Der Sternhimmel im Monat Februar 2012

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Der Lauf des Mondes

Am Abend des 1. Febru­ar fin­den wir den zuneh­men­den Mond nur 3 Grad süd­lich der Ple­ja­den im Stern­bild Stier. Nur einen Abend spä­ter kön­nen wir ihn 6 Grad nörd­lich des Haupt­sterns Alde­ba­ran beob­ach­ten. Am 3. des Monats zieht der Mond dicht an Zeta Tau­ri vor­bei und bedeckt gegen 19:15 Uhr vom dunk­len Mond­rand aus den Krebs­ne­bel (Mes­sier 1). Danach wan­dert unser Erd­tra­bant wei­ter durch das Stern­bild Zwil­lin­ge und steht am 7. Febru­ar als Voll­mond im Stern­bild Krebs.
Nach der Voll­mond­pha­se und nur einen Abend spä­ter fin­den wir unse­ren stil­len Beglei­ter 6 Grad süd­lich von Regu­lus im Löwen. Am 10. Febru­ar hat er bereits den Pla­ne­ten Mars hin­ter sich gelas­sen. Danach wird der Mond mehr und mehr ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te. Am 12. des Monats bil­det er zusam­men mit dem Haupt­stern Spi­ca in der Jung­frau und Saturn eine gedach­te Linie und nur einen Tag spä­ter ein nahe­zu gleich­schenk­li­ges Drei­eck. Der Mond befin­det sich dann nur 7 Grad süd­lich von Saturn ent­fernt. Nach die­ser Begeg­nung wan­dert der Erd­tra­bant wei­ter durch die Stern­bil­der Waa­ge, Schlan­gen­trä­ger, Skor­pi­on und Schüt­ze in süd­li­che Gefil­de der Eklip­tik, bis wir die äußerst schma­le Sichel in der Mor­gen­däm­me­rung des 19. Febru­ar zum letz­ten Mal über dem süd­öst­li­chen Hori­zont sich­ten kön­nen. Die Neu­mond­pha­se ist schließ­lich am 21. Febru­ar erreicht. 
Nur 19 Stun­den nach Neu­mond kön­nen wir am Abend des 22. Febru­ar ver­su­chen, die jun­ge Mond­si­chel gegen 18:30 Uhr dicht über dem west­li­chen Hori­zont auf­zu­spü­ren. Deut­lich bes­ser ist sie dann nur einen Abend spä­ter sicht­bar, wenn sie 8 Grad nörd­lich von Mer­kur zu fin­den ist. Am 25. Febru­ar ergibt sich ein schö­ner Anblick, wenn die wie­der etwas dicker gewor­de­ne Sichel sich knapp 3 1/2 Grad nörd­lich des Abend­sterns Venus im Stern­bild Fische auf­hält. Am 26. befin­det er sich zwi­schen Venus und dem Pla­ne­ten Jupi­ter und kommt nur einen Abend spä­ter dem Rie­sen­pla­ne­ten bis auf 4 Grad nahe. Am 28. Febru­ar hält sich der Mond aber­mals in der Nähe der Ple­ja­den auf und am letz­ten Abend des Monats, nur einen Tag vor dem Ers­ten Vier­tel, kann er zwi­schen den bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den im Stern­bild Stier auf­ge­fun­den werden.

Die Planeten

Mer­kur steht am 7. Febru­ar in obe­rer Kon­junk­ti­on mit der Son­ne und hält sich mit unse­rem Zen­tral­ge­stirn am Tag­him­mel auf. Danach ver­grö­ßert er schnell sei­nen öst­li­chen Win­kel­ab­stand und kann dann, dank der am Abend­him­mel steil auf­ra­gen­den Eklip­tik, in der letz­ten Febru­ar­wo­che als ca. ‑1 mag hel­les Objekt in der Abend­däm­me­rung beob­ach­tet wer­den. Sei­ne größ­te öst­li­che Elon­ga­ti­on erreicht der inners­te Pla­net aber erst am 5. März 2012. Am 22. Febru­ar geht der ‑1,2 mag hel­le Pla­net um 18:37 Uhr unter. Ab 18:10 Uhr kann man ver­su­chen, ihn dicht über dem west­li­chen Hori­zont zu sich­ten. Bis Anfang März ver­bes­sern sich nach und nach die Sicht­be­din­gun­gen. Am letz­ten Tag des Monats ver­schwin­det der Pla­net erst um 19:21 Uhr wie­der unter der west­li­chen Horizontlinie.

Venus ist mit einer Hel­lig­keit von ‑4,1 mag ein­drucks­vol­ler Abend­stern und baut ihre Stel­lung am süd­west­li­chen Abend­him­mel sowie ihren Hori­zont­ab­stand wei­ter aus. Ihr Win­kel­durch­mes­ser steigt bis zum Ende des Monats auf gut 18 Bogen­se­kun­den und die Hel­lig­keit auf ‑4,3 mag. Der Beleuch­tungs­grad beträgt dann 64%. Am 9. Febru­ar begeg­net Venus, in einem Abstand von gut einem hal­ben Grad, den Pla­ne­ten Ura­nus in den Fischen. Am 25. Febru­ar kön­nen wir die zuneh­men­de Mond­si­chel in der Nähe der Venus beob­ach­ten. Die Unter­gän­ge des Abend­sterns ver­spä­ten sich deut­lich von anfangs 20:36 Uhr auf 21:58 Uhr Ende Februar.

Mars bewegt sich rück­läu­fig durch die Jung­frau und wech­selt ab 4. Febru­ar in das Stern­bild Löwe. Er wird kurz vor sei­ner Oppo­si­ti­on, die er am 3. März 2012 erreicht, zum Pla­ne­ten für die gan­ze Nacht. Die Hel­lig­keit steigt bis zum Ende des Monats von anfangs ‑0,5 auf ‑1,2 mag, so dass er nach dem Unter­gang von Venus und Jupi­ter das auf­fäl­ligs­te Gestirn am Nacht­him­mel wird. Der schein­ba­re Durch­mes­ser des nahe­zu voll beleuch­te­ten Mars­scheib­chens steigt von 12 auf 14 Bogen­se­kun­den. Mars geht am 1. Febru­ar um 20:21 Uhr auf. Am letz­ten Tag des Monats erfolgt sein Auf­gang bereits um 17:45 Uhr.Am 15. Febru­ar erreicht der Rote Pla­net auch sei­nen son­nen­ferns­ten Bahn­punkt, das Aphel. An die­sem Tag tren­nen ihn 1,66 AE bzw. 248 Mio. Kilo­me­ter von unse­rem Zentralgestirn.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter bewegt sich immer schnel­ler recht­läu­fig durch den Wid­der und sinkt im Lau­fe des Monats am Abend­him­mel immer wei­ter in Rich­tung Süd­west­ho­ri­zont her­ab. Sei­ne Hel­lig­keit geht auf ‑2,2 mag und sein schein­ba­rer Durch­mes­ser auf 36 Bogen­se­kun­den zurück. Bis zum Monats­en­de ver­la­gert der Pla­net sei­ne Unter­gän­ge in die Stun­de vor Mit­ter­nacht. Am 1. Febru­ar geht er noch um 00:29 Uhr unter und am 29. Febru­ar bereits um 23 Uhr. Im Lau­fe des Febru­ars rückt auch der Abend­stern Venus immer näher an Jupi­ter her­an. Am 25. und 26. Febru­ar kön­nen wir noch die zuneh­men­de Mond­si­chel in der Nähe des Pla­ne­ten entdecken.

Saturn bewegt sich im öst­li­chen Gebiet des Stern­bilds Jung­frau, kommt am 8. Febru­ar schließ­lich zum Still­stand und setzt zu sei­ner Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an. Mit einer Hel­lig­keit von 0,5 mag, 40 Bogen­se­kun­den schein­ba­ren Ring­durch­mes­sers und einer Ring­öff­nung von mehr als 15 Grad, ist er ein attrak­ti­ves Objekt für Früh­auf­ste­her und kul­mi­niert schon vor Beginn der Mor­gen­däm­me­rung in mitt­le­rer Höhe im Süden. Im Lau­fe des Febru­ars ver­la­gert er sei­ne Auf­gän­ge lang­sam aber sicher in die ers­te Nacht­hälf­te. Geht der Ring­pla­net zu Monats­be­ginn um 23:54 Uhr auf, erscheint er Ende des Monats bereits um 22:01 Uhr über der öst­li­chen Horizontlinie.

Ura­nus bewegt sich recht­läu­fig durch die Fische und kann mit etwas Glück noch in der ers­ten Monats­hälf­te am Abend­him­mel auf­ge­spürt wer­den. Aller­dings ist eine licht­star­ke Optik nötig, um den 5,9 mag hel­len und schein­bar 3,3 Bogen­se­kun­den gro­ßen grün­li­chen Pla­ne­ten zu ent­de­cken. Bis zur Mit­te des Monats ver­frü­hen sich die Unter­gän­ge von anfangs 21:30 Uhr auf 20:39 Uhr. Am 10. zieht die Venus nahe am Pla­ne­ten vor­bei und kann dann gut als Auf­such­hil­fe die­nen. Gegen 18:20 Uhr ist es schließ­lich dun­kel genug, um den Pla­ne­ten im Fern­glas oder Tele­skop auf­zu­spü­ren. Anschlie­ßend ver­schwin­det Ura­nus gegen 20 Uhr im Horizontdunst.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun im Stern­bild Was­ser­mann steht am 19. Febru­ar in Kon­junk­ti­on mit der Son­ne und hält sich mit ihr am Tag­him­mel auf. Somit bleibt der Pla­net den gesam­ten Monat über unbe­ob­acht­bar. Der Pla­net befin­det sich an die­sem Tag gut 4,6 Mrd. Kilo­me­ter von der Erde entfernt.

Der licht­schwa­che Zwerg­pla­net (134340) Plu­to im Stern­bild Schüt­ze hält sich immer noch zu dicht bei der Son­ne auf und ist im Febru­ar nicht sichtbar.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2009 P1 Gar­radd ist nun zir­kum­po­lar und wan­dert bis zur Mit­te des Monats wei­ter in Rich­tung Nor­den durch den Her­ku­les. Er erreicht in die­sem Monat mit 6 Magni­tu­den auch sei­ne größ­te Hel­lig­keit und ist des­halb schon sehr leicht in Feld­ste­chern und klei­nen Fern­roh­ren vor allem ab der zwei­ten Nacht­hälf­te sicht­bar. In der Nacht vom 13. auf den 14. Febru­ar tritt er schließ­lich ins Stern­bild Dra­che über. Am 3. Febru­ar bie­tet sich die Gele­gen­heit, den Schweif­stern nur ein hal­bes Grad ent­fernt vom Kugel­stern­hau­fen M 92 im Her­ku­les zu beob­ach­ten. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Sicht­bar­keit von Komet Gar­radd gibt es in einem eige­nen Blog-Arti­kel.

Der kurz­pe­ri­odi­sche 29P/Sch­wass­mann-Wach­mann bewegt sich durch den Raben und ist mit 14 mag Hel­lig­keit nur in gro­ßen Tele­sko­pen sicht­bar. Aller­dings zeigt er ab und zu Hel­lig­keits­aus­brü­che, so dass die Hel­lig­keit mit­un­ter auf 10 mag anstei­gen kann. Die bes­te Beob­ach­tungs­zeit, um den Schweif­stern zu beob­ach­ten, sind die frü­hen Morgenstunden.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres kann mit einer Hel­lig­keit von 9,2 mag noch im Stern­bild Wal­fisch auf­ge­fun­den wer­den. Am 1. des Monats geht der Him­mels­kör­per um 21:22 Uhr unter. Zum Monats­en­de sinkt Ceres bereits um 20:32 Uhr unter die west­li­che Horizontlinie.

(4) Ves­ta bewegt sich immer noch durch den Was­ser­mann und kann in klei­nen Instru­men­ten auf­ge­fun­den wer­den. Ihre Hel­lig­keit bleibt mit 8,2 mag im gesam­ten Monat Febru­ar kon­stant. Die Unter­gangs­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 20:02 Uhr auf nun­mehr 19:27 Uhr.

(5) Astraea wird zu Beginn des Monats wie­der hel­ler als 10 mag und kommt am 4. Febru­ar im Stern­bild Jung­frau, an der Gren­ze zum Löwen, zum Still­stand. Anschlie­ßend setzt sie zu ihrer Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an. Die Hel­lig­keit steigt bis zum Ende des Monats auf 9,3 mag. Astraea erreicht auch immer frü­her den Meri­di­an. Am 1. Febru­ar steht der Aste­ro­id um 3:18 Uhr im Süden und am 29. Febru­ar bereits zwei Stun­den früher.

(6) Hebe kommt am 27. Febru­ar im Stern­bild Löwen in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,4 mag. Am 1. des Monats steht der 9,8 mag hel­le Aste­ro­id um 2:34 Uhr in ihrer höchs­ten Stel­lung im Süden. Am letz­ten Tag des Monats erreicht Hebe bereits um 00:23 Uhr den Meri­di­an. Am 17. Febru­ar kann der Him­mels­kör­per in der Nähe der 10,3 mag hel­len Gala­xie NGC 3489 auf­ge­fun­den wer­den. Der gerings­te Abstand beträgt nur 8 Bogenminuten.

(8) Flo­ra kann im Stern­bild Jung­frau auf­ge­fun­den wer­den und wird in den letz­ten Febru­ar­ta­gen wie­der hel­ler als 10 mag. Die Meri­di­an­durch­gän­ge ver­frü­hen sich von anfangs 4:04 Uhr auf 2:05 Uhr.

Aste­ro­id Nr. 15 Euno­mia hält sich im Stern­bild Stier auf. Die Hel­lig­keit geht von anfangs 9,3 auf 9,6 mag wie­der zurück. Im Lau­fe des Monats geht der Aste­ro­iden auch immer frü­her unter. Zu Monats­be­ginn sinkt Euno­mia um 4:10 Uhr und am Monats­en­de bereits um 2:38 Uhr unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Am 17. Febru­ar kann man den Euno­mia nur 5 Bogen­mi­nu­ten nord­west­lich vom 5,4 mag hel­len Stern 44 Tau­ri auf­fin­den, der gut als Auf­such­hil­fe die­nen kann.

(433) Eros eilt rasch süd­wärts und wech­selt am 6. Febru­ar vom Stern­bild Sex­tant in die Was­ser­schlan­ge. Zu Beginn des Monats erreicht er mit 8,5 mag auch sei­ne größ­te Hel­lig­keit. Trotz sei­ner bevor­ste­hen­den Oppo­si­ti­on, die er am 1. März erreicht, nimmt die Hel­lig­keit des Amor-Aste­ro­iden anschlie­ßend wie­der ab und beträgt am Ende des Monats 9,1 mag. Der Grund ist sein immer grö­ßer wer­den­der Abstand zur Erde. Der Klein­pla­net erreicht im Lau­fe des Febru­ars auch immer frü­her den Meri­di­an. Am 1. steht er um 1:55 Uhr in sei­ner höchs­ten Stel­lung im Süden und am 29. Febru­ar schon um 23:21 Uhr. Am 24. Febru­ar zieht Eros, in einem Abstand von nur 5 Bogen­mi­nu­ten, am 6,2 mag hel­len Stern SAO 178271 vorbei.

Meteorströme

Zwi­schen dem 15. Febru­ar und dem 10. März ist der nicht sehr aus­ge­präg­te Strom der Del­ta-Leo­ni­den zu erwar­ten. Der Radi­ant wan­dert in die­ser Zeit durch das gesam­te Stern­bild Löwe. Zum Maxi­mums­zeit­punkt am 25. Febru­ar liegt der Aus­strah­lungs­punkt knapp 4 Grad süd­lich von Del­ta Leo­nis. Es han­delt sich bei den Del­ta-Leo­ni­den um lang­sa­me Meteo­re, die mit einer Geschwin­dig­keit von 23 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Im Schnitt sind aber nur 2 Meteo­re pro Stun­de sicht­bar. Als Mut­ter­kör­per gilt der Aste­ro­id (4450) Pan.

Ein mög­lich schwa­cher Mete­or­strom sind die Beta-Her­cu­li­den, die zwi­schen dem 11. bis 15. Febru­ar aktiv sind. Sie tre­ten mit einer Geschwin­dig­keit von 56 Kilo­me­tern pro Sekun­de in die Erd­at­mo­sphä­re und erzeu­gen mit­tel­schnel­le Sternschnuppen.

Am deut­lichs­ten macht sich in die­sem Monat die Ant­he­l­ionquel­le bemerk­bar. Es ist ein ganz­jäh­ri­ger Mete­or­strom aus der Eklip­tik­re­gi­on, des­sen Radi­ant sich in der Nähe des Gegen­son­nen­punk­tes befin­det. Die weni­gen Meteo­re der Ant­he­l­ionquel­le sind mit 30km/s nicht sehr schnell.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Stern­him­mel am 15. Febru­ar 2012 um 22:00 MEZ

Im Nor­den

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit fin­den wir den Gro­ßen Bären mit der Figur des Gro­ßen Wagens senk­recht mit der Deich­sel nach unten im Nord­os­ten. Er wird im Lau­fe der Nacht noch höher stei­gen und schließ­lich die Zenit­re­gi­on errei­chen. Ver­län­gern wir die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne um das Fünf­fa­che, fin­den wir auch den Polar­stern im Stern­bild Klei­nen Bär.
Direkt unter­halb des Klei­nen Bären hat der Dra­che soeben sei­ne tiefs­te Stel­lung im Nor­den – auch unte­re Kul­mi­na­ti­on genannt – über­schrit­ten und schlän­gelt sich um die Figur des Klei­nen Wagens her­um. West­lich des Dra­chens und in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont fällt noch die Rau­te des Stern­bilds Kepheus auf. Links dane­ben und halb­hoch im Nord­wes­ten steht auch die Kas­sio­peia, die auf­grund ihrer Form auch „Himmels‑W“ genannt wird. Noch etwas höher sind die schwa­chen Ster­ne der Giraf­fe kaum auf­fäl­lig. Bei opti­ma­ler Sicht zum Nord­ho­ri­zont soll­te in gerin­ger Höhe Deneb noch im Schwan erkenn­bar sein.

Im Osten

Unser Blick in Rich­tung Osten führt uns wie­der zum Gro­ßen Wagen. Sei­ne zwei letz­ten Deich­selster­ne wei­sen auf einen hel­len röt­li­chen Stern direkt über dem Hori­zont. Dabei han­delt es sich um Ark­tur, der Haupt­stern des Stern­bilds Bären­hü­ter. Zwi­schen die­sen bei­den Stern­bil­dern befin­den sich noch die unschein­ba­ren Jagd­hun­de und die schwa­chen Ster­ne des Haar der Bere­ni­ke. Noch wei­ter in Rich­tung Ost­ho­ri­zont sind soeben die ers­ten Ster­ne der Jung­frau auf­ge­gan­gen und kün­den vom nahen Frühling.
Noch ein wei­te­rer auf­fäl­li­ger „roter Stern“ ist in die­ser Him­mels­re­gi­on ver­tre­ten: Unse­re roter Nach­bar­pla­ne­ten Mars hält sich momen­tan unter­halb des mäch­ti­gen Stern­bilds Löwen auf. Er wird Anfang nächs­ten Monats in Oppo­si­ti­on zur Son­ne ste­hen. Nord­west­lich des Löwen­kop­fes befin­den sich die schwa­chen Ster­ne des Krebs. Hier kann in einer dunk­len Nacht der offe­ne Stern­hau­fen der Prae­se­pe (Mes­sier 44) als unschein­ba­res Licht­fleck­chen erkannt werden.

Im Süden

Der Süden wird bis in die Zenit­re­gi­on von zahl­reich hel­len Ster­nen des Win­ter­him­mels ein­ge­nom­men. Siri­us, der hells­te Stern des Him­mels und Haupt­stern des Gro­ßen Hun­des, hat soeben den Meri­di­an über­schrit­ten. Links davon erkennt man die nörd­li­chen Aus­läu­fer des Stern­bilds Hin­ter­deck und dar­über die äußerst schwa­chen Ster­ne des Ein­horns. Dar­über befin­det sich der klei­ne Hund und noch wei­ter höher und genau im Meri­di­an die Zwil­lin­ge, mit den bei­den Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Die Zenit­re­gi­on wird vom unschein­ba­ren Stern­bild Luchs eingenommen.
Das ein­deu­tig auf­fäl­ligs­te Stern­bild die­ser Him­mels­re­gi­on ist aber ein­drucks­vol­le Him­mels­jä­ger Ori­on, in mitt­le­rer Höhe im Süd­wes­ten, mit sei­nem lin­ken und röt­lich erschei­nen­den Schul­ter­stern Betei­geu­ze und dem weiß leuch­ten­den Fuß­stern Rigel. Dar­über befin­det sich der öst­li­che Teil des Stern­bild Stiers, mit dem Haupt­stern Alde­ba­ran, und noch wei­ter höher der Fuhr­mann, mit der gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la. Unter­halb des Ori­ons ent­de­cken wir noch das unschein­ba­re Stern­bild des Hasen. Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te des Meri­di­ans befin­den sich schon die ers­ten Ster­ne des Früh­lings­him­mels. Zum einen das nur aus schwa­chen Ster­nen bestehen­de Stern­bild Krebs und direkt dar­un­ter der Kopf der Was­ser­schlan­ge, die sich bis zum süd­öst­li­chen Hori­zont hin­ab schlängelt.

Im Wes­ten

Hoch am Him­mel und genau im Wes­ten steht Kapel­la, der Haupt­stern des Stern­bilds Fuhr­mann. Rechts ober­halb davon sind an dunk­len Stand­or­ten noch die schwa­chen Ster­ne der Giraf­fe sicht­bar. Dar­un­ter steht in mitt­le­rer Höhe der Per­seus und links davon das Stern­bild Stier, mit dem röt­lich erschei­nen­den Haupt­stern Alde­ba­ran und den bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den. In mitt­le­rer Höhe im Nord­os­ten befin­det sich das Stern­bild Kas­sio­peia, auch bekannt als „Himmels‑W“.
Die letz­ten Ster­ne des Herbst­him­mels ver­schwin­den nun eben­falls unter dem Hori­zont. Am auf­fäl­ligs­ten, direkt über dem West­ho­ri­zont, ist aber der Rie­sen­pla­net Jupi­ter, der in der nächs­ten hal­ben Stun­de unter­ge­hen wird. Direkt im Nord­wes­ten ver­sinkt gera­de das Stern­bild Andro­me­da und die letz­ten Ster­ne des Pega­sus. Wei­ter in Rich­tung Wes­ten fol­gen das Drei­eck, der Wid­der und eini­ge Ster­ne der Fische. Über dem West­ho­ri­zont schaut gera­de noch der Kopf des Wal­fi­sches her­vor, der aber auf­grund sei­ner Hori­zont­nä­he kaum erkannt wer­den kann. Im Süd­wes­ten sehen wir den Him­mels­jä­ger Ori­on und den nörd­li­chen Teil des Flus­ses Eri­danus, der direkt neben Rigel, dem weiß leuch­ten­den Fuß­stern des Him­mels­jä­gers, entspringt.

Erwei­ter­te Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf die­ser Sei­te

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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