Das zurückliegende Jahr 2012 war ein recht erfolgreiches Jahr was astronomische Highlights angeht. Dank des Wetterglücks konnte ich, trotz vielerorts bewölkten Himmels, den Venusdurchgang am 6. Juni 2012 sowie die Jupiterbedeckung durch den Mond am 15. Juli beobachten.
In diesem Jahr gibt es abermals einige astronomische Highlights: So stehen mit C/2011 L4 Panstarrs im Frühjahr und C/2012 S1 ISON im Dezember 2013 gleich zwei sehr helle Kometen mit bloßem Auge an unserem Himmel. Außerdem ereignen sich in diesem Jahr fünf Finsternisse, wobei die partielle Mondfinsternis vom 25. April und die Halbschattenfinsternis vom 18./19. Oktober auch von Mitteleuropa aus beobachtet werden können. Wie immer wird in den aktuellen Monatsbeiträgen zum Sternhimmel, hier im Blog, sowie auf meiner Homepage auf weitere astronomische Highlights hingewiesen und der Mond- und Planetenlauf etwas ausführlicher vorgestellt.
Der Lauf der Planeten
Merkur ist als innerster Planet unseres Sonnensystems am schwierigsten zu beobachten, weil er sich stets in der Nähe der Sonne aufhält und demzufolge nur kurz nach Sonnenuntergang bzw. vor Sonnenaufgang dicht über dem Horizont erkennbar ist. Im Jahr 2013 zeigt sich der flinke Planet ab Mitte Februar sowie Ende Mai am Abendhimmel. Von Ende Juli bis in den August hinein sowie von Mitte November bis Anfang Dezember ist Merkur dann am Morgenhimmel sichtbar.
Zu den Abendsichtbarkeiten gesellen sich auch noch andere Planeten, die dabei helfen, Merkur über dem Horizont zu identifizieren. Bei der 1. Abendsichtbarkeit im Februar kann man den Planeten in der Nähe von Mars aufspüren, der just in jenem Monat auch seine Abendsichtbarkeit beendet. Besonders am 8. Februar steht der ‑0,95 mag helle Merkur nur 15 Bogenminuten vom 1,18 mag hellen Mars entfernt. Am 11. Februar gesellt sich die schmale Mondsichel hinzu. Am 16. Februar erreicht der innerste Planet mit 18 Grad Sonnenabstand seine größte östliche Elongation. Die Abendsichtbarkeit im Mai/Juni 2013 ist deutlich interessanter, da sich zu Merkur noch die hellen Planeten Jupiter und Venus gesellen. Knapp 3 Wochen lang kann dann jeden Abend der Tanz dieser drei Planeten über dem westlichen Horizont verfolgt werden. Bemerkenswert ist die enge Begegnung (Konjunktion) von Merkur und Venus am Abend des 24. Mai mit nur 1,4 Grad Abstand sowie die Konjunktion von Venus und Jupiter am 28. Mai mit nur 1 Grad Abstand. Am 12. Juni steht Merkur mit 24 Grad Abstand abermals in seiner östlichen Elongation zur Sonne.
Die erste Morgensichtbarkeit findet von Ende Juli bis Mitte August statt. Aufgrund der flachen Ekliptiklage am Morgenhimmel ist diese Sichtbarkeit eher ungünstig, da sich der Planet stets in der Nähe des Horizontes aufhält. Die größte westliche Elongation, mit einem maximalen Abstand von 20 Grad zur Sonne, findet am 30. Juli 2013 statt. Deutlich besser ist die Morgensichtbarkeit von Merkur im Zeitraum von Mitte November bis Mitte Dezember. Er kann dann dicht über dem Osthorizont und in der Nähe von Saturn und Spica in der Jungfrau aufgefunden werden. Am 18. November erreicht er dann mit 18 Grad die größte östliche Elongation zur Sonne. Besonders interessant ist noch die enge Begegnung von Merkur und Saturn am Morgen des 26. November.
Unser Schwesterplanet Venus kann zu Beginn des Jahres noch als Morgenstern dicht über dem östlichen Horizont beobachtet werden. Mitte Januar zieht sie sich dann endgültig vom Morgenhimmel zurück. Die obere Konjunktion erreicht die Venus am Abend des 28. März 2013. Mitte Mai taucht unser Nachbarplanet dann wieder am Abendhimmel auf und bleibt für den Rest des Jahres auch Abendstern. Allerdings ist die Sichtbarkeit zu Beginn relativ ungünstig, da sich der Planet, aufgrund der immer flacher werdenden Ekliptiklage, stets in der Nähe des Horizonts aufhält und bereits kurz nach Sonnenuntergang untergeht. Im Mai ist auch Merkur am Abendhimmel sichtbar, so dass beide innersten Planeten zusammen beobachtet werden können. Am 1. November steht die Venus in einer größten östlichen Elongation zur Sonne, mit einem maximalen Abstand zu unserem Zentralgestirn von 47 Grad. Im Dezember ist sie am besten zu beobachten und erreicht am 6. Dezember mit ‑4,7 mag auch ihren größten Glanz und Höhen von bis zu 15 Grad über dem Horizont. Im Januar 2014 endet schließlich die Abendsichtbarkeit unseres Nachbarplaneten.
Unser roter Nachbar Mars kann noch bis Ende Januar am Abendhimmel aufgefunden werden. Danach steht er zu dicht bei der Sonne und wird unsichtbar. Am 18. April steht er dann in Konjunktion mit unserem Zentralgestirn. Erst Ende Juli taucht unser Nachbarplanet im Sternbild Stier wieder am Morgenhimmel auf. Er wandert dann weiter durch Zwillinge, Krebs und Löwe – wobei er im September dicht an M 44 im Krebs und im Oktober dicht an Regulus, dem Hauptstern des Löwen, vorbeiziehen wird – und wird bis Ende des Jahres mit einer Helligkeit von rund 1 mag ein auffälliges Objekt in der zweiten Nachthälfte im Sternbild Jungfrau. Erst am 8. April 2014 kommt der Rote Planet, mit einem Abstand von 92 Millionen Kilometern zur Erde, wieder in Opposition zur Sonne.
Der Riesenplanet Jupiter kann von Januar bis in den April hinein am Abendhimmel und nördlich der Hyaden im Sternbild Stier aufgefunden werden. Im Januar ist er die ganze Nacht über sichtbar und ab Februar/März nur noch in der 1. Nachthälfte. Mitte Mai wird er dann unsichtbar und steht am 19. Juni 2013 schließlich in Konjunktion mit der Sonne. Ende Juli taucht der Riesenplanet im Sternbild Zwillinge wieder am Morgenhimmel auf und befindet sich zunächst in der Nähe unseres roten Nachbarn Mars über dem Osthorizont. In den Monaten September und Oktober ist Jupiter ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Bis zum Jahresende dehnt er seine Sichtbarkeit auf die ganze Nacht aus und dominiert dann den winterlichen Nachthimmel. Die Opposition erreicht Jupiter aber erst am 5. Januar 2014 im Sternbild Zwillinge.
Zu Jahresbeginn ist der Ringplanet Saturn ein Objekt für die zweite Nachthälfte und hält sich im im Grenzbereich der Sternbilder Jungfrau und Waage auf. Am 28. April kommt Saturn in Opposition zur Sonne und ist dann die gesamte Nacht über sichtbar. Danach kann der Planet noch bis Ende August am Abendhimmel gesehen werden, bis er Mitte September schließlich in der Dämmerung über dem westlichen Horizont verschwinden wird. Am 6. November steht er in Konjunktion zur Sonne. Erst Anfang Dezember taucht der Ringplanet wieder am Morgenhimmel auf.
Uranus bewegt sich immer noch durch die Fische und ist zu Beginn des Jahres, kurz nach dem Ende der astronomischen Dämmerung, über dem südwestlichen Horizont sichtbar. Danach verschwindet er von der Himmelsbühne und steht am 29. März schließlich in Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Erst Ende Juni taucht der grünliche Planet wieder am Morgenhimmel auf. Am 3. Oktober steht Uranus schließlich in Opposition zur Sonne und ist die ganze Nacht über sichtbar. Bis zum Jahresende wird er dann mehr und mehr ein Objekt für die 1. Nachthälfte.
Neptun, im Sternbild Wassermann, verschwindet schon zu Jahresbeginn vom Abendhimmel und kommt am 21. Februar in Konjunktion zur Sonne. Ab Mitte Juni taucht Neptun wieder am Morgenhimmel auf. Am 27. August erreicht der äußere Planet unseres Sonnensystems die Opposition und kann dann noch bis Ende des Jahres am Abendhimmel aufgefunden werden.
Der Zwergplanet Pluto ist aufgrund seiner Helligkeit von 14 Magnituden nur in größeren Teleskopen sichtbar und steht am 2. Juli 2013 der Sonne gegenüber. Das Sichtfenster, um Pluto im Sterngewimmel der Milchstraße aufzuspüren, reicht von April bis in den August hinein. Am 1. Januar 2014 steht Pluto dann in Konjunktion mit unserem Zentralgestirn.
Beitragsbild: Early Morning Moon © Jeff Fennell from Oregon, USA