Der Lauf des Mondes
Am 1. Oktober können wir die junge Mondsichel nur 3,5 Grad nordwestlich von Antares und tief im Südwesten in der Abenddämmerung erspähen. Am 4. Oktober finden wir den Halbmond im Sternbild Schütze. Danach wandert der Mond weiter durch die Sternbilder Steinbock, Wassermann und Fische bis am 12. Oktober die Vollmondphase erreicht ist.
In der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober begegnet unser Erdtrabant den Planten Jupiter im Sternbild Widder. Dabei befindet er sich rund 5 Grad nördlich vom Riesenplaneten. Nun wird der Mond auch immer mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. In der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober durchläuft der Mond das „Goldene Tor der Ekliptik“ zwischen den beiden offenen Sternhaufen Plejaden und Hyaden im Sternbild Stier. Danach bewegt er sich weiter durch den Stier und die Zwillinge und steht am 20. Oktober als abnehmender Halbmond im Sternbild Krebs. Am Morgen des 22. Oktober bildet die Mondsichel mit Mars und Regulus ein annähernd gleichschenkliges Dreieck und steht ungefähr 8 ½ Grad südwestlich unseres roten Nachbarplaneten. Am 25. Oktober, knapp 38 Stunden vor Neumond, kann man die schmale Sichel zum letzten Mal tief im Osten in der Morgendämmerung sichten. Am 26. Oktober ist dann schließlich Neumond. Drei Abende später sehen wir die zunehmende Mondsichel abermals tief im Westen in der Abenddämmerung.
Die Planeten
Merkur stand am 28. September in oberer Konjunktion zur Sonne und gewinnt nur langsam einen östlichen Abstand zu unserem Zentralgestirn. Bis zum Monatsende wächst der Winkelabstand zur Sonne auf 19,5 Grad an. Das reicht in unseren Breiten aber nicht für eine Abendsichtbarkeit des innersten Planeten des Sonnensystems. Am 22. Oktober durchläuft Merkur auch das Aphel seiner Bahn.
Venus wechselt am 15. vom Sternbild Jungfrau in die Waage. Ihr östlicher Winkelabstand von der Sonne wächst bis zum Ende des Monats auf gut 20 Grad an. Das reicht ebenfalls noch nicht für eine Abendsichtbarkeit. Unter guten Sichtbedingungen kann man aber versuchen, sie gegen Ende des Monats als ‑3,8 mag helles Objekt kurz nach Sonnenuntergang tief im Südwesten aufzuspüren.
Mars baut weiter seine Morgensichtbarkeit aus und wandert am 19. des Monats vom Sternbild Krebs in den Löwen. Im Teleskop erkennt man aber nur ein 1,1 mag helles und 6 Bogensekunden großes Scheibchen. Interessant ist die Durchquerung des Sternhaufens der Praesepe (M 44) in den ersten beiden Oktobernächten. Die Aufgänge von Mars verfrühen sich nur unwesentlich von 00:14 Uhr (1:14 Uhr Sommerzeit) auf 23:52 Uhr.
Der Riesenplanet Jupiter im Sternbild Widder ist die ganze Nacht optimal zu beobachten und erreicht am 29. Oktober die Opposition zur Sonne. Er erreicht zum Oppositionszeitpunkt eine Helligkeit von ‑2,9 mag und einen scheinbaren Durchmesser von gut 48 Bogensekunden. Damit ist der Planet, neben dem Mond, unübersehbar das hellste Gestirn am Nachthimmel. Die Erdnähe erreicht Jupiter aber schon am 27. Oktober und steht dann 3,97 AE bzw. 594 Mio. Kilometer von der Erde entfernt. Die Meridiandurchgänge verfrühen sich von anfangs 1:54 Uhr (2:54 Uhr Sommerzeit) auf nunmehr 23:37 Uhr. Am Tag der Opposition geht Jupiter um 17:41 Uhr Sommerzeit auf und erreicht um 00:46 Uhr die höchste Stellung im Süden. Am nächsten Morgen verschwindet der Planet um 7:56 Uhr wieder unter der Horizontlinie. Am 13. des Monats steht der fast volle Mond in der Nähe des Jupiter.
Saturn, im Sternbild Jungfrau, steht am 13. Oktober in Konjunktion zur Sonne und hält sich mit ihr am Taghimmel auf. An diesem Tag trennen uns 9,67 AE bzw. 1,45 Mrd. Kilometer vom Ringplaneten. Unter exzellenten Bedingungen und unter Zuhilfenahme eines Fernglases kann man versuchen, zum Monatsende den 0,7 mag hellen Saturn tief über dem östlichen Horizont am Morgenhimmel aufzuspüren.
Uranus bewegt sich rückläufig durch das Sternbild Fische, stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und kulminiert schon in der ersten Nachthälfte. Mit 5,8 mag Helligkeit und einem scheinbaren Winkeldurchmesser von 3,6 Bogensekunden ist der Planet unter einem dunklen Landhimmel schon mit bloßem Auge erkennbar und lässt sich fast die ganze Nacht über beobachten. Die Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 23:33 Uhr (00:33 Uhr Sommerzeit) auf 21:31 Uhr. Am 16. Oktober kreuzt der grünliche Planet den Himmelsäquator von Nord nach Süd.
Neptun, rückläufig im Sternbild Wassermann, kulminiert schon zu Beginn der Nacht und ist ein Planet der ersten Nachthälfte. Er verlangsamt seine Bewegung gegenüber dem Sternhimmel spürbar und kommt zum Ende des Monats fast zum Stillstand. Die Helligkeit des äußersten Planeten des Sonnensystems beträgt 7,9 mag und sein scheinbarer Durchmesser 2,5 Bogensekunden. Im Laufe des Monats geht Neptun auch immer früher unter. Am 1. Oktober sinkt Neptun um 2:28 Uhr (3:28 Uhr Sommerzeit) unter die Horizontlinie. Am 31. Oktober erfolgt der Untergang schon zwei Stunden früher.
Der 14 mag helle Zwergplanet (134340) Pluto im Sternbild Schütze sinkt schon zu Beginn der Nacht unter den Horizont.
Helle Kometen und Planetoiden
Komet C/2009 P1 Garradd bewegt sich langsam durch den östlichen Teil des Herkules und lässt sich bei Einbruch der Dunkelheit am Abendhimmel beobachten. Mit einer Helligkeit zwischen 6,5 und 7 mag ist er schon sehr leicht in Ferngläsern und kleinen Teleskopen sichtbar. Weitere Informationen zur Sichtbarkeit von Komet Garradd gibt es in einem eigenen Blog-Artikel.
Komet C/2010 X1 Elenin sollte nach seinem Periheldurchgang ab 5. Oktober mit 5 mag Helligkeit wieder am Morgenhimmel sichtbar werden. Beobachtungen in den letzten Augusttagen von der Südhalbkugel aus zeigten aber eine immer diffuser werdende Koma. Mit ziemlicher Sicherheit ist Komet Elenin auseinandergebrochen und hat die Sonnennähe nicht überlebt.
Komet 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova ist im Oktober im Sternbild Löwe am Morgenhimmel sichtbar und wird nun schnell wieder schwächer, so dass er nur noch in größeren Teleskopen sichtbar ist.
Der Zwergplanet (1) Ceres stand Mitte des Vormonats in Opposition zur Sonne und bewegt sich vom Walfisch kommend weiter durch den Wassermann. Die Helligkeit des größten Körpers des Asteroidengürtels geht im Laufe des Monats von anfangs 7,8 auf 8,3 mag wieder um eine halbe Größenklasse zurück. Damit ist der Himmelskörper aber immer noch in lichtstarken Ferngläsern sichtbar. Die Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 23:13 Uhr (00:13 Uhr Sommerzeit) auf 20:58 Uhr. Am 7. Oktober steht der Zwergplanet nur 8 Bogenminuten südlich von 106 Aqr (5,2 mag).
(4) Vesta bewegt sich durch den Steinbock und steht zu Beginn des Monats als 6,9 mag helles Objekt um 20:09 Uhr (21:09 Uhr Sommerzeit) im Süden. Bis zum Ende des Monats geht die Helligkeit wieder auf 7,5 mag zurück und sie erreicht schon um 18:34 Uhr den Meridian. Durch ihre Helligkeit kann der Asteroid immer noch sehr leicht in Feldstechern aufgespürt werden. Am 5. Oktober steht Vesta nur 2,5 Bogenminuten vom 4,1 mag hellen Stern Psi Cap entfernt.
(15) Eunomia wandert durch den Perseus und steht zum Monatsanfang um 3:58 Uhr (4:58 Uhr Sommerzeit) im Meridian. Ende des Monats erreicht der Asteroid bereits um 2:00 Uhr die höchste Stellung im Süden. Die Helligkeit von Eunomia nimmt leicht zu von anfangs 8,9 auf 8,3 mag. Im nächsten Monat steht der Himmelskörper schließlich in Opposition zur Sonne.
(27) Euterpe kommt am 4. Oktober im Sternbild Walfisch in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,3 mag. Am 21. Oktober wechselt Euterpe ins Sternbild Fische und wird zum Ende des Monats wieder schwächer als 10 mag. Die Kulminationszeiten des Kleinplaneten verfrühen sich spürbar von anfangs 00:13 Uhr (1:13 Uhr Sommerzeit) auf 21:45 Uhr. Am 21. Oktober steht Euterpe nur 5 Bogenminuten südlich des 6,2 mag hellen Sterns 10 Cet.
Asteroid Nr. 29 Amphitrite wandert durch das Sternbild Widder. Die Helligkeit nimmt von 9,5 auf 8,3 mag zu. Am 1. Oktober steht Amphitrite um 2:29 Uhr (3:29 Uhr Sommerzeit) in ihrer höchsten Stellung im Süden. Am 31. Oktober kulminiert der Kleinplanet bereits um 00:09 Uhr.
(40) Harmonia bewegt sich durch den Stier und wird zur Mitte des Monats wieder heller als 10 mag. Gegen Ende des Monats ist ihre Helligkeit schon auf 9,7 mag angestiegen. Die Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 3:10 Uhr (4:10 Uhr Sommerzeit) auf 00:55 Uhr. Am 25. Oktober kann man Harmonia nur 5 Bogenminuten nördlich von 5 Tau (4,1 mag) und am 29. Oktober 7 Bogenminuten nördlich von SAO 93439 (6,3 mag) aufspüren.
(192) Nausikaa wird in der letzten Oktoberwoche wieder schwächer als 10 mag und steht im Sternbild Wassermann. Anfang Oktober erreicht der Asteroid um 21:45 Uhr (22:45 Uhr Sommerzeit) den Meridian und Ende Oktober schon um 19:52 Uhr. Am Morgen des 4. Oktober steht Nausikaa nur 9 Bogenminuten südlich von Rho Aqr (5,4 mag).
(230) Anthamantis bewegt sich durch die Fische und kommt am 23. Oktober mit 9,9 mag Helligkeit in Opposition zur Sonne. Am 1. Oktober steht der Asteroid um 1:23 Uhr (2:23 Uhr Sommerzeit) in seiner höchsten Stellung im Süden. Am 31. Oktober erreicht Anthamantis bereits um 22:56 Uhr den Meridian. Am 17. Oktober kann man den Asteroiden nur 3 Bogenminuten nördlich vom 5,2 mag hellen Stern 107 Psc entfernt aufspüren.
Am 28. Oktober kommt der Amor-Asteroid (1036) Ganymed in eine günstige Opposition zur Sonne und kann dann mit 8,3 mag Helligkeit im Sternbild Widder aufgefunden werden. Bis zum 10. Oktober ist Ganymed noch zirkumpolar und kulminiert als 9,1 mag helles Objekt zu Beginn des Monats um 1:08 Uhr (2:08 Uhr Sommerzeit). Ende des Monats erfolgt der Meridiandurchgang bereits um 23:33 Uhr. Am 11. Oktober kann man den Asteroiden nur 4,5 Bogenminuten entfernt von SAO 55082 (6,3 mag) aufspüren. Am letzten Abend im Oktober steht (1036) Ganymed nur 1,5 Grad westlich des Riesenplaneten Jupiter.
Meteorströme
Zwischen dem 7. und 11. Oktober sind die Draconiden (auch Giacobiniden genannt) aktiv, dessen zirkumpolarer Radiant sich etwa 3 Grad östlich von Gamma Draconis befindet. Sie gehen auf den Kometen 21P/Giacobini-Zinner zurück, der eine Umlaufzeit von 6,5 Jahren besitzt und am 10. Februar 2012 wieder sein Perihel durchläuft. Das Aktivitätsmaximum findet voraussichtlich am Abend des 8. Oktober zwischen 19 und 23 Uhr statt. Zu diesem Zeitpunkt steht der Radiant gut 60 Grad über dem mitteleuropäischen Horizont. Die Meteorhäufigkeit schwankt recht stark von Jahr zu Jahr, so dass in diesem Jahr sogar mit einer erhöhten Aktivität von etwa 200 Meteoren zu rechnen ist. Jüngste Schätzungen gehen sogar von 600 Meteoren aus! Leider stört zum Maximumszeitpunkt der zu 90% beleuchtete Mond, so dass am Ende gerade einmal 60 Meteore pro Stunde visuell sichtbar sind. Im Schnitt ist alle 13 Jahre mit erhöhten Fallraten zu rechnen: So konnte im Jahre 1933 ungefähr 400 Meteore pro Minute (!) beobachtet werden. Bei den Draconiden handelt es sich um äußerst langsame Sternschnuppen mit einer Eintrittsgeschwindigkeit von 20 km/s, so dass sie sich gut von sporadischen Meteoren unterscheiden.
Vom 2. Oktober bis 7. November sind die Orioniden aktiv. Das Aktivitätsmaximum, mit einer stündlichen Zenitrate von 20 bis 30 Meteoren pro Stunde, findet in der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens statt. Der Radiant befindet sich rund 10° nordöstlich von Beteigeuze. Der zu 30% beleuchtete Mond stört die Beobachtung dieses Stroms nur mäßig. Die Meteorrate schwankt auch bei diesem Strom recht stark. Im Mittel sind 20 bis 30 Meteore zu erwarten. Im Jahr 2008 wurden zum Maximumszeitpunkt sogar 70 Meteore registriert. Bei den Orioniden handelt es sich um schnelle Sternschnuppen, die mit einer Geschwindigkeit von 66 km/s in die Erdatmosphäre eindringen und oft lange Nachleuchtspuren hinterlassen. Sie gehen auf den berühmten Kometen 1P/Halley zurück.
Die Nördlichen und Südlichen Tauriden können von September bis in den Dezember hinein beobachtet werden. Die Aktivität der Südlichen Tauriden beginnt schon am 10. September und endet um den 20. November. Das Maximum ist dann am 5. November zu erwarten. Die Nördlichen Tauriden sind zwischen dem 20. Oktober und 10. Dezember aktiv, mit einem Maximum am 12. November. Zum Maximumszeitpunkt sind bei beiden Teilströmen 5 Meteore pro Stunde sichtbar, die mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Mitunter sind auch helle Feuerkugeln zu beobachten.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Die auffällige Figur des Großen Bären hat zu unserer Standardbeobachtungszeit soeben die untere Kulmination über dem Nordhorizont erreicht. Verlängert man nun die hinteren Kastensterne des Großen Wagens fünfmal nach oben, findet man auch den Polarstern und damit exakt die Nordrichtung. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär dessen Wagenkasten nun ebenfalls langsam in Richtung Nordhorizont hinabsteigt. Momentan befindet sich dieser aber noch auf 7 Uhr Position. Links vom Kleinen Bären entdecken wir noch das Sternbild Drache mit seinem auffälligen rautenförmigen Kopf und oberhalb davon den Kepheus, der gerade die Zenitregion überschritten hat.
Östlich des Kepheus steht das W‑förmige Sternbild der Kassiopeia, die in der nächsten Stunde den Zenit erreichen wird. Senkrecht darunter im Nordosten befindet sich der Perseus und noch weiter südlicher der Fuhrmann, mit der hellen Kapella. Direkt über dem Nordosthorizont sind soeben die Zwillinge aufgegangen. Östlich dieser drei Sternbilder befinden sich die unscheinbaren Sternbilder Giraffe und Luchs. Diese bestehen aber nur aus sehr schwachen Sternen. Bei guter Horizontsicht und niedrig im Nordwesten erkennen wir die Nördliche Krone und noch ein Teil des Sternbilds Bärenhüter.
Im Osten
Blicken wir in Richtung Osten können wir schon die ersten Sternbilder des nahenden Winters beobachten. Genau im Osten steht Aldebaran, der rötliche Hauptstern des Stiers, mit dem offenen Sternhaufen der Hyaden. In diesem Sternbild steht mit den Plejaden – auch Siebengestirn genannt – noch ein weiterer offener Sternhaufen, der sich ungefähr in mittlerer Höhe über dem Horizont befinden. Unterhalb des Stiers geht soeben das Wintersternbild Orion auf. Niedrig im Nordosten entdecken wir auch die Zwillinge mit den beiden markanten Sternketten, an dessen Enden sich die beiden hellen Hauptsterne Kastor und Pollux befinden. Oberhalb der Zwillinge steht der Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella. Darüber befindet sich der Perseus und noch weiter in Richtung Zenitregion das Himmels‑W die Kassiopeia.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Ostpunktes und hoch im Südosten steht das Sternbild Andromeda. Unterhalb der Andromeda entdecken wir das Nördliche Dreieck, den Widder und ein Teil der Fische. Darunter schließt sich noch der Walfisch an. In dieser Himmelsregion befindet sich auch das zurzeit auffälligste Objekt am Nachthimmel: Der gelblich leuchtende Riesenplanet Jupiter. Noch weiter in Richtung Horizont sind schon die ersten Sterne des Flusses Eridanus über dem Horizont erschienen.
Im Süden
Der gesamte Südhimmel wird nun komplett vom mächtigen Pegasus dominiert. Der linke obere Kastenstern des Pegasusquadrats gehört aber nicht mehr zu diesem Sternbild, sondern zur Andromeda. In einer dunklen mondscheinlosen Nacht sollte hier auch ein länglicher Nebelfleck erkennbar sein. Hierbei handelt es sich um das am weitesten entfernte Objekt, was man noch mit bloßem Auge erkennen kann: Die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Es ist die nächst größere Nachbargalaxie und eine Schwester unseres eigenen Milchstraßensystems. Unterhalb der Andromeda befinden sich die Sternbilder Dreieck und Widder.
Viel auffälliger in dieser Himmelsregion sticht aber der Riesenplanet Jupiter hervor, der sich momentan in mittlerer Höhe im Südosten aufhält. Westlich davon und unterhalb von Andromeda und Pegasus befinden sich die Fische. Ein Teil dieses Sternbilds hat soeben die höchste Stellung im Süden erreicht. Unterhalb der Fische entdecken wir noch den Walfisch und westlich davon das eher unscheinbare Sternbild Wassermann. Bei guter Horizontsicht sollte Fomalhaut, der helle Hauptstern des Südlichen Fisches, erkennbar sein, der vor kurzem den Meridian überschritten hat. Niedrig im Südwesten befindet sich noch das unscheinbare Sternbild Steinbock über dem Horizont.
Im Westen
So langsam verschwinden nun auch die letzten Sommersternbilder von der Himmelsbühne. Genau in mittlerer Höhe im Westen steht das Sommerdreieck, das aus den hellen Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler gebildet wird. Deneb befindet sich dabei von allen drei Sternen noch am höchsten über dem Horizont. Oberhalb des Adlers erkennen wir nacheinander die deutlich kleineren und eher unauffälligen Sternbilder Füllen, Delphin, Pfeil und Füchschen. Die helle Sommermilchstraße verläuft inmitten dieser Sternbilder senkrecht in Richtung Westhorizont herab. In Richtung Zenit erkennen wir die unscheinbare Eidechse sowie das Sternbild Kepheus.
Noch hoch im Nordwesten steht der mächtige Drache, der jetzt im Laufe der Nacht immer weiter in Richtung Nordwesthorizont hinabsteigen wird. Unterhalb seines auffälligen rautenförmigen Kopfes befindet sich das Sternbild Herkules und noch weiter darunter das Halbrund der Nördlichen Krone kurz vor ihrem Untergang.