Der Lauf des Mondes
Am 1. Abend im Monat Dezember steht die zunehmende Sichel des Mondes im unscheinbaren Sternbild Steinbock. An den Folgeabenden wandert unser stiller Begleiter weiter durch Gebiete des Himmels, die nur schwache Sterne enthalten. Am 4. Dezember wird das Erste Viertel im Sternbild Wassermann durchlaufen. In den darauffolgenden Nächten wandert der Mond nacheinander durch die Sternbilder Walfisch, Fische und Widder. Am 5. Dezember kommt es zu einer Sternbedeckung des 4,4 mag hellen Sterns 30 Psc gegen 17:14 Uhr, noch in der Abenddämmerung, die knapp eine halbe Stunde dauert. Gegen 19:13 Uhr findet eine weitere Bedeckung statt. Dann wird der 4,6 mag helle Stern 33 Psc von der unbeleuchteten Seite des Mondes bedeckt. Diese Bedeckung dauert bis ca. 20:33 Uhr. Auf einer Linie zwischen Aachen, Düsseldorf und Hamburg verläuft diese Sternbedeckung sogar streifend. Am Abend des 10. Dezember können wir den schon fast vollen Mond schließlich im Goldenen Tor der Ekliptik, zwischen den Offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden im Sternbild Stier auffinden. Nur einen Abend später befindet er sich einige Grad östlich von Aldebaran, dem Hauptstern des Stier. Am 12. Dezember wird dann schließlich die Vollmondphase durchlaufen, im Grenzgebiet der Sternbilder Stier, Orion und Zwillinge.
Nach der Vollmondnacht geht der Mond nach Sonnenuntergang immer später am Abendhimmel auf. Er wandert weiter durch die Sternbilder Zwillinge und Krebs und kann schließlich in der Nacht vom 18. auf den 17. Dezember nördlich des Hauptsterns Regulus im Löwen aufgefunden werden. In der Nacht vom 18. auf den 19. Dezember wird 4,0 mag helle Stern Ny Vir vom Mond bedeckt. Der Bedeckungsbeginn erfolgt noch vor Mondaufgang. Gegen 0:36 Uhr gibt der Mond den Stern wieder frei. Am 19. wird auch das Letzte Viertel erreicht. Nun wird der Mond immer mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte und wandert weiter durch das Sternbild der Jungfrau. Am Morgen des 22. Dezembers befindet er sich bereits im Sternbild Waage. Am Morgen des 23. Dezembers steht die schmale Mondsichel nur 3 Grad nordöstlich unseres roten Nachbarn Mars, dicht über dem südöstlichen Horizont. Zum letzten Mal können wir die Sichel des abnehmenden Mondes am Morgen des 24. Dezembers in der Dämmerung beobachten, bis am 26. Dezember die Neumondphase durchlaufen wird. An diesem Tag findet auch eine ringförmige Sonnenfinsternis statt, die auch in ihrer partiellen Phase nicht von Europa aus sichtbar ist. Der Mondschatten zieht dabei über den östlichen Teil von Saudi Arabien, Südindien, Sri Lanka und weiter durch Sumatra und Borneo in Richtung Osten und endet schließlich im nordwestlichen Pazifik. Nach der Neumondphase taucht die schmale Sichel des zunehmenden Mondes am Abend des 27. Dezember wieder über dem südwestlichen Horizont auf. Am besten benutzt man für die Sichtung ein Fernglas oder ein kleines Teleskop. Deutlich besser ist Mondsichel nur einem Abend später zu sehen, wenn sie sich ungefähr 5 Grad südwestlich der Venus aufhält. Am Abend des 29. Dezember hat der Mond die Venus bereits hinter sich gelassen und befindet sich 6 ½ Grad nordöstlich des Abendsterns im Sternbild Steinbock. Bis zum Jahresende können wir unseren Erdtrabanten im Sternbild Wassermann auffinden.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur stand am 28. November in einer größten westlichen Elongation zur Sonne und kann noch bis in den ersten Dezemberdrittel hinein am Morgenhimmel aufgespürt werden. Unter guten Bedingungen können wir ihn zum letzten Mal am Morgen des 14. Dezember im Osten als ‑0,6 mag mit bloßen Auge auffinden. Danach verschwindet er zunehmend in der hellen Morgendämmerung. Zu Monatsbeginn geht Merkur um 5:52 Uhr Uhr im Osten auf und steht dann zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung gut 10 Grad hoch im Südosten. Bis zum 14. des Monats verspäten sich seine Aufgangszeiten auf 6:47 Uhr. Seine Horizonthöhe hat zu diesem Zeitpunkt auf nur noch 5 Grad abgenommen. Am 30. Dezember steht Merkur im Aphel seiner Bahn und befindet sich dann 69,8 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
Die ‑4,0 mag helle Venus kann als Abendstern im Sternbild Schütze beobachtet werden und baut im Laufe des Monats Dezember ihre Sichtbarkeit weiter aus. Zu Beginn des Monats steht sie zum Ende der bürgerlichen Dämmerung gut 6 hoch im Südwesten. Ende Dezember erreicht sie bereits eine Horizonthöhe von ungefähr 15 Grad über dem Horizont. Am 19. Dezember überschreitet sie dann die Grenze zum Sternbild Steinbock. Die Untergänge der Venus verspäten sich von anfangs 17:36 Uhr auf 18:57 Uhr zum Jahresende. Im Fernrohr erkennt man, dass der Beleuchtungsgrad im Laufe des Dezembers von anfangs 89% auf 82% weiter zurückgeht. Ihr scheinbarer Durchmesser steigt leicht von anfangs 11,6 auf 13 Bogensekunden. Am 11. Dezember zieht die Venus in nur 1,8 Grad Abstand südlich am Ringplaneten Saturn vorbei. Saturn ist aber zu lichtschwach, um mit bloßem Auge erkannt zu werden. Am besten benutzt man deshalb ein lichtstarkes Fernglas. Am 28. Dezember kann die zunehmende Mondsichel nahe des Abendsterns beobachtet werden.
Unser roter Nachbar Mars ist ein Objekt für den Morgenhimmel und überschreitet am 1. des Monats die Grenze zum Sternbild Waage. Zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung befindet sich Mars schon 17 Grad hoch im Südosten. Die Aufgänge des Roten Planeten ändern sich im Laufe des Dezembers nur kaum und finden stets gegen 4:53 Uhr statt. Die Helligkeit steigt in dieser Zeit nur leicht an von anfangs 1,7 auf 1,6 mag. Mit einem scheinbaren Durchmesser von 4,3 Bogensekunden zum Ende des Monats, sind auf dem Planetenscheibchen nach wie vor keinerlei Einzelheiten sichtbar. Ab dem zweiten Monatsdrittel wandert Mars am 2,9 mag hellen Hauptstern Alpha Lib vorbei. Die dichteste Annäherung findet am Morgen des 12. Dezembers statt, wenn Mars in nur 16 Bogenminuten Abstand nördlich am Stern vorbeiläuft. Am 23. des Monats kann noch die schmale Sichel des abnehmenden Mondes nur 3 Grad von Mars entfernt aufgefunden werden.
Der Riesenplanet Jupiter bewegt sich weiter rechtläufig durch den Schützen und ist nicht mehr am Abendhimmel beobachtbar. Erfahrene Beobachter können ihn vielleicht noch zu Monatsbeginn tief über dem südwestlichen Horizont aufspüren. Am 1. Dezember erfolgt sein Untergang um 17:14 Uhr noch in der nautischen Dämmerung. Am 27. Dezember steht Jupiter schließlich in Konjunktion mit der Sonne und hält sich mit ihr am Taghimmel auf.
Der Ringplanet Saturn, rechtläufig im Schützen, zieht sich in diesem Monat vom Abendhimmel endgültig zurück und ist ab Mitte Dezember bereits mit dem bloßen Auge unbeobachtbar. Davor kann er rund eine Stunde lang noch tief über dem südwestlichen Horizont aufgespürt werden. Am 13. Januar 2020 steht Saturn dann in Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Davor kann noch die enge Konjunktion mit der Venus, am 11. des Monats, vor allem mit Hilfe eines Feldstechers beobachtet werden. Am 1. Dezember geht der 0,6 mag helle Saturn um 18:41 Uhr Uhr unter. Am 31. Dezember erfolgt sein Untergang bereits um 17:00 Uhr, knapp eine Stunde nach Sonnenuntergang.
Uranus bewegt sich rückläufig durch den Widder und kann am Monatsende nur noch in der 1. Nachthälfte aufgefunden werden. Somit ist er am besten bei Einbruch der Nacht beobachtbar. Mit einer Helligkeit von 5,8 mag kann man versuchen, ihn mit bloßem Auge aufzuspüren. Er befindet sich in einer sternarmen Gegend knapp 8 Grad südlich von Beta Ari. Allerdings ist dann ein dunkler Nachthimmel, fernab der Städte, unabdingbar, um ihn zu erkennen. Am 1. des Monats geht Uranus um 4:38 Uhr im Westen unter. Am 31. Dezember sinkt der im Fernrohr grünlich erscheinende und scheinbar 3,7 Bogensekunden große Planet bereits zwei Stunden früher unter die westliche Horizontlinie.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun bewegt sich weiter rechtläufig durch das Sternbild Wassermann und kann bei Einbruch der Nacht mittelhoch im Süden aufgefunden werden. Mit einer Helligkeit von 7,8 mag, ist zwingend ein lichtstarkes Fernglas oder ein kleines Teleskop für die Beobachtung erforderlich. Der scheinbar 2,3 Bogensekunde große und im Teleskop bläulich erscheinenden Planet verlagert seine Untergänge im Laufe des Dezembers in die Zeit vor Mitternacht. Spätestens zwei Stunden vor seinem Untergang, muss man den Planeten dann von der Beobachtungsliste streichen. Zu Beginn des Monats geht Neptun um 0:06 Uhr unter. Ende des Jahres erfolgt sein Untergang bereits zwei Stunden früher.
Der ehemalige Planet und jetzt Zwergplanet unseres Sonnensystems (134340) Pluto steht im Sternbild Schütze in der Nähe der Sonne und ist nicht beobachtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2018 N2 (ASASSN) kann im westlichen Bereich des Sternbilds Andromeda aufgefunden werden und ist damit ein Objekt für den Abendhimmel. Er steht gegen 20 Uhr bereits gut sichtbar nahe des Zenits. Mit einer Helligkeit um 11 mag ist der Schweifstern ein Objekt für mittlere bis größere Teleskope.
Der Komet C/2017 T2 (PanSTARRS) soll im Mai 2020 die 8. Größenklasse erreichen. Anfang Dezember zieht der Komet einige Grad westlich von Kapella durch das Sternbild Fuhrmann, weiter durch den östlichen Bereich des Sternbilds Perseus, in die Giraffe. Auch dieser Schweifstern kann bereits sehr gut am Abendhimmel aufgefunden werden, zumal er mit 10 mag Helligkeit bereits in kleineren bis mittleren Teleskopen sichtbar ist. Der Komet steht bei Einbruch der Nacht im Nordosten und erreicht zu Beginn des Monats gegen Mitternacht und Ende des Jahres bereits gegen 20:30 Uhr die Zenitregion. Ab dem 13. Dezember bis 25. Dezember zieht der Komet an einigen mittelhellen Sternhaufen im Sternbild Perseus vorbei.
Der Asteroid (4) Vesta ist nach ihrer Opposition im November nach wie vor ein leichtes Objekt für das Fernglas und wandert weiter rechtläufig durch das Sternbild Walfisch. Ihre Helligkeit nimmt im Laufe des Dezembers von anfangs 6,8 auf 7,4 mag ab. Ihre Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 22:23 Uhr auf 20:12 Uhr.
(5) Astraea wandert durch den Krebs und wird am 21. Dezember wieder heller als 10 mag. Sie ist zu Beginn des Monats noch ein Objekt für die zweite Nachthälfte und steht am 1. Dezember um 3:54 Uhr im Süden. Ende des Jahres erreicht Astraea bereits zwei Stunden früher Uhr den Meridian.
(9) Metis wandert durch die Fische und ist ein Objekt für die erste Nachthälfte. Zunächst ist der Asteroid noch 9,4 mag hell. Die Helligkeit geht am 21. Dezember aber wieder auf 10 mag zurück. Zu Beginn des Dezembers steht Metis um 21:03 Uhr im Süden und geht um 3:43 Uhr unter. Ende Dezember erreicht der Asteroid bereits um 18:12 Uhr den Meridian und sinkt um 2:04 unter die westliche Horizontlinie.
Der Asteroid (15) Eunomia wandert durch das Sternbild Wassermann und ist zu Beginn des Monats noch 9,8 mag hell. Im letzten Monatsdrittel unterschreitet sie wieder die 10. Größenklasse. Die Untergangszeiten des Planetoiden verfrühen sich von anfangs 22:53 Uhr auf 22:02 Uhr zum Ende des Jahres. Am 29. Dezember steht Eunomia nur 9 Bogenminuten vom 6,4 mag hellen Stern SAO 146004 entfernt, der gut als Aufsuchhilfe dienen kann.
(29) Amphitrite kann am besten in der 1. Nachthälfte im Sternbild Fische aufgefunden werden. Ihre Helligkeit sinkt bereits im ersten Monatsdrittel auf unter 10 mag. Am 1. Dezember steht die 9,8 mag helle Amphitrite um 20:04 Uhr in ihrem höchsten Punkt im Süden und sinkt um 3:02 unter die westliche Horizontlinie. Am 31. Dezember erfolgt ihr Meridiandurchgang bereits um 18:21 Uhr und ihr Untergang um 1:27 Uhr.
Der Asteroid mit der Nummer (97) Klotho kommt am 1. Dezember 2019 im Sternbild Eridanus in eine sehr günstige Opposition zur Sonne und erreicht eine maximale Helligkeit von 9,9 mag. Bereits am 7. Dezember sinkt ihre Helligkeit wieder auf die 10. Größklasse. Am 1. Dezember steht Klotho um 0:12 Uhr im Süden. Bis zum 31. Dezember verfrühen sich ihre Durchgänge auf 21:50 Uhr. Am Nikolaustag befindet sich der Asteroid nur 6 Bogenminuten vom 6,1 mag hellen Stern SAO 131392 entfernt.
Der Asteroid (511) Davida wird am letzten Tag des Jahres wieder heller als 10 mag und kann in den Grenzgebieten der Sternbilder Krebs und Zwillinge aufgefunden werden. Am 1. Dezember steht Davida um 3:38 Uhr im Süden. Am 31. Dezember erreicht der Asteroid bereits um 1:29 Uhr seine höchste Stellung über dem Südhorizont.
Meteorströme
Vom 4. bis 17. Dezember macht sich der teils ergiebige ekliptikale Meteorstrom der Geminiden bemerkbar, dessen Ausstrahlungspunkt (Radiant) sich im Sternbild Zwillinge befindet, knapp 1 Grad südwestlich vom Hauptstern Kastor. Das Maximum ist in diesem Jahr am Morgen des 14. Dezember zu erwarten. Leider stört in diesem Jahr auch das helle Licht des abnehmenden Mondes die Beobachtung des Meteorstroms. Unter einem dunklen Himmel (Grenzgröße 6,5 mag und Zenitstellung des Radianten) sind im Schnitt 120 bis 140 Meteore sichtbar, die mitunter auch sehr helle Exemplare beinhalten können. Am besten beobachtet man deshalb in den Stunden nach Mitternacht, wenn der Radiant schon genügend hoch am Himmel steht, bis in die Morgenstunden hinein. Die günstigste Beobachtungszeit liegt immer zwischen 21 Uhr und 6 Uhr morgens. Die Sternschnuppen der Geminiden sind relativ langsam und treten mit Geschwindigkeiten von 34 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein. Als Mutterkörper gilt der Asteroid (3200) Phaethon der, wie man annimmt, kein normaler „erloschener“ Komet zu sein scheint, sondern von einem kompakteren Mutterkörper abstammt, der vor Jahrhunderten zerbrochen ist.
Vom 3. bis 15. Dezember tauchen die Sigma-Hydriden auf, die am besten vor allem an südlicheren Standorten zu beobachten sind. Ihr Radiant, im Kopf der Wasserschlange, steht in den Morgenstunden in mitteleuropäischen Breiten gerade einmal 40 Grad hoch über dem Horizont. Das Maximum der Sigma-Hydriden findet am 11. Dezember statt, mit einer stündlichen Zenitrate von nur 3 bis 5 Sternschnuppen. Die Eintrittsgeschwindigkeit der Teilchen beträgt 58 Kilometer pro Sekunde, so dass die Meteore, ähnlich wie bei den Perseiden im August, recht schnell sind. Ein Mutterkörper der Sigma-Hydriden ist nicht bekannt.
Zwischen dem 5. und 20. Dezember tauchen die Monocerotiden auf, dessen Radiant sich zwischen Procyon in Kleinen Hund und Beteigeuze im Orion befindet. Am 8. Dezember sind allerdings gerade einmal 1 bis 3 Meteore sichtbar, die mit Geschwindigkeiten von 41 Kilometer pro Sekunde in die Atmosphäre eindringen. Als Mutterkröper der Monocerotiden gilt der periodische Komet Mellish.
Der relativ unbekannte Strom der Coma Bereniciden tritt zwischen dem 12. Dezember bis 23. Januar in Erscheinung, mit einem schwach ausgeprägten Maximum von 5 bis 10 Meteoren pro Stunde am 19. Dezember. Der Radiant verlagert sich im Aktivitätszeitraum zunächst vom Sternbild Löwe in das Haar der Berenike. Die Teilchen der Coma Bereniciden sind mit 65 Kilometern pro Sekunde sehr schnell.
Vom 17. bis 26. Dezember tauchen die bei uns zirkumpolaren Ursiden auf, dessen Radiant sich im Sternbild Kleiner Bär, innerhalb des Wagenkastens des Sternbilds, befindet. Damit sind die Ursiden die ganze Nacht über zu beobachten. Zum Morgen hin erreicht der Radiant eine Höhe von gut 60 Grad. Das scharfe Maximum findet am 23. Dezember gegen 4 Uhr morgens statt. Eventuell kommt es in diesem Jahr zu etwas höheren Fallraten. Die dünne abnehmenden Mondsichel stört die Beobachtung dieses Meteorstroms diesmal nicht. In der Regel sind 10 bis 20 oder auch mehr Sternschnuppen pro Stunde beobachtbar, die eine Geschwindigkeit von 33 Kilometern pro Sekunde besitzen. Als Ursprungskörper gilt der periodische Komet 8P/Tuttle.
Der nördliche Zweig der Tauriden wird ab dem 10. Dezember zur ekliptikalen Aktivität der Anthelionquelle gezählt. Das breite Radiantenzentrum der Anthelionquelle befindet sich aber auch in den Zwillingen, so dass diese Meteore sehr leicht mit den Geminiden verwechselt werden können. Die wenigen Teilchen treten dabei mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s in die Atmosphäre ein und verursachen recht langsame Meteorspuren.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit um 22:00 Uhr befindet sich die bekannte Figur des Großen Bären nahezu senkrecht mit der Deichsel nach unten über dem Nordosthorizont. Verlängern wir die beiden hinteren Kastensterne des Wagenkastens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern ist der Hauptstern des Kleinen Bären, der nun mit dem darunter liegenden Sternbild des Drachen seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont erreicht hat. Weiter östlich, sehr hoch und oberhalb des Großen Bären gelegen, sehen wir in einer dunklen mondscheinlosen Nacht die schwachen Sterne der unscheinbaren Sternbilder Giraffe und Luchs, die nun fast den Zenit erreicht haben. Hoch im Nordwesten steht die Kassiopeia, die im Volksmund auch als „Himmels‑W“ bekannt ist. Darunter erkennt man das Sternbild des Kepheus, das die Form eines schiefen Hausdaches besitzt, und nun wieder Richtung Nordhorizont hinabsteigen wird. Dicht über dem Horizont im Nordwesten funkelt noch der helle Stern Wega im Sternbild Leier gemächlich vor sich hin. Noch weiter östlich davon sehen wir das Sternbild Schwan, mit seinem hellen Hauptstern Deneb, noch vollständig über dem Horizont stehend. Diese beiden typischen Sternbilder des Sommerhimmels werden in der nächsten halben Stunde nun endgültig von der Himmelsbühne abtreten und unter den Horizont im Norden verschwinden.
Im Osten
Der südöstliche Himmel wird nun praktisch von den hellen Wintersternbildern dominiert. Die hellsten Sterne dieser Sternbilder bilden das so genannte Wintersechseck. Zum Wintersechseck gehören die Sterne Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen. Hoch am Himmel in Richtung Osten steht die gelblich leuchtende Kapella im Sternbild Fuhrmann. Darunter sind die beiden Sternketten der Zwillinge sichtbar, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Westlich vom Fuhrmann gelegen entdecken wir den Stier, mit dem rötlich erscheinenden Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Plejaden und Hyaden, die bereits mit bloßem Auge sichtbar sind. Unterhalb des Stiers befindet sich der Himmelsjäger Orion in mittlerer Höhe über dem Horizont. Es ist das bekannteste und auffälligste Wintersternbild an unserem Himmel. Wir wenden uns nun wieder dem Sternbild Zwilling in mittlerer Höhe über dem Horizont zu. Unterhalb der Zwillinge, in Richtung Horizont, steht der unscheinbare Krebs. Östlich davon befindet sich der Stern Prokyon im Kleinen Hund. Unterhalb des Kleinen Hundes ist auch schon das unscheinbare Sternbild Einhorn über dem Horizont erschienen. Am Auffälligsten unter den hellen Sternen in diesem Himmelsabschnitt ist aber Sirius, der hellste Stern an unserem Himmel. Er ist der Hauptstern des Sternbildes Großer Hund und befindet sich momentan noch dicht über dem Horizont im äußersten Südosten. Auf der anderen Seite des Ostpunktes gelegen geht gerade das Frühlingssternbild Löwe auf. Der Kopf des Löwen mit seinem Hauptstern Regulus, steht bereits über dem Horizont. Oberhalb des Löwen befinden sich noch die Sternbilder Kleiner Löwe, Luchs und Großer Bär.
Im Süden
Blicken wir in Richtung Süden und senkrecht über unseren Köpfen in Richtung Zenit, sehen wir das Sternbild Perseus in seiner höchsten Stellung am Himmel. Hier lohnt ein Blick auf den Doppelsternhaufen h und Chi im Perseus, der im Fernglas prächtig erscheint und schon mit bloßem Auge als kleines, ausgedehntes Wölkchen erkannt werden kann. Weiter östlich wird auch das Sternbild Fuhrmann, mit der hell leuchtenden Kapella, bald den Meridian überschreiten. In diesem Sternbild befinden sich ebenfalls zahlreiche helle offene Sternhaufen für das Fernglas. Unterhalb der beiden Sternbilder steht der Stier, mit dem rötlichen Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, die schon mit bloßem Auge zu erkennen sind. Darunter fällt der mächtige Himmelsjäger Orion auf, der aus zahlreichen hellen Sternen besteht. Auffällig an diesem Sternbild sind insbesondere die drei markanten Gürtelsterne. Auch der obere und rötlich leuchtende Schulterstern Beteigeuze und der bläuliche erscheinende Fußstern Rigel, stechen hervor. Im Schwertgehänge des Orion befindet sich der berühmte Orionnebel (Messier 42), der zu den eindrucksvollsten Nebeln des Himmels zählt. Unterhalb des Himmelsjägers Orion ist das Sternbild Hase erkennbar. Auch der hellste Stern des Himmels und Hauptstern des Großen Hundes, Sirius, ist soeben über dem Südosthorizont erschienen. Westlich vom Orion gelegen geht gerade der Fluss Eridanus durch den Meridian, dessen hellster Hauptstern Archernar allerdings nur von der Südhalbkugel der Erde aus zu sehen ist. Noch weiter in Richtung Westen steht das ausgedehnte Herbststernbild des Walfisches. In mittlerer Höhe im Südwesten befinden sich noch die Fische und östlich davon die eher unscheinbar erscheinenden Sternbilder Widder, Dreieck und Andromeda.
Im Westen
Der Westhimmel wird noch vom mächtigen Pegasus dominiert. Allerdings versinken seine Sterne im Laufe der Nacht langsam aber sicher unter den westlichen Horizont. Senkrecht über dem Pegasusquadrat gelegen finden wir noch die Sternenkette der Andromeda. Hier können wir in genügend großer Beobachtungshöhe noch das am weitesten entfernte Objekt beobachten, das wir noch mit unbewaffnetem Auge erkennen können, die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie erscheint unter einem dunklen Landhimmel im Fernglas als rund 3 Grad ausgedehnter Nebelfleck. Hoch im Südwesten, und östlich der Andromeda gelegen, stehen die kleinen Sternbilder Dreieck und Widder. Unterhalb der beiden Sternbilder befinden sich die eher unscheinbaren und nur aus schwachen Sternen bestehenden Fische. Blicken wir hoch in den Nordwesten, entdecken wir das auffällige Sternbild der Kassiopeia, die die Form des Buchstaben „W“ besitzt und demzufolge im Volksmund auch „Himmels‑W“ genannt wird. Weiter in Richtung Nordosten entdecken wir den Kepheus. Links unterhalb des Kepheus befindet sich die unscheinbare Eidechse. Dicht über dem nordwestlichen Horizont sollte noch das Sommersternbild Schwan, mit seinem hellen und weiß erscheinenden Hauptstern Deneb, erkennbar sein.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.