Der Sternhimmel im März 2024

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Der Lauf des Mondes

In der Nacht vom 29. Febru­ar zum 1. März geht der zuneh­men­de Mond erst nach Mit­ter­nacht auf. Wir kön­nen ihn an jenem und am dar­auf fol­gen­den Mor­gen im Stern­bild Waa­ge beob­ach­ten. Am Mor­gen des 3. März steht unser Erd­tra­bant im letz­ten Vier­tel und nur 3 Grad nord­west­lich von Ant­ares im Skor­pi­on. An den dar­auf fol­gen­den Tagen wan­dert der Mond wei­ter in Rich­tung Osten durch die Stern­bil­der Schlan­gen­trä­ger, Schüt­ze und Stein­bock. Dort kön­nen wir ihn, auf­grund der fla­chen Eklip­tik­la­ge am Mor­gen­him­mel, am 7. März im Stern­bild Stein­bock zum letz­ten Mal über dem süd­öst­li­chen Hori­zont erspä­hen. Am 10. März wird schließ­lich die Neu­mond­pha­se durch­lau­fen. In der Abend­däm­me­rung des 11. März sehen wir die sehr dün­ne, zuneh­men­de Mond­si­chel wie­der kurz nach Son­nen­un­ter­gang über dem west­li­chen Hori­zont im Stern­bild der Fische. Nach­dem unser stil­ler Beglei­ter das Stern­bild Fische hin­ter sich gelas­sen hat, steht die Mond­si­chel am Abend des 13. März in der Nähe des Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter im Stern­bild Wid­der. Der gegen­sei­ti­ge Abstand bei­der Him­mels­kör­per beträgt an die­sem Abend nur 3 ¾ Grad. Nur einen Abend spä­ter kön­nen wir unse­ren Erd­tra­ban­ten west­lich des offe­nen Stern­hau­fens der Ple­ja­den auf­spü­ren. In den dar­auf fol­gen­den Näch­ten wan­dert unser Erd­tra­bant wei­ter durch die Stern­bil­der Stier und Zwil­lin­ge. Am Mor­gen des 17. März wird das ers­te Vier­tel durch­lau­fen. In der Nacht vom 18. auf den 19. März befin­det sich der Mond in der Nähe von Pol­lux in den Zwil­lin­gen und am 20. schließ­lich im Stern­bild Krebs. Am Mor­gen des 22. März kann der zuneh­men­de Mond ober­halb von Regu­lus, dem Haupt­stern des Löwen, gese­hen wer­den. Am 23. März kommt es gegen 22:13 Uhr zur Bede­ckung des 4,0 mag hel­len Sterns Sig­ma Leo­nis durch den fast vol­len Mond. Die Bede­ckung dau­ert etwas über eine Stun­de. Am 25. März ist Voll­mond im Stern­bild Jung­frau. An die­sem Tag fin­det auch eine Halb­schat­ten­fins­ter­nis des Mon­des statt, die von Mit­tel­eu­ro­pa aus lei­der unsicht­bar bleibt. Inter­es­sant ist die Begeg­nung des noch fast vol­len Mon­des in der Nacht vom 26. auf den 27. März mit dem Stern Spi­ca. Der Mond steht kurz nach sei­nem Auf­gang etwas weni­ger als einen Grad nord­öst­lich des Haupt­sterns der Jung­frau. Am 28. März stat­tet unser Erd­tra­bant aber­mals dem Stern­bild Waa­ge einen Besuch ab. In der Nacht vom 29. auf den 30. des Monats geht der Mond erst nach Mit­ter­nacht auf. Wir kön­nen ihn dann aber­mals im Stern­bild Skor­pi­on auf­fin­den. Am letz­ten Mor­gen im März steht unser stil­ler Beglei­ter wie­der im Stern­bild Schlangenträger.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur stand im Vor­mo­nat in obe­rer Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn und ent­fernt sich schnell in öst­li­cher Rich­tung von ihr. Am 24. steht der Pla­net, mit einem Abstand von 18°42’, in sei­ner größ­ten öst­li­chen Elon­ga­ti­on von der Son­ne. Er erreicht ab der Monats­mit­te auch sei­ne bes­te Abend­sicht­bar­keit in die­sem Jahr! Auf­grund der stei­len Eklip­tik­la­ge am Abend­him­mel kann man ab dem 15. März, rund eine Stun­de vor sei­nem Unter­gang, nach dem inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems Aus­schau hal­ten. An die­sem Tag beträgt sei­ne Hel­lig­keit ‑1,1 mag und er geht um 19:34 Uhr unter. Am 17. März erreicht Mer­kur das Peri­hel sei­ner Bahn und befin­det sich zu die­sem Zeit­punkt 46 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne ent­fernt. Am 23. des Monats ist das 7,1 Bogen­se­kun­den gro­ße Mer­kur­scheib­chen zur Hälf­te beleuch­tet. Die so genann­te Dicho­to­mie tritt ein. Zum Ende des Monats nimmt der Beleuch­tungs­grad wei­ter ab. Sein schein­ba­rer Durch­mes­ser steigt dage­gen auf 9 Bogen­se­kun­den. Am 25. März steht der 0,0 mag hel­le Mer­kur, zum Ende der bür­ger­li­chen Däm­me­rung, gut 12 Grad hoch über dem West­ho­ri­zont. Sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit sinkt im Lau­fe des Monats wei­ter. Trotz­dem ist er in der fort­ge­schrit­te­nen Abend­däm­me­rung immer noch rela­tiv leicht mit dem blo­ßen Auge zu erken­nen. Am Ende des Monats kann Mer­kur schließ­lich zum letz­ten Mal mit Hil­fe eines Feld­ste­chers auf­ge­spürt wer­den. Er sinkt an die­sem Abend um 20:17 Uhr (21:17 Uhr Som­mer­zeit) unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Sei­ne Hel­lig­keit ist dann bereits auf 1,2 mag zurückgegangen.

Unser hel­ler Schwes­ter­pla­net Venus ver­ab­schie­det sich im März end­gül­tig vom Mor­gen­him­mel. Sie eilt recht­läu­fig durch die Stern­bil­der Stein­bock und Was­ser­mann und nähert sich west­lich immer wei­ter der Son­ne an. Sie ist zu Monats­be­ginn theo­re­tisch noch mit dem blo­ßen Auge zu erken­nen. Ihre Auf­gän­ge ver­frü­hen sich von 6:09 Uhr auf 5:24 Uhr (6:24 Uhr Som­mer­zeit) zum Monats­en­de. Im Fern­rohr zeigt sich das 11 Bogen­se­kun­de gro­ße Venus­scheib­chen fast voll beleuch­tet. Ab Mit­te März wird die ‑3,9 mag hel­le Venus schließ­lich auch für opti­sche Hilfs­mit­tel unsicht­bar, da sie sich nicht mehr gegen­über der immer frü­her ein­set­zen­den Mor­gen­däm­me­rung durch­set­zen kann. Am 19. des Monats erreicht unser Schwes­ter­pla­net das Aphel ihrer Bahn und befin­det sich dann 109 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von unse­rem Zen­tral­ge­stirn ent­fernt. Erst am 4. Juni erreicht sie ihre obe­re Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zentralgestirn.

Mars wan­dert im Lau­fe des Monats durch den Stein­bock und wech­selt am 19. März in das Stern­bild Was­ser­mann. Sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit steigt auf 1,2 Grö­ßen­klas­sen . Lei­der befin­det sich der rote Pla­net immer noch zu nah bei der Son­ne und steht, auf­grund der fla­chen Eklip­tik­la­ge am Mor­gen­him­mel, nied­rig über dem Hori­zont. Er kann sich dem­zu­fol­ge am Mor­gen­him­mel noch nicht voll­stän­dig durch­set­zen. Er bleibt des­halb auch im März noch unbeobachtbar.

Jupi­ter domi­niert den Abend­him­mel und beschleu­nigt sei­ne recht­läu­fi­ge Bewe­gung durch das Stern­bild Wid­der. Mit einer Hel­lig­keit von ‑2,2 Grö­ßen­klas­sen leuch­tet der Pla­net nach Ein­bruch der Nacht unüber­seh­bar im Wes­ten. Er sinkt aber bereits vor Mit­ter­nacht unter die west­li­che Hori­zont­li­nie und ver­kürzt sei­ne Sicht­bar­keits­dau­er, auf­grund der immer kür­zer wer­den­den Näch­te, dras­tisch. Sinkt Jupi­ter am 1. März um 23:22 Uhr unter den west­li­chen Hori­zont, geht er am 31. des Monats bereits um 21:57 Uhr (22:57 Uhr Som­mer­zeit) unter. Damit blei­ben für die Beob­ach­tung sei­ner inter­es­san­ten Atmo­sphä­ren­struk­tu­ren und die gegen­sei­ti­gen Erschei­nun­gen sei­ner 4 hel­len Mon­de nur noch ca. zwei Stun­den. Sein Äqua­tor­durch­mes­ser schrumpft in die­ser Zeit wei­ter und beträgt Ende März 34,1 Bogen­se­kun­den. Am Abend des 13. März erhält Jupi­ter noch Besuch vom zuneh­men­den Mond.

Saturn, im Stern­bild Was­ser­mann, ist nach sei­ner Kon­junk­ti­on im Vor­mo­nat noch nicht am Mor­gen­him­mel zu sehen und bleibt auch im März noch unsichtbar.

Ura­nus, immer schnel­ler wer­dend recht­läu­fig im Stern­bild Wid­der, kann noch am Abend­him­mel in Rich­tung Wes­ten beob­ach­tet wer­den. Aller­dings geht er im Lau­fe des Monats immer frü­her vor Mit­ter­nacht unter, so dass er sei­ne Sicht­bar­keit, ähn­lich wie der sich dem Ura­nus annä­hern­de Pla­net Jupi­ter, merk­lich ver­kürzt. Zum Monats­en­de befin­det sich der Rie­sen­pla­net nur noch 3 ½ Grad von Ura­nus ent­fernt. Zu Beginn des Monats sinkt Ura­nus um 0:14 Uhr unter die west­li­che Hori­zont­li­nie und am 31. März bereits um 22:19 Uhr (23:19 Uhr Som­mer­zeit). Im Tele­skop erkennt man, trotz hoher Ver­grö­ße­rung, auf dem 3,4 Bogen­se­kun­den gro­ßen blass-blau­en Pla­ne­ten­scheib­chen kei­ner­lei Details. Mit einer Hel­lig­keit von 5,8 Grö­ßen­klas­sen ist Ura­nus theo­re­tisch schon mit dem blo­ßen Auge zu erken­nen. Als Auf­such­hil­fe für den fer­nen Pla­ne­ten kann der 4,4 mag hel­le Stern Bote­in (Del­ta Arie­tis) die­nen. Ura­nus steht etwas mehr als 2 Grad süd­lich die­ses Sterns und nahe­zu mit­tig der Ver­bin­dungs­li­nie zwi­schen Omi­kron Tau­ri und 41 Arietis.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems, Nep­tun, erreicht am 17. März 2024 im Stern­bild Fische die Kon­junk­ti­on mit der Son­ne. Er hält sich mit der Son­ne am Tag­him­mel auf bleibt des­halb im gesam­ten Monat unsicht­bar. Zur Kon­junk­ti­on steht Nep­tun 4,473 Mil­li­ar­den Kilo­me­ter von unse­rem Zen­tral­ge­stirn entfernt.

Der ehe­ma­li­ge Pla­net und jetzt Zwerg­pla­net unse­res Son­nen­sys­tems (134340) Plu­to steht im Stern­bild Stein­bock und bleibt auch in die­sem Monat nicht beobachtbar.

Helle Kometen und Planetoiden

Der peri­odi­sche Komet 12P/­Pons-Brooks bewegt sich im März durch die Stern­bil­der Andro­me­da, Fische und Wid­der und ist ein Objekt für den frü­hen Abend­him­mel. Lei­der steht er für die Beob­ach­tung recht nahe am west­li­chen Hori­zont. Sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit steigt wei­ter stark an und erreicht Ende März vor­aus­sicht­lich die 5. Grö­ßen­klas­se! Weil der Komet zu Hel­lig­keits­aus­brü­chen neigt, kann die Hel­lig­keit auch höher lie­gen. Damit ist der Komet ein leich­tes Objekt für den Feld­ste­cher. Bei güns­ti­gen Sicht­be­din­gun­gen kann der Schweif­stern sogar mit dem blo­ßen Auge gefun­den wer­den. Lei­der ver­schwin­det Pons-Brooks bereits im April von unse­ren Brei­ten aus gese­hen end­gül­tig vom Abendhimmel.

Der peri­odi­sche Komet 62P/Tsuchinshan zieht einen klei­nen Bahn­bo­gen im Stern­bild der Jung­frau. Der Schweif­stern steht hoch bei uns am Nacht­him­mel und kann die gesam­te Nacht beob­ach­tet wer­den. Sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit geht im Lau­fe des Monats von 9,5 auf 11,0 Grö­ßen­klas­sen wei­ter zurück. Damit ist Tsuch­inshan ein Objekt für klei­ne­re bis mitt­le­re Teleskope.

Der peri­odi­sche Komet 144P/Kushida wan­dert vom Stern­bild Stier wei­ter durch den nörd­li­chen Bereich des Ori­on in die Zwil­lin­ge und kann noch sehr gut am Abend­him­mel auf­ge­sucht wer­den. Die Hel­lig­keit des Schweif­sterns geht im Lau­fe des März aller­dings stark zurück von 10,5 auf 12 mag.

Der Komet C/2021 S3 (Pan­STARRS) ist ein Objekt für den Mor­gen­him­mel und wan­dert im Lau­fe des Monats vom Stern­bild Adler in das Stern­bild Füchs­chen. Mit einer Hel­lig­keit um 9,5 Grö­ßen­klas­sen kann der Komet bereits in licht­star­ken Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen auf­ge­sucht wer­den. Inter­es­sant ist die Begeg­nung des Schweif­sterns mit dem offe­nen Stern­hau­fen IC 4756 (4,5 mag) am 12. März. Nur 10 Tage spä­ter kann der 3 mag hel­le Ster­ne Zeta Aql als Auf­such­hil­fe für C/2021 S3 die­nen. Ende März durch­quert der Komet den Klei­der­bü­gel­hau­fen Col­lin­der 399.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres kann ab der Monats­mit­te im Stern­bild Schüt­ze am Mor­gen­him­mel beob­ach­tet wer­den. Der Auf­gang der 9,0 mag hel­len Ceres erfolgt an die­sem Tag um 4:07 Uhr. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich die Auf­gangs­zei­ten des nun 8,8 mag hel­len Zwerg­pla­ne­ten auf 2:48 Uhr (3:48 Uhr Som­mer­zeit). Am 19. März kann der 5,9 mag hel­le Stern SAO 187468 als Auf­such­hil­fe die­nen. Ceres befin­det sich an die­sem Tag nur 10 Bogen­mi­nu­ten vom Stern entfernt.

(2) Pal­las bewegt sich durch den Her­ku­les steil in Rich­tung Nor­den. Ihre schein­ba­re Hel­lig­keit nimmt im Lau­fe des Monats von 9,4 auf 9,1 mag wei­ter zu. Die Auf­gangs­zei­ten des Aste­ro­iden ver­frü­hen sich von 23:08 Uhr auf 20:44 Uhr (21:44 Uhr Sommerzeit).

Der Aste­ro­id mit der Num­mer (3) Juno steht am 3. März 2024 im Stern­bild Löwe in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 8,6 Grö­ßen­klas­sen. Bis zum Monats­en­de geht die­se wie­der auf 9,4 Grö­ßen­klas­sen zurück. Vom 7. bis zum 16. März wan­dert Juno durch das unschein­ba­re Stern­bild Sex­tant und wech­selt danach wie­der in den Löwen. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten des Pla­ne­to­iden ver­frü­hen sich von 0:26 Uhr zu Beginn des Monats auf 22:03 Uhr (23:03 Uhr Som­mer­zeit). Am 15. März befin­det sich Juno nur 9 Bogen­mi­nu­ten von 37 Sex­tan­tis (6,4 mag) entfernt.

(4) Ves­ta bewegt sich immer schnel­ler wer­dend recht­läu­fig durch das Stern­bild Stier. Ihre schein­ba­re Hel­lig­keit geht im März wei­ter zurück, von 8,0 auf 8,3 mag. Am 1. März sinkt Ves­ta um 3:18 Uhr unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich ihre Unter­gangs­zei­ten auf 1:56 Uhr (2:56 Uhr Sommerzeit).

(23) Tha­lia wan­dert rück­läu­fig durch das Stern­bild Haar der Bere­ni­ke und wech­selt am 11. März in den Löwen. Am 12. März 2024 steht sie der Son­ne genau gegen­über und erreicht eine schein­ba­re Hel­lig­keit von 9,7 Grö­ßen­klas­sen. Die­se Oppo­si­ti­on fällt in die­sem Jahr recht güns­tig aus. Nor­ma­ler­wei­se ist der Him­mels­kör­per deut­lich licht­schwä­cher. Ihre Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von 1:36 Uhr auf 23:07 Uhr (0:07 Uhr Sommerzeit).

(532) Her­cu­li­na kann im Stern­bild Bären­hü­ter auf­ge­fun­den wer­den. Ihre Hel­lig­keit steigt im Lau­fe des März von 9,6 auf 9,1 mag stark an. Am 1. März steht Her­cu­li­na um 3:36 Uhr in ihrer höchs­ten Stel­lung im Süden. Am 31. März erreicht sie bereits um 1:30 Uhr (2:30 Uhr Som­mer­zeit) den Meri­di­an. Am 28. März kann der 6,4 mag hel­le Stern SAO 100819 als Auf­such­hil­fe die­nen. Der gegen­sei­ti­ge Abstand beträgt nur 6,5 Bogenminuten.

Meteorströme

Im gesam­ten Monat März sind die Meteo­re aus der Eklip­tik­re­gi­on am bes­ten zu beob­ach­ten, die ihren aus­ge­dehn­ten Aus­strah­lungs­punkt in den Stern­bil­dern Löwe und Jung­frau haben. Zu die­ser so genann­ten Ant­he­l­ionquel­le wer­den nach neue­ren Mete­or­lis­ten auch die Vir­gi­ni­den gezählt. Das Gebiet erstreckt sich rund 30 Grad par­al­lel und 20 Grad senk­recht zur Eklip­tik, in leicht öst­li­cher Rich­tung des Gegen­son­nen­punkts. Im Mit­tel sind hier nicht mehr als 5 Meteo­re pro Stun­de zu erwar­ten, die mit einer durch­schnitt­li­chen Geschwin­dig­keit von rund 30 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re eindringen.

Seit neus­tem sind die Eta-Vir­gi­ni­den, als ein eige­ner Teil­strom der Ant­he­l­ionquel­le, iden­ti­fi­ziert, die ihr schwa­ches Maxi­mum am 18. März errei­chen. Der Radi­ant befin­det sich unge­fähr an der Posi­ti­on RA: 184° und Dec: +4°. Als Ursprungs­kör­per gilt der Komet D/1766 G1 (Hel­fenz­rie­der).

Die von unse­ren Brei­ten aus zir­kum­po­la­ren Chi-Her­cu­li­den sind ein schwa­cher und rela­tiv neu­er Strom, der sei­nen Akti­vi­täts­zeit­raum zwi­schen dem 11. bis 16. März ent­fal­tet. Das Maxi­mum fin­det in der Nacht vom 12. zum 13. März statt. Der nur weni­ge Tage alte zuneh­men­de Mond wird die Beob­ach­tung des Mete­or­stroms nicht stö­ren. Der Radi­ant befin­det sich an der Posi­ti­on RA: 254° und Dec: +48°. Die Teil­chen die­ses Stroms tre­ten mit einer Geschwin­dig­keit von 37 Kilo­me­tern in der Sekun­de in die Erd­at­mo­sphä­re ein und erzeu­gen lang­sa­me Sternschnuppen.

Der abendliche Fixsternhimmel

Sternhimmel März 2024
Der Stern­him­mel am 15. März 2024 um 22:00 Uhr MEZ

Im Norden

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit hat das Stern­bild Gro­ßer Bär schon fast die Zenit­re­gi­on erreicht und befin­det sich im Nord­os­ten hoch über unse­ren Köp­fen. Ver­län­gern wir die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che, haben wir auch den Polar­stern gefun­den, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Polar­stern gehört zum Stern­bild Klei­ner Bär, des­sen Wagen­kas­ten sich nun auf unge­fähr 3 Uhr Posi­ti­on befin­det. Unter­halb die­ses Stern­bilds steht der Dra­che, der sich um den Wagen­kas­ten des Klei­nen Bären her­um schlän­gelt. Gleich­zei­tig hat der Kopf des Dra­chen sei­ne tiefs­te Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont schon längst über­schrit­ten und wird bis zum Mor­gen­grau­en lang­sam am Him­mel empor­stei­gen. Unter­halb des Polar­sterns fällt noch die Rau­te des Stern­bilds Kepheus auf. Die­se steht nun in ihrer tiefs­ten Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont, auch unte­re Kul­mi­na­ti­on genannt. Direkt west­lich davon schließt sich die Kas­sio­peia an, die die Form des Buch­sta­ben „W“ besitzt und des­halb auch als „Himmels‑W“ bezeich­net wird. Bei sehr guter Hori­zont­sicht, über dem Nord­punkt des Hori­zonts, kann man noch den Haupt­stern Deneb im Schwan erken­nen, der gera­de sei­ne unte­re Kul­mi­na­ti­on über­schrit­ten hat. Wei­ter öst­lich davon ent­de­cken wir die hel­le Wega im Stern­bild Lei­er. Auf der ande­ren Sei­te des Nord­punk­tes steht das unschein­ba­re Stern­bild Eidech­se und noch wei­ter west­lich davon das Stern­bild Andro­me­da. Ober­halb der Andro­me­da kön­nen wir den Per­seus erken­nen. Ober­halb der Kas­sio­peia sto­ßen wir noch auf das unschein­ba­re Stern­bild der Giraf­fe, das aller­dings nur äußerst schwa­che Ster­ne ent­hält und selbst unter einem dunk­len Land­him­mel nur sehr schwer zu erken­nen ist.

Im Osten

Der Ost­him­mel wird von einem hel­len, oran­ge­far­be­nen Stern domi­niert. Hier­bei han­delt es sich um Ark­tur, der Haupt­stern des Stern­bilds Bären­hü­ter. Der Stern mar­kiert momen­tan genau den Ost­punkt die­ses Him­mels­ab­schnitts, steht aller­dings noch recht tief über dem Hori­zont. Direkt über dem Bären­hü­ter, in grö­ße­rer Höhe, fällt das Stern­bild Gro­ßer Bär auf. Die in ihm ent­hal­te­ne Kas­ten­ster­ne des Gro­ßen Wagens haben zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit schon fast den Zenit erreicht. Zwi­schen Bären­hü­ter und Wagen­kas­ten, in hal­ber Höhe über dem Hori­zont, befin­den sich die unschein­ba­ren Stern­bil­der Jagd­hun­de sowie das Haar der Bere­ni­ke, mit dem aus­ge­dehn­ten Coma-Stern­hau­fen (Melot­te 111). Die­ser ist aber nur unter einem dunk­lem Him­mel und ohne stö­ren­des Mond­licht mit blo­ßem Auge zu erken­nen. Am bes­ten benutz­ten wir hier einen Feld­ste­cher, um den Stern­hau­fen zu beob­ach­ten. Bei guter Hori­zont­sicht, nied­rig im Nord­os­ten, kön­nen wir bereits das Stern­bild Her­ku­les und den Ster­nen­halb­kreis der nörd­li­chen Kro­ne aus­ma­chen. Auf der ande­ren Sei­te des Ost­punk­tes, im Süd­os­ten, sind auch schon die rei­chen Gala­xien­fel­der im Stern­bild der Jung­frau erschie­nen. Der weiß erschei­nen­de Haupt­stern der Jung­frau, Spi­ca, befin­det sich aber noch sehr tief über dem Süd­ost­ho­ri­zont. Ober­halb der Jung­frau strebt nun auch der mäch­ti­ge Löwe sei­ner höchs­ten Stel­lung am Him­mel entgegen.

Im Süden

In mitt­le­rer Höhe über dem Süd­ho­ri­zont hat soeben das unschein­ba­re Stern­bild Krebs den Meri­di­an über­schrit­ten. Hier kann man in einer dunk­len und mond­schein­lo­sen Nacht den offe­nen Stern­hau­fen Mes­sier 44, der auch als Prae­se­pe bzw. Krip­pe bekannt ist, als mat­ten Licht­fleck erken­nen. Wei­ter in west­li­cher Rich­tung ste­hen die bei­den Ster­nen­ket­ten der Zwil­lin­ge, mit den bei­den Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te des Meri­di­ans befin­det sich auch der Löwe, der in der nächs­ten Stun­de sei­ne höchs­te Stel­lung im Süden über­schrei­ten wird. Wei­ter in Rich­tung Zenit sind die unschein­ba­ren Stern­bil­der Klei­ner Löwe und die unschein­ba­re Ster­nen­ket­te des Luchs kaum auf­fäl­lig. Direkt unter­halb des Kreb­ses fin­den wir den Kopf und ein Teil des Rump­fes der mäch­ti­gen Was­ser­schlan­ge, die sich zum Süd­ost­ho­ri­zont hin­ab schlän­gelt. Dort befin­den sich die bei­den deut­lich klei­ne­ren süd­li­chen Stern­bil­der Rabe und Becher. Auf der ande­ren Sei­te des Meri­di­ans, in Rich­tung Süd­wes­ten, steht in glei­cher Höhe noch der hells­te Stern an unse­rem Him­mel, Siri­us im Stern­bild Gro­ßer Hund. Öst­lich davon sehen wir die nörd­li­chen Aus­läu­fer des süd­li­chen Stern­bilds Hin­ter­deck. Dar­über soll­ten auf­merk­sa­me Beob­ach­ter das unschein­ba­re Stern­bild Ein­horn erken­nen kön­nen. Noch höher, unter­halb von Krebs und Zwil­lin­ge, befin­det sich der hel­le Stern Pro­kyon im Stern­bild des Klei­nen Hundes.

Im Westen

In west­li­cher Rich­tung haben sich nun fast alle Stern­bil­der des Win­ter­him­mels ein­ge­fun­den. Des­halb wird die­ser Abschnitt des Him­mels von einer Viel­zahl hel­ler Stern geprägt, die im wei­te­ren Ver­lauf der Nacht alle unter­ge­hen wer­den. Die hells­ten Ster­ne die­ser Him­mels­re­gi­on bil­den das so genann­te Win­ter­sechs­eck, das durch die Ster­ne Alde­ba­ran im Stier, Rigel im Ori­on, Siri­us im Gro­ßen Hund, Pro­kyon im Klei­nen Hund sowie Pol­lux in den Zwil­lin­gen gebil­det wird. Das Stern­bild Stier, mit den bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den, befin­det sich nun in gerin­ger Höhe über dem west­li­chen Hori­zont. Die Ple­ja­den sind sehr leicht mit dem blo­ßen Auge zu erken­nen und bie­ten einen herr­li­chen Anblick in jedem Fern­glas. Links neben dem Stier sinkt nun auch der Him­mels­jä­ger Ori­on lang­sam immer tie­fer zum Hori­zont her­ab. Ober­halb des Him­mels­jä­gers ste­hen die Zwil­lin­ge, mit den bei­den hel­len Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Ober­halb des Stiers ent­de­cken wir noch den Fuhr­mann mit der gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la. Noch wei­ter höher ste­hen die unschein­ba­ren Stern­bil­der Luchs und Giraf­fe, die aller­dings nur aus sehr schwa­chen Ster­nen bestehen und dem­zu­fol­ge äußerst schwie­rig zu erken­nen sind. Im Nord­wes­ten sinkt nun auch das Stern­bild Per­seus immer wei­ter in Rich­tung Hori­zont her­ab. Hier stellt der Dop­pel­stern­hau­fen h & Chi Pers­ei ein inter­es­san­tes Objekt in jedem Instru­ment zur Beob­ach­tung dar. Der Stern­hau­fen ist selbst mit dem blo­ßen Auge als hel­ler Licht­fleck zu erken­nen. Nahe über dem süd­west­li­chen Hori­zont erken­nen wir auch den Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter, der kurz vor sei­nem Unter­gang steht. Mit Andro­me­da, Drei­eck und Wid­der, tief im Nord­wes­ten, ver­schwin­den nun auch die letz­ten Boten ver­gan­ge­ner Herbstnächte.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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