Pünktlich zu Silvester streift der Vollmond den nördlichen Bereich des Kernschattens der Erde. Die partielle Mondfinsternis gehört zum 115. Saros-Zyklus und ist von ganz Asien, einschließlich Japan, Indonesien, Westaustralien, dem Indischen Ozean, Europa und Afrika zu beobachten. Dabei werden etwa 8 Prozent des scheinbaren Vollmonddurchmessers verfinstert. Obwohl die Finsternis sehr partiell erscheint, ist eine Verdunkelung des südlichen Mondrandes – Dank des dunklen inneren Halbschattens – schon sehr leicht mit bloßem Auge sichtbar. Die Mitte der Finsternis wird dann um 20:23 Uhr erreicht. Dabei steht der Mond rund 35 Grad über dem Südost-Horizont.
Schon kurz vor 19 Uhr bemerken aufmerksame Beobachter eine leichte Verdunkelung des südöstlichen Mondrandes. Zu diesem Zeitpunkt steht der Mond etwa zur Hälfte im Halbschatten und bekommt dann auch nur noch die Hälfte der Sonneneinstrahlung ab. Bis zur Mitte der Finsternis verstärkt sich dieser Eindruck des verdunkelten Mondrandes. Zwischen 19:55 und 20:52 befindet sich schließlich der untere Randbereich des Mondes im Kernschatten.
Um die Finsternis zu verfolgen, reicht schon das bloße Auge. Allerdings liefert ein Feldstecher einen weitaus besseren Eindruck. Mit Hilfe des Feldstechers erkennt man dann den 3 mag hellen Stern Epsilon Geminorum, knapp 2 Grad nordwestlich unseres Erdtrabanten. Aber auch ein kleines Teleskop von 3 bis 4 Zoll Öffnung und mit einer maximalen Vergrößerung von ungefähr 30fach, ist äußerst hilfreich um das Himmelsschauspiel zu beobachten.
Als „Entschädigung“ für den sehr geringen Bedeckungsgrad gibt es gleich zwei Sternbedeckungen zu bewundern: Gegen 20:33 Uhr wird der 7,5 mag helle Stern SAO 78758 vom abgedunkelten südöstlichen Mondrand bedeckt. Kurz davor um 20:31 Uhr (alle Zeiten gelten übrigens für Lübben) tritt dann SAO 78717 (6,5 mag) am hellen westlichen Rand hervor.
Mondfinsternisse sind auch schöne Fotomotive. Wer die Finsternis fotografieren möchte, sollte ein Fernrohr oder ein langbrennweitiges Teleobjektiv benutzen. Man kann hier ruhig mit der Blendenzahl und den Belichtungszeiten etwas experimentieren, bis man die optimale Belichtung herausgefunden hat. In der Regel sollten aber 1/250 Sekunden Belichtungszeit, Blende 8 und ein ISO-Wert von 200 ausreichen, um den verdunkelten Mond auf den Chip zu bannen.
Erst am 21. Dezember 2010 ist wieder eine totale Mondfinsternis von Mitteleuropa aus zu verfolgen. Dann ist aber nur die partielle Phase sichtbar, weil der Mond schon vor dem vollständigen Eintritt in den Kernschatten unter dem Horizont verschwinden wird.
Kontaktzeiten in MEZ
Eintritt des Mondes in den Halbschatten: 18h16m
Eintritt des Mondes in den Kernschatten: 19h55m
Mitte der Finsternis: 20h23m
Austritt des Mondes aus dem Kernschatten: 20h52m
Austritt des Mondes aus dem Halbschatten: 22h30m
Hallo Andreas,
vielen Dank für Deine Info.Wenn das Wetter mitspielt
werde ich mir das ganz sicher anschauen.
War auch mal auf Deiner Webseite.Wirklich sehr interessant und gut gemacht.Und schöne Bilder vom
letzten HTT.
Wir wünschen Dir ein „Frohes Fest“ und ein
„Guten Rutsch“ ins neue Jahr!
Gabi & Thomas
Auch in Flensburg konnte die partielle MoFi gut beobachtet werden.
http://www.flensburg-erleben.de/content/partielle-mondfinsternis-zum-jahreswechsel-silvester-2009
Herzlichen Glückwunsch. Ansonsten lag die ganze Republik (außer einigen Wolkenlücken in Bayern) unter einer dichten Wolkendecke.
Zahlreiche Bilder der Silvesterfinsternis gibts übrigens bei Spaceweather…