Der Lauf des Mondes
Am 1. Juni steigt der abnehmende Mond erst in der beginnenden Morgendämmerung über dem östlichen Horizont, bis wir ihn am 3. Juni als sehr schmale Sichel und kurz vor Sonnenaufgang über dem Horizont auffinden können. Am 5. Juni ist schon die Neumondphase erreicht. Wir müssen uns dann noch bis zum 7. des Monats gedulden, bis wir die zunehmende Mondsichel tief im Westen in der Abenddämmerung aufspüren können. An den nächsten Abenden steigt unser Erdtrabant immer höher über den Horizont auf und durchläuft nacheinander die Sternbilder Krebs und Löwe. Am 11. Juni befindet sich der Mond nur 2 ½ Grad südlich des Riesenplaneten Jupiter. Nur einen Abend später sehen wir ihn im Ersten Viertel. Nachdem unser Erdtrabant die Jungfrau durchquert hat, können wir ihn in der Nacht vom 17. auf den 18. Juni nur 7 Grad nördlich an Mars im Sternbild Waage vorbei laufen sehen. Am 18. befindet er sich schließlich 3 Grad nordwestlich des Ringplaneten Saturn und nur 9 Grad nördlich von Antares, dem Hauptstern im Sternbild Skorpion. Nachdem unser stille Begleiter das Sternbilder Schlangenträger durchquert hat, steht er kurz nach Mitternacht des 22. Juni als Vollmond niedrig über dem Südhorizont.Nach der Vollmondphase wird der Mond schnell ein Objekt für die zweite Nachthälfte und durchquert das Sternbild Steinbock und anschließend den Wassermann. In den frühen Morgenstunden des 26. Juni wird der äußere Planet Neptun, rund eine Stunde nach Mitternacht, vom Halbmond bedeckt. Das Ereignis, rund 10 Grad hoch über dem Horizont, dauert nur eine halbe Stunde. Außerdem tritt der 3,7 mag helle Stern Lambda Aquari, gegen 1:15 Uhr, an der dunklen Mondseite wieder aus. Am 27. des Monats erreicht der Erdtrabant das Letzte Viertel und geht dann bis zum Ende des Monats weit nach Mitternacht auf.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur erreicht am 5. Juni mit 24°11′ seine größte westliche Elongation von der Sonne. Aufgrund der flachen Ekliptiklage am Morgenhimmel, ist der innere Planet von unseren Breiten aus leider kaum sichtbar. Mitte des Monats steht der Planet, zum Ende der bürgerlichen Dämmerung, nur 2 Grad hoch über dem Ostnordosthorizont. Nur Beobachter südlich von 42° nördlicher Breite haben eine deutlich größere Chance, den 0,4 mag hellen Merkur dicht über dem Horizont aufzuspüren. Nach seiner Elongation nähert sich Merkur der Sonne wieder rechtläufig an und steht dann Anfang Juli in oberer Konjunktion mit ihr.
Unser Schwesterplanet Venus steht am 6. Juni in oberer Konjunktion mit der Sonne und hält sich mit ihr am Taghimmel auf. Am 7. Juni durchwandert sie auch den aufsteigenden Knoten ihrer Bahn und wird dabei von der Sonne bedeckt. So eine Bedeckung findet nur alle 8 Jahre statt. Zumeist wandert die Venus in einigen Abstand an unserem Zentralgestirn nördlich oder südlich vorbei. Somit bleibt Venus im gesamten Monat Juni unsichtbar.
Der rote Planet Mars ist nach seiner Opposition im Mai immer noch fast die gesamte Nacht über rückläufig im Sternbild Waage sichtbar. Er kulminiert bereits um Mitternacht und verringert seine Sichtbarkeit am Morgenhimmel. Zum Monatsende wird Mars wieder stationär und beendet seine Oppositionsperiode. Anschließend bewegt er sich wieder rechtläufig entlang der Ekliptik. Seine Helligkeit sinkt von anfangs ‑2,0 auf ‑1,4 mag zum Monatsende hin stark ab. Auch sein scheinbarer Durchmesser schrumpft von anfangs 18,6 auf nur noch 16,4 Bogensekunden. Allerdings bleibt er ein auffälliges Objekt am Himmel, mit knapp 20 Grad Horizontabstand zur Kulmination. Am 1. Juni geht Mars um 4:12 Uhr unter. Am 30. Juni verschwindet der Rote Planet bereits um 1:57 Uhr Sommerzeit unter der südwestlichen Horizontlinie. Am 17. Juni kommt es zu einer Begegnung mit dem zunehmenden Mond über dem Südhorizont. In der Nähe von Mars befinden sich auch der Planet Saturn sowie der Hauptstern Antares im Skorpion.
Der Riesenplanet Jupiter ist ein Objekt für die erste Nachthälfte und bewegt sich rückläufig durch das Sternbild Löwe. Gegen Monatsende geht er bereits kurz nach Mitternacht unter. Auch seine scheinbare Helligkeit sinkt leicht von anfangs ‑2,0 auf ‑1,9 mag. Der Durchmesser des Jupiterscheibchen geht, aufgrund der zunehmenden Erdferne, ebenfalls zurück von anfangs 37 auf nunmehr 34 Bogensekunden. Zu Beginn des Monats geht Jupiter um 2:10 Uhr unter. Ende Juni verschieben sich seine Untergangszeiten auf 0:17 Uhr Sommerzeit. Am 11. Juni zieht der zunehmende Mond nur 2,2 Grad südlich am Riesenplaneten vorbei.
Der Ringplanet Saturn erreicht am 3. Juni seine Oppositionsstellung im Sternbild Schlangenträger und ist somit die gesamte Nacht als 0,0 mag helles Objekt beobachtbar. Leider steht er von unseren Breiten aus gesehen nur knapp 20 Grad hoch über dem Horizont, so dass südlichere Standorte von Vorteil sind, um den Ringplaneten zu beobachten. Sein scheinbarer Durchmesser des Scheibchens erreicht zum Oppositionstermin 18,4 Bogensekunden und der Ringdurchmesser 41,8 Bogensekunden. Wir blicken zur Zeit auf die Nordseite des Rings, die zu uns 26 Grad geöffnet ist. Am Tag der Opposition geht Saturn um 20:52 Uhr auf und steht um 1:05 im Süden. Sein Untergang erfolgt am Morgen um 5:14 Uhr Sommerzeit. Seine Entfernung zu unserem Heimatplaneten beträgt an diesem Tag 1,348 Milliarden Kilometer. Bis zum Monatsende verfrühen sich seine Meridiandurchgänge auf 23:07 Uhr und seine Untergänge auf 3:21 Uhr. Die Helligkeit geht in dieser Zeit leicht zurück und beträgt am 30. Juni 0,2 Größenklassen. Am 19. Juni steht der fast volle Mond nur 3 Grad nördlich von Saturn.
Der blassgrün erscheinende Uranus bleibt am Morgenhimmel zunächst noch unbeobachtbar, weil sich der Planet noch nicht ganz aus den Strahlen der Sonne befreien kann. Erst im letzten Monatsdrittel wird der 5,9 mag helle Planet langsam wieder in der Dämmerung sichtbar. Sein Aufgang erfolgt am Monatsende bereits um 1:12 Uhr Sommerzeit.
Der äußere Planet des Sonnensystems Neptun ist ein Objekt für die zweite Nachthälfte und wird am 14. Juni im Sternbild Wassermann stationär. Damit beginnt auch seine diesjährige Oppositionsperiode. Er kann etwa ein halbes Grad südlich von Lambda Aqr aufgefunden werden. Aufgrund der hellen Sommernächte, kann man etwa ab der Mitte des Monats versuchen, nach dem scheinbar nur 2,3 Bogensekunden großen und 7,9 mag hellen Planeten Ausschau zu halten. Am 15. Juni geht Neptun um 1:01 Uhr Sommerzeit auf und am 30. des Monats bereits um Mitternacht. Am 26. des Monats zieht der abnehmende Halbmond an Neptun vorbei und bedeckt ihn von 1:06 Uhr bis 1:37 Uhr Sommerzeit.
Der Zwergplanet (134340) Pluto kann im Schützen aufgefunden werden und nähert sich seiner Oppositionsstellung, die er allerdings erst nächsten Monat erreicht. Mit 14 mag Helligkeit ist der Himmelskörper leider nur ein Objekt für große Teleskope.
Helle Kometen und Planetoiden
Der diffuse Komet 252P/LINEAR zog im März 2016 mit nur 5 Millionen Kilometern Abstand an der Erde vorbei und ist immer noch die gesamte Nacht im nördlichen Bereich des Sternbilds Schlangenträger sichtbar. Die Helligkeit sollte Anfang Juni allerdings schon knapp unter die 10. Größenklasse abgesunken sein und im Laufe des Monats weiterhin stark zurückgehen. Die nahezu kreisrunde und sehr diffuse Koma besitzt immer noch einen Durchmesser von knapp 10 Bogenminuten.
Der Komet C/2014 S2 (PanSTARRS) lief im April durch den Großen Bären und bewegt sich weiterhin in südlichere Richtung auf das Sternbild Löwe zu. Damit ist der Schweifstern weiterhin sehr gut am Abendhimmel sichtbar. Seine Helligkeit geht weiter langsam zurück und sollte Ende des Monats unter die 11. Größenklasse absinken. Somit ist der Komet, der eine gut kondensierte Koma von ca. 5 Bogenminuten Größe besitzt, noch gut in mittleren bis größeren Teleskopen beobachtbar.
Der Komet C/2014 W2 (PanSTARRS) kann im Sternbild Drache aufgefunden werden und ist zirkumpolar. Mit einer Helligkeit von rund 12 mag, ist er allerdings ein Objekt für größere Teleskope. Am 25. Juni zieht er am 3 mag hellen Stern Iota Draconis, in nur einem halben Grad Abstand, vorbei, der sehr gut als Aufsuchhilfe für den Schweifstern dienen kann. Am 30. Juni begegnet der Komet der Spindelgalaxie NGC 5907 im Drachen, was für Fotografen ein reizvolles Motiv darstellt.
Der Asteroid (2) Pallas im Sternbild Pegasus wird am 18. des Monats stationär und setzt zu seiner Oppositionsschleife an. Ab dem 26. Juni wird Pallas wieder heller als 10 mag. Ihre Aufgänge verfrühen sich von anfangs 23:06 Uhr auf 21:06 Uhr Sommerzeit.
Die zu Beginn noch 9,3 mag helle (7) Iris wird Ende Juni wieder schwächer als 10 mag und kann im Sternbild Skorpion aufgefunden werden. Am 1. Juni geht Iris um 4:41 Uhr unter. Am 30. Juni verschwindet der Asteroid bereits um 2:35 Uhr Sommerzeit unter die südwestliche Horizontlinie.
Der Asteroid Nr. 8 Flora erreicht am 11. Juni ihre Oppositionsstellung im Sternbild Schlangenträger und wird 9,4 mag hell. Zu Beginn des Monats steht die 9,6 mag helle Flora um 1:59 Uhr im Süden. Ende des Monats erfolgt ihr Meridiandurchgang bereits um 23:28 Uhr Sommerzeit. Bis Ende Juni sinkt ihre Helligkeit wieder auf 9,7 Magnituden ab.
Meteorströme
Vom 19. Mai bis 14. Juni sind die Tau-Herculiden aktiv. Sie gehen auf den Kometen 73P/Schwassmann-Wachmann zurück und erzeugen lediglich 2 Meteore pro Stunde. Die Geschwindigkeit der Teilchen beträgt dabei 15 km/s. Das Maximum der Tau-Herkuliden wird am 3. Juni erwartet. Der Radiant steht in unseren Breiten und zum Maximumszeitpunkt fast im Zenit. In Zukunft, besonders in den Jahren 2022 und 2049, könnte es zu höheren Aktivitätsraten kommen.
Seit 1966 werden zwischen dem 10. und 20. Juni die Juni-Lyriden beobachtet. Ihr Aktivitätsmaximum erreicht der Meteorstrom am 16. Juni. Gewöhnlich werden kaum mehr als 5 Meteore pro Stunde registriert, die mit einer Geschwindigkeit von 31 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Im Jahr 1996 kam es aber zu einer deutlich höheren Rate. Der Radiant befindet sich im Sternbild Leier, nur wenige Grad vom Hauptstern Wega entfernt, und steht demzufolge im Juni sehr hoch am Himmel. Ein Ursprungskörper für die Juni-Lyriden ist nicht bekannt.
Die Juni-Bootiden sind vom 22. Juni bis 2. Juli aktiv und stammen vom kurzperiodischen Kometen 7P/Pons-Winnecke ab. Teilchensimmulationen ergaben, dass am frühen Morgen des 23. Juni, gegen 2 Uhr Sommerzeit, eine erhöhte Aktivität stattfinden soll. Die Erde durchläuft zu diesem Zeitpunkt eine Teilchenwolke, die der Komet im Jahr 1921 freigesetzt hat. Der Radiant für den 23. Juni befindet an der Position RA 203° und Dec 52°, im nördlichen Teil des Sternbilds Bärenhüter, und demzufolge am Abend sehr hoch am Himmel. Leider wird der abnehmende Mond die Beobachtung nachhaltig stören. Die Zenitrate ist variabel und zum Teil so gering, dass sie kaum auffällt. Im Schnitt sind nicht mehr als 5 Meteore pro Stunde sichtbar. Am besten beobachtet man in Süddeutschland bzw. von Südeuropa aus, da die Nächte dort noch deutlich dunkler sind als im Norden der Republik, wo die Weißen Nächte stören. Eine Beobachtung lohnt sich in jedem Jahr, weil der Strom in verschiedenen Jahren mehr oder weniger starke Aktivitätsausbrüche zeigte. So stieg im Jahr 1998 die Zenitrate für kurze Zeit auf 100 Meteore pro Stunde und im Jahr 2004 auf 50 Meteore pro Stunde an. Weitere Ausbrüche gab es in den Jahren 1916 und 1927. Die Teilchen der Juni-Bootiden erzeugen mit 18 km/s extrem langsame Spuren. Somit lassen sich die Sternschnuppen dieses Stroms sehr gut von sporadischen Meteoren unterscheiden.
Die ekliptikalen Meteore der Anthelionquelle (nach älteren Quellen als Sagitariiden bezeichnet) sind im gesamten Monat Juni aktiv und kommen in diesem Monat aus Richtung des Sternbilds Schütze. Aufgrund der geringen Höhe des Ausstrahlungspunktes über dem Horizont, sind im Durchschnitt nur ein bis zwei Meteore pro Stunde zu erwarten. Die Eintrittsgeschwindigkeit der Teilchen liegt um 30 km/s.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat die bekannte Figur des Großen Wagens, der zum Sternbild des Großen Bären gehört, seine höchste Stellung im Zenit schon längst überschritten und steigt nun wieder langsam zum Nordwesthorizont herab. Um den Polarstern und damit die Nordrichtung aufzufinden, verlängern wir die beiden hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache. Der Polarstern ist der letzte Deichselstern des Kleinen Bären, dessen Wagenkasten sich jetzt ziemlich genau auf 12 Uhr Position und somit in seiner höchste Stellung über dem Nordhorizont befindet. Direkt rechts und oberhalb des Kleinen Bären gelegen erkennt man das Sternbild des Drachen, der sich um den Kleinen Bären herumwindet. Der rautenförmige Kopf des Drachen wird in der nächsten Stunde ebenfalls den Zenit erreichen.
In mittlerer Höhe im Nordosten, unterhalb von Kleiner Bär und Drache, entdecken wir das Sternbild Kepheus, in dem man die Form eines Hausdaches erahnen kann. Darunter steht die Kassiopeia, die die Form des Buchstabens „W“ besitzt und demzufolge im Volksmund auch als Himmels‑W bezeichnet wird. Sie hat ihre untere Kulmination schon längst überschritten. Hingegen hat das Sternbild Perseus gerade seine niedrigste Stellung erreicht und befindet sich nun genau über dem Nordhorizont. Ebenfalls in Horizontnähe, und westlich des Perseus gelegen, funkelt die gelblich leuchtende Capella im Sternbild Fuhrmann gemächlich vor sich hin. Oberhalb des Fuhrmanns und unterhalb von Kopf und den Vorderpfoten des Großen Bären, stehen noch die aus deutlich schwächeren Sternen bestehenden unscheinbaren Sternbilder Luchs und Giraffe.
Im Osten
Die östliche Himmelsgegend wird jetzt vom imposanten Sommerdreieck dominiert, das sich in halber Höhe über dem Horizont befindet. Es wird durch die drei hellen Sterne Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler gebildet. Genau zwischen Adler und Schwan befinden sich die kleinen unscheinbaren Sternbilder Delfin, Pfeil und Füchschen. Das Band unserer Heimatgalaxie, die Milchstraße, verläuft mitten durch das Sommerdreieck hindurch von links oben kommend zum südöstlichen Horizont herab. Unter einem dunklen und transparenten Landhimmel, sowie bei guter Horizontsicht im Südosten, sollte man auch schon die helle Schildwolke im Sternbild Schild, die neben dem hellen Milchstraßenzentrum der auffälligste Teil unserer Heimatgalaxie ist, erkennen können.
Oberhalb des Sommerdreiecks entdecken wir das Sternbild Herkules und einen Teil des Drachen, mit seinem markanten rautenförmigen Kopf. Im Sternbild Herkules lässt sich sehr gut der Kugelsternhaufen Messier 13 beobachten, der als unscharfer Lichtfleck bereits unter einem dunklen Himmel zu erkennen ist. Er befindet sich etwas unterhalb vom rechten oberen Kastenstern des Herkules. Im Nordosten gehen schon die ersten Sterne des Herbststernbilds Pegasus auf. Darüber erkennt man das unscheinbare und nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild der Eidechse und noch weiter höher im Nordosten, den Kepheus.
Im Süden
Blicken wir hoch in Richtung Süden, hat das Sternbild Bärenhüter, mit seinem auffällig hell und orange erscheinenden Hauptstern Arktur, den Südpunkt schon längst überschritten. Links daneben finden wir das Sternbild Nördliche Krone, das gerade dabei ist, den Meridian zu passieren. Noch weiter in Richtung Osten steht der Herkules, der in der nächsten halben Stunde seinen höchsten Punkt im Süden erreichen wird.
Unterhalb des Sternbilds Nördliche Krone befindet sich der Kopf der Schlange, die vom mächtigen Schlangenträger im Südosten getragen wird. Hier steht mit Messier 5, ein weiterer heller Kugelsternhaufen in Reichweite kleiner Teleskope. Unterhalb der Schlange geht gerade das Sternbild Waage durch den Meridian. Dort können wir auch einen hellen rötlichen „Stern“ beobachten, der normalerweise dort nicht hingehört. Hierbei handelt es sich um unseren Nachbarplaneten, dem Mars. Links neben der Waage erkennen wir den nördlichen Teil des Sternbilds Skorpion, mit seinem rötlich funkelnden Hauptstern Antares. Links oberhalb von Antares, im Sternbild Schlangenträger gelegen, befindet sich zurzeit der Ringplanet Saturn, der in der nächsten halben Stunden den Meridian überschreiten wird. Halbhoch im Südwesten stehen noch die reichen Galaxienjagdgründe des Sternbilds Jungfrau, mit dem hellen und weißlich leuchtenden Hauptstern Spica, sowie das Haar der Berenike.
Im Westen
Im Westen verschwinden nun langsam aber sicher die letzten Frühlingssternbilder. Der mächtige Löwe nähert sich jetzt immer weiter dem Westhorizont. Auch der unscheinbare Krebs, westlich des Löwenkopfes gelegen, ist schon im Horizontdunst verschwunden. Unterhalb des Löwen befindet sich Jupiter schon nahe am Westhorizont, der mit Abstand das hellste Objekt in dieser Himmelsgegend ist. Der Planet wird in den nächsten zwei Stunden unter dem Horizont verschwinden. Dicht über dem Nordwesthorizont funkeln noch die beiden hellen Hauptsterne Kastor und Pollux in den Zwillingen munter vor sich hin.
Hoch im Südwesten steht der Bärenhüter, mit dem hellen Hauptstern Arktur. Das Sternbild Großer Bär befindet sich ebenfalls noch in günstiger Beobachtungsposition hoch im Westen. Unterhalb der Wagendeichsel des Bären entdecken wir das unscheinbare Sternbild der Jagdhunde und noch weiter tiefer, das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild Haar der Berenike. Unterhalb des Haars der Berenike befindet sich noch die Jungfrau. Dicht über dem Südwesthorizont verschwinden gerade die beiden unscheinbaren Sternbilder Rabe und Becher unter dem Horizont.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.