Auch unsere HTT-Südkurve hatte am Abend des 27. Juli 2018 Glück mit dem Wetter. Die totale Verfinsterung des Mondes konnten wir in der Nacht nahezu in voller Länge von Finsterwalde aus, bei tropischen Temperaturen in kurzer Hose und T‑Shirt, beobachten. Insgesamt trafen sich ein großer Teil der Südkurve bei einer kleinen Grillparty im Garten von Familie Müller. Dort wurden auch die mitgebrachten Fernrohre aufgebaut, so dass wir durch die verschiedensten Instrumente schauen konnte. Neben dem Mond, stand natürlich auch Planeten Venus, Jupiter, Saturn und Mars auf dem Beobachtungsprogramm. Ich fotografierte etwas abseits das Himmelsereignis mit meiner Canon EOS 600D und dem 70–300 mm Tamron Teleobjektiv, die ich auf der Skywatcher Staradventurer der Himmelsdrehung nachführte.Visuell am besten war die Finsternis durch mein 10x70 Fujinon Fernglas sichtbar, da gleichzeitig auch die Umgebungssterne erkennbar waren. So erschien der rötliche Mond fast wie ausgestanzt vor dem Sternenfeld. Aber auch das 70 mm Lidlscope fand Verwendung, das ich auch für die an diesem Abend sichtbaren Planeten nutzte. Mit 103 Minuten Länge, war es übrigens die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts. Gleichzeitig stand auch der Mars in Opposition zur Sonne und seit dem Jahre 2003 in seiner geringsten Entfernung zur in Erde. Der Rote Planet stand als ‑2,8 mag helles rötliches Objekt etwas unterhalb des Vollmondes. Außerdem überflog auch noch die Internationale Raumstation (ISS), mit dem deutschen Astronauten Alexander Gerst am Bord, gleich 2x an diesem Abend die Szenerie.
Vor allem der Anblick der Finsternis noch in der hellen Abenddämmerung fand ich überaus faszinierend. Und ich war doch ziemlich überrascht, den durch den Halbschatten in ein rötliches Licht getauchten Vollmond schon bald nach dessen Aufgang überhaupt erkennen zu können. Ich hatte mir das Ganze deutlich schwieriger vorgestellt. Der Anblick des Mondes durch das Fernglas war ein Genuss. Interessant waren auch Umgebungseindrücke vor allem, als der Vollmond mitten im Kernschatten der Erde stand und später wieder austrat. Zum Ende der Totalität wurde der Himmel nach und nach wieder heller und die zuvor sichtbare Sommermilchstraße am Firmament verschwand. Für jeden Teilnehmer vor Ort wird die Finsternis sicherlich unvergesslich bleiben.
Nun folgt eine kleine Auswahl der Bilder, die an diesem Abend entstanden sind…
P.S. Auf die nächste totale Mondfinsternis brauchen wir gar nicht mal so lange warten. Denn am Morgen des 21. Januar 2019 gibt es die Nächste von Deutschland aus zu sehen!