Zum 11. Herzberger Teleskoptreffen nutzte ich die Gelegenheit, meine Canon EOS 1000D auf die Meade LXD55 Montierung zu packen und diese ein paar Minuten nachzuführen. Bearbeitet wurden die Rohbilder anschließend von Martin Fiedler während des Bildbearbeitungsworkshops am Samstagnachmittag. Für die Aufnahmen verwendete ich das neue EF 50 mm f/1.8 II Objektiv von Canon. Die Bilder wurden mit Fitswork gestackt, der Hintergrund geglättet und anschließend in Photoshop ein wenig nachbearbeitet. Von den Rohbildern wurde vorher noch ein Masterdark (10 Bilder á 2 Minuten Belichtungszeit) abgezogen.
Durch die volle Blendenöffnung erkennt man um die hellsten Sterne allerdings einen leichten bläulichen Farbsaum sowie an den Bildrändern zum Teil deutlich Unschärfen – sichtbar an langgezogenen und defokussierten Sternen. Besser wäre es gewesen, um mindestens zwei Blendenstufen abzublenden und dafür etwas länger zu belichten. Es scheint auch so, dass ich sowieso nicht ganz die korrekte Schärfe getroffen habe. Von den 10 aufgenommenen Bildern im RAW-Format, konnte ich aber nur 5 verwenden, da das Objektiv während der Aufnahme beschlug. Belichtet wurde jeweils 2 Minuten mit Blende 1,8 und ISO-800.
Das erste aufgenommene Bild zeigt die Sommermilchstraße in der Nähe von Deneb im Schwan. Obwohl ich keine für Astroaufnahmen modifizierte Kamera verwendet habe, stechen der Nordamerika- (NGC 7000) und der Pelikannebel (IC 5070) schon recht deutlich hervor. Bei Gamma Cygni ist sogar der Nebelkomplex (IC 1318) erkennbar. Desweiteren zeigt das Bild zahlreiche Dunkelwolken in der Milchstraße, darunter auch den so genannte „Nördlichen Kohlensack“ im linken oberen Bereich des Bildes, der aber schon zum Sternbild Kepheus gehört. Oft wird aber auch die lang gezogene Dunkelwolke zwischen Deneb und Gamma Cyg als Kohlensack bezeichnet. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man rund 3 Grad nordwestlich des Nordamerikanebels einen deutlich rötlichen Stern. Hierbei handelt es sich um den Veränderlichen Mirastern V Cygni, den ich wahrscheinlich nahe seinem Maximum ablichten konnte.
Bedeutend schärfer wurde das zweite Objekt abgelichtet: Das Bild zeigt den Aufgang des Sternbilds Orion, der schon vom nahenden Winter kündigt. Mit dem berühmten Orionnebel (Messier 42) im Schwertgehänge des Himmelsjägers, sticht sicherlich das berühmteste aller Deep-Sky-Objekte hervor. Unmittelbar östlich des linken Gürtelsterns erkennt man noch ganz schwach den Flammennebel (NGC 2024). Zum Stacken wurden diesmal 4 Aufnahmen á 2 Minuten Belichtungszeit bei ISO-800 verwendet.