Der Sternhimmel im Monat April 2013

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Der Lauf des Mondes

Am ers­ten Mor­gen des Monats fin­den wir den abneh­men­den Mond 7,5 Grad nord­öst­lich von Ant­ares, dem Haupt­stern des Skor­pi­ons. Am 3. April steht der Mond im Stern­bild Schüt­ze in sei­nem letz­ten Vier­tel. Anschlie­ßend wan­dert er wei­ter durch die Stern­bil­der Schüt­ze, Was­ser­mann und Stein­bock. Am 8. des Monats kön­nen wir die schma­le Mond­si­chel zum letz­ten Mal am Mor­gen­him­mel sich­ten, bis am 10. April schließ­lich die Neu­mond­pha­se erreicht ist.
Am 11. April kön­nen wir ver­su­chen, die sehr schma­le Mond­si­chel zum ers­ten Mal in der Abend­däm­me­rung und dicht über dem west­li­chen Hori­zont zu ent­de­cken. Nach­dem unser Erd­tra­bant das Stern­bild Wid­der hin­ter sich gelas­sen hat, steht er am Abend des 13. April zwi­schen den bei­den Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den im Stier im so genann­ten „Gol­de­nen Tor der Eklip­tik“. Einen Abend spä­ter kön­nen wir die Mond­si­chel in der Nähe des Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter auf­spü­ren. Er zieht dabei 2,5 Grad süd­lich am hel­len Jupi­ter vor­bei. An den Fol­ge­aben­den wan­dert der Mond wei­ter durch die Stern­bil­der Ori­on und Zwil­lin­ge. Am 18. April ist schließ­lich das Ers­te Vier­tel erreicht. Nach­dem unser Erd­tra­bant das Stern­bild Krebs pas­siert hat, steht er am Abend des 20. April in der Nähe von Regu­lus, dem Haupt­stern des Stern­bilds Löwe. Am frü­hen Mor­gen des 25. April befin­det sich der Voll­mond nur 1 Grad süd­lich von Spi­ca in der Jung­frau. An die­sem Abend kön­nen wir auch eine par­ti­el­le Mond­fins­ter­nis beob­ach­ten, wobei der Mond nur den süd­li­chen Rand des Kern­schat­tens der Erde streift. Zeit­gleich steht er 4,5 Grad süd­west­lich von Saturn. Am 27. April hat der wie­der abneh­men­de Mond das Stern­bild Waa­ge erreicht und befin­det nur einen Mor­gen spä­ter aber­mals in der Nähe von Ant­ares. Bis zum Ende des Monats wech­selt der unser Erd­tra­bant schließ­lich end­gül­tig in die zwei­te Nachthälfte.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur stand am letz­ten Tag des Vor­mo­nat in größ­ter west­li­cher Elon­ga­ti­on zur Son­ne. Der Win­kel­ab­stand zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn nimmt im Lau­fe des Monats wei­ter­hin ab, so dass er sich zu dicht bei der Son­ne auf­hält und im gesam­ten Monat April unsicht­bar bleibt.

Die Venus stand am 28. März in obe­rer Kon­junk­ti­on zur Son­ne. Ihr öst­li­cher Win­kel­ab­stand wächst bis zum Ende des Monats auf 9 Grad an. Das reicht aber noch nicht für eine Abend­sicht­bar­keit unse­res Schwes­ter­pla­ne­ten. Erst Ende Mai taucht die Venus dicht über dem west­li­chen Hori­zont am Abend­him­mel auf.

Unser Nach­bar­pla­net Mars steht am 18. des Monats im Grenz­ge­biet der Stern­bil­der Wid­der und Fische in Kon­junk­ti­on zur Son­ne und ist eben­falls nicht beob­acht­bar. An die­sem Tag befin­det sich der Rote Pla­net 364 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Erde entfernt.

Jupi­ter ist immer noch am Abend­him­mel, nord­öst­lich der Hya­den, im Stern­bild Stier sicht­bar und wan­dert wei­ter recht­läu­fig in öst­li­cher Rich­tung durch die­ses Stern­bild. Der Rie­sen­pla­net ver­kürzt sei­ne Sicht­bar­keit dras­tisch, weil die Son­ne ihn aus Rich­tung Wes­ten ent­ge­gen­kommt, und sinkt im Lau­fe des Monats immer frü­her unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Sei­ne Hel­lig­keit geht um 0,2 Grö­ßen­klas­sen von anfangs ‑2,1 auf ‑1,9 mag zurück. Am 1. April geht Jupi­ter um 1:16 Uhr unter. Bis zum 30. April ver­frü­hen sich sei­ne Unter­gangs­zei­ten auf 23:47 Uhr Som­mer­zeit. Am 14. April steht noch die zuneh­men­de Mond­si­chel in der Nähe von Jupi­ter und Alde­ba­ran im Stier.

Saturn kommt am 28. April im Grenz­ge­biet der Stern­bil­der Jung­frau und Waa­ge in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 0,3 mag. Damit ist der Ring­pla­net die gesam­te Nacht über sicht­bar und erreicht sei­ne höchs­te Stel­lung über dem Süd­ho­ri­zont gegen Mit­ter­nacht. Eine gute Gele­gen­heit also, sein um 18 Grad geöff­ne­tes Ring­sys­tem sowie sei­ne zahl­rei­chen Mon­de zu beob­ach­ten. Beson­ders sein größ­ter Mond Titan sticht mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 8,4 mag deut­lich her­vor. Zur Oppo­si­ti­on ist Saturn 1,319 Mil­li­ar­den Kilo­me­ter von der Erde ent­fernt. Sein schein­ba­rer Äqua­tor­durch­mes­ser erreicht 18,8 und die Aus­deh­nung sei­nes Ring­sys­tems 42,8 Bogen­se­kun­den. Am Tag der Oppo­si­ti­on geht Saturn um 20:01 Uhr auf und erreicht um 1:07 Uhr den Meri­di­an. Um 6:09 Uhr Som­mer­zeit ver­schwin­det der Ring­pla­net wie­der unter die west­li­che Horizontlinie.

Ura­nus bewegt sich recht­läu­fig durch die Fische und stand am 29. März in Kon­junk­ti­on zur Son­ne. Er ver­grö­ßert im Lau­fe des Monats sei­nen west­li­chen Win­kel­ab­stand zur ihr. Auf­grund der fla­chen Eklip­tik­la­ge am Mor­gen­him­mel, reicht es aller­dings nicht für eine Mor­gen­sicht­bar­keit über dem Osthorizont.

Nep­tun, recht­läu­fig im Stern­bild Was­ser­mann, kann sich am Mor­gen­him­mel noch nicht durch­set­zen und bleibt eben­falls unsichtbar.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to im Stern­bild Schüt­ze kommt am 12. April zum Still­stand und setzt zu sei­ner Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an. Die Oppo­si­ti­on erreicht der Him­mels­kör­per aber erst am 2. Juli 2013. Mit einer Hel­lig­keit von 14 Grö­ßen­klas­sen ist Plu­to nur ein Objekt für gro­ße Teleskope.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2011 L4 PANSTARRS wird nun rasch schwä­cher und eilt im April wei­ter­hin in Rich­tung Nor­den durch die Andro­me­da. Am ab 9. April erreicht der Komet die Kas­sio­peia. Er soll­te noch bis unge­fähr Mit­te April mit blo­ßem Auge sicht­bar sein und ist zum Ende des Monats als 8 mag hel­les Objekt noch gut in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen sicht­bar. Inter­es­sant ist die Begeg­nung mit der Andro­me­da­ga­la­xie, die der Komet am 4. April in einem Abstand von weni­ger als 2 Grad pas­sie­ren wird. Am 11. April zieht der Schweif­stern an den bei­den Gala­xien NGC 147 & NGC 158 vor­bei. Am 22. April kann dann der Stern Beta Cas sehr gut als Auf­such­hil­fe für den Kome­ten die­nen. Zur Sicht­bar­keit des Kome­ten gibt es in mei­nem Blog einen aus­führ­li­chen Arti­kel mit einem Info­blatt zum kos­ten­lo­sen Download.

Der 14 mag hel­le Komet 29P/Sch­wass­mann-Wach­mann zieht im April wei­ter durch das Stern­bild Was­ser­schlan­ge. Mit­un­ter zeigt 29P Hel­lig­keits­aus­brü­che, die den Schweif­stern bis auf 10 Magni­tu­den brin­gen kann.

Der Komet C/2012 F6 Lem­mon ist auf der Süd­halb­ku­gel am Mor­gen­him­mel als 5 mag hel­les Objekt sicht­bar. Erst Anfang Mai taucht der Komet auch bei uns am Mor­gen­him­mel auf.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres, im Grenz­ge­biet der Stern­bil­der Stier und Fuhr­mann, bewegt sich recht­läu­fig durch den Stier und wech­selt anschlie­ßend in das Stern­bild Fuhr­mann. Die Hel­lig­keit sinkt von anfangs 7,8 auf 8,1 mag. Damit ist der Zwerg­pla­net immer noch in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen sicht­bar. Lei­der steht Ceres bei Ein­bruch der Nacht schon tief im Wes­ten. Am 1. des Monats geht Ceres um 3:25 Uhr unter. Ende April sinkt der Him­mels­kör­per bereits um 2:15 Uhr Som­mer­zeit unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Am 3. April steht Ceres nur 8 Bogen­mi­nu­ten vom 6,3 mag hel­len Stern SAO 77744 entfernt.

(4) Ves­ta zieht im Lau­fe des Monats immer schnel­ler wer­dend recht­läu­fig vom Stern­bild Stier in die Zwil­lin­ge. Ihre Hel­lig­keit geht von anfangs 8,2 mag wei­ter zurück und sinkt am Ende des Monats um 0,2 Grö­ßen­klas­sen auf 8,4 mag. Die Unter­gän­ge des Aste­ro­iden ver­frü­hen sich von 2:07 Uhr auf 1:04 Uhr Som­mer­zeit und somit um gut 1 Stun­de. Zum Ende des Monats zieht Ves­ta am Offe­nen Stern­hau­fen Mes­sier 35 in den Zwil­lin­gen vor­bei und kommt am 28. und 29. April den bei­den Stern­hau­fen IC 2157 und NGC 2158 recht nahe.

(14) Ire­ne bewegt sich rück­läu­fig durch das Haar der Bere­ni­ke. Ende April wech­selt sie schließ­lich in das Stern­bild Löwe. Zu Beginn des Monats erreicht die 9,0 mag hel­le Ire­ne um 0:37 Uhr den Meri­di­an. Am Ende des Monats steht der nun 9,6 mag hel­le Aste­ro­id bereits um 22:28 Uhr Som­mer­zeit im Süden.

(15) Euno­mi­as Hel­lig­keit sinkt in der zwei­ten April­wo­che wie­der unter die 10. Grö­ßen­klas­se. Der Aste­ro­id kann im Stern­bild Becher auf­ge­fun­den wer­den und erreicht am 1. April um 23:32 Uhr ihren höchs­ten Punkt im Süden. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich die Meri­di­an­durch­gangs­zei­ten auf 21:26 Uhr Som­mer­zeit. Am 6. April kann Euno­mia nur 4,5 Bogen­mi­nu­ten vom 6,1 mag hel­len Stern SAO 156448 ent­fernt auf­ge­fun­den werden.

Aste­ro­id Nr. 27 Euter­pe steht am 10. April in der Jung­frau der Son­ne genau gegen­über und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,8 mag. Bis zum 13. des Monats ist die Hel­lig­keit wie­der unter die 10. Grö­ßen­klas­se gesun­ken. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 1:58 Uhr auf 23:32 Uhr Sommerzeit.

(29) Amphi­tri­te bewegt sich durch das Stern­bild Löwe und ist zu Beginn des Monats 9,6 mag hell. Zur Monats­mit­te ist die Hel­lig­keit wie­der unter die 10 Grö­ßen­klas­se gesun­ken. Am 1. April geht Amphi­tri­te um 23:38 Uhr durch den Meri­di­an. Am 30. April steht der Aste­ro­id bereits um 21:32 Uhr Som­mer­zeit im Süden.

Meteorströme

Vom 16. bis 25. April tau­chen die Lyri­den auf, deren Aus­strah­lungs­punkt sich rund 7 Grad süd­west­lich von Wega im Stern­bild Lei­er befin­det. Mit 49 km/s han­delt es sich um mit­tel­schnel­le Meteo­re, mit einem nicht sehr aus­ge­präg­ten Maxi­mum am 22. April. Die bes­te Beob­ach­tungs­zeit liegt in den Stun­den zwi­schen 22 Uhr und 4 Uhr mor­gens. Zum Maxi­mums­zeit­punkt sind im Schnitt etwa 10 bis 20 Stern­schnup­pen zu erwar­ten – dar­un­ter auch eini­ge hel­le Exem­pla­re. Lei­der stört in die­sem Jahr das Licht des zuneh­men­den Mon­des, so dass deut­lich weni­ger Stern­schnup­pen sicht­bar sind. Die Lyri­den sind immer wie­der für Über­ra­schun­gen gut: Im Jahr 1982 wur­den zum Bei­spiel 90 Meteo­re pro Stun­de beob­ach­tet. Ein wei­te­rer Aus­bruch fand im Jahr 1922 statt, als 100 Meteo­re pro Stun­de regis­triert wur­den. Als Ursprungs­kö­per der Lyri­den gilt der lang­pe­ri­odi­sche Komet C/1961 G1 That­cher, der eine Umlauf­zeit von 415 Jah­ren besitzt.

Die spo­ra­di­schen Meteo­re aus der Eklip­tik­re­gi­on, auch Ant­he­l­ionquel­le genannt, sind eben­falls im gesam­ten Monat April zu beob­ach­ten. Die Radi­an­ten­po­si­ti­on bewegt sich dabei vom Stern­bild Jung­frau in die Waa­ge. Durch die süd­li­che Dekli­na­ti­on des Radi­an­ten sind im Schnitt nicht mehr als 1 bis 2 Meteo­re pro Stun­de zu erwar­ten, die Ein­tritts­ge­schwin­dig­kei­ten von 30 km/s besitzen.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Sternhimmel im April 2013

Der Stern­him­mel am 15. April 2013 um 23:00 MESZ

Im Nor­den

Bli­cken wir zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit senk­recht nach oben in Rich­tung Zenit, ent­de­cken wir das Stern­bild des Gro­ßen Bären mit der ein­präg­sa­men Figur des Gro­ßen Wagens, das nun sei­ne höchs­te Stel­lung hoch über unse­ren Köp­fen erreicht hat. Um den Polar­stern auf­zu­fin­den und damit die Nord­rich­tung zu bestim­men, ver­län­gern wir die bei­den hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che. Der Polar­stern ist Teil des Stern­bilds Klei­ner Bär, des­sen Kas­ten­ster­ne in der nächs­ten Stun­de ihre höchs­te Stel­lung im Nor­den ein­neh­men wer­den. Wei­ter öst­lich schlän­gelt sich das Stern­bild Dra­che um den Klei­nen Wagen her­um. Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te kön­nen auf­merk­sa­me Beob­ach­ter noch die schwa­chen Ster­ne der unschein­ba­ren Stern­bil­der Giraf­fe und Luchs ausmachen.
Unter­halb des Polar­sterns hat soeben der Kepheus sei­ne tiefs­te Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont über­schrit­ten. West­lich vom Kepheus ent­de­cken wir noch die Kas­sio­peia, das „Himmels‑W“, im Nord­wes­ten den Per­seus und etwas ober­halb den hel­len Stern Capel­la im Stern­bild Fuhr­man. Im Nord­os­ten stei­gen lang­sam die Som­mer­stern­bil­der Schwan und Lei­er, mit den hel­len Ster­nen Deneb und Wega, lang­sam wie­der höher.

Im Osten

In mitt­le­rer Höhe im Osten steht der Bären­hü­ter, des­sen röt­li­cher Haupt­stern Ark­tur der auf­fäl­ligs­te Stern in die­ser Him­mels­re­gi­on ist.Vom Bären­hü­ter aus gese­hen steht ober­halb die­ses Stern­bilds der Gro­ße Wagen, des­sen Deich­sel genau in Rich­tung Ost­punkt des Hori­zonts zeigt. Rechts von der Deich­sel ste­hen die Jagd­hun­de und noch wei­ter im Süd­os­ten das Haar der Bere­ni­ke. In die­sem Stern­bild, das nur aus schwa­chen Ster­nen besteht, kann man in einer kla­ren mond­lo­sen Nacht den Offe­nen Stern­hau­fen Melot­te 111 erkennen.
Unter­halb des Bären­hü­ters befin­den sich das Halb­rund des Stern­bilds Nörd­li­che Kro­ne, der unschein­ba­re Her­ku­les sowie der Kopf der Schlan­ge, die vom mäch­ti­gen Schlan­gen­trä­ger getra­gen wird. Die Ster­ne des Schlan­gen­trä­gers befin­den sich aber noch zum größ­ten Teil unter dem Ost­ho­ri­zont. Ein wei­te­rer Stern dicht über dem Nord­ost­ho­ri­zont zieht unse­re Bli­cke auf sich. Hier­bei han­delt es sich um den hel­len und weiß leuch­ten­den Haupt­stern Wega im Stern­bild der Lei­er. Noch wei­ter höher steht der rau­ten­för­mi­ge Kopf des Stern­bilds Dra­che. Auf der ande­ren Sei­te des Ost­punk­tes ent­de­cken wir in unge­fähr der glei­chen Höhe wie die Wega den Ring­pla­ne­ten Saturn im Stern­bild Jungfrau.

Im Süden

Die Früh­lings­stern­bil­der haben nun end­lich den gesam­ten Süd­him­mel über­nom­men. Als ers­tes fällt noch in gerin­ger Höhe über dem Süd­ost­ho­ri­zont der hel­le und weiß­lich leuch­ten­de Stern Spi­ca im Stern­bild Jung­frau auf. In die­sem Stern­bild gibt auch der Ring­pla­net Saturn sein Stell­dich­ein. Er befin­det sich eini­ge Grad süd­öst­lich von Spi­ca und wird gegen 1 Uhr mor­gens den Meri­di­an über­schrei­ten. Das auf­fäl­ligs­te Stern­bild in die­sem Him­mel­ab­schnitt ist aber der Löwe, der soeben sei­nen höchs­ten Punkt im Süden ein­ge­nom­men hat. In mitt­le­rer Höhe im Süd­wes­ten sind die schwa­chen Ster­ne des Kreb­ses nur unter einem wirk­lich dunk­len Him­mel aus­zu­ma­chen. Ober­halb der Jung­frau und öst­lich vom Löwen ist das unschein­ba­re Stern­bild Haar der Bere­ni­ke erkenn­bar und noch wei­ter höher die unschein­ba­ren Jagdhunde.
Bli­cken wir in Rich­tung Süd­ho­ri­zont, direkt unter­halb der Stern­bil­der Jung­frau und Löwe, erken­nen wir den Becher und west­lich davon das Stern­bild Rabe. Das eher unschein­ba­re Stern­bild der Was­ser­schlan­ge schlän­gelt sich vom Süd­wes­ten aus­ge­hend in Rich­tung Süd­ost­ho­ri­zont herab.

Im Wes­ten

Im Wes­ten ste­hen noch eini­ge hel­le Ster­ne und Stern­bil­der des Win­ter­him­mels über dem Hori­zont. Zu den auf­fäl­ligs­ten Stern­bil­dern gehö­ren die Zwil­lin­ge, mit den bei­den Haupt­ster­nen Cas­tor und Pol­lux, die in der nächs­ten Stun­de den West­ho­ri­zont errei­chen wer­den. Rechts dane­ben berei­tet sich auch der Fuhr­mann, mit der hel­len und gelb­lich leuch­ten­den Capel­la, zum Unter­gang vor. Auf der ande­ren Sei­te des West­punk­tes erkennt man noch Pro­kyon im Stern­bild Klei­ner Hund. Unter­halb des Fuhr­manns steht der Rie­sen­pla­net Jupi­ter noch in gerin­ger Höhe über dem Hori­zont. Bei opti­ma­ler Hori­zont­sicht fällt auch Betei­geu­ze, der lin­ke Schul­ter­stern des Ori­on, sowie Alde­ba­ran im Stier auf. Im Nord­wes­ten sinkt nun end­lich auch der Per­seus lang­sam zum Hori­zont herab.
In mitt­le­rer Höhe im Süd­wes­ten erken­nen wir in einer mond­schein­lo­sen Nacht den Stern­hau­fen der Prae­se­pe, auch Krip­pe genannt, im unschein­ba­ren Stern­bild Krebs. Ober­halb vom Krebs steht der Kopf des mäch­ti­gen Löwen. In Zenit­nä­he kön­nen wir auch das Stern­bild Gro­ßer Bär ent­de­cken. Zwi­schen Zwil­lin­ge, Fuhr­mann und Gro­ßer Bär befin­det sich noch die Ster­nen­ket­te des unschein­ba­ren Stern­bilds Luchs.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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