Blogparade: Astronomische Vorsätze 2012

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Wie auch im letz­ten Jahr hat Ste­fan Gott­hold vom Clear Sky Blog die Leser sei­nes Blogs auf­ge­ru­fen, an sei­ner Blog­pa­ra­de teil­zu­neh­men. Dem wür­de ich mich hier anschlie­ßen und prä­sen­tie­re nun mei­ne Astro­no­mi­schen Vor­sät­ze für das Jahr 2012.

1. Astronomische Großereignisse

Lei­der gibt es in die­sem Jahr kei­ne Son­nen- oder Mond­fins­ter­nis von unse­rem Sprach­raum aus zu sehen. Dafür kann das Jahr mit einem Venus­tran­sit am 6. Juni und einer Jupi­terb­de­ckung am 15. Juli auf­war­ten. Des­halb sind die­se wich­ti­gen Ter­mi­ne schon rot in mei­nem Ter­min­ka­len­der ange­stri­chen. Bleibt nur zu hof­fen, dass bei astro­no­mi­schen Groß­ereig­nis­se das berühmt berüch­tig­te mit­tel­eu­ro­päi­sche Wet­ter mit­spielt und ich kei­ne wei­te­re Plei­te wie im letz­ten Jahr erle­be, als die par­ti­el­le Son­nen­fins­ter­nis im Janu­ar und die Mond­fins­ter­nis im Juni 2011 den Wol­ken zum Opfer fiel. 

2. Teleskoptreffen

Neben diver­sen Him­mel­ereig­nis­sen ste­hen noch diver­se Tele­s­kop­tref­fen ganz oben auf mei­ner Prio­ri­tä­ten­lis­te. Den Anfang macht der jähr­lich statt­fin­den­de bun­des­wei­te Astro­no­mie­tag am 24. März. Nur einen Monat spä­ter wer­de ich das 15. Süd­bran­den­bur­ger Stern­freun­de­tref­fen (SBST) unse­res Astro­no­mie­ver­eins besu­chen. Das Jubi­lä­ums­tref­fen fin­det dies­mal am 21. April in Burg/Spreewald statt. Und auch der all­jähr­li­che Besuch des Herz­ber­ger Tele­s­kop­tref­fen (HTT) zwi­schen dem 13. und 16. Sep­tem­ber 2012 steht wie­der an, mit hof­fent­lich wie­der idea­lem Spech­tel­wet­ter. Außer­dem wer­de ich so oft wie mög­lich die Gele­gen­heit nut­zen, an den Wochen­end-Neu­mond­ter­mi­nen zum ATS nach Jeß­nigk zu fahren.

3. Die Planeten am Abendhimmel

Im Febru­ar, März und April sind zahl­rei­che hel­le Pla­ne­ten am Abend­him­mel ver­tre­ten. Beson­ders ab Ende Febru­ar bis Anfang März lässt sich Mer­kur über dem west­li­chen Hori­zont auf­spü­ren. Unweit davon ste­hen noch Venus und Jupi­ter. Die Sichel des zuneh­men­den Mon­des wird nach dem Febru­ar-Neu­mond in Rich­tung Osten wan­dern und nach­ein­an­der die Pla­ne­ten besu­chen. Da es in die­ser Zeit noch zei­tig dun­kel wird, gelin­gen mir vor Beginn mei­ner Nacht­schicht hof­fent­lich wie­der schö­ne Auf­nah­men der Kon­junk­ti­on mit mei­ner Canon EOS 600D. Außer­dem steht am 3. März end­lich auch der Mars wie­der in Oppo­si­ti­on zur Son­ne, so dass ich eben­falls mal einen Blick auf des­sen Ober­flä­che ris­kie­ren könnte.

4. Mehr beobachten, fotografieren und zeichnen

Auf­grund Zeit­man­gels und des bestän­dig schlech­ten Wet­ters im letz­ten Jahr habe ich kaum beob­ach­tet und foto­gra­fiert. Des­halb habe ich mir fest vor­ge­nom­men, mich inten­siv dem Kome­ten C/2009 P1 Gar­radd zu wid­men, bevor die­ser ab Juni/Juli wie­der in den wei­ten des Welt­alls ver­schwin­det. Auch wer­de ich mein neu­es Fuji­non 10x70 Fern­glas einen inten­si­ven Test unter­zie­hen und in der Som­mer­milch­stra­ße auf Wan­der­schaft gehen.
Das Zeich­nen von Deep-Sky Objek­ten führt sowie­so in letz­ter Zeit eher ein Schat­ten­da­sein in mei­nem astro­no­mi­schen Betä­ti­gungs­feld. Ich begrün­de das oft mit den immer sel­te­ner wer­den­den Gele­gen­hei­ten, über­haupt beob­ach­ten zu kön­nen. So ver­pass­te ich im letz­ten Jahr auch die Sai­son der Nacht­leuch­ten­den Wol­ken und konn­te kei­ne ein­zi­ge NLC auf den Kame­ra­chip ban­nen. Das wird sich in die­sem Jahr hof­fent­lich ändern.

5. Optikreinigung, Canon Umbau und Filterkauf

Lang­sam aber sicher wird es nach Jah­ren der Benut­zung Zeit, den Haupt­spie­gel mei­nes 8 Zoll Dobsons zu rei­ni­gen. Bis­her habe ich die­ses Kapi­tel immer erfolg­reich ver­drängt und mich nie so rich­tig an den Spie­gel ran­ge­traut. Aber sicher­lich bekom­me ich Unter­stüt­zen von mei­nen bei­den Astro­kum­pels, damit der Spie­gel bald wie­der im neu­en Glanz erscheint. 🙂
Da ich noch mei­ne Canon EOS 1000D in der Ecke rum­lie­gen habe, habe ich vor, die­se für die Astro­fo­to­gra­fie modi­fi­zie­ren zu las­sen. Hier­bei wird der Infra­rot-Sperr­fil­ter aus­ge­baut und durch einen neu­en ersetzt, der auch durch­läs­sig für das Licht der Was­ser­stoff­li­nie ist. Damit wer­den dann die zahl­rei­chen Was­ser­stoff­ne­bel unse­rer Milch­stra­ße end­lich in neu­em Licht erstrahlen.
Und auch ein Fil­ter­kauf für mei­ne Kame­ra steht die­ses Jahr wohl bevor: Begeis­tert bin ich ja von Stern­feld­auf­nah­men, die mit Hil­fe eines Weich­zeich­ner­fil­ters vom Typ Cokin P‑830 ent­stan­den sind.

Ste­fans Vor­sät­ze für das Jahr 2012 kön­nen übri­gens hier nach­ge­le­sen werden…

Foto: Son­nen­ne­bel © mr.nico / aboutpixel.de

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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