Der Sternhimmel im Monat August 2017

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Der Lauf des Mondes

Am 1. Abend des Monats August befin­det sich der zuneh­men­de Mond im Stern­bild Skor­pi­on, knapp 10 ½ Grad nord­west­lich des röt­lich erschei­nen­den Sterns Ant­ares. Nur einen Abend spä­ter fin­den wir ihn 6 ½ Grad nord­west­lich des Ring­pla­ne­ten Saturn im Schlan­gen­trä­ger und am 3. August im sel­ben Abstand nord­öst­lich des Pla­ne­ten. Anschlie­ßend wan­dert unser stil­ler Beglei­ter durch Schüt­ze und Stein­bock, wo dann am 7. des Monats die Voll­mond­pha­se erreicht wird. An die­sem Abend geht der Voll­mond in den öst­li­chen Tei­len von Deutsch­land noch in der Abend­däm­me­rung gegen 20:35 Uhr Som­mer­zeit teil­ver­fins­tert auf. Eine par­ti­el­le Mond­fins­ter­nis fin­det statt, die zu die­sem Zeit­punkt ihre maxi­ma­le Pha­se bereits über­schrit­ten hat.
Nach der Voll­mond­nacht wird unser Erd­tra­bant nach und nach ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te und geht nach Son­nen­un­ter­gang immer spä­ter in der Nacht auf. Er wan­dert in die­ser Zeit durch Gebie­te am Him­mel, die nur schwa­che Ster­ne ent­hal­ten. Nach­dem der Mond die Stern­bil­der Was­ser­mann und Fische durch­lau­fen hat, kön­nen wir uns in den Stun­den nach Mit­ter­nacht auf eine Stern­be­de­ckung freu­en. Gegen 0:54 Uhr wird der 4,3 mag hel­le Ster­ne Xi2 Ceti im Stern­bild Wal­fisch vom fast zur Hälf­te beleuch­te­ten Mond bedeckt. Der Aus­tritt an der dunk­len Sei­te des Erd­tra­ban­ten fin­det unge­fähr eine Stun­de spä­ter statt. Am 15. des Monats fin­den wir den Erd­be­glei­ter schließ­lich im Stern­bild Stier als abneh­men­den Halb­mond im Letz­ten Vier­tel. In den Mor­gen­stun­den des 16. August steht er dann inmit­ten des offe­nen Stern­hau­fens der Hya­den und nur 3 ½ Voll­mond­brei­ten west­lich von Alde­ba­ran, dem Haupt­stern im Stern­bild Stier. Bis in weit in die Mor­gen­däm­me­rung hin­ein, fin­den hier eini­ge Bede­ckun­gen von Hya­den­ster­nen statt. Ab 3:35 Uhr bis ca. 5:30 Uhr Som­mer­zeit wer­den nach­ein­an­der 71, The­ta 1 und The­ta 2 Tau­ri von der hell beleuch­te­ten Sei­te des Mon­des bedeckt. Lei­der fin­det die Bede­ckung des Haupt­sterns Alde­ba­ran durch den Mond gegen 7:55 Uhr am Tag­him­mel statt. Am Mor­gen des 18. August hat die Mond­si­chel das Stern­bild Stier schon hin­ter sich gelas­sen und befin­det sich nur noch 3 Grad nord­west­lich von Gam­ma Gemi­no­rum. Am dar­auf­fol­gen­den Mor­gen steht die dün­ne Sichel des abneh­men­den Mon­des nur 3 Grad süd­lich des Mor­gen­stern Venus. Am 20. des Monats kön­nen wir die sehr dün­ne Sichel, nur 39 Stun­den vor Neu­mond, im Stern­bild Krebs zum letz­ten Mal dicht über dem nord­öst­li­chen Hori­zont ent­de­cken, bis am 21. August die Neu­mond­pha­se erreicht wird. In den Vor­mit­tags­stun­den des 21. August fin­det in Nord­ame­ri­ka eine Tota­le Son­nen­fins­ter­nis statt, des­sen Zen­tral­li­nie sich quer über die Ver­ei­nig­te Staa­ten erstreckt und von Ore­gon, über den Mit­tel­wes­ten bis nach South Caro­li­na reicht!
Wir müs­sen uns dann noch bis zum 25. August gedul­den, bis wir die dün­ne Mond­si­chel wie­der in der Abend­däm­me­rung und nur 3 Grad nord­öst­lich des Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter ent­de­cken kön­nen. An den Fol­ge­aben­den steigt die Sichel des zuneh­men­den Mon­des immer höher über den Hori­zont und ist dem­zu­fol­ge immer bes­ser und län­ger zu sehen. Dabei durch­wan­dert der Mond zuerst die Jung­frau, und wech­selt anschlie­ßend in die Waa­ge. Am 29. des Monats steht der zuneh­men­den Halb­mond schließ­lich im Ers­ten Vier­tel und aber­mals nur 9 Grad nörd­lich von Ant­ares, dem Haupt­stern im Stern­bild Skor­pi­on. Gegen 21:10 Uhr wird auch der 4,9 mag hel­le Stern 24 Scor­pii von der unbe­leuch­te­ten Sei­te des Mon­des bedeckt. Am 30. des Monats begeg­net der Mond aber­mals Saturn in nur 3 ½ Grad nord­öst­li­chen Abstand.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur im Stern­bild Löwe stand im Vor­mo­nat in einer größ­ten öst­li­chen Elon­ga­ti­on zur Son­ne und wird am 12. August sta­tio­när. Anschlie­ßend eilt er schnell wie­der rück­läu­fig auf die Son­ne zu, die er am 26. des Monats auch erreicht. An die­sem Tag steht er in einer unte­ren Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Somit bleibt der inners­te Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems im gesam­ten Monat August unsicht­bar. Nur von süd­li­che­ren Stand­or­ten aus kann der Pla­net noch in den ers­ten August­ta­gen nied­rig am Abend­him­mel auf­ge­spürt wer­den. Am 2. August erreicht Mer­kur das Aphel sei­ner Bahn und befin­det sich dann 70 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne entfernt.

Die Venus steht nach wie vor als hel­ler Mor­gen­stern im Osten und erreicht in die­sem Monat ihre größ­ten Abstand zum Hori­zont, mit gut 25 Grad bei Son­nen­auf­gang. Damit kön­nen wir sie nun in ihrer bes­ten Mor­gen­sicht­bar­keit des Jah­res beob­ach­ten. Mit einer Hel­lig­keit von ‑4,0 mag, ist sie nach dem Mond das hells­te Objekt am Nacht­him­mel und wan­dert zunächst noch wei­ter durch die Zwil­lin­ge. Am 21. des Monats zieht sie 7 Grad süd­lich an Pol­lux (Beta Gemi­no­rum) vor­bei. Am 24. August wech­selt sie in das Stern­bild Krebs. Ende des Monats geht ihre Hel­lig­keit leicht auf ‑3,9 mag zurück. Am 3. August zeigt sich das 14,5 Bogen­se­kun­den gro­ße Venus­scheib­chen zu ¾ beleuch­tet. Bis Ende August ver­grö­ßert sich ihr Beleuch­tungs­grad auf 84%. Ihr Durch­mes­ser schrumpft in die­ser Zeit wei­ter auf 12,5 Bogen­se­kun­den. Im Lau­fe des Monats geht die Venus immer spä­ter über dem Ost­ho­ri­zont auf. Am 1. des Monats erscheint sie um 2:19 Uhr und am 31. August erst um 3:12 Uhr Som­mer­zeit. Am 19. steht die dün­ne Sichel des abneh­men­den Mon­des knapp 2,5 Grad süd­lich des Morgensterns.

Unser roter Nach­bar Mars zieht durch die Stern­bil­der Krebs und Löwe und stand am 27. Juli in Kon­junk­ti­on mit der Son­ne. Somit bleibt Mars auch im August unbeobachtbar.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter bewegt sich immer schnel­ler wer­dend recht­läu­fig durch die Jung­frau und kann nach wie vor noch am Abend­him­mel auf­ge­fun­den wer­den. Die Sicht­bar­keits­dau­er des Pla­ne­ten ver­kürzt sich aber dra­ma­tisch. Am 1. August geht Jupi­ter um 23:02 Uhr unter. Am 31. August sinkt der Rie­sen­pla­net bereits um 21:12 Uhr Som­mer­zeit unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Somit steht Jupi­ter zum Ende der bür­ger­li­chen Däm­me­rung nur noch 7 Grad hoch über dem Hori­zont. In der Abend­däm­me­rung des 25. August begeg­net die dün­ne Sichel des zuneh­men­den Mon­des den Rie­sen­pla­ne­ten in einem Abstand von nur 2,5 Grad.

Der Ring­pla­net Saturn im Stern­bild Schlan­gen­trä­ger steht schon bei Ein­bruch der Dun­kel­heit knapp 20 Grad hoch im Süden. Der Pla­net wan­dert immer lang­sa­mer wer­dend rück­läu­fig durch das Stern­bild und kommt am 25. August schließ­lich zum Still­stand. Damit endet auch sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Danach wan­dert er wie­der recht­läu­fig über dem Him­mel. Die Hel­lig­keit sinkt in die­ser Zeit von 0,2 auf 0,4 mag. Im Tele­skop erscheint Saturn als 17 Bogen­se­kun­den gro­ßes Scheib­chen. Sein Ring ist mit 26,8 Grad fast maxi­mal geöff­net. Des Wei­te­ren ver­la­gert der Ring­pla­net sei­ne Unter­gän­ge in die Zeit vor Mit­ter­nacht. Zu Beginn des Monats steht Saturn um 21:46 Uhr im Süden und geht um 1:50 Uhr unter. Ende August steht der Pla­net bereits um 19:46 Uhr im Meri­di­an und sinkt um 23:46 Uhr Som­mer­zeit unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Am 2. und 30. August erhält Saturn Besuch vom zuneh­men­den Mond.

Ura­nus wird im Stern­bild Fische immer bes­ser sicht­bar und kann ab Mit­te August schon vor Mit­ter­nacht gut beob­ach­tet wer­den. Am 3. des Monats kommt der grün­lich leuch­ten­de und schein­bar 3,6 Bogen­se­kun­den gro­ße Pla­net zum Still­stand und setzt zu sei­ner Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an. Danach wan­dert er zunächst lang­sam wie­der rück­läu­fig durch den Tier­kreis. Am 1. August geht Ura­nus um 23:11 Uhr auf. Am 31. August erfolgt der Ura­nus­auf­gang bereits um 21:12 Uhr Som­mer­zeit. Durch die nahe Oppo­si­ti­on steigt die Hel­lig­keit auf 5,7 mag, so dass Ura­nus unter einem dunk­len Land­him­mel theo­re­tisch schon mit blo­ßem Auge sicht­bar ist. Dabei befin­det er sich knapp 1 Grad nörd­lich vom 4,3 mag hel­len Stern Omi­kron in den Fischen.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun kann kurz vor sei­ner Oppo­si­ti­on schon in den Abend­stun­den beob­ach­tet wer­den und wan­dert rück­läu­fig durch den Was­ser­mann. Er erreicht schließ­lich in den ers­ten Sep­tem­ber­ta­gen sei­ne Oppo­si­ti­ons­stel­lung. Aller­dings ist er mit einer Hel­lig­keit von 7,8 mag nur ein Objekt für Fern­glä­ser und Tele­sko­pe und erscheint mit einem schein­ba­ren Durch­mes­ser von 2,3 Bogen­se­kun­den nur als bläu­li­ches Scheib­chen. Der 3,7 mag hel­le Stern Lamb­da Aqr kann als Auf­such­hil­fe die­nen, da Nep­tun von ihm aus gese­hen nur 1,5 Grad öst­lich steht. Zu Beginn des Monats geht Nep­tun um 21:57 Uhr auf und erreicht um 3:27 Uhr den Meri­di­an. Ende des Monats über­schrei­tet der Pla­net bereits zwei Stun­den frü­her die öst­li­che Hori­zont­li­nie und befin­det sich um 1:26 Uhr Som­mer­zeit im Süden. Am 10. August steht der abneh­men­de Mond knapp 1 ½ Grad süd­lich des Planeten.

Der ehe­ma­li­ge Pla­net und Zwerg­pla­net (134340) Plu­to kann im Stern­bild Schüt­ze auf­ge­fun­den wer­den und besitzt eine schein­ba­re Hel­lig­keit von nur 14,4 mag. Somit ist der Him­mels­kör­per im Ster­nen­ge­wim­mel der Milch­stra­ße selbst mit gro­ßen Tele­sko­pen nur schwie­rig zu erken­nen. Die Kul­mi­na­tio­szei­ten des Zwerg­pla­ne­ten ver­frü­hen sich von anfangs 23:38 Uhr Som­mer­zeit auf gut zwei Stunden.

Helle Kometen und Planetoiden

Der erst am 19. Juli 2017 im Stern­bild Wal­fisch vom auto­ma­ti­schen Super­no­va-Such­pro­gramm ASAS-SN auf dem Cer­ro Tolo­lo in Chi­le ent­deck­te Komet C/2017 O1 erlitt kurz nach sei­ner Ent­de­ckung einen Hel­lig­keits­aus­bruch. Somit könn­te der Komet in der Zeit sei­ner Son­nen- und Erd­nä­he Mit­te Okto­ber rund 7,5 mag hell wer­den und in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen hoch an unse­rem Him­mel beob­acht­bar sein. Im August bewegt sich C/2017 O1 durch die Stern­bil­der Eri­danus, Wal­fisch und Stier und steht dann mit rund 9,5 mag am Mor­gen­him­mel. Ab Sep­tem­ber ver­bes­sern sich die Sicht­be­din­gun­gen des Kome­ten zu Beginn der astro­no­mi­schen Däm­me­rung spürbar.

Der Komet C/2015 ER61 (Pan­STARRS) stand in den letz­ten Mona­ten zu nah bei der Son­ne, um ihn erfolg­reich beob­ach­ten zu kön­nen. Im August ver­bes­sern sich aber die Sicht­be­din­gun­gen für den Schweif­stern am Mor­gen­him­mel. Er ist im Stern­bild Stier zu fin­den und zieht Mit­te August durch den süd­li­chen Teil der Ple­ja­den. Aller­dings stört der abneh­men­de Mond die Beob­ach­tung noch bis zum 17. August. Mit einer Hel­lig­keit zwi­schen 9,5 bis 10 mag kann er noch in klei­ne­ren bis mitt­le­ren Tele­sko­pen auf­ge­fun­den wer­den. Für Astro­fo­to­gra­fen ergibt sich die Gele­gen­heit in die­ser Zeit, den Kome­ten mit­samt der inter­es­san­ten Nebel­land­schaft der Ple­ja­den abzu­bil­den. Mit­te Juni wur­de ein Kern­frag­ment von 15 mag Hel­lig­keit ent­deckt, dass sich vom Haupt­kern lang­sam ent­fern­te und wahr­schein­lich für den Hel­lig­keits­aus­bruch im Früh­jahr 2017 ver­ant­wort­lich war.

Der kurz­pe­ri­odi­sche Komet 213P/Van Ness kann im August mit 12 mag Hel­lig­keit im Schüt­zen auf­ge­fun­den wer­den und bewegt sich wei­ter in Rich­tung Nor­den. Damit ver­bes­sert er sei­ne Sicht­be­din­gun­gen im Lau­fe des Monats ein wenig. Mit sei­ner Hel­lig­keit, ist der Schweif­stern aller­dings ein Objekt für gro­ße Teleskope.

Der kurz­pe­ri­odi­sche Komet 217P/LINEAR kann im nörd­li­chen Teil des Stern­bilds Ori­on auf­ge­spürt wer­den und steht am Mor­gen­him­mel. Sei­ne Hel­lig­keit wird vor­aus­sicht­lich 12 mag betra­gen, so dass er in gro­ßen Tele­sko­pen beob­ach­tet wer­den kann. Mit­te August zieht er in nur 2 Grad nörd­li­chen Abstand an Lamb­da Ori vor­bei, der als Auf­such­hil­fe für den Kome­ten die­nen kann.

Der Komet C/2016 R2 (Pan­STARRS) läuft vom Stern­bild Eri­danus kom­mend in den Ori­on in Rich­tung Osten und ist mit einer Hel­lig­keit von 13 mag zu Beginn des Monats noch ein Objekt für Spe­zia­lis­ten am Mor­gen­him­mel. Ende des Monats ist sei­ne Hel­lig­keit bereits auf 12 mag ange­stie­gen. Im Spät­herbst und Win­ter erreicht der Komet vor­aus­sicht­lich eine Hel­lig­keit von 10 mag und ist dann in mitt­le­ren Tele­sko­pen zu beob­ach­ten. Ende des Monats kann der Schweif­stern nur 1 Grad süd­lich von Eta Orio­nis auf­ge­fun­den werden.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres wan­dert recht­läu­fig durch die Zwil­lin­ge und kann am Mor­gen­him­mel beob­ach­tet wer­den. Die Hel­lig­keit beträgt 8,4 mag, so dass Ceres in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen auf­ge­fun­den wer­den kann. Am 13. August zieht die Venus in nur 2 ½ Grad süd­li­chen Abstand am Zwerg­pla­ne­ten vor­bei. Die Auf­gangs­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 2:39 Uhr auf 1:36 Uhr Som­mer­zeit. Am 20. August steht Ceres in der Nähe des 5,8 mag hel­len Sterns 48 Gemi­no­rum. Der gegen­sei­ti­ge Abstand beträgt dabei nur 3 Bogenminuten.

Der Aste­ro­id (2) Pal­las wan­dert durch das Stern­bild Eri­danus und ist ein Objekt für den Mor­gen­him­mel. Ihre Hel­lig­keit steigt im Lau­fe des Monats von anfangs 9,5 auf 9,0 mag. Zu Beginn des Monats geht Hebe um 1:16 Uhr auf und Ende August bereits um 0:11 Uhr Sommerzeit.

(6) Hebe kann im Stern­bild Schlan­gen­trä­ger auf­ge­fun­den wer­den und wird in der letz­ten August­wo­che wie­der schwä­cher als 10 mag. Am 1. August sinkt der 9,6 mag hel­le Aste­ro­id um 2:58 Uhr unter den Hori­zont. Am 31. August erfolgt der Unter­gang bereits um 0:43 Uhr Sommerzeit.

Der Aste­ro­id (7) Iris bewegt sich recht­läu­fig durch die Fische und wech­selt am 5. des Monats in den Wid­der. Sie stei­gert ihre Hel­lig­keit von anfangs 9,2 auf 8,5 mag, so dass sie bereist ein­fach in Fern­glä­sern und Tele­sko­pen sicht­bar wird. Ihre Auf­gangs­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 22:21 Uhr auf 20:28 Uhr Sommerzeit.

Der Aste­ro­id mit der Num­mer 25 Pho­caea erreicht am 11. August 2017 die Oppo­si­ti­ons­stel­lung im Stern­bild Füchs­chen. Lei­der wird der Him­mels­kör­per zu die­sem Zeit­punkt nicht hel­ler als 10,0 mag. Zu Beginn des Monats steht Pho­caea um 1:01 Uhr im Süden und Ende August bereits um 22:46 Uhr Sommerzeit.

(89) Julia kann zunächst noch in den Fischen auf­ge­fun­den wer­den. Am 13. des Monats wech­selt der Klein­pla­net in das Stern­bild des Pega­sus. Ihre Hel­lig­keit nimmt im Lau­fe des Monats zu von anfangs 9,7 auf 9,0 mag zu. Am 1. August steht Julia um 3:41 Uhr in ihrem höchs­ten Punkt im Süden und am 31. August bereits um 1:19 Uhr Sommerzeit.

Meteorströme

Die mil­den und hof­fent­lich auch kla­ren Som­mer­näch­te im August sind prä­de­sti­niert für den bekann­tes­ten Mete­or­strom des Jah­res: Die Per­sei­den. Sie tau­chen in jedem Jahr zwi­schen Mit­te Juli bis zum 24. August auf. Lei­der wird das Maxi­mum die­ses ergie­bi­gen Mete­or­stroms nach­hal­tig vom Mond gestört. Das Maxi­mum ist am Mor­gen des 11. August zu erwar­ten. Aber auch in der Nacht vor und nach dem Maxi­mum sind mit erhöh­ten Fall­ra­ten zu rech­nen. Vor allem in den Mor­gen­stun­den, wenn der Radi­ant zu Beginn der Mor­gen­däm­me­rung gut 70 Grad Höhe erreicht, sind die meis­ten Stern­schnup­pen sicht­bar. Die Meteo­re schei­nen dabei aus einem Gebiet zu kom­men, das sich ca. 2 Grad öst­lich vom Stern Eta Pers­ei ent­fernt befin­det. Zum Maxi­mums­zeit­punkt sind bis zu 100 Stern­schnup­pen pro Stun­de sicht­bar, die mit einer Geschwin­dig­keit von 59 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Neben den nor­mal hel­len Stern­schnup­pen, gibt es auch eini­ge sehr hel­le Exem­pla­re mit bis zu 0 mag Hel­lig­keit und dar­über hin­aus. Der Ursprung der Per­sei­den geht auf den peri­odi­schen Kome­ten 109P/S­wift-Tuttle zurück, der eine Umlauf­zeit von 120 Jah­ren besitzt.

In der ers­ten August­hälf­te kön­nen auch die Süd­li­chen-Del­ta-Aqua­ri­den sowie die hori­zont­na­hen Capri­corn­i­den beob­ach­tet wer­den, die Ein­tritts­ge­schwin­dig­kei­ten von 41 bzw. 21 Kilo­me­ter pro Sekun­de besit­zen. Bei­de Strö­me zei­gen nur eine gerin­ge Akti­vi­tät von 2 bis 3 Stern­schnup­pen pro Stun­de. Die Akti­vi­täts­dau­er der Capri­corn­i­den reicht noch bis zum 15. August und der der Süd­li­chen Del­ta-Aqua­ri­den noch bis zum 23. August.

Erwäh­nens­wert sind im Monat August noch die Kap­pa-Cyg­ni­den, deren Radi­ant sich im Stern­bild Schwan befin­det. Die­ser mit rund 3 bis 5 Stern­schnup­pen pro Stun­de nicht gera­de rei­che Strom, ist vom 3. bis 25. August aktiv – mit einem Maxi­mum in der Nacht vom 17. auf den 18. August. Der Radi­ant steht in den Abend­stun­den fast im Zenit. Der abneh­men­de Mond wird die Beob­ach­tung die­ses Stern­schnup­pen­stroms nicht stö­ren, weil die­ser erst kurz vor Beginn der Mor­gen­däm­me­rung auf­geht. Die Meteo­re sind mit 25 km/s Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit sehr lang­sam, so dass sie sich gut von ande­ren Mete­or­strö­men unter­schei­den. Es kön­nen aber auch eini­ge sehr hel­le Exem­pla­re dabei sein. Am 13. August 2007 konn­ten zahl­rei­che Boli­den zwi­schen ‑4 und ‑5 mag Hel­lig­keit beob­ach­tet wer­den. Der Ursprungs­kör­per der Kap­pa-Cyg­ni­den hat sich ver­mut­lich aufgelöst.

Zwi­schen dem 25. August und 5. Sep­tem­ber sind außer­dem noch die Alpha-Auri­gi­den sicht­bar, des­sen Maxi­mum am 31. August zu erwar­ten ist. Der Radi­ant befin­det sich süd­lich des Sterns Capel­la im Stern­bild Fuhr­mann. Mit 6 bis 10 Stern­schnup­pen pro Stun­de, ist die­ser Strom eben­falls nicht sehr aus­ge­prägt. Aller­dings wur­den in der Ver­gan­gen­heit schon Raten zwi­schen 30 und 40 Meteo­ren pro Stun­de regis­triert. Als Ursprungs­kör­per der Alpha-Auri­gi­den gilt der Komet C/1911 N1 Kiess, der eine Umlauf­zeit von unge­fähr 2.500 Jah­ren besitzt. Im Jahr 2007 kam es zu einer engen Pas­sa­ge zwi­schen der Erde und der Umlauf­bahn des Kome­ten, wodurch eine Zeni­tra­te von ca. 120 Stern­schnup­pen pro Stun­de beob­ach­tet wer­den konnte.

Die Ant­he­l­ionquel­le ist über das gesam­te Jahr aktiv und pro­du­zie­ren lang­sa­me Meteo­re aus der Eklip­tik­re­gi­on, öst­lich des Gegen­son­nen­punkts. Die Radi­an­ten­po­si­ti­on wan­dert im August vom Stern­bild Was­ser­mann in die Fische. Auch hier sind nicht mehr als 1 bis 2 Meteo­re pro Stun­de zu erwar­ten, die mit rund 30 Kilo­me­tern pro Sekun­de in die Erd­at­mo­sphä­re eindringen.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Sternhimmel im August 2017

Der Stern­him­mel am 15. August 2017 um 23:00 MESZ

Im Norden

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit fin­den wir das Stern­bild Gro­ßer Bär, mit der ein­präg­sa­men Figur des Gro­ßen Wagens, schon recht nied­rig aber immer noch gut sicht­bar über dem Nord­west­ho­ri­zont. Die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens wei­sen fünf­mal ver­län­gert direkt auf den Polar­stern, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Wagen­kas­ten des Klei­nen Bären steigt nun eben­falls lang­sam wie­der her­ab. Immer tie­fer sinkt auch der Dra­che, des­sen auf­fäl­li­ger Kopf jetzt west­lich des Zenits zu fin­den ist. Sein lan­ger Kör­per schlän­gelt sich um die Figur des Klei­nen Wagens her­um. Dage­gen steigt das Stern­bild Kepheus, rechts ober­halb des Klei­nen Bären gele­gen, immer höher und erreicht in der kom­men­den Stun­de schließ­lich die Zenit­re­gi­on. Bei guter Hori­zont­sicht fun­kelt nied­rig im Nord­os­ten die hell leuch­ten­de Kapel­la im Stern­bild Fuhr­mann auf­fäl­lig vor sich hin. Ober­halb des Fuhr­manns sind die schwa­chen Ster­ne des Stern­bilds Giraf­fe nur schwer aus­zu­ma­chen. Eben­falls im Nord­os­ten ist auch schon der Per­seus voll­stän­dig über dem Hori­zont erschie­nen. Halb­hoch am Him­mel ent­de­cken wir schließ­lich noch das W‑förmige und recht auf­fäl­li­ge Stern­bild der Kassiopeia.

Im Osten

Genau im Osten steht nun das mäch­ti­ge Pega­sus­qua­drat als auf­fäl­ligs­te Figur des nahen­den Herbs­tes über dem Hori­zont. Die Ster­nen­ket­te der Andro­me­da schließt sich unmit­tel­bar öst­lich an den Pega­sus an. Dabei gehört der lin­ke obe­re Stern des Pega­sus­qua­drats bereits zum Stern­bild Andro­me­da. In der Andro­me­da befin­det sich auch die nächst grö­ße­re Nach­bar­ga­la­xie unse­rer eige­nen Milch­stra­ßen­sys­tems, die Andro­me­da­ga­la­xie in 2,5 Mil­lio­nen Licht­jah­ren Ent­fer­nung. Die­se kann unter einem rela­tiv dunk­len Him­mel schon leicht mit blo­ßem Auge als aus­ge­dehn­ter Licht­fleck erkannt wer­den. Unter­halb des Pega­sus sind die Fische und noch wei­ter im Süd­os­ten bereits der Was­ser­mann über dem Hori­zont erschie­nen. Öst­lich der Fische, direkt unter­halb der Andro­me­da gele­gen, kön­nen wir die bei­den Stern­bil­der Drei­eck und Wid­der erken­nen, die aller­dings noch recht nied­rig über dem Ost­ho­ri­zont zu fin­den sind. Direkt im Nord­os­ten steht der Per­seus und dar­über des ein­präg­sa­me Stern­bild Kas­sio­peia sowie die unschein­ba­re Eidech­se. Noch wei­ter höher in Rich­tung Zenit ent­de­cken wir schließ­lich noch den Kepheus und das Stern­bild Schwan, das auf­grund sei­ner ein­präg­sa­men Form oft auch als Kreuz des Nor­dens bezeich­net wird.

Im Süden

Der Süd­him­mel wird nun von der hel­len Som­mer­milch­stra­ße und dem auf­fäl­li­gen Som­mer­drei­eck domi­niert. Gebil­det wird das Drei­eck aus den hel­len Haupt­ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Ata­ir im Adler. Deneb befin­det sich dabei nahe­zu in Zenit­nä­he und über­schrei­tet soeben den Meri­di­an. Die Wega hat ihren Meri­di­an­durch­gang bereits hin­ter sich. Ata­ir steht nun fast genau im Süden und in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont. West­lich der Lei­er gele­gen schließt sich der Her­ku­les und dar­un­ter der Schlan­gen­trä­ger mit dem Schwanz der Schlan­ge an. Inmit­ten der Milch­stra­ße erken­nen wir zwi­schen Schwan und Adler die eher unschein­ba­ren Stern­bil­der Füchs­chen und Pfeil. Durch die­se Regi­on ver­läuft der Cyg­nus-Rift der Milch­stra­ße in Rich­tung Süden her­ab. Dabei han­delt es sich um dunk­le Staub­fah­nen aus inter­stel­la­rer Mate­rie, die das Licht dahin­ter lie­gen­der Ster­ne ver­deckt. Unmit­tel­bar öst­lich der Milch­stra­ße befin­den sich noch Del­phin und das Fül­len. Unter einem dunk­len und kla­ren Land­him­mel fällt unter­halb des Adlers die hel­le Schild­wol­ke im Stern­bild Schild auf. Dabei han­delt es sich um eine hel­le und aus­ge­dehn­te Stern­wol­ke in der Milch­stra­ße. Noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont ent­de­cken wir den Schüt­zen, der die recht ein­präg­sa­me Form einer Tee­kan­ne besitzt und in dem sich das Zen­trum unse­rer Gala­xis befin­det. Die­ser hat vor unge­fähr einer hal­ben Stun­de sei­nen höchs­ten Punkt über­schrit­ten und ver­sinkt nun wie­der unter dem Hori­zont. Die hel­le Milch­stra­ße in die­ser Regi­on beher­bergt zahl­rei­che Deep-Sky-Objek­te, die wir auch mit Hil­fe eines Feld­ste­chers ent­de­cken kön­nen. Dicht über dem Süd­west­ho­ri­zont ste­hen noch eini­ge Ster­ne des Skor­pi­ons und dar­über der mäch­ti­ge Schlan­gen­trä­ger. Zwi­schen den Stern­bil­dern Schlan­gen­trä­ger, Skor­pi­on und Schüt­ze ent­de­cken wir auch den Ring­pla­ne­ten Saturn nied­rig über dem Hori­zont. Bli­cken wir dage­gen auf die gegen­über­lie­gen­de Sei­te des Meri­di­ans, sehen wir den Stein­bock schon voll­stän­dig über dem Süd­ost­ho­ri­zont auf­stei­gen sowie ein Teil des Herbst­stern­bilds Wassermann.

Im Westen

Bli­cken wir genau in Rich­tung Wes­ten fällt in nied­ri­ger Höhe der oran­ge leuch­ten­de Stern Ark­tur im Stern­bild Bären­hü­ter auf. Der Bären­hü­ter besitzt annä­hernd die Form eines Kin­der­dra­chens. Links ober­halb die­ses Stern­bilds erken­nen wir die mar­kan­te Figur der Nörd­li­chen Kro­ne. Ober­halb der Kro­ne gele­gen steht der eher unauf­fäl­li­ge Her­ku­les. In die­sem Stern­bild soll­te unter einem dunk­len Land­him­mel bereits der hel­le Kugel­stern­hau­fen Mes­sier 13 als unschar­fes Stern­chen erkenn­bar sein, der unter­halb des rech­ten obe­ren Kas­ten­stern des Her­ku­les zu fin­den ist. Süd­lich der Nörd­li­chen Kro­ne befin­det sich der Kopf der Schlan­ge, der vom mäch­ti­gen Schlan­gen­trä­ger im Süd­wes­ten getra­gen wird und der im Lau­fe der Nacht eben­falls im Wes­ten unter­ge­hen wird. Direkt unter­halb des Schlan­gen­trä­ger ver­schwin­den nun auch die letz­ten Ster­ne des Skor­pi­ons sowie die bei­den Pla­ne­ten Saturn und Mars unter dem Hori­zont. Rechts vom Bären­hü­ter im Nord­wes­ten ent­de­cken wir das Stern­bild Gro­ßer Bär mit der bekann­ten Figur des Gro­ßen Wagens. Dar­über befin­det sich der lang gezo­ge­ne Kör­per des Dra­chen, des­sen auf­fäl­li­ger und annä­hernd rau­ten­för­mi­ger Kopf sich noch in der Nähe des Zenits befin­det. Unter­halb der Deich­sel des Gro­ßen Wagens ent­de­cken wir die Jagd­hun­de und, noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont, das nur aus schwa­chen Ster­nen bestehen­de Stern­bild Haar der Bere­ni­ke. Auf­grund der hori­zont­na­hen Stel­lung ver­schwin­den die­se Ster­ne aller­dings schon im Horizontdunst.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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