Am 24. Juni 2009 wird der Hauptausschuss im Landesparlament in Potsdam sich abschließend beraten und dem Parlament eine Beschlussempfehlung präsentieren, damit sich der Landtag im Juli mit dem Anliegen der Volksinitiative gegen die Massenbebauung von Windrädern beschäftigen kann. Zuvor hat der Umweltausschuss die Forderungen der Volksinitiative abgelehnt, die unter anderem einen Mindestabstand von 1500 Metern zur Wohnbebauung und 10 km zwischen Windgebieten fordern. Auf Antrag der CDU/SPD Koalition hat der Landtag aber schon Mitte Mai einen Mindestabstand von nur 1000 Metern beschlossen.
Tja, was soll man dazu noch sagen, wenn 27.000 (davon 22.000 gültige) Unterschriften von Bürgern bei der Landesregierung in Brandenburg einfach kein Gehör finden, weil ihr langfristiges Energiekonzept, welches eine Verdopplung der Anlagen (und damit einhergehende Verdreifachung der aus dem Wind gewonnenen Energie) bis 2020 vorsieht, auf gar keinen Fall gefährdet werden soll. Aber solche Methoden von Politikern ist man ja nicht nur auf Landesebene, sondern auch auf Bundesebene gewohnt. 🙁
Nun will die Volksinitiative als politische Vereinigung an den Landtagswahlen im September teilnehmen. Dafür sind aber 2000 Unterschriften bis zum 10. August erforderlich.
Auch in der Lausitzer Rundschau (LR) war in den letzten Tagen die Windkraft Thema in gleich mehreren Artikeln:
Das Amt Unterspreewald hat neue Teilflächennutzungspläne für die Windkraft vorgestellt. Hier könnten vier Gebiete für die zukünftige Nutzung der Windenergie in Frage kommen:
- Eine 45 ha große Waldfläche nordwestlich von Staakow an der Autobahn
- Erweiterung des Windparks zwischen Schönwalde und Waldow nach Süden
- Erweiterung des Windparks Schönwalde an der A13 in Richtung Süden
- Ausweisung des Gebiets für die Windkraftnutzung südlich von Niewitz
Quelle: LR vom 12. Juni 2009
Des Weiteren war ich sehr überrascht, dass sich der NABU Brandenburg für den Bau von Windrädern in bestimmten Naturschutzzonen, nach eingehender Standortprüfung, ausgesprochen hat. Das betreffe zum Beispiel die Randgebiete von Biosphärenreservaten, Wiesen- und Weidegründe sowie bestimmte Landschaftsschutzzonen.
Quelle: LR vom 16. Juni 2009
Auch viele Gemeinden in Brandenburg stellen sich inzwischen gegen den weiteren Ausbau der Windkraft in ihrer Nähe. So möchte beispielsweise die Stadt Luckau gerichtlich gegen die Erweiterung des Windparks auf der „Dubener Platte“ vorgehen. Hierbei soll das Windeignungsgebiet 12 von derzeit 930 ha auf 1300 ha erweitert werden, was nachhaltigere Auswirkung auf die dort lebenden Menschen und auf das Landschaftsbild haben würde.
Quelle: LR vom 20. Juni 2009, LR vom 2. Juli 2009
Dass sich Windräder auch negativ auf den Tourismus in Brandenburg auswirken könnten, ist ein weiteres Argument der Windkraftgegner. So hätten die Pläne für das Windeignungsgebiet 26 Calau-Schadewitz einen negativen Einfluss auf die zukünftige touristische Entwicklung des Drehnaer Sees.
Quelle: LR vom 23. Juni 2009
Aber auch die Gemeinde Märkisch Heide macht wieder von sich reden im Zusammenhang mit dem neuen Regionalplan Lausitz-Spreewald für die Windkraftnutzung. So soll in Groß und Klein Leine zwei weitere WKA errichtet werden. Auch in Biebersdorf, in unmittelbarer Nähe zum Windpark Brisensee, könnten demnächst elf Anlagen entstehen (Windpark Briesensee West), wenn es nach den Plänen einer Investorin geht. Allerdings würden dann die Anlagen in der Nähe eines Schwarzstorchgeleges entstehen. Deshalb befürchtet eine Bürgerin aus Glietz in diesem Zusammenhang sogar Korruption bei einigen Gemeindevertretern von Märkisch Heide.
Quelle: LR vom 22. Juni 2009, LR vom 25. Juni 2009
Auf jeden Fall bleibe ich weiter am Thema dran… 🙂
Edit: Offenbar ist der Ausbau von Windrädern um Lübben herum (Schönwalde Südost und Briesensee West) auch von der Gemeinde beschlossene Sache, wenn man sich auf den Artikel in der LR vom 4. Juli 2009 beruft. 😮
Pressemitteilung vom 27. Juni:
Das könnte interessieren…
EEG zum Scmökern
http://wincontact32naturwunder.blogspot.de/2013/07/eeg-zum-schmokern.html