Programm in der Grundversion rund 530 KB des Speichers.
Die Software startet relativ schnell, was natürlich auch abhängig ist, wie viel Objekte gleichzeitig angezeigt werden sollen. Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, einen Blick in die ausführliche Dokumentation zu werfen, die als PDF-Datei dem Programmpaket beiliegt.
Verwendung
In der recht umfangreichen Dokumentation werden die verschiedenen Programmfunktionen näher erläutert, weil das Programm doch eine gewisse Einarbeitungszeit erfordert, um alle Funktionen nachhaltig nutzen können. Besonders hervorzuheben ist, dass einfach weitere Standorte, Objekte, Asteroiden und Kometen in die Datenbank aufgenommen werden können.
Wer das Astronomie-Programm Eye & Telescope oder AstroPlanner verwendet, kann sogar eigene Objektlisten zusammenstellen und diese in einen Merkzettel abspeichern lassen. Hinterher können die Objekte mit der Importfunktion in die Datenbank aufgenommen werden. Somit bekommt man auch ein nützliches Werkzeug in die Hand, um eigene Beobachtungsprojekte zu planen.
Die Himmelsansicht ist frei zoombar und die Helligkeitsfilter sind individuell einstellbar. Damit kann der Anblick im Okular oder im Sucherfernrohr hinreichend genau simuliert werden. Der Palm dient hier als elektronische Aufsuchkarte, um Objekte mittels Starhopping zu finden bzw. zu identifizieren. Besonders die große Sternendatenbank ist von Vorteil, weil hier alle Sterne bis zu einer Grenzgröße von 11.5 mag angezeigt werden können. Außerdem existiert eine Option, Telradkreise auf der Karte darstellen zu lassen.
Um die Dunkeladaption nicht zu gefährden, kann das Display des Palms in einen Nachtmodus geschaltet werden (rote Sterne auf schwarzem Grund). Da der Bildschirm vielleicht immer noch etwas zu hell sein mag, kann man ein zusätzliches Palm-Programm wie BrightnessFix verwenden, um die Hintergrundbeleuchtung weiter zu dimmen.
Mit Hilfe der Kompassansicht wird der Azimut und die Höhe des Objekt grafisch dargestellt. Wählt man einen Planeten oder ein anderes Objekt in der Himmels- oder Kompassansicht aus, lassen sich weitere Informationen wie Koordinaten, Entfernung, Helligkeit, Auf- und Untergangszeiten abrufen. Beim Mond wird sogar die korrekte Phasengestalt, beim Jupiter die Position der Galileischen Monde und beim Saturn die aktuelle Ringöffnung angezeigt.
Auf der Webseite des Autors können weitere Kataloge heruntergeladen werden. Es existieren sogar Plugins, um das Teleskop über einen seriellen Port oder via Bluetooth zu steuern!
Das Programm ist Shareware und vom Funktionsumfang uneingeschränkt nutzbar. Später erscheint in unregelmäßigen Abständen ein Nagscreen mit der Bitte, die Software zu registrieren. Es lohnt sich aber, zumal das Programm auf meinem Palm sehr ressourcensparend läuft und bisweilen noch nie abgestürzt ist. 😀
Für meine Zwecke habe ich eine eigene Deep Sky-Datenbank für Planetarium erstellt, die hier heruntergeladen werden kann…