Der Sternhimmel im Monat September 2013

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Der Lauf des Mondes

Zu Beginn des Monats ist der abneh­men­de Mond ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te und kann im Stern­bild Zwil­lin­ge auf­ge­fun­den wer­den. 7 Grad dar­über leuch­tet auch der Rie­sen­pla­net Jupi­ter. Am 2. Sep­tem­ber ist unser Erd­tra­bant bereits in den Krebs wei­ter­ge­wan­dert und befin­det sich kurz vor Beginn der Mor­gen­däm­me­rung in der Nähe unse­res roten Nach­barn Mars. Am 4. des Monats ist dann die letz­te Gele­gen­heit, die schma­le Mond­si­chel im Stern­bild Löwe am Mor­gen­him­mel zu beob­ach­ten, bis dann am 5. Sep­tem­ber schließ­lich die Neu­mond­pha­se erreicht ist.
Bis zum 8. Sep­tem­ber dau­ert es, bis wir die nun wie­der zuneh­men­de Sichel unse­res stil­len Beglei­ters am Abend­him­mel auf­spü­ren kön­nen. Die Sichel steht dann in der Nähe der Venus und des Haupt­sterns Spi­ca im Stern­bild Jung­frau. Am Nach­mit­tag die­ses Tages bedeckt der Mond gegen 15:15 Uhr sogar Spi­ca am hel­len Tag­him­mel. Am Abend des 9. Sep­tem­ber kann der Mond dann in der Nähe von Venus und Saturn auf­ge­fun­den wer­den. Am 10. erreicht der Erd­tra­bant die Waa­ge und steht am 11. des Monats in der Nähe von Ant­ares, dem Haupt­stern des Skor­pi­ons. Das 1. Vier­tel ist dann nur einen Abend spä­ter erreicht, wenn der Erd­tra­bant im Schlan­gen­trä­ger auf­ge­fun­den wer­den kann. Danach durch­läuft er die Stern­bil­der Stein­bock und Was­ser­mann, bis wir den Voll­mond am 19. Sep­tem­ber in den Fischen beob­ach­ten können.
Am 22. des Monats hat der Mond bereits den Wid­der erreicht. Der Mond kann nun wie­der über­wie­gend in der 2. Nacht­hälf­te beob­ach­tet wer­den. Am Mor­gen des 25. Sep­tem­ber steht er nahe dem offe­nen Stern­hau­fen der Hya­den und nörd­lich von Alde­ba­ran im Stier. Das letz­te Vier­tel ist dann am 27. des Monats erreicht. Am Mor­gen des 29. Sep­tem­ber fin­den wir ihn dann nahe Jupi­ter im Stern­bild Zwil­lin­ge und am Monats­letz­ten schließ­lich aber­mals im Krebs.

Die Planeten

Mer­kur befin­det sich nach sei­ner Kon­junk­ti­on im August zu nahe bei der Son­ne und bleibt unbe­ob­acht­bar. Er wan­dert recht­läu­fig durch den Tier­kreis und ent­fernt sich lang­sam wei­ter öst­lich von unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Am 25. Sep­tem­ber geht der flin­ke Pla­net durch das Aphel sei­ner Bahn.

Die Venus ist wei­ter­hin am Abend­him­mel sicht­bar und steht kurz nach Son­nen­un­ter­gang tief im Wes­ten. Sie wan­dert durch das Stern­bild Jung­frau und tritt am 18. in das Stern­bild Waa­ge über, wobei ihre Hel­lig­keit leicht zunimmt. Zum Monats­en­de beträgt die­se bereits ‑4,1 mag. Die Unter­gän­ge unse­res Schwes­ter­pla­ne­ten ver­frü­hen sich von anfangs 20:54 Uhr Som­mer­zeit um genau zwei Stun­den. Am 5. läuft sie in nur 1,7 Grad nörd­li­chen Abstand am Haupt­stern Spi­ca vor­bei. Am 8. und 9. des Monats ergibt sich ein net­ter Him­mels­an­blick in der Abend­däm­me­rung mit Saturn und der schma­len Mond­si­chel, dicht über dem süd­west­li­chen Hori­zont. Am 20. pas­siert die Venus noch den Ring­pla­ne­ten Saturn nur 3,8 Grad süd­lich. Der schein­ba­re Durch­mes­ser unse­res Schwes­ter­pla­ne­ten wächst auf 16 Bogen­se­kun­den. Der Beleuch­tungs­grad geht zurück und beträgt zum Monats­en­de 63%.

Mars wan­dert recht­läu­fig durch den Krebs und ver­bes­sert sei­ne Sicht­bar­keit am Mor­gen­him­mel. Rund 1 Stun­de vor Son­nen­auf­gang steht er bereits 30 Grad hoch über dem Hori­zont. Am 25. Sep­tem­ber wech­selt der Rote Pla­net ins Stern­bild Löwe. Zwi­schen dem 8. bis 10. Sep­tem­ber pas­siert der 1,6 mag hel­le und schein­bar 4 Bogen­se­kun­den gro­ße Mars den Stern­hau­fen Mes­sier 44, auch bekannt als Prae­se­pe, was sehr gut in Fern­glä­sern beob­ach­tet wer­den kann. Die Auf­gangs­zei­ten von Mars blei­ben nahe­zu kon­stant. Am 1. Sep­tem­ber geht der Pla­net um 2:44 Uhr Som­mer­zeit auf. Am 30. Sep­tem­ber erscheint Mars nur 10 Minu­ten frü­her über der öst­li­chen Horizontlinie.

Jupi­ter bewegt sich durch die Zwil­lin­ge und ist am Mor­gen­him­mel sicht­bar. Der Rie­sen­pla­net ver­la­gert sei­ne Auf­gän­ge in die Zeit vor Mit­ter­nacht und steht dann zu Beginn der Mor­gen­däm­me­rung hoch im Süd­os­ten. Die Hel­lig­keit nimmt von anfangs ‑2,0 auf ‑2,2 mag leicht zu. Sein Äqua­tor­durch­mes­ser steigt auf 38 Bogen­se­kun­den. Zu Beginn des Monats geht der Pla­net um 1:11 Uhr auf und zum Ende des Monats bereits um 23:35 Uhr Som­mer­zeit. Am 1. Sep­tem­ber zieht die abneh­men­de Mond­si­chel zwi­schen Mars und Jupi­ter vor­bei. Am 28. Sep­tem­ber steht der Mond aber­mals beim Riesenplaneten.

Saturn im Stern­bild Waa­ge ver­schwin­det zum Ende des Monats nun end­gül­tig vom Abend­him­mel und wird dann für den Rest des Jah­res unbe­ob­acht­bar. Am 8. und 9. des Monats wan­dert die Mond­si­chel an Saturn und Venus vor­bei, was sehr gut in der Abend­däm­me­rung beob­ach­tet wer­den kann. Am 20. Sep­tem­ber wird der 0,7 mag hel­le Saturn vom Abend­stern Venus ein­ge­holt. Die Unter­gän­ge des Ring­pla­ne­ten ver­frü­hen sich von anfangs 21:44 Uhr auf 19:56 Uhr Sommerzeit.

Ura­nus bewegt sich rück­läu­fig durch die Fische und steht dann am 3. Okto­ber in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Damit ist der grün­li­che Pla­net bereits die gan­ze Nacht über sicht­bar und steht kurz nach Mit­ter­nacht im Süden. Im Fern­rohr erscheint der 5,7 mag hel­le Pla­net nur 3,7 Bogen­se­kun­den groß. Anfang Sep­tem­ber erreicht Ura­nus um 3:07 Uhr den Meri­di­an. Ende Sep­tem­ber über­schrei­tet er bereits um 1:09 Uhr Som­mer­zeit sei­nen höchs­ten Punkt im Süden.

Der 7,8 mag hel­le und schein­bar 2,3 Bogen­se­kun­den gro­ße Nep­tun wird ein Objekt für die 1. Nacht­hälf­te und kann im Stern­bild Was­ser­mann auf­ge­fun­den wer­den. Er bewegt sich rück­läu­fig durch die­ses Stern­bild und stand im Vor­mo­nat der Son­ne genau gegen­über. Am 1. Sep­tem­ber steht der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems um 0:43 Uhr Som­mer­zeit im Süden. Am 30. Sep­tem­ber erreicht Nep­tun bereits zwei Stun­den frü­her den Meridian.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to wird am 20. Sep­tem­ber im Stern­bild Schüt­ze wie­der recht­läu­fig und been­det sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Mit einer Hel­lig­keit von 14,1 mag ist Plu­to im Ster­nen­ge­wim­mel der Milch­stra­ße kein ein­fa­ches Objekt für grö­ße­re Tele­sko­pe. Er erreicht sei­nen höchs­ten Stand schon zu Beginn der Nacht und steht dann rund 20 Grad hoch im Süden. Sei­ne Unter­gän­ge ver­frü­hen sich von anfangs 1:15 Uhr auf 23:16 Uhr Sommerzeit.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2012 F6 Lem­mon bewegt sich durch das Stern­bild Dra­che und ist mit einer Hel­lig­keit von anfangs 11 Magni­tu­den nur noch in grö­ße­ren Tele­sko­pen sicht­bar. Bis zum Monats­en­de sinkt die Hel­lig­keit auf unter 12. mag.

Der in den Medi­en titu­lier­te „Jahr­hun­dert­ko­met“ C/2012 S1 ISON kommt Ende Novem­ber in Son­nen­nä­he und soll sogar nega­ti­ve Hel­lig­kei­ten errei­chen. Aller­dings ist die zukünf­ti­ge Ent­wick­lung des Kome­ten immer noch unsi­cher. Zur Zeit ist der Komet 2 Grö­ßen­klas­sen schwä­cher als erwar­tet und bewegt sich in die­sem Monat vom Stern­bild Löwe kom­mend in den Krebs. Ende Sep­tem­ber soll ISON die 12. Grö­ßen­klas­se überschreiten.

Der kurz­pe­ri­odi­sche Komet 2P/Encke kommt am 21. Novem­ber wie­der in Son­nen­nä­he. Er ist am Mor­gen­him­mel sicht­bar und bewegt sich im Sep­tem­ber vom Stern­bild Per­seus in den Fuhr­mann. Zum Monats­en­de wird Encke vor­aus­sicht­lich wie­der hel­ler als 10 mag.

(3) Juno been­det in die­sem Monat die Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode und wird wie­der recht­läu­fig. Am 1. Sep­tem­ber wech­selt der Aste­ro­id vom Stern­bild Adler in den Stein­bock. Die Hel­lig­keit geht von anfangs 9,2 mag auf 9,6 mag wei­ter zurück. Am 1. des Monats ver­schwin­det Juno um 4:05 Uhr und am 30. Sep­tem­ber bereits um 1:48 Uhr Som­mer­zeit unter der west­li­chen Horizontlinie.

Aste­ro­id Nr. 7 Iris stand Mit­te August in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und kann im Stern­bild Was­ser­mann auf­ge­fun­den wer­den. Am 1. Sep­tem­ber erreicht der 8,1 mag hel­le Him­mels­kör­per um 23:37 Uhr den Meri­di­an. Am 30. Sep­tem­ber steht die nun 8,7 mag hel­le Iris bereits um 21:31 Uhr Som­mer­zeit im Süden.

(8) Flo­ra bewegt sich durch das Stern­bild Schüt­ze und ist zu Beginn des Monats noch 9,0 Magni­tu­den hell. Im letz­ten Monats­drit­tel ist der Aste­ro­id wie­der schwä­cher als 10 mag. Die Unter­gangs­zei­ten von Flo­ra ver­frü­hen sich von 1:28 Uhr auf 23:42 Uhr Sommerzeit.

(20) Mas­sa­lia kann im Stern­bild Wid­der auf­ge­fun­den wer­den und wird ab 19. Sep­tem­ber wie­der hel­ler als 10 mag. Am 1. des Monats steht Mas­sa­lia um 5:09 Uhr Som­mer­zeit in ihrem höchs­ten Punkt im Süden. Ende des Monats erreicht der Aste­ro­id bereits um 3:18 Uhr den Meridian.

Aste­ro­id Nr. 89 Julia steht am 25. Sep­tem­ber im Stern­bild Pega­sus der Son­ne genau gegen­über und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,1 Grö­ßen­klas­sen. Zu Beginn des Monats noch 9,4 mag hell erreicht sie um 2:17 Uhr Som­mer­zeit den Meri­di­an. Am letz­ten Tag des Monats steht der Aste­ro­id als 9,2 mag hel­les Objekt schon um 23:48 Uhr im Süden. Am 19. Sep­tem­ber kann Julia nur 7 Bogen­mi­nu­ten vom 5,3 mag hel­len Stern 71 Pega­si auf­ge­fun­den werden.

(324) Bam­ber­ga erreicht am 13. Sep­tem­ber in den Fischen die Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 8,1 mag. Dies ist die güns­tigs­te Oppo­si­ti­on des Aste­ro­iden seit 22 Jah­ren. Mit die­ser Hel­lig­keit ist Bam­ber­ga bereits in jedem Fern­glas beob­acht­bar. Am 1. des Monats ist der Aste­ro­id noch 8,4 mag hell. Ende Sep­tem­ber sinkt die Hel­lig­keit wie­der auf die 8,5 Grö­ßen­klas­se. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 1:48 Uhr auf 23:22 Uhr Sommerzeit.

Meteorströme

Die Alpha-Auri­gi­den sind vom 25. August bis zum 10. Sep­tem­ber aktiv. Das nicht sehr aus­ge­präg­te Maxi­mum ist am Mor­gen des 1. Sep­tem­ber gegen 4 Uhr zu erwar­ten. Das Maxi­mum ist gut zu beob­ach­ten, da der Mond die Beob­ach­tung nicht stört. Der Radi­ant befin­det sich dabei in der Nähe von Kapel­la im Stern­bild Fuhr­mann. Im Schnitt sind in der Maxi­mums­nacht 5 bis 10 Stern­schnup­pen pro Stun­de sicht­bar, die mit hohen Geschwin­dig­kei­ten von 66 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Im Jahr 2007 gab es einen kur­zen Akti­vi­täts­aus­bruch, mit kor­ri­gier­ten Raten von über 130 Meteo­ren pro Stun­de wäh­rend eines Zeit­raums von 45 Minu­ten, wobei die hells­ten Auri­gi­den eine Hel­lig­keit von ‑2 mag erreich­ten. Die Alpha-Auri­gi­den gehen auf den Kome­ten C/1911 N1 Kiess zurück, der eine Umlauf­zeit von rund 2500 Jah­ren besitzt.

Zwi­schen dem 5. und 17. Sep­tem­ber sind die Sep­tem­ber-Epsi­lon-Per­sei­den aktiv. Das Maxi­mum lässt sich in der Nacht vom 8. auf den 9. Sep­tem­ber, und dem­nach nur 4 Tage nach Neu­mond, gut beob­ach­ten. Der Radi­ant erreicht zu Beginn der Mor­gen­däm­me­rung Höhen von 70 Grad. Im Schnitt sind aber nur 5 Meteo­ren pro Stun­de sicht­bar, die Geschwin­dig­kei­ten von 64 km/s besit­zen und damit sehr schnell sind. Im Jahr 2008 wur­de eine deut­lich höhe­re Akti­vi­tät mit einer Viel­zahl von sehr hel­len Meteo­ren registriert.

Die Del­ta-Auri­gi­den sind ein rela­tiv neu­er Strom, der frü­her mit den Sep­tem­ber-Per­sei­den als gemein­sa­mer Mete­or­strom betrach­tet wur­de. Der Strom ist ab dem 18. Sep­tem­ber bis zum 10. Okto­ber aktiv, mit einem gerin­gen Maxi­mum von 3 bis 5 Stern­schnup­pen pro Stun­de um den 4. Okto­ber. Die Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit der Teil­chen ist mit 60 km/s ähn­lich hoch wie die der Alpha-Aurigiden.

Der ver­mut­lich auf den peri­odi­schen Kome­ten 2P/Encke zurück­ge­hen­de Tau­r­i­den­strom ist vom letz­ten Sep­tem­ber­drit­tel bis Ende Novem­ber hin­ein aktiv. Die Meteo­re besit­zen Geschwin­dig­kei­ten von 30 km/s und erschei­nen des­halb sehr lang­sam. Man unter­schei­det die Süd­li­chen Tau­r­i­den und die Nörd­li­chen Tauriden.

Die Meteo­re der Ant­he­l­ionquel­le kom­men in die­sem Monat aus dem Stern­bild Fische. Mit ihrer rela­tiv nied­ri­gen Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit von 30 km/s las­sen sie sich recht gut von den in die­sem Monat sicht­ba­ren Stern­schnup­pen ande­rer Strö­me unterscheiden.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Sternhimmel am 15. September 2013 um 23:00 MESZ

Der Stern­him­mel am 15. Sep­tem­ber 2013 um 23:00 MESZ

Im Nor­den

Das Stern­bild Gro­ßer Bär, mit der bekann­ten Figur des Gro­ßen Wagens, hat zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit schon fast sei­ne nied­rigs­te Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont ein­ge­nom­men. Den Polar­stern fin­det man, indem man die hin­te­ren bei­den Kas­ten­ster­ne des Wagens 5 Mal nach oben hin ver­län­gert. Damit hat man auch exakt die Nord­rich­tung gefun­den. Der Polar­stern gehört zum Stern­bild Klei­ner Bär, des­sen Wagen­kas­ten sich nun auf 9 Uhr Posi­ti­on befin­det. Die­ser wird im Lau­fe der Nacht wei­ter hin­ab­stei­gen. Wei­ter west­lich erkennt man den Dra­chen, der sich um den Klei­nen Bären her­um schlän­gelt. Sein ein­präg­sa­mer rau­ten­för­mi­ger Kopf befin­det sich dabei immer noch in guter Beob­ach­tungs­po­si­ti­on hoch im Nordwesten.
Ober­halb des Klei­nen Bären hat das Stern­bild Kepheus nun sei­ne höchs­te Stel­lung im Zenit erreicht. Rechts neben die­sem Stern­bild fin­den wir die Kas­sio­peia, die auch als „Himmels‑W“ bekannt ist. Die­se steigt eben­falls lang­sam immer höher. Recht nied­rig im Nord­os­ten erken­nen wir noch den Stern Kapel­la, im nun voll­stän­dig über dem Hori­zont erschie­nen Stern­bild Fuhr­mann. Zwi­schen Fuhr­mann und Gro­ßer Bär gele­gen befin­det sich der unschein­ba­re Luchs. Sei­ne schwa­chen Ster­ne sind hier in Hori­zont­nä­he aber kaum aus­zu­ma­chen. Schwie­rig ist auch die Giraf­fe, die sich in mitt­le­rer Höhe zwi­schen Fuhr­mann und Klei­ner Bär befindet.

Im Osten

Der Ost­him­mel wird nun nahe­zu voll­stän­dig von den Herbst­stern­bil­dern domi­niert. In gro­ßer Höhe im Süd­os­ten steht das mäch­ti­ge Pega­sus­qua­drat. Öst­lich davon schließt sich die Andro­me­da an, in der man unter einem rela­tiv dunk­len Him­mel und ohne Mond­schein die Andro­me­da­ga­la­xie als läng­li­chen Nebel­fleck erken­nen kann. Sie ist unse­re nächst grö­ße­re Nach­bar­ga­la­xie. Unter­halb der Stern­bil­der Pega­sus und Andro­me­da befin­den sich die schwa­chen Ster­ne der Fische. Dar­un­ter hat soeben der Wal­fisch die Hori­zont­li­nie über­schrit­ten. Öst­lich der Fische ent­de­cken wir noch das Nörd­li­che Drei­eck und das Stern­bild Widder.
In gro­ßer Höhe im Nord­os­ten fällt die Kas­sio­peia auf, die im Volks­mund auch als „Himmels‑W“ bezeich­net wird. Unter­halb der Kas­sio­peia steht der Per­seus und noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont, ein Teil des Stern­bilds Stiers, mit dem offe­nen Stern­hau­fen der Ple­ja­den. Bei guter Hori­zont­sicht erkennt man mit Alde­ba­ran aber schon den hel­len und röt­lich leuch­ten­den Haupt­stern die­ses Stern­bilds. Eben­falls sehr nied­rig im Nord­os­ten ent­de­cken wir noch den Fuhr­mann mit der hell leuch­ten­den Kapella.

Im Süden

Hoch im Süd­wes­ten erken­nen wir das Som­mer­drei­eck, wel­ches aus den hel­len Ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Ata­ir im Adler gebil­det wird. Dar­un­ter steht das unschein­ba­re Stern­bild Schild sowie das Stern­bild Schüt­ze, das gera­de wie­der den Hori­zont berührt. Die Som­mer­milch­stra­ße steigt vom Schüt­zen aus gese­hen, in dem sich auch das Zen­trum unse­rer Gala­xis befin­det, durch das Som­mer­drei­eck in Rich­tung Zenit.
Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te des Meri­di­ans ent­de­cken wir das mäch­ti­ge Pega­sus­qua­drat. Zwi­schen dem Kopf des Pega­sus und dem Som­mer­drei­eck kön­nen wir die deut­lich klei­ne­ren Stern­bil­der Fül­len, Del­phin, Pfeil und Füchs­chen auf­fin­den, die sich wie auf einer ima­gi­nä­ren Ket­te nach­ein­an­der in Rich­tung Nord­wes­ten auf­rei­hen. Unter­halb des Pega­sus erkennt man auch einen Teil der Fische sowie das Stern­bild Was­ser­mann, das in der nächs­ten hal­ben Stun­de in sei­ner höchs­ten Stel­lung im Süden ste­hen wird. Noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont befin­det sich der nur aus schwä­che­ren Ster­nen bestehen­de Stein­bock, der den Meri­di­an gera­de über­schrit­ten hat. Bei guter Hori­zont­sicht soll­te im Süd­os­ten noch der hel­le Stern Fomal­haut im Süd­li­chen Fisch erkenn­bar sein.

Im Wes­ten

Hoch im Süd­wes­ten steht das auf­fäl­li­ge Som­mer­drei­eck. Zwi­schen Schwan, der im Volks­mund auch als Kreuz des Nor­dens bezeich­net wird, und Adler ent­de­cken wir die klei­nen Stern­bil­der Pfeil und Füchs­chen. Die hel­le Som­mer­milch­stra­ße ver­läuft in die­sen Stern­bil­dern zum süd­west­li­chen Hori­zont herab.
West­lich vom ein­präg­sa­men Som­mer­drei­eck gele­gen, ent­de­cken wir den Dra­chen. Dar­un­ter sinkt das Stern­bild Her­ku­les nun eben­falls wie­der in Rich­tung Hori­zont her­ab. Hier soll­te unter einem dunk­len Him­mel noch der Kugel­stern­hau­fen Mes­sier 13 als nebe­li­ger Licht­fleck erkenn­bar sein. Über dem west­li­chen Hori­zont ste­hen ein Teil des Schlan­gen­trä­gers, mit der Schlan­ge, sowie das Halb­rund der Nörd­li­chen Kro­ne. Rechts dane­ben berei­tet sich gera­de der Bären­hü­ter für den Unter­gang vor. Sein hel­ler und oran­ge erschei­nen­der Haupt­stern Ark­tur berührt dabei schon fast die Horizontlinie.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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