Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats Juni ist unser stiller Begleiter ein Objekt für die zweite Nachthälfte und geht erst nach Mitternacht auf. Am Morgen des 1. Juni finden wir ihn zu Dämmerungsbeginn 7 ¾ Grad südwestlich des Riesenplaneten Jupiter im Sternbild des Wassermann. Am 2. Juni wird das letzte Viertel durchlaufen. Unser Erdtrabant wandert weiter in Richtung Osten durch die Sternbilder Fische und Walfisch. In der schon weiter fortgeschrittenen Morgendämmerung des 7. Juni können wir die dünne, abnehmende Mondsichel zum letzten Mal über dem nordöstlichen Horizont beobachten, bis am 10. Juni die Neumondphase durchlaufen wird. An diesem Tag findet auch eine ringförmige Sonnenfinsternis statt, die in der nördlichen Polarregion sichtbar ist. Die partielle Phase dieser Finsternis ist auch von Mitteleuropa aus zur Mittagszeit beobachtbar. Die maximale Bedeckung von 22% der Sonnenscheibe findet um 12:39 Uhr Sommerzeit statt. Nach dem Junineumond gelingt uns eine Sichtung der sehr dünnen, zunehmende Mondsichel wahrscheinlich bereits in der Abenddämmerung des 11. Juni. Dabei steht die Sichel nur wenige Grad über dem WNW-Horizont und nur wenige Grad südwestlich des Abendstern Venus. Am nächsten Abend befindet sie sich 5 ½ Grad nordöstlich der Venus und ist dann auch deutlich besser im Sternbild Zwillinge auffindbar. Am 13. Juni können wir die Mondsichel nur 2 Grad nördlich unseren roten Nachbarplaneten Mars im Sternbild Krebs entdecken. Unser Erdtrabant wandert an den Folgeabenden weiter durch die Sternbilder Löwe und Jungfrau, wobei am 18. Juni das erste Viertel erreicht wird. Nur einen Abend später steht der zunehmende Mond wenige Grad nördlich von Spica, dem Hauptstern im Sternbild der Jungfrau. In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni wandert der Mond durch die Waage und befindet sich am Abend des 22. Juni nur 6 Grad nordwestlich von Antares, dem Hauptstern im Sternbild Skorpion und am 23. Juni schließlich im Schlangenträger. In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni wird der 3,3 mag helle Stern Theta Oph vom fast vollen Mond bedeckt. Der Bedeckungsbeginn ist gegen 1:27 Uhr Sommerzeit. Am 24. des Monats ist Vollmond. Gleichzeitig befindet er sich nahe dem Horizont im Sternbild Schütze. Nach der Vollmondphase wird unser stille Begleiter mehr und mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte und wandert weiter durch den Steinbock, wobei er am 27. und 28. Juni in der Nähe des Ringplaneten Saturn auffindbar ist. Am Morgen des 29. Juni steht der Mond nur 5 Grad südlich von Jupiter und bis zum Monatsende abermals im Sternbild Wassermann.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur stand im Vormonat in seiner größten östlichen Elongation zur Sonne und hat sich vom Abendhimmel zurückgezogen. Am 11. Juni 2021 erreicht Merkur seine Konjunktion mit der Sonne und bleibt auch bis zum Monatsende unsichtbar, obwohl sein westlicher Winkelabstand zur Sonne am 30. Juni auf 21 Grad wieder anwächst. Der Grund ist die flache Ekliptiklage am Morgenhimmel. Am 10. Juni passiert Merkur das Aphel seiner Bahn und befindet sich dann 69,8 Millionen Kilometer von unserem Zentralgestirn entfernt.
Unser Schwesterplanet Venus ist nach wie vor Abendstern und bereits nach Sonnenuntergang sehr niedrig im Nordwesten auffindbar, weil die Ekliptik am Abendhimmel sehr flach verläuft. Zum Ende der bürgerlichen Dämmerung steht sie nur 5 Grad hoch über dem Horizont. Venus ist zu Beginn des Monats noch im Stier sichtbar und wechselt ab dem 2. Juni in das Sternbild Zwillinge. Dabei zieht sie am 22. Juni in nur 5 Grad südlichen Abstand am Stern Pollux vorbei. Ab dem 25. Juni können wir den Abendstern im Sternbild Krebs auffinden. Die Helligkeit der Venus bleibt im Juni konstant bei ‑3,9 mag. Damit ist sie nach dem Mond das hellste Objekt am Abendhimmel. Im Teleskop erscheint die Venus noch fast vollständig beleuchtet. Der Beleuchtungsgrad des 11,3 Bogensekunden großen Venusscheibchen geht von 95% auf 90% zurück. Am 1. Juni geht Venus um 22:45 Uhr unter. Bis zum 30. Juni verspäten sich ihre Untergänge nur unwesentlich auf 22:57 Uhr Sommerzeit. Am 12. Juni kann die sehr schmale, zunehmende Mondsichel nur 6 Grad nordöstlich des Abendstern aufgefunden werden. Am selben Tag steht die Venus auch im Perihel ihrer Bahn und befindet sich dann 107 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
Unser roter Nachbar Mars zieht sich im Laufe des Juni vom Abendhimmel zurück und verkürzt seine Sichtbarkeit drastisch. Ab der Monatsmitte geht unser Nachbarplanet bereits vor Mitternacht unter. Dabei verlässt er am 8. Juni das Sternbild Zwillinge, wobei er am 2. Juni noch Pollux, in einem Abstand von 5 Grad passieren wird, und wechselt schließlich in das Sternbild Krebs. Zu Monatsbeginn geht Mars um 0:22 Uhr unter. Bis zum Monatsende verfrühen sich seine Untergangszeiten auf 23:12 Uhr Sommerzeit. Mit einer Helligkeit von nur 1,8 mag, ist unser Nachbarplanet nicht mehr auffällig, so dass man ihn Ende Juni nur noch mit Schwierigkeiten in der fortgeschrittenen Abenddämmerung aufspüren kann. Auch im Teleskop ist Mars kein attraktives Objekt mehr, denn sein Scheibchen schrumpft bis Ende Juni auf 3,9 Bogensekunden zusammen. Am 13. kann die zunehmende Mondsichel 2 Grad nördlich des Roten Planeten beobachtet werden.
Der Riesenplanet Jupiter wird am 21. Juni stationär und setzt zu seiner diesjährigen Oppositionsschleife an. Danach wandert er rückläufig durch das Sternbild Wassermann. Im Laufe des Juni verlagert Jupiter seine Aufgänge in die Zeit vor Mitternacht. Am 1. Juni geht der Planet um 1:39 Uhr im Südosten auf. Bis zum 30. Juni verfrühen sich seine Aufgänge auf 23:43 Uhr Sommerzeit. Seine scheinbare Helligkeit steigt leicht an von ‑2,4 auf nunmehr ‑2,6 mag. Nun lohnt es sich wieder, nach den 4 hellsten Jupitermonden und nach den interessanten Wolkenstreifen in der Jupiteratmosphäre Ausschau zu halten. Während der Oppositionsphase kommt es auch zu regelmäßigen Vorübergängen seiner Monde vor der Jupiterscheibe. Sein scheinbarer Äquatordurchmesser wächst in dieser Zeit von 41,2 auf 45,3 Bogensekunden zum Ende des Monats. In der Nacht vom 28. auf den 29. Juni zieht der abnehmende Mond an Jupiter vorbei.
Auch der Ringplanet Saturn verlagert seine Aufgänge in die Zeit vor Mitternacht und wird zum Monatsende hin ein Planet fast für die gesamte Nacht. Saturn kann rückläufig im Sternbild Steinbock aufgefunden werden. Seine Helligkeit steigt leicht von anfangs 0,6 auf 0,4 mag. Im Teleskop ist sein interessantes Ringsystem immer noch weit geöffnet und sein Äquatordurchmesser wächst Ende Juni auf 18,3 Bogensekunden. Zu Beginn des Monats geht Saturn um 1:01 Uhr auf. Ende Juni überschreitet der Ringplanet bereits um 23:01 Uhr Sommerzeit die südöstliche Horizontlinie. Am 27. und 28. Juni erhält Saturn Besuch vom abnehmenden Mond.
Uranus wandert rechtläufig durch das Sternbild Widder und kann sich noch nicht vollständig aus den hellen Strahlen unseres Zentralgestirns befreien. Ende Juni besteht aber die Chance, den Planeten kurz vor Beginn der Morgendämmerung niedrig im Osten aufzuspüren. Am 30. Juni geht der 5,8 mag helle grünliche Planet um 1:46 Uhr Sommerzeit auf. Im Teleskop erscheint Uranus aber nur als 3,5 Bogensekunden großes Scheibchen, was keinerlei Einzelheiten zeigt.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun kommt am 26. Juni im Sternbild Wassermann zum Stillstand. Damit beginnt auch seine diesjährige Oppositionsperiode. Anschließend wandert er wieder rückläufig durch die Ekliptik. Mit einer Helligkeit von 7,9 mag, ist der grünlich-blaue Planet nur mit Hilfe eines Feldstechers oder kleinen Teleskops aufspürbar. Im Fernrohr zeigt das 2,3 Bogensekunden große Planetenscheibchen allerdings keine Einzelheiten. Seine Aufgänge verfrühen sich von anfangs 2:17 Uhr auf 0:24 Uhr Sommerzeit.
Der Zwergplanet (134340) Pluto wandert durch das Sternbild Schütze und ist mit einer Helligkeit von 14,3 mag nur mit großen Teleskopen als winziger Lichtpunkt auffindbar. Am 1. Juni geht Pluto um 0:23 Uhr im Südosten auf. Am 30. Juni erfolgt sein Aufgang bereits um 22:24 Uhr Sommerzeit.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2020 T2 (Palomar) kann mit einer Helligkeit von rund 11 Größenklassen im Sternbild Bärenhüter, westlich vom Hauptstern Arktur, aufgefunden werden. Er steht bei Einbruch der Dunkelheit in mittleren Teleskopen noch halbhoch über dem westlichen Horizont.
Die Helligkeit des Kometen C/2020 R4 (ATLAS) geht im Juni weiter stark zurück von anfangs 11,0 auf nunmehr 13 mag. Somit ist der Schweifstern nur noch ein Objekt für mittlere bis große Teleskope. In dieser Zeit wandert der Schweifstern durch das Sternbild Löwe und ist ein Objekt für den Abendhimmel.
Der Komet C/2019 L3 (ATLAS) kann zunächst noch im nordöstlichen Bereich des Sternbilds Perseus aufgefunden werden, zieht ab der in der dritten Junidekade weiter in den Fuhrmann. Der Komet befindet sich die gesamte Nacht rund 15 Grad hoch über dem nördlichen Horizont. Der Schweifstern ist aufgrund der Mitternachtsdämmerung in Norddeutschland, mit rund 11,5 Größenklassen, ein eher schwieriges Objekt für mittlere bis größere Teleskope. Zum Monatsende hin steht der Komet knapp 3 Grad nördlich des Hauptsterns Capella.
Der Asteroid (4) Vesta kann rechtläufig im Sternbild Löwe beobachtet werden. Am 26. Juni zieht der Himmelskörper in das Sternbild Jungfrau. Ihre scheinbare Helligkeit geht im Laufe des Monats weiter zurück von anfangs 7,4 auf 7,7 mag. Damit ist Vesta immer noch ein leichtes Objekt für das Fernglas. Am 1. Juni geht Vesta um 2:55 Uhr im Westen unter. Am 30. Juni erfolgt ihr Untergang bereits um 1:07 Uhr Sommerzeit. Am 8. Juni befindet sich Vesta in der Nähe des Stern 73 Leo (5,3 mag). Ihr gegenseitiger Abstand beträgt an diesem Tag nur 9 Bogenminuten.
(6) Hebe wandert durch das Sternbild Adler und steigert ihre Helligkeit im Laufe des Monats von anfangs 9,6 auf 8,8 mag. Die Aufgangszeiten des Asteroiden verfrühen sich von anfangs 23:00 Uhr auf 21:02 Uhr Sommerzeit. Am 30. Juni befindet sich Hebe nur 5,5 Bogenminuten vom 57 Aql (5,7 mag) entfernt und steht um 2:22 Uhr im Meridian.
Der Asteroid mit der Nummer (63) Ausonia kommt am 3. Juni 2021 im Sternbild Skorpion in Opposition zur Sonne und erreicht mit 9,7 mag fast ihre größtmögliche Helligkeit. Leider befindet sich der Asteroid zum Zeitpunkt ihrer Kulmination nur 5 Grad hoch über dem Südhorizont. Ab dem 21. Juni wird Ausonia wieder schwächer als 10 mag. Am 1. Juni steht Ausonia um 1:09 Uhr im Meridian. Am 30. Juni erreicht der Himmelskörper bereits um 22:44 Uhr Sommerzeit ihre höchste Stellung im Süden.
Meteorströme
Vom 19. Mai bis 14. Juni sind die Tau-Herculiden aktiv. Sie gehen auf den Kometen 73P/Schwassmann-Wachmann zurück und erzeugen lediglich 2 Meteore pro Stunde. Die Geschwindigkeit der Teilchen beträgt dabei nur 15 Kilometer pro Sekunde. Das Maximum der Tau-Herkuliden wird am 3. Juni erwartet. Der Radiant steht in unseren Breiten und zum Maximumszeitpunkt fast im Zenit. In Zukunft, besonders in den Jahren 2022 und 2049, könnte es zu höheren Aktivitätsraten kommen.
Seit 1966 werden zwischen dem 10. und 20. Juni die Juni-Lyriden beobachtet. Ihr Aktivitätsmaximum erreicht der Meteorstrom am 16. Juni. Gewöhnlich werden kaum mehr als 5 Meteore pro Stunde registriert, die mit einer Geschwindigkeit von 31 Kilometern in der Sekunde in die Erdatmosphäre eindringen. Im Jahr 1996 kam es aber zu einer deutlich höheren Rate. Der Radiant befindet sich im Sternbild Leier, nur wenige Grad vom Hauptstern Wega entfernt, und steht demzufolge im Juni sehr hoch am Himmel. Ein Ursprungskörper für die Juni-Lyriden ist nicht bekannt.
Die Juni-Bootiden sind vom 22. Juni bis 2. Juli aktiv und stammen vom kurzperiodischen Kometen 7P/Pons-Winnecke ab. Das Maximum findet in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni statt. Leider stört in diesem Jahr der Vollmond die Beobachtung dieses Meteorstroms. Der Radiant befindet an der Position RA 224° und Dec +48° im nördlichen Bereich des Sternbilds Bärenhüter. Demzufolge steht der Radiant am Abend mit rund 70 Grad sehr hoch am Himmel. Die Zenitrate ist variabel und zum Teil so gering, dass sie kaum auffällt. Im Schnitt sind nicht mehr als 5 Meteore pro Stunde sichtbar. Am besten beobachtet man in Süddeutschland bzw. von Südeuropa aus, weil die Nächte dort noch deutlich dunkler sind als im Norden der Republik, wo die Weißen Nächte stören. Eine Beobachtung lohnt sich in jedem Jahr, weil der Strom in verschiedenen Jahren mehr oder weniger starke Aktivitätsausbrüche zeigte. So stieg im Jahr 1998 die Zenitrate für kurze Zeit auf 100 Meteore pro Stunde und im Jahr 2004 auf 50 Meteore pro Stunde an. Weitere Ausbrüche gab es in den Jahren 1916 und 1927. In diesem Jahr ist allerdings mit keiner erhöhten Aktivität zu rechnen. Die Teilchen der Juni-Bootiden erzeugen mit 18 km/s extrem langsame Spuren. Somit lassen sich die Sternschnuppen dieses Stroms sehr gut von sporadischen Meteoren unterscheiden.
Die ekliptikalen Meteore der Anthelionquelle sind im gesamten Monat Juni aktiv und kommen in diesem Monat aus Richtung des Sternbilds Schütze. Aufgrund der geringen Höhe des Ausstrahlungspunktes über dem Horizont, der am Himmel eine ungefähre Ausdehnung von 10 bis 20 Grad besitzt, sind im Durchschnitt nur zwei bis drei Meteore pro Stunde zu erwarten. Die Eintrittsgeschwindigkeiten der Teilchen liegen um 30 km/s und sind deshalb sehr langsam.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat die bekannte Figur des Großen Wagens, der zum Sternbild des Großen Bären gehört, seine höchste Stellung im Zenit schon längst überschritten und steigt nun wieder langsam zum Nordwesthorizont herab. Um den Polarstern und damit die Nordrichtung aufzufinden, verlängern wir die beiden hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache. Der Polarstern ist der letzte Deichselstern des Kleinen Bären, dessen Wagenkasten sich jetzt genau auf 12 Uhr Position und somit in seiner höchste Stellung über dem Nordhorizont befindet. Direkt rechts oberhalb des Kleinen Bären gelegen erkennt man den Drachen, der sich um den Kleinen Bären herumschlängelt. Der rautenförmige Kopf des Drachen wird in der nächsten Stunde ebenfalls den Zenit erreichen. In mittlerer Höhe im Nordosten, unterhalb von Kleiner Bär und Drache, entdecken wir das Sternbild Kepheus, in dem man die Form eines Hausdaches erahnen kann. Darunter steht die Kassiopeia, die die Form des Buchstabens „W“ besitzt und demzufolge im Volksmund auch als Himmels‑W bezeichnet wird. Sie hat ihre untere Kulmination schon längst überschritten. Dagegen hat das Sternbild Perseus gerade seine niedrigste Stellung erreicht und befindet sich nun genau über dem Nordhorizont. Ebenfalls in Horizontnähe, und westlich des Perseus gelegen, funkelt die gelblich leuchtende Capella im Sternbild Fuhrmann gemächlich vor sich hin. Oberhalb des Fuhrmanns und unterhalb von Kopf und den Vorderpfoten des Großen Bären, stehen noch die aus deutlich schwächeren Sternen bestehenden unscheinbaren Sternbilder Luchs und Giraffe.
Im Osten
Die östliche Himmelsgegend wird jetzt vom imposanten Sommerdreieck dominiert, das sich in halber Höhe über dem Horizont befindet. Es wird durch die drei hellen Sterne Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler gebildet. Genau zwischen Adler und Schwan befinden sich die kleinen unscheinbaren Sternbilder Delfin, Pfeil und Füchschen. Das Band unserer Heimatgalaxie, die Milchstraße, verläuft mitten durch das Sommerdreieck hindurch von links oben kommend zum südöstlichen Horizont herab. Unter einem dunklen und transparenten Landhimmel, sowie bei guter Horizontsicht im Südosten, sollte man auch schon die helle Schildwolke im Sternbild Schild erkennen können, die neben dem hellen Milchstraßenzentrum der auffälligste Teil unserer Heimatgalaxie ist. Oberhalb des Sommerdreiecks entdecken wir das Sternbild Herkules und einen Teil des Drachen, mit seinem markanten rautenförmigen Kopf. Im Sternbild Herkules können wir zu unserer Standardbeobachtungszeit schon sehr gut den Kugelsternhaufen Messier 13 beobachten, der als unscharfer Lichtfleck bereits unter einem dunklen Himmel mit dem bloßen Auge zu erkennen ist. Er befindet sich etwas unterhalb vom rechten oberen Kastenstern des Herkules. Im Nordosten gehen schon die ersten Sterne des Herbststernbilds Pegasus auf. Darüber erkennt man das unscheinbare und nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild der Eidechse. Noch weiter höher im Nordosten steht das Sternbild Kepheus.
Im Süden
Blicken wir hoch in Richtung Süden hat das Sternbild Bärenhüter, mit seinem auffällig hell und orange erscheinenden Hauptstern Arktur, den Südpunkt schon längst überschritten. Östlich davon finden wir das Sternbild Nördliche Krone, die gerade dabei ist, den Meridian zu passieren. Noch weiter in Richtung Osten steht der Herkules, der in der nächsten halben Stunde seinen höchsten Punkt im Süden einnehmen wird. Unterhalb des Sternbilds Nördliche Krone befindet sich der Kopf der Schlange, die vom mächtigen Schlangenträger im Südosten getragen wird. Unterhalb der Schlange geht gerade das Sternbild Waage durch den Meridian. Links neben der Waage erkennen wir den nördlichen Teil des Sternbilds Skorpion, mit seinem rötlich funkelnden Hauptstern Antares. Halbhoch im Südwesten befinden sich noch die reichen Galaxienjagdgründe des Sternbilds Jungfrau, mit dem hellen und weißlich leuchtenden Hauptstern Spica. Oberhalb der Jungfrau steht noch das unscheinbare Sternbild Haar der Berenike.
Im Westen
Im Westen verschwinden nun langsam aber sicher die letzten Frühlingssternbilder. Der mächtige Löwe nähert sich jetzt immer weiter dem Westhorizont. Auch der unscheinbare Krebs, westlich des Löwenkopfes gelegen, ist schon im Horizontdunst verschwunden. Und auch unser roter Nachbar wird in der nächsten halben Stunde unter dem Horizont verschwinden. Dicht über dem Nordwesthorizont funkeln noch die beiden hellen Hauptsterne Kastor und Pollux in den Zwillingen munter vor sich hin. Hoch im Südwesten steht der Bärenhüter, mit dem hellen Hauptstern Arktur. Das Sternbild Großer Bär befindet sich ebenfalls noch in günstiger Beobachtungsposition hoch im Westen. Unterhalb der Wagendeichsel des Bären entdecken wir das unscheinbare Sternbild der Jagdhunde und darunter, das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild Haar der Berenike. Unterhalb des Haars der Berenike befindet sich noch die Jungfrau mit der weißlich leuchtenden Spica. Dicht über dem Südwesthorizont verschwinden soeben die beiden unscheinbaren Sternbilder Rabe und Becher unter dem Horizont.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.