Fachvortrag im Planetarium Herzberg

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Kuppelraum des Planetarium in HerzbergNach zahl­rei­chen Wochen astro­no­mi­scher Abs­ti­nenz, auf Grund des schlech­ten Wet­ters und ande­re Ver­pflich­tun­gen, war es für mich mal wie­der an der Zeit, sich etwas näher mit der Astro­no­mie zu beschäf­ti­gen. Und so nah­men mein Astro-Kol­le­ge Uwe und ich am gest­ri­gen Sams­tag Abend die Gele­gen­heit war, einen inter­es­san­te Fach­vor­trag von Prof. Dr. Die­ter B. Herr­mann im Herz­ber­ger Pla­ne­ta­ri­um zu hören, der im beson­de­ren Maße die astro­no­mi­sche For­schung in Chi­le zum The­ma hatte.

Die­ter B. Herr­mann ist für uns kein Unbe­kann­ter, denn durch zahl­rei­che Bücher zum The­ma Astro­no­mie und durch sei­ne popu­lär­wis­sen­schaft­li­che Sen­dung im DDR-Fern­se­hen, erlang­te er gro­ßen Bekannt­heits­grad. Außer­dem war er bis zum Jahr 2004 lang­jäh­ri­ger Direk­tor der Archen­hold-Stern­war­te in Berlin/Treptow. Ich sel­ber habe so eini­ge Astro­no­mie­bü­cher von ihm in mei­nem Regal ste­hen. Außer­dem war er beim 9. HTT 2008 als Gast­re­fe­rent zuge­gen, als er mit sei­nem Vor­trag über die mög­li­che Exis­tenz von Außer­ir­di­schen Leben die anwe­sen­den Zuhö­rer fes­seln konnte.

Nach einem herz­li­chen Emp­fang der Herz­ber­ger Stern­freun­de, wur­den wir sogleich in die Kup­pel des Pla­ne­ta­ri­ums gebe­ten, wo eini­ge wei­te­re Zuhö­rer schon anwe­send waren. Nach und nach füll­te sich der Raum, bis am Ende mehr als 30 Zuhö­rer den kurz­wei­li­gen Aus­füh­run­gen des Vor­tra­gen­den lausch­ten. Auch tra­fen wir mit Peter Tau­bert sowie Hans-Die­ter und Elke Greiß­ner, gleich drei Mit­glie­der der Kirch­hai­ner Stern­freun­de.

Lang­sam bewe­gen wir uns auf das Ende des Inter­na­tio­na­len Jah­res der Astro­no­mie (IYA 2009) zu, was auch vom Refe­ren­ten sel­ber ange­spro­chen wur­de. Er bedau­er­te zutiefst, dass sich die Bun­des­re­gie­rung nicht viel bes­ser enga­gier­te, das IYA 2009 auch in das Bewusst­sein der brei­ten deut­schen Öffent­lich­keit zu tra­gen. Beson­de­ren Dank galt des­halb den zahl­rei­chen Frei­wil­li­gen, die sich in vie­len astro­no­mi­schen Ver­ei­nen oder als Pri­vat­per­son aktiv am IYA betei­ligt haben.

Dieter B. Herrmann

Die­ter B. Herr­mann nach sei­nem Vor­trag im Herz­ber­ger Planetarium

Das Haupt­au­gen­merk sei­nes Vor­trags galt aber den beob­ach­te­ri­schen und orga­ni­sa­to­ri­schen Tätig­kei­ten euro­päi­scher Astro­no­men in Chi­le, seit der Mit­te des 19. Jahr­hun­derts. Gewürzt wur­de der Vor­trag mit zahl­rei­chen humor­vol­len Anek­do­ten. Beson­ders inter­es­sant für mich war die Tat­sa­che, dass die Chi­le­nen sich sehr mit der Astro­no­mie ver­bun­den füh­len und zu Recht stolz dar­auf sind, dass ihr Land das Zen­trum der moder­nen astro­no­mi­schen For­schung auf der Süd­halb­ku­gel dar­stellt. Durch die beson­de­ren kli­ma­ti­schen Ver­hält­nis­se und der nahe­zu nicht vor­han­de­nen Licht­ver­schmut­zung, ist es ein idea­ler Stand­ort, hier die größ­ten und moderns­ten Tele­sko­pe der Welt zu installieren.

Und auch als astro­no­misch inter­es­sier­ter Laie lohnt es sich, das Land zu besu­chen. Neben der fas­zi­nie­ren­den Land­schaft, bie­ten zahl­rei­che natio­na­le Volks­stern­war­ten regel­mä­ßig Beob­ach­tun­gen an, um beson­ders den Nord­lich­tern auch den süd­li­chen Stern­him­mel näher zu bringen.

Eben­falls ange­spro­chen wur­de die moder­ne Tech­nik, die beson­ders in den letz­ten 20 Jah­ren Ein­zug gehal­ten und die moder­ne For­schung auf dem Gebiet revo­lu­tio­nier­te. Beson­ders erwäh­nens­wert ist dabei die akti­ve und adap­ti­ve Optik als tech­no­lo­gi­sche Meis­ter­leis­tung, die heut­zu­ta­ge an moder­nen Groß­te­le­sko­pen (wie dem VLT der ESO auf dem Cer­ro Par­anal) nicht mehr weg­zu­den­ken ist. Zum Abschluss des Vor­trags wur­de dann ein klei­ner Aus­blick auf zukünf­ti­ge Pro­jek­te wie dem ALMA und opti­sche Tele­sko­pe der 30 und 40 Meter Klas­se gegeben.

Bleibt abschlie­ßend noch zu sagen, dass die umfang­rei­che Vor­tags­rei­he der Herz­ber­ger Stern­freun­de nicht nur bei schlech­ten Wet­ter zu emp­feh­len ist. 🙂

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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