Der Lauf des Mondes
Am 1. Abend im Monat Januar finden wir den zunehmenden Mond im Sternbild Wassermann. In der Folgenacht wandert unser stiller Begleiter weiter durch den Walfisch und steht dann am Morgen des 3. Januar als zunehmender Halbmond (Erstes Viertel) am Himmel. Am 4. des Monats kann der Mond im Grenzbereich der Sternbilder Fische und Walfisch und am 5. Januar im südlichen Bereich des Sternbilds Widder aufgefunden werden. In der darauffolgenden Nacht hat der Erdtrabant bereits den Stier erreicht und befindet am Abend des 7. Januar in den Hyaden, knapp 2 ½ Grad nördlich von Aldebaran, dem Hauptstern im Stier. Am 9. Januar finden wir den Mond schließlich in den Zwillingen. Gegen 18 Uhr kommt es zu einer Bedeckung des 2,9 mag hellen Sterns My Geminorum. Die Bedeckung dauert rund 53 Minuten und der Austritt findet an der beleuchteten Seite des Mondes statt. Am 10. des Monats wird schließlich die Vollmondphase durchlaufen. In dieser Nacht findet eine Halbschattenfinsternis des Mondes statt, die visuell unauffällig ist. Fotografen können allerdings gegen 20 Uhr eine leichte dunklere Verfärbung der südlichen Mondkalotte nachweisen.
Nach der Vollmondnacht wandert der Mond weiter in Richtung Osten und durchläuft nacheinander die Sternbilder Zwillinge, Krebs und Löwe und wird dann immer mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 16. des Monats geht der Mond schließlich erst nach Mitternacht auf und kann dann im Sternbild Jungfrau aufgefunden werden. Am 17. des Monats wird das Letzte Viertel durchlaufen. Der Mond wandert am Morgenhimmel weiter durch die Sternbilder Waage und Skorpion. Am Morgen des 21. Januar steht er knapp 6 Grad östlich unseres roten Nachbarn Mars im Sternbild Schlangenträger. Am Morgen des 22. Januar können wir dann zum letzten Mal vor Neumond die dünne Mondsichel am Morgenhimmel aufgehen sehen, bis am 24. des Monats die Neumondphase erreicht wird. Die dünne, zunehmenden Mondsichel taucht dann in der Abenddämmerung des 26. Januar wieder über dem südsüdwestlichen Horizont auf. Nur einen Abend später kann die Mondsichel knapp 10 Grad südlich des Abendsterns Venus aufgefunden werden. Am 28. Januar befindet sie sich knapp 5 Grad östlich des Abendsterns. Bis zum Monatsende gewinnt der Mond am Abendhimmel immer größere Höhen und wandert bis zum Monatsende abermals durch die Sternbilder Walfisch und Fische.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur ist zu Monatsbeginn nicht sichtbar und steht am 10. Januar in oberer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Danach entfernt sich Merkur schnell in östlicher Richtung von der Sonne und kann dann zum Monatsende hin wieder dicht über dem südwestlichen Horizont in der Abenddämmerung aufgespürt werden. Zum ersten mal können wir ihn wahrscheinlich am Abend des 28. Januar als ‑1,0 mag helles Objekt aufspüren. Zum Ende der bürgerlichen Dämmerung steht er knapp 5 Grad hoch über dem westlichen Horizont. An diesem Abend sinkt er um 17:45 Uhr unter die südwestliche Horizontlinie. Bis Monatsende verspäten sich seine Untergänge nur unwesentlich auf 18:04 Uhr.
Unser Schwesterplanet Venus kann nach Sonnenuntergang als heller Abendstern in westlicher Richtung gesehen werden. Im Laufe des Januar nimmt ihre Helligkeit leicht zu von anfangs ‑4,0 auf ‑4,1 mag. Damit ist sie nach dem Mond das hellste Objekt am Nachthimmel und kann dann rund 2 Stunden beobachtet werden. Auch die Untergangszeiten des Abendsterns verspäten sich von anfangs 19:01 Uhr auf 20:36 Uhr. Im Teleskop erkennt man, dass die der Beleuchtungsgrad von 82% zu Jahresbeginn auf 74% weiter abnimmt. Ihr scheinbarer Durchmesser wächst dagegen von anfangs 13,1 auf 15,3 Bogensekunden. Am 27. Januar zieht die Venus in nur 5 Bogenminuten Abstand an Neptun vorbei, was in lichtstarken Ferngläsern beobachtet werden kann. Am 28. des Monats steht die Mondsichel gut 4 ½ Grad östlich des Abendsterns.
Unser roter Nachbar Mars kann am Morgenhimmel zunächst noch im Sternbild Waage aufgefunden werden. Am 7. Januar wechselt der Rote Planet in den nördlichen Bereich des Sternbilds Skorpion und am 15. in den Schlangenträger. Die Helligkeit unseres Nachbarplaneten steigt im Januar leicht an von anfangs 1,6 auf 1,4 mag. In dieser Zeit wächst sei scheinbarer Durchmesser auf 4,8 Bogensekunden. Damit sind noch kaum Einzelheiten auf der Planetenoberfläche wahrnehmbar. Am 17. Januar wandert Mars an Antares, dem Hauptstern des Sternbild Skorpion, in nur 4 ½ Grad Abstand nördlich vorbei. Das ist eine gute Gelegenheit, die Farbe des 1,0 mag etwas helleren „Gegenmars“ mit unserem Nachbarplaneten zu vergleichen. Die Aufgänge des Planeten verfrühen sich im Januar von anfangs 4:52 Uhr auf 4:43 Uhr nur unwesentlich. Am 21. Januar steht die Mondsichel in der Nähe des Roten Planeten.
Der Riesenplanet Jupiter stand am 27. Dezember in Konjunktion zur Sonne und taucht Ende des Monats wieder in der Morgendämmerung auf. Zum erste Mal lässt sich der Planet zum Monatsende hin und zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung als ‑1,9 mag helles Objekt sichten. Er bewegt sich dabei rechtläufig durch das Sternbild Schütze und steht dann knapp 5 ½ Grad hoch im Südosten. Am 31. des Monats erfolgt der Aufgang des Riesenplaneten um 6:25 Uhr.
Der Ringplanet Saturn erreicht am 13. Januar 2020 die Konjunktion mit der Sonne und hält sich somit mit ihr am Taghimmel auf. Damit bleibt Saturn auch den gesamten Monat über unbeobachtbar. Am Tag der Konjunktion befindet sich der Ringplanet 10,03 AE von der Sonne entfernt.
Uranus, rückläufig im Sternbild Widder, wird am 11. des Monats wieder stationär und beendet seine Oppositionsperiode. Danach bewegt er sich wieder langsam rechtläufig über den Himmel. Die Untergangszeiten verlagert der ferne Gasplaneten in die Zeit kurz nach Mitternacht. Am 1. Januar geht Uranus um 2:33 Uhr im Westen unter. Bis zum 31. Januar verfrühen sich seine Untergangszeiten um zwei Stunden. Mit einer Helligkeit von 5,8 mag, ist der Planet in dieser sternarmen Umgebung theoretisch schon mit bloßem Auge zu erkennen und steht ca. 9 Grad südlich von Beta Arietis. Im Fernrohr präsentiert er sich als 3,6 Bogensekunden großes grünliches Scheibchen, das keinerlei Einzelheiten zeigt.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun kann rechtläufig im Sternbild Wassermann aufgefunden werden und ist zu Beginn des Monats noch ein Objekt für den Abendhimmel. Am 1. Januar geht der 7,9 mag helle Planet um 22:03 Uhr im Westen unter. Am 31. Januar erfolgt sein Untergang bereits um 20:09 Uhr. Im Februar zieht er sich dann vollständig vom Abendhimmel zurück und wird unsichtbar. Neptun kann zu Beginn des Monats nur 1 Grad vom 4,2 mag hellen Stern Phi Aquarii aufgefunden werden. Bis Ende Januar nähert sich Neptun gut 20 Bogenminuten an den Stern heran, der sehr gut als Aufsuchhilfe für den äußeren Planeten dienen kann. Im Teleskop erscheint Neptun bei hoher Vergrößerung als 2,2 Bogensekunden großes blaugrünes Scheibchen. Am 27. des Monats zieht der Abendstern Venus nur 4 ½ Bogenminuten südlich an Neptun vorbei, was in Ferngläsern und kleinen Teleskopen beobachtet werde kann.
Der Zwergplanet (134340) Pluto im Sternbild Schütze erreicht am 13. Januar 2020 die Konjunktion zur Sonne und bleibt unbeobachtbar. Am Tag der Konjunktion befindet sich der Zwergplanet 33,96 AE von der Sonne entfernt.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2017 T2 (PanSTARRS) könnte im Frühjahr 2020 interessant werden, wenn er eine maximale Helligkeit von 8. Größenklasse erreicht. Der Schweifstern kann aktuell im nordwestlichen Bereich des Sternbilds Perseus aufgefunden werden und zieht zwischen dem 25. und 30. Januar am berühmten Doppelsternhaufen h und Chi im Perseus in nur ¼ Grad Abstand nördlich vorbei. Zuvor passiert er am 21. Januar, in nur wenigen Bogenminuten südlichen Abstand, den hellen offenen Sternhaufen NGC 957. Das ist eine gute Gelegenheit, den Kometen mit geringer und größerer Brennweite abzulichten, zumal die Himmelsregion, auch aufgrund der beiden Emissionsnebel IC 1848 und IC 1805, die sich nur wenige Grad nördlich der Kometenposition befinden, interessant ist. Die Helligkeit von PanSTARRS nimmt im Laufe des Januar weiter leicht zu und liegt um 9,5 mag. Somit ist der Komet ein Objekt für kleinere Teleskopen und größere Feldstecher.
Der Komet C/2018 N2 (ASASSN) wandert weiter langsam durch die Andromeda Richtung Norden und ist von unseren Breiten aus gesehen zirkumpolar. Der Komet ist am besten am frühen Abendhimmel zu sehen, wenn das Sternbild in der Nähe des Zenits kulminiert. Die Helligkeit des Schweifsterns geht weiter zurück und wird im Januar um 12 mag betragen. Damit ist der Komet in Reichweite von mittleren bis größeren Teleskopen. Im letzten Monatsdrittel zieht der Komet am hellen Planetarischen Nebel NGC 7662 in knapp 2 Grad Abstand östlich vorbei.
(4) Vesta wird am 1. Januar im Sternbild Walfisch stationär und beendet ihre Oppositionsperiode. Danach bewegt sich der Zwergplanet zunächst noch langsam rechtläufig durch den Himmel. Am 17. Januar tritt sie in das Sternbild Widder über. Die Helligkeit des Zwergplaneten geht von anfangs 7,4 auf 7,9 mag deutlich zurück. Damit ist Vesta trotzdem noch ein Objekt für den Feldstecher. Ihre Untergänge verfrühen sich von anfangs 3:02 Uhr auf 1:30 Uhr.
Der Asteroid mit der Nummer (5) Astraea kommt am 21. Januar 2020 im Sternbild Krebs in eine günstige Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 8,9 mag. Zu Beginn des Monats beträgt die Helligkeit noch 9,6 mag und Ende Januar ist ihre Helligkeit wieder auf 9,2 mag gefallen. Die Kulminationszeiten des Asteroiden verfrühen sich im Januar von anfangs 1:48 Uhr auf 23:21 Uhr. Am 28. Januar kann der 5,5 mag helle Stern 3 Cnc als Aufsuchhilfe dienen. Beide Objekt stehen dann 5 Bogenminuten voneinander entfernt.
Der Asteroid (511) Davida erreicht am 15. Januar 2020 in den Zwillingen wieder die Oppositionsstellung und erreicht eine maximale Helligkeit von 9,6 mag und damit fast seine größtmögliche Helligkeit. Ende Januar sinkt die Helligkeit des Kleinplaneten wieder unter die 10. Größenklasse. Am 1. Januar steht die 9,9 mag helle Davida um 1:24 Uhr im Meridian. Am 31. Januar befindet sich der Himmelskörper bereits um 22:56 Uhr in seiner höchsten Stellung im Süden. Am 4. Januar kann Davida in der Nähe des 7,6 mag hellen Sterns SAO 79810, mit einem Abstand von nur 4 Bogenminuten, aufgefunden werden.
Meteorströme
Vom 1. bis 10. Januar sind die Quadrantiden aktiv, deren Ausstrahlungspunkt (Radiant) sich im Sternbild Bärenhüter an der Position RA 15h 20m und Dec +49° befindet. Ihr Name geht auf das nicht mehr existierende Sternbild Mauerquadrant (Quadrans Muralis) zurück. Das spitze Maximum findet in der Nacht vom 3. auf den 4. Januar gegen 9 Uhr statt. Unser Erdtrabant wird in der zweiten Nachthälfte bereits untergegangen sein und stört die Beobachtung dieses Meteorstroms nicht. Am besten beobachtet man nach Mitternacht bis in die Morgendämmerung hinein. Denn zum Ende der Nacht erreicht der Radiant eine Höhe von ca. 70 Grad, so dass der Anstieg der Aktivität in der zweiten Nachthälfte leichter zu beobachten ist. Zum Maximumszeitpunkt tauchen bis zu 120 Meteore pro Stunde auf, die mit mittleren Geschwindigkeiten von 41 km/s in die Erdatmosphäre eintauchen. In manchen Jahren wurden sogar über 200 Sternschnuppen beobachtet. Damit gehören die Quandtrantiden zu den aktivsten Strömen des Jahres. Gegen Morgen kann dann ungefähr mit 80 bis 100 Quadrantiden pro Stunde gerechnet werden. Ein Ursprungskörper der Quadrantiden ist nicht bekannt. Seit 2003 wird allerdings vermutet, dass der Asteroid 2003 EH1 als Ursprung dieses Meteorstroms in Frage kommt und ein inaktiver Rest des zerfallenen Kometen C/1490 Y1 zu sein scheint. Auch der periodische Komet 96P/Machholz könnte ein Erzeuger der Quadrantiden sein.
Einen sehr schwachen Strom stellen die Gamma-Ursae-Minoriden dar, die zwischen dem 10. bis 22. Januar beobachtbar sind. Das nicht sehr ausgeprägte Maximum findet in der Nacht vom 18. zum 19. Januar statt. Der abnehmende Mond wird gegen 2:30 Uhr aufgehen und stört etwas die Beobachtung. Zum Ende der Nacht befindet sich der Radiant im Kasten des Kleinen Bären rund 70 Grad hoch über dem Horizont, so das man unter einem dunklen Himmel mit nur 3 Meteore pro Stunde rechnen kann. Die Meteoroiden dringen mit einer Geschwindigkeit von 31 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre ein und zeigen recht langsame Meteorspuren.
Über das Jahr verteilt gibt es eine Häufung an Meteoren in der Ekliptikregion, in der Nähe des Gegensonnenpunkts. Dieser als Anthelionquelle bezeichnete Strom kommt im Januar aus der Richtung des Sternbilds Krebs und Löwe. Es handelt sich dabei um Teilchen mit geringen Bahnneigungen und kurzen Umlaufzeiten. Im Mittel sind hier nicht mehr als 4 bis 6 Sternschnuppen zu erwarten, die eine relativ langsame Geschwindigkeit von 30 km/s besitzen.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit finden wir das Sternbild Großer Bär, mit der bekannten Figur des Großen Wagens, nahezu senkrecht im Nordosten. Die Wagendeichsel zeigt dabei direkt in Richtung Horizont. Das Sternbild wird im Laufe der Nacht langsam weiter in Richtung Zenit emporsteigen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, trifft man auf den Polarstern, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern befindet sich am Ende der Deichsel des Kleinen Wagens bzw. Kleinen Bären, der nun seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont – auch untere Kulmination genannt – überschritten hat. Darunter hat auch der markante Kopf des Sternbilds Drache seine tiefste Stellung über dem Horizont erreicht. Die übrigen Sterne des Drachen schlängeln sich entgegen dem Uhrzeigersinn um die Figur des Kleinen Wagens herum. Tief im Nordwesten, etwas links unterhalb des Drachens gelegen, sollte bei guter Horizontsicht noch Deneb im Schwan erkennbar sein. Darüber befindet sich das Sternbild Kepheus und noch weiter höher die Kassiopeia, die im Volksmund auch „Himmels‑W“ genannt wird. Die Zenitgegend wird aus dem kaum auffälligen Sternbild der Giraffe gebildet, das nur aus äußerst schwachen Sternen besteht. Die Sterne der Giraffe sind deshalb nur unter einem wirklich dunklen Landhimmel zu erkennen.
Im Osten
Genau über dem Osthorizont ist soeben das Sternbild Löwe vollständig aufgegangen. Es kündet vom nahenden Frühling. Ein weiteres Sternbild des Frühlingshimmels ist der unscheinbare Krebs, der sich nordwestlich des Löwenkopfes befindet. In diesem Sternbild erkennt man unter einem dunklen Landhimmel einen blassen Nebelfleck. Hierbei handelt es sich um den offenen Sternhaufen der Praesepe (Messier 44), auch Krippe genannt. Direkt unterhalb des Krebses sind ebenfalls schon Kopf und Hals der Wasserschlange erschienen. Hoch im Südosten entdecken wir die Sternkette der Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Darunter befindet sich der Kleine Hund, mit seinem hellen Hauptstern Prokyon. Genau gegenüber im Nordosten steigt nun auch der Große Bär immer höher und wird gegen Morgen die Zenitregion erreichen. Unterhalb der Deichsel des Großen Wagens befindet sich das kleine aber unscheinbare Sternbild der Jagdhunde. Zwischen den Vorderpranken des Bären und den Zwillingen gelegen steht noch der unscheinbar Luchs, der allerdings nur aus äußerst schwachen Sternen gebildet wird.
Im Süden
Der Süden wird jetzt von den hellen und besonders auffälligen Wintersternbildern dominiert. Der beeindruckende Himmelsjäger Orion, mit seinen drei markanten Gürtelsternen, dem rötlich leuchtenden Stern Beteigeuze an der linken Schulter und dem bläulich erscheinenden Rigel, am rechten Fuß des Himmelsjägers, befindet sich nun in mittlerer Höhe über dem Südhorizont und hat soeben den Meridian erreicht. In diesem Sternbild befindet sich auch der beeindruckende Orionnebel, der im Schwertgehänge des Himmelsjägers leicht erkennbar ist und schon im Feldstecher einen prächtigen Anblick bietet. Unterhalb des Orions befindet sich das unscheinbare Sternbild des Hasen und links daneben der Große Hund, mit dem hellen Sirius. Sirius ist der hellste Stern am irdischen Firmament. Darüber erkennt man – einen dunklen Standort vorausgesetzt – die schwachen Sterne des Einhorns und noch weiter höher, das unscheinbare Sternbild des Kleinen Hundes, mit seinem hellen Hauptstern Prokyon. Oberhalb des Himmelsjägers stehen noch weitere typische Wintersternbilder: Zum einen sind das die Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Rechts oberhalb vom Orion entdecken wir auch den Stier, mit seinem rötlich leuchtenden Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden. Die Zenitregion wird vom Sternbild Fuhrmann, mit der hellen und gelblich leuchtenden Kapella, sowie dem Perseus eingenommen. Die hellsten Sterne dieser Himmelsregion bilden auch das so genannte Wintersechseck, das durch die Sterne Aldebaran, Rigel, Sirius, Prokyon und Pollux gebildet wird. Vom rechten Fußpunkt des Orions ausgehend, schlängelt sich noch der Fluss Eridanus langsam zum Südhorizont herab.
Im Westen
Im Westen verschwinden nun auch die letzten Sterne des Herbsthimmels. Das markante Pegasusquadrat, mit der unmittelbar östlich daran anschließenden Andromeda, steht schon sehr niedrig über dem Westhorizont. Der Kopf des geflügelten Pferdes ist zu unserer Standardbeobachtungszeit aber schon längst unter dem Horizont verschwunden. In einer dunklen und mondscheinlosen Nacht entdecken wir im Sternbild Andromeda die 2,5 Millionen Lichtjahre entfernte Andromedagalaxie. Noch weiter höher befindet sich das Sternbild Perseus. Auch hier sollte unmittelbar an der Spitze der Y‑förmigen Figur ein länglicher Nebelfleck erkennbar sein. Hierbei handelt es sich um den Doppelsternhaufen h und Chi Persei. Schauen wir hoch in Richtung Südwesten, entdecken wir den östlichen Teil des Sternbilds Stier, mit den beiden Sternhaufen Hyaden und Plejaden. Rechts unterhalb des Stiers, direkt westlich der Sternkette der Andromeda gelegen, befinden sich die eher unscheinbaren Sternbilder Dreieck und Widder. Darunter erkennt man einige Sterne der Fische. Auch der Walfisch, im Südwesten, befindet sich noch halb hoch über dem Horizont. Auf der anderen Seite des Westpunktes, noch hoch im Nordwesten, sinkt nun auch die Kassiopeia langsam zum Horizont herab. Unmittelbar oberhalb der Vorderläufe des Pegasus und damit schon recht niedrig im Nordwesten, steht noch das unscheinbare Sternbild der Eidechse.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.