Auf der IFA 2009

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Letz­ten Sams­tag besuch­te ich aber­mals die IFA, obwohl der Preis für die Tages­kar­te schon wie­der gestie­gen ist. Nun muss man gan­ze 14 Euros hin­blät­tern, um die neus­ten Elek­tro­nik­trends des kom­men­den Jah­res zu besich­ti­gen. Wenigs­tens wur­de der Besu­cher gleich am Ein­gang mit einer kos­ten­lo­sen Tas­se Kaf­fee ver­trös­tet, was wohl eine mil­de Art der Ent­schä­di­gung dar­stel­len sollte.

Dies­mal wur­den nicht alle Hal­len mit Flach­bild­schir­men zuge­pflas­tert. Wahr­schein­lich war HD-TV Over­kill mit Epi­lep­sie­ga­ran­tie vom Vor­jahr wohl doch etwas zu viel des Guten. Unbe­dingt viel Neu­es und Inter­es­san­tes gab es aber trotz­dem nicht zu sehen – jeden­falls für mich. Eine Neu­ig­keit auf der IFA soll­te wohl auch das 3D-Fern­se­hen dar­stel­len, was bei mir aber eher schlim­me Kopf­schmer­zen ver­ur­sach­te. Auch die­se mehr als däm­lich aus­se­hen­den Woo­dy Allen Bril­len – als not­wen­di­ges Mode­ac­ces­soire für die­se Art von Tech­nik – waren nicht ganz so mein Fall. 

Natür­lich macht die Wirt­schafts­kri­se auch vor den Aus­stel­lern nicht halt. Ande­re waren über­haupt nicht anwe­send. Selbst mit den Wer­be­ge­schen­ken ging man wie­der recht spar­sam um. Der inter­es­sier­te Besu­cher muss­te regel­recht dar­um Bet­teln oder zumin­dest einen Handstand machen, um wenigs­tens einen bil­li­gen Kugel­schrei­ber abstau­ben zu können.

Wie in jedem Jahr konn­te man am Stand der Öffent­lich Recht­li­chen so eini­ge Pro­mi­nen­te die Hand schüt­teln, wie zum Bei­spiel Bernd das Brot oder das Sand­männ­chen höchst per­sön­lich. Natür­lich sah man auch eini­ge Nach­rich­ten­spre­cher und Mode­ra­to­ren, deren Namen ich aller­dings ver­ges­sen habe. Und wahr­schein­lich gab es auch noch nie so wenig zu gewin­nen wie in die­sem Jahr. Am lukra­tivs­ten waren sicher­lich wie­der die obli­ga­to­ri­schen und als Preis­aus­schrei­ben getarn­ten Daten­sam­mel­ak­tio­nen diver­ser Firmen.

Ver­giss die X‑Box 360, die Play­sta­ti­on 3 und die Wii: Die Spie­le­kon­so­le der nächs­ten Gene­ra­ti­on heißt WiWi! Wir fan­den das Teil in Hal­le 26 am Stand eines chi­ne­si­schen Her­stel­lers. Vom Design, über das Spie­le­hand­ling, bis zum Aus­se­hen des Con­trol­ler und des Schrift­zugs, kam einem das Ding doch irgend­wie bekannt vor. Auch das dort lau­fen­de Spiel sah ver­däch­tig nach einer schlech­ten Kopie von Wii Sports aus. Wenigs­tens war man sich hier nicht zu scha­de, uns einen Pro­spekt nebst Visi­ten­kar­te in die Hand zu drücken.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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